Unverpachtbare Gärten und andere Probleme

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Auf der Ortsbeiratssitzung in Gaarden vom 14. Januar ging es unter anderem um die Probleme des Kleingärtnervereins Kiel-Gaarden-Süd. Der Vereinsvorsitzende Thorsten Bergunde schilderte die Situation des zweitgrößten Kieler Kleingartenvereins.

Er freut sich über den Zulauf von jungen Leuten und steht für ein modernes Kleingärtnern. Er würde es gerne sehen, wenn die Regelwerke überarbeitet würden. Warum darf es keine Gemeinschaftsgärten geben? Sind Anbauvorschriften noch zeitgemäß ? Für viele junge Familien ist der Garten in seiner Funktion als Aufenthaltsort wichtiger ist als die Lebensmittelproduktion. Solange ein Garten gepflegt ist, hätte Bergunde keine Probleme mit einem solchen Aufenthaltsgarten.

Mit Bedauern stellte Bergunde fest, dass die Stadt im vergangenen Jahr die Gärten strenger denn je kontrolliert hätte. Er meint, es seien Mitarbeiter versetzt und neue angestellt worden um diesen Aufwand zu leisten. Bergunde:“ Ich habe das Gefühl, die Stadt möchte das Rad der Zeit zurückdrehen, indem sie das Bundeskleingartengesetz von 1956 durchsetzt. „ Mein Eindruck: nicht so sehr das Bundeskleingartengesetz als vielmehr die Kieler Gartenordung (https://www.kiel.de/leben/stadtentwicklung/kleingarten/_kleingartenpachtvertrag/gartenordnung) wirken unnötig einschränkend.

Thorsten Bergunde begrüßt das Kleingartenentwicklungskonzept (KEK) als Chance für eine Erneuerung und möchte sich weiter in den Prozess einbringen. Zum Gartentischgespräch in seinem Verein im letzten Jahr kamen 35 Mitglieder und ein interessierter Bürger. Am 15. Januar sah ich Bergunde auch auf der KEK-Veranstaltung im Rathaus.

Große finanzielle Probleme bereiten dem Verein die 200 unverpachtbaren Parzellen, die der Verein gerne an die Stadt zurückgeben würde. Sie könnten z.B. renaturiert werden. Es handelt sich zum Teil um Gärten, die nah am Konrad-Adenauer-Damm liegen. („Man kann die Leute im Auto sehen.“). Andere sind zu feucht. Wer möchte schon einen Garten pachten, wo die Terrasse zweimal im Jahr unter Wasser steht. Teuer sind diese Gärten für den Verein, weil auch für sie Pacht abgeführt werden muss. Für dieses Jahr wurde ein Rabatt mit der Stadt ausgehandelt. Für 2014 muss jedoch eine Abgabe von 25€ von jedem Mitglied erhoben werden, um die Finanzierungslücke zu schließen.

Ein Gedanke zu „Unverpachtbare Gärten und andere Probleme“

  1. Toller Artikel, vielen Dank 🙂 Ganz aktuell: Auf der Mitgliederversammlung des Vereins am 13.02.2015 wurde die genannte Abgabe von € 25 für die Pachtrückstände mit 64 zu 4 Stimmen abgelehnt. Ich wurde beauftragt, in neue Verhandlungen mit dem Kreisverband zu treten.

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