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Kann ein Parkhaus schön sein?

Die Antwort ist ja! Normalerweise sind Parkhäuser ja schmuck- und fantasielose Zweckbauten. Das neue Parkhaus am ZOB ist die Ausnahme von der Regel. Sieht richtig gut aus. Auf hellen Säulen steht ein Rundbau mit Ziegellochfassade. Meine Assoziationen: mittelalterliche Festung, arabische Einflüsse, norddeutsche Backsteine. Das Architektenbüro Gerkau, Marg und Partner hat das Wunder vollbracht, ein attraktives Parkhaus zu gestalten. Ein wenig öko ist es auch noch, denn durch die Löcher in der Fassade geschehen Lüftung und Belichtung durch die Natur. Die Preise für das Parken: 1,50 Euro für die erste Stunde, danach geht es in 20-Minuten-Schritten à 50 Cent weiter.

Das neue Parkhaus am ZOB ist 24 Stunden an sieben Tagen der Woche geöffnet. Es stehen fünf Ladesäulen für E-Autos zur Verfügung. Weitere Parkhäuser in der Nähe: Parkhaus CAP an der Kaistraße, Parkhaus Karstadt Sophienblatt, Parkplatz Sophienhof und Fördeparkhaus. Übersicht zu freien Parkplätzen im Zentrum:

Der neue ZOB zwischen Kaistraße und Auguste-Victoria-Straße ist ein Ensemble, das noch nicht ganz fertig ist. Am 1. Oktober wurde das Parkhaus eingeweiht. Seit einigen Wochen fahren die NAH-SH Busse von VKP und Autokraft unter dem Parkhaus ab. Nächstes Jahr, wahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte, werden auch die Fernbusse von hier starten. Entlang der Kaistraße ensteht ein weiteres Hotel, das Hotel Unique. Den Abschluss des Ensembles bildet das Atlantic Hotel.

An der Stelle des neuen Parkhaus befand sich seit 1972 ein Parkhaus, das anlässlich der Olympiade gebaut wurde.

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Neue Geschäfte in der Holstenstraße

Die Holstenstraße macht einen etwas traurigen Eindruck wegen der vielen Leerstände. Aber in den letzten Wochen gab es einige Neueröffnungen, die das Straßenbild verbessern: Primark, New Yorker, Jumex, Edeka und demnächst Decathlon.

Edeka in der Holstenstraße

Am Asmus-Bremer-Platz unterhalb des Niu-Welly-Hotels entstand ein Edeka-Supermarkt. Viel Alkohol und Convenience-Produkte, eher wenig Obst und Gemüse, das ist zumindest mein Eindruck. Wahrscheinlich sind Touristen eine wichtiger Zielgruppe, aber auch die Quartiersbewohner, von denen es mehr gibt, seitdem das Schlossquartier entstanden ist.

Jumex am Europaplatz

Im ehemaligen Intersport Knudsen eröffnete das chinesische Kaufhaus Jumex. Konfektion für Frauen bildet das Kernsortiment. Daneben bietet Jumex aber auch eine Kinder- und eine kleine Herrenkollektion an, dazu Schuhe und Taschen und ein Sortiment von Home-Deko. Kleinmöbel sollen noch dazu kommen. Viel Ware stammt aus China. Der Eigentümer sagte den Kieler Nachrichten, dass er gute Kontakte nach China habe und deshalb direkt ohne Zwischenhändler bestellen könne. So erklärten sich die sehr günstigen Preise.

Die Kleidung für Frauen ist schick und elegant und fast alle Artikel sind mit Strass bestickt. Mein Geschmack ist es eher nicht. Aber dann hatte ich einen raffiniert geschnittenen Pullover ohne Glitzer aus 60 Prozent reiner Wolle in der Hand, ganz in Italien hergestellt, für 20 Euro. Da wäre ich beinah schwach geworden! Es ist also für viele Geschmäcker etwas dabei. Leider hat Jumex noch keine Webseite, und es war nicht ersichtlich, ob ethische Standards versprochen werden.

Im ehemaligen Plaza, das jetzt Rewe-Center heißt, entsteht eine große Filiale des Sport-Discounters Decathlon. In langen Verhandlungen mit der Stadt wurde die Bedingung ausgehandelt, dass auch eine Filiale in die Holstenstraße kommt. Sie wird am 27. Dezember eröffnen.

Der Kleine Kiel-Kanal

Eigentlich wollte sich Kiel ein Weihnachtsgeschenk machen und den Kleinen Kiel-Kanal noch in diesem Jahr einweihen. Aufgrund von Lieferverzögerungen und anderen Schwierigkeiten wird jetzt der Frühling angepeilt. Parallel dazu entstehen Gastronomiebetriebe im Ahlmannhaus entlang des Kleine Kiel-Kanals. Zur Kieler Woche soll es soweit sein, dass man seinen Kaffee am Wasserband genießen kann.

Die Holstenstraße war Deutschlands erste Fußgängerzone und lange auch die wichtigste Shoppingmeile in der Stadt. Die Konkurrenz durch andere Einkaufszentren und durch den Onlinehandel setzten ihr in den vergangenen Jahren sehr zu. Die Großbaustelle Kleiner Kiel Kanal war auch nicht hilfreich. Aber vielleicht sind die neuen Geschäfte ein Zeichen, dass sich der Trend wendet und die Holstenstraße wieder ein belebtes Zentrum in der Innenstadt wird.

Artikel zum Thema:

Textildiscounter Primark eröffnet in Kiel

New Yorker in der Holstenstraße

KN Artikel über Jumex

Bäume haben in Kiel einen schweren Stand

Einerseits macht sich die Selbstverwaltung stark für mehr Bäume. Andererseits werden bald 26 Bäume entlang des Westrings gefällt.

Ein Baum für jede Straße

Da brachten die „Fraktion“ und die Linke einen lobenswerten Antrag in den Innen- und Umweltausschuss ein: Ein Baum für jede Straße. Das Grünflächenamt antwortete mit einer Einschätzung, die zwar Sympathie für Bäume zeigt, aber in eine andere Richtung argumentiert. Neupflanzungen seien sehr schwierig. Wichtiger und lohnenswerter sei der Erhalt von bestehenden großen Bäumen. “Sehr viel nachhaltiger und zielführender für die Klimaanpassung im städtischen Bereich ist es jedoch, den vorhandenen Bestand großer Bäume zu sichern und zu erhalten. Deren Einfluss auf das Stadtklima, die Erholung und das Stadtbild ist oft sehr viel größer als das Pflanzen von Ausgleichsbäumen, welches im Straßenbereich nur noch mit sehr großem technischem Aufwand möglich ist.”

Höhere Priorität für den Erhalt

Durchgesetzt hat sich dann im Bauauschuss vom 7. November ein Änderungsangtrag von SPD, Grüne, der “Fraktion”, Linke und FDP, in dem es heißt: “Die Landeshauptstadt Kiel wird dem Erhalt der Kieler Bäume und der Neupflanzung eine höhere Priorität als bisher einräumen”. Die Standorte von bestehenden Bäumen sollen aufgewertet werden, damit die Bäume nicht sterben. Jährlich sollen neue Bäume in mindestens zweistelliger Zahl gepflanzt werden. Auch bei Neubauprojekten sollen Bäume stärker in die Abwägung einbezogen werden. Auch in diesem Antrag soll nach Möglichkeit in jeder Kieler Straße ein Baum stehe. Auch Parkplätze kommen als Pflanzorte in Frage. Schließlich soll die Baumschutzverordnung, auch unter Einbeziehung von Naturschutzverbänden überarbeitet werden.

Baumdrama am Westring

Gleichzeitig spielt sich am Westring ein Baumdrama ab. 26 Bäume, darunter stattliche Buchen, dürfen gefällt werden. Wahrscheinlich kreischen schon am Montag die Sägen. Grund ist der geplante Bau von zwei Möbelhäusern (Höffner und Skonto) auf dem angrenzenden Prüner Schlag, einem ehemaligen Kleingartengebiet. Die Kieler Nachrichten nannten als Grund: Die Baumaschinen sollen auf das Gelände fahren können und Gasleitungen müssen verlegt werden. Es stellt sich aber die Frage, warum für die Zuwegung gleich 26 Bäumen gefällt werden müssen. Skeptisch macht auch die Sache mit der Gasleitung. Denn die Bäume werden ja wohl nicht direkt auf einer Gasleitung gepflanzt worden sein. Ob es der Krieger Gruppe als Bauherrin nicht doch eher darum geht, eine freie Sicht vom Westring auf die Möbelhäuser zu schaffen? So wie vor IKEA, wo es früher auch einen Waldstreifen gab.

Warum die Geheimhaltung?

Seltsam auch die Geheimhaltung um dieses Baumthema. Eine Initiative namens Projekt Prüner Park hatte sich an den zuständigen Ortsbeirat Mitte gewandt, mit der Frage, wie viele Bäume gefällt werden würden. Die Antwort: Es wird nicht mitgeteilt. Dieser Blogartikel erklärt es im Detail: Klimanotstand? Möbelmarktzentrum!

Pressemitteilung der Stadt

Mittlerweile gibt es aber von der Stadt eine Pressemitteilung, in der die Zahl von 26 Bäumen genannt wird: “Im August 2021 soll das geplante Möbelmarktzentrum am Prüner Schlag eröffnet werden. Die Krieger Projektentwicklung GmbH bereitet derzeit den Bau der künftigen Einfahrt im Kreuzungsbereich am Westring vor. Dafür werden in der kommenden Woche 26 Bäume im Kreuzungsbereich gefällt. Außerdem laufen vorbereitende Maßnahmen für die Tieferlegung der vorhandenen Gasleitung der Stadtwerke Kiel. Die Umlegung ist für den Zeitraum vom 18. bis 30. November geplant.”

Auf jeden Fall wird das Thema Stadtbegrünung wieder weiter diskutiert werden. Wenigstens in neuen Baugebieten sollte es möglich sein, Bäume und Grünflächen einzuplanen. Damit es nicht aussieht wie im Bäckergang und im Schlossquartier.

(Das Foto zeigt einen Baum am Westring mit Banderole. Gesehen im September. Es könnte einer der Bäume sein, die zur Fällung vorgesehen sind.)

SciFi-Dinner mit Star-Trek Quiz

Pressemitteilung: Zum Thema STAR TREK haben wir wieder leichte bis richtig fiese Fragen zusammengestellt. Wir werden alle Bereiche des Trek-Universums abzudecken versuchen – von „TOS“ mit Spock, Kirk & Co bis „Star Trek Discovery“ und den heftig verfemten neuen Kinofilmen. Und die kommende neue „Picard“-Serie wird sicher auch Beachtung finden.
https://www.facebook.com/events/478955609620826/

Über zahlreichen Besuch freuen wir uns wie immer –  eine Tischreservierung für Gruppen wird im/vom Godot empfohlen. Wobei Einzelpersonen immer die Möglichkeit haben werden, sich bestehenden Gruppen anzuschließen.
Der Eintritt ist natürlich wie immer frei.

15. November, 19 Uhr, im Café Godot, Gutenbergstr. 18 .

Foto: Jens Dombek. Der Fotograf hat eine interessante Facebookseite: https://www.facebook.com/germanspock/

KoolKiel-Turm : Vorstellung im Ortsbeirat Gaarden

Das Votum im Ortsbeirat Gaarden zum ambitionierten Bauprojekt KoolKiel war überwiegend positiv. Fedor Mrozek (CDU) stimmte als Einziger gegen den Vorentwurf, weil er – wie viele in seiner Partei- Probleme mit der Höhe des Turms hat.

Das Projekt umfasst Grundstücke zwischen Werftbahnstraße, Gablenzstraße und Werftstraße. Zuerst wird der nördliche Teil geplant. Hier sollen zwei Türme und ein Zwischengebäude entstehen. Der südliche Teil hat dagegen erst einmal nur den Status einer Ideenskizze. Hier ist eine Überbauung der Bürohalle W8 geplant und dahinter entlang der Werftstraße würfelförmige Gebäude mit Wohnungen.

Der Besuch von Grundstücksbesitzer, Investor, Bauleitplanerin und Architekt im Ortsbeirat Gaarden ist Teil der “frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung.” Angestrebt wird ein vorhabenbezogener Bebauungsplan. Bei dieser Art von auf den Investor zugeschnittenen Bebauungsplan muss das Projekt dann auch so umgesetzt werden, nachdem unterschrieben wurde.

KoolKiel -der Verrückbare Turm

Der große Turm soll nach dem Prinzip des Jenga-Turms verschiebbare Ebenen bekommen. Dadurch entstehen Loggias und freischwebende Zimmer. Verrückbar oder verrückt? Auf jeden Fall keine 08/15-Architektur. Das Gebäude soll eine Höhe von 67 Meter über dem Gelände oder 73 Meter über dem Nullpunkt haben und 18 Geschosse bekommen. Nach außen wird das Gebäude mit Symbolen verziert. Die Visualisierung gibt eine Idee davon. Für die unteren Etagen ist eine gewerbliche Nutzung angedacht. Hier könnten Unternehmen aus dem W8 mehr Büroräume oder Werkstätten finden. Darüber kommt ein Hotel und ganz oben die Skybar.

Kleiner Turm und Podium

Neben dem großen Turm soll ein kleinerer 55-Meter Turm entstehen. Zwischen den Türmen plant der Architekt ein “öffenbares” Podium. Diese Wortschöpfung des Architekten aus einem niederländischen Büro ist nicht etwa ein Übersetzungsfehler, sondern soll verdeutlichen, dass die Wände sich komplett auffalten können.So kann das Podium für größere öffentliche Veranstaltungen genutzt werden.

W8-Halle

Die ehemalige LKW-Werkstatt war zwischenzeitlich Druckerei und dient nun als Büroraum für zahlreiche Mieter. (Portrait W8). Die einstöckige breite Fassade hat den buntzusammengewürfelten Charme einer Bauklötze-Konstruktion. Genau diesen verspielten Geist will der Architekt im Turm durch die bunten Fassadenmotive aufnehmen. Das Innere wurde vom Besitzer Jens Nieswand liebevoll und geschmackvoll renoviert. Der Investor hat Jens Nieswand verspochen, das W8 unangetastet zu lassen. Die Ideenskizze sieht hier einen Überbau der Halle in Form einer leichten Holzkonstruktion vor. Das sorgt für ein gutes Raumklima. Die Module sollen unterschiedlich groß sein (aber maximal 250 Quadratmeter) , je nach Bedarf der Käufer*innen. Sie können als Büros und individuelle Wohnungen genutzt werden. Dieses Baukastensystem lässt viel Flexibilität in der Nutzung.

Die tanzenden Würfel

Erst Ideenskizze: die vier würfelförmigen drei- bis viergeschossigen Wohnhäuser sind schräg zueinander auf einem Sockel angeordnet. Die Zwischenräume können als Dachgarten genutzt werden.

Wer baut?

An der Vorstellung im Ortsbeirat waren Stadtplaner, Bauleitplanerin, Investor , und Grundstücksbesitzer vertreten:

  • Lutz Lester, Vorstandsvorsitzender von Neander Motors ,vertrat die Grundstückseigentümer (Kap Horn GmbH)
  • Felix Kramer ist Architekt bei MVRDV
  • Markus Aluta als Investor hat Erfahrung mit Hotelbau und finanziert das Projekt.
  • Armin Roth vom Kieler Stadtplanungsamt ist zuständig für den Bebauungsplan (Nr 1017)
  • Gesa Schwab von Evers & Küssner hat den Auftrag, den Bebauungsplan mit der Verwaltung und den Architekten auszuarbeiten.

Die Bedeutung des Investors

Diese Art von Architektur kostet mehr als 08/15-Bau. Der Investor verzichtet also auf Rendite. Als Grund nannte Lutz Lester, dass sie gemeinsam noch mehr in Kiel verändern wollen. Der KoolKiel-Turm soll erst der Auftakt sein. Ein anderer Grund für das Engagement ist Alutas Begeisterung für die Werner Comics. Was ist die Verbindung? Als W8 noch ein Verlag war, druckte es die Werner Comics. Aluta las sie gerne, weil er aus einer Baufamilie kommt und Bauen war ein Thema der Comics. Bekanntlich geht es da um die Abeneuer eines Sanitärinstallateurs.

Edina Dickhoff fragte, ob die Eigentümer bestimmte Nutzungen um sie herum einschränken könnten. Das passiert in Schleswig-Holstein. Da unterbinden Eigentümer, dass Kinovorstellungen oder ähnliches in ihrer Nähe stattfinden. Frau Schwab von der Bauleitplanung sagte, im Bebauungsplan würde festgelegt werden, dass gewerbliche Nutzung im Turm stattfinden darf. Es würde auch eine Durchwegung des Geländes für alle festgeschrieben werden. Eine andere Frage bezog sich auf Sozialwohnungen. Sie kommen in die Tanzenden Würfel an der Werftsraße.

Wenn man vor einigen Jahren über die Gablenzbrücke nach Gaarden kam, fuhr man zuerst an einem Parkplatz für Gebrauchtwagen vorbei. Der architektonisch anspruchsvolle KoolKiel-Turm würde an dieser Stelle schon ein ganz anderer Hingucker sein.

Visualisierung: MVRDV

Bombenentschärfung in Dietrichsdorf

Samstag wird eine britische Sprengbombe im Kieler Stadtteil Dietrichsdorf durch Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes entschärft. Anwohner müssen bis 09.00 Uhr ihre Häuser verlassen haben. Straßensperrungen werden ab 08.00 Uhr eingerichtet.

Die 250 Kilo-Bombe wurde im Rahmen von geplanten Bauarbeiten und der damit verbundenen Überprüfung einer Verdachtsfläche durch eine Fachfirma im Bereich der Fachhochschule am Sokratesplatz gefunden. Sie verfügt über einen Heckzünder. Ein Teil der Zündkette soll am Samstag aufgrund der hohen Gefährlichkeit vor Ort gesprengt werden. In einem gemeinsamen Gespräch mit Beteiligten des Kampfmittelräumdienstes, der Polizei, der Stadt Kiel, der Rettungsdienste und Weiteren wurde entschieden, dass die Entschärfung am Samstag stattfinden soll.

Um einen reibungs- und gefahrlosen Ablauf der Entschärfung zu gewährleisten, ist es erforderlich, dass sämtliche Anwohner in einem Radius von etwa 500 Metern ihre Wohnungen verlassen müssen. Dies betrifft nach Angaben der Stadt Kiel etwa 4000 Menschen. Auch die Fachhochschule und der gesamte Ostuferhafen sind von der Sperrung betroffen. Ab 08 Uhr werden die Straßensperrungen eingerichtet. Bis 09.00 Uhr müssen sämtliche betroffene Bürger ihre Wohnungen verlassen haben.

Für Anwohner, die keine Möglichkeit haben, sich anderweitig aufzuhalten, ist ab 08 Uhr die Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule im Masurenring 6 geöffnet. Kranke Personen sollten an ihre Medikamente denken, Eltern von Kleinkindern an entsprechende Nahrung.

Die Berufsfeuerwehr Kiel schaltet Freitag im Zeitraum von 14 Uhr bis 20 Uhr und Samstag von 07 Uhr bis 10 Uhr die Leitungen des Bürgertelefons frei. Die Rufnummer lautet 0431 / 5905 555. Hier sollten sich insbesondere Bürger melden, die nicht in der Lage sind, ihre Wohnungen eigenständig zu verlassen. Seitens der Stadt werden Handzettel an alle betroffenen Haushalte und Gewerbebetriebe verteilt, die sämtliche Informationen rund um die Entschärfung beinhalten.

Gesamtübersichten des Evakuierungsgebiets und der betroffenen Straßen sind den angehängten PDF-Dateien zu entnehmen.

Die Polizei wird die Entschärfung über ihren Facebook-Account begleiten und am Einsatztag laufend informieren. Die Facebook-Seite ist unter http://t1p.de/pdkielfacebook abrufbar.

Pressevertreter haben nach der Entschärfung die Möglichkeit, entsprechende Aufnahmen der Bombe zu fertigen und von Pressesprechern der Polizei sowie Mitarbeitern des Kampfmittelräumdienstes O-Töne zu erhalten. Treffpunkt für Medienvertreter ist ab 09:00 Uhr an der Notunterkunft in der Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule. Hier erfolgt die Betreuung und anschließende Begleitung zum Entschärfungsort durch Pressesprecher der PD Kiel.

Volksbegehren zum Schutz des Wassers

Pressemitteilung vom 3. 9.: Ab heute sammelt ein breites Bündnis im Norden Unterschriften für das Volksbegehren zum Schutz des Wassers – das erste Volksbegehren in Schleswig-Holstein seit zehn Jahren. Ziel ist ein besserer Schutz des Wassers vor den Risiken der Gas- und Ölförderung, sowie mehr Transparenz durch Aufdeckung von Gefahren.

„Geheime Bohrpläne, unbekannte Gefahrstoffe, vertuschte
Korruptionsvorwürfe – es ist höchste Zeit, dass wir Bürger den Schutz unseres Wassers und die Aufdeckung von Gefahren selbst in die Hand nehmen. Dass die Landtagsmehrheit Transparenz als ‚Gefahr für den Investitionsstandort‘ ansieht, ist ein Skandal. Gefahrstoffe sind kein Geschäftsgeheimnis – dafür bitte ich alle Schleswig-Holsteiner um ihre Unterschrift!“ erklärt Dr. Patrick Breyer, Vertrauensperson der Volksinitiative und Europaabgeordneter der Piratenpartei Deutschland.

Hinter dem Volksbegehren steht ein Bündnis von rund 20 unterschiedlichen Organisationen und Initiativen wie der BUND, die Bürgerinitiative gegen CO2-Endlager, die Schutzstation Wattenmeer, die Piratenpartei, die SPD und der SSW. Die Initiatoren hatten bereits in einer Volksinitiative 42.000 Unterschriften für ihr Anliegen gesammelt. Der Landtag hat die
geforderten Gesetzesänderungen bis auf eine Ausnahme zwar als zulässig anerkannt, aber die Forderungen nicht erfüllt. Deshalb startet jetzt das Volksbegehren: Dabei müssen in der Frist vom 2. September bis 2. März 2020 mindestens 80.000 gültige Unterstützerunterschriften geleistet werden. Gelingt dies, kommt es zum Volksentscheid.

http://www.vi-wasser.de/


Sprachtreff von “Kiel hilft” im Wandel der Zeit

Normalerweise treffen sich dienstags (17-19 Uhr) etwa 40 Personen zum Sprachtreff in der Begegnungsstätte, um Deutsch zu üben. Als ich gestern zu Besuch kam, waren weniger Leute da, weil Ferien sind. Diese Fluktuation ist jedoch kein Problem, denn das Angebot funktioniert nach dem “komm, wann du magst”-Prinzip. Einige Geflüchtete besuchen den Sprachtreff regelmäßig drei mal wöchentlich, andere nur alle paar Wochen einmal. Auch die Helfer*innen können kommen, wie sie Zeit haben. Zum Teil bilden sich dennoch feste Gruppen, ansonsten werden sinnvolle Gruppen spontan zusammengestellt. Das Verhältnis Helfer*innen zu Lernenden ist etwa eins zu fünf.

Der Sprachtreff im Wandel der Zeit

Ilona Pagel, 1. Vorsitzende vom Verein “Kiel hilft” ist die gute Seele der Veranstaltung. Sie kocht Kaffee, schenkt Wasser aus, begrüßt die Ankommenden herzlich, und hat für alle Probleme ein offenes Ohr. Für mich hatte sie gestern auch Zeit, um über Veränderungen in der Flüchtlingshilfe zu sprechen. “Wir ernten jetzt, was wir gesät haben,” sagte sie. Die meisten Geflüchteten, die 2015/16 kamen, sprechen mittlerweile passabel Deutsch, manche sogar sehr gut! Viele machen Ausbildungen oder arbeiten. Jetzt geht es mehr um Probleme bei der Wohungssuche, der Jobsuche und um Hilfe bei Anträgen aller Art. Die juristischen Probleme beschäftigen manche auch weiter. Nicht alle haben schon die “Anerkennung” erhalten, einige wurden abgelehnt. Die Refugee Law Clinic, die eine regelmäßige Sprechstunde in der Begegnungsstätte anbietet, kann hier beraten.

Der Sprachtreff in einem historischen Gebäude

Das alte Backstein-Gebäude mit Eingängen in der Waisenhofstraße und am Kleinen Kuhberg hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Bevor es 2015 eine Flüchtlingsunterkunft wurde, diente es als Turnhalle und Schulmuseum. 2015 wohnten hier etwa 100 Geflüchtete. Seit zwei Jahren nutzt der Verein Kiel hilft das Gebäude. Es war eine große Enttäuschung, als die Turnhalle von der Stadt plötzlich für das Zentrum für Baukultur vorgesehen wurde. Der Verein bekam zum Ausgleich drei große Räume im gleichen Gebäude, die auch sehr schön sind , vor allem nachdem der Verein in Eigenleistung neue Fußböden gelegt hat. Seit März findet der Sprachtreff hier statt. Der neue Eingang ist am Kleinen Kuhberg 14 .

Einige Unterhaltungen mit Flüchtlingen zeigen mir die Vielfalt der Möglichkeiten, hier Deutsch zu üben.

Ich setzte mich zurerst zu zwei syrischen Kurden, die miteinander übten. Der eine strebt schon das Niveau C1 an, das für ein Studium vorausgesetzt wird. Er hat sich an der CAU für den Masterstudiengang “Migration und Diversität” beworben. Heute hilft er seinem Landsmann, der noch nicht so gut Deutsch spricht, bei den Hausaufgaben. Auch diese Variante kommt also vor: Flüchtlinge, die einander helfen. An einem anderen Tisch lesen ein Eriträer und ein Deutscher gemeinsam ein Buch aus der kleinen Bibliothek des Sprachtreffs . Neben der Büchersammlung gibt es übrigens auch eine große Spielesammlung, damit das Lernen nicht zu ernst wird. An einem anderen Tisch übt sich eine größere Gruppe in deutscher Konversation.

Während sich Paare und Gruppen bilden, braucht der blinde Hichan aus Marokkko erst einmal seine Ruhe, um seine Braille-Zeile aufzubauen. Dieses Gerät samt Übersetzungsprogramm kostet etwa 4000 Euro, und Hichan ist dankbar, dass die Versicherung es finanziert hat. Für Blinde ist die Braille-Zeile eine unglaubliche Bereicherung, denn damit ist es möglich, jeden Text aus dem Internet zu lesen. Hichan zeigt mir, wie es geht. Er schließt das Gerät an den Laptop an und wählt einen Text. Ich sehe , wie sich Noppen auf der Braillezeile heben und senken. Der Text wird so abgebildet und kann mit den Fingerkuppen ertastet werden. Hichan würde gerne eine Maßnahme speziell für Blinde finanziert bekommen, was aber nicht möglich ist, weil er noch keine Anerkennung hat. Solange besucht er einen regulären Sprachkurs und macht seine Hausaufgaben mit Hilfe der Braille-Zeile .

Helfen ist eine Bereicherung für alle

Ilona Pagel sagt, zu ihren schönsten Erfahrungen gehören nicht nur die Erfolge der Geflüchteten, sondern auch das Glück der Helfenden. Das ehrenamliche Engagement macht Spaß, ist immer interessant und führt zu neuen Bekanntschaften. In diesem Zusammenhang kann auch die Umbenennung des Vereins gesehen werden. Der Verein hieß ursprünglich “Kiel hilft Flüchtlingen” . In der Flüchtlingskrise 2015/16 war dieser Verein maßgeblich daran beteiligt, die Spenden für die eintreffenden Geflüchteten zu koordinieren. Jetzt heißt der Verein aber “Kiel hilft” , denn es geht nicht nur darum, dass Deutsche den Flüchtlingen helfen. Es geht darum , dass alle allen helfen. Vor allem die Flüchtlinge wollten nicht nur als Empfänger von Hilfe gesehen werden, sondern selber helfen. Zuletzt waren sie zahlreich engagiert bei der Betreuung des Infostandes während der Kieler Woche. Der Verein und mit ihm die Geflüchteten engagieren sich auch für die Aktion “Frühstück für Obdachlose und ihre Vierbeiner “ am Bahnhof.

Infos

Begegnungsstätte “Kiel hilft” Kleiner Kuhberg 14 : Sprachtreff jeden Dienstag, Mittwoch und Freitag von 17 Uhr bis 19 Uhr. Projekte von Kiel hilft

Poetry Slams im Juli

spokenword organisiert wieder poetry slams in Kiel. Auf zum Dichterwettstreit!

18.07.2019 // Best of Poetry Slam Forstbaumschule Kiel
Sommer Special Best of Poetry Slam mit Mitgliedern der Lesebühne Irgendwas mit Möwen!
Irgendwas mit Möwen ist Kiels erste und bekannteste Slam-Lesebühne. Poet*innen präsentieren monatlich ihre neuesten selbstgeschriebenen Werke abseits von Regelwerk & Zeitlimit des Poetry Slams. Die Texte können lustig, ruhig, erzählt oder gereimt sein, sogar Musik ist hier erlaubt – und alles, was Spaß macht. In einer Best-of-Lesung performen einige der Stammmitglieder von Kiels möwigster Lesebühne ihre erfolgreichsten & besten Texte in der Forstbaumschule!
Location: Forstbaumschule Kiel, Düvelsbeker Weg 46, 24105 KielBeginn: 19:30 UhrEintritt: frei, es geht ein Hut rum!
26.07.2019 // Slambude Summer Special Kiel
Mona Harry und Michel Kühn präsentieren regelmäßig die besten Slam Poet*innen Norddeutschlands – in der Location, in der Poetry Slam in Kiel seinen Anfang nahm: der Schaubude in der Legienstraße! In diesem Sommerspezial treten wieder Dichter*innen & Autor*innen miteinander in den Wettbewerb. Wer gewinnt, entscheidet das Publikum!
Mit dabei sind:

Josie Hamann (Kiel)Insa Schüßler (Kiel)Lutz Bergmann (Kiel)Lisa Nahn (Kiel)Björn Högsdal (Kiel)tba!
Location: Schaubude Kiel (Legienstraße 40, 24103 Kiel)Beginn: 20:00 UhrEinlass: 19:30 UhrEintritt: tba!

Vermisst!

Nachtrag vom 26. Juni: Nach intensiver Suche wurde das Mädchen wohlbehalten am Kieler Hauptbahnhof gefunden!

Polizeiliche Mitteilung: Seit Freitag wird die 14 Jahre alte Cècile Grunewald aus Kiel-Friedrichsort vermisst. Sie könnte sich im Kieler Stadtgebiet aufhalten, hat aber auch Bezüge zur Stadt Brandenburg. Bisherige Suchmaßnahmen der Polizei waren nicht erfolgreich, sodass wir Medien und Bevölkerung um Mithilfe bitten.

Das Mädchen dürfte schwarze Kleidung tragen und hat auffällige, aufgemalte Augenbrauen. Eine Straftat steht nach jetzigem Ermittlungsstand nicht in Verbindung mit ihrem Verschwinden.

Personen, die Angaben zu ihrem Aufenthaltsort machen können, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0431 / 160 3333 mit der Polizei in Verbindung zu setzen.