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Obdachlose in Kiel

Im Sozialausschuss wurde letzte Woche über die Situation von Obdachlosen in Kiel diskutiert.

Einen Sanitärbus, wie ihn der Ortsbeirat Mitte gefordert hatte, wird es nicht geben. Aber für 10.000 Euro wurde eine Dusche im Kieler Anker installiert. Auch in den Notunterkünften gibt es Duschen und Sanitärräume.

Sozialdezernent Gerwin Stöcken berichtete, dass es 26 – 40 Personen gibt, die zu einer Zeit in Kiel „Platte machen“. Für diese Anzahl würde sich die Anschaffung eines Sanitärbusses nicht lohnen.

Als obdachlos gelten Menschen, die wirklich kein Dach über dem Kopf haben. An und für sich macht die Stadt Kiel allen wohnungslosen Menschen ein Angebot für eine Unterkunft. Manche Menschen möchten aber in keine Unterkunft gehen aus ganz unterschiedlichen Gründen.

Obdachlose schlafen in Ladenbuchten

Gesprochen wurde auch über die Südosteuropäer, die in den Ladenbuchten in der Innenstadt lagern, sobald die Geschäfte schließen. Hier handelt es sich nach Erkenntnis des Sozialdezernenten um organisierte Bettlerbanden, die durch Deutschlands Großstädte ziehen. Sie sind in der oben genannten Zahl (26 – 40) nicht enthalten. Das Geld, das sie erbetteln, müssen sie an die Bandenführer abgeben. Manchmal werden sie von den Bandenführern irgendwo untergebracht, manchmal müssen sie für sich selber sorgen, und dann lagern sie in der Innenstadt. „Zu diesen Menschen haben wir keinen Zugang“, sagte Gerwin Stöcken.

Auch Obdachlose erhalten soziale Transferleistungen, also Geld. Aber Gerwin Stöcken konstatierte, dass das nicht reicht, wenn eine Sucht vorliegt.

Nicht alle Menschen, die in Kiel betteln sind obdach- oder auch nur wohnungslos. In Not sind sie wahrscheinlich meistens dennoch.

Beitragsbild: In diesen Ladenbuchten haben Obdachlose ihr Schlaflager aufgeschlagen. In den Buggys und Einkaufswagen bringen sie ihr Hab und Gut mit sich.

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Besuch bei der Obdachlosenhilfe Kiel

Ursachen Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit

Kiel: Ghostbike am Jensendamm

Das Aufstellen eines Ghostbikes ist nicht nur eine Gelegenheit, Mitgefühl auszudrücken, sondern bringt auch die Vulnerabilität von Fahrradfahrenden zum Ausdruck. Zu so einer Zeremonie hatten verschiedene verkehrspolitische Initiativen am 28. März eingeladen. Sie stellten ein weiß-lackiertes Fahrrad (Ghostbike) in die Nähe des kürzlichen Unfalls am Jensendamm auf. Hier können Menschen auch noch Tage später Grableuchten und Blumen ablegen.

Tragischer Verkehrsunfall am Jensendamm

Am Freitag, dem 21. März ereignete sich gegen 11:40 Uhr im Bereich der Kieler Innenstadt ein Verkehrsunfall. Im Kreuzungsbereich der Bergstraße mit dem Jensendamm stieß ein PKW mit einer Radfahrerin zusammen. Die Radfahrerin erlitt schwere Verletzungen und verstarb im Krankenhaus. Die Polizei ermittelt und sucht Zeuginnen und Zeugen.

Der 77-jährige Fahrer des PKW beabsichtigte aus Richtung Bergstraße kommend in den Jensendamm einzubiegen. Die 55-jährige Fahrradfahrerin befuhr den Radweg aus Richtung Innenstadt und kreuzte zu dem Zeitpunkt die Straße Jensendamm. Hier kam es zum Zusammenstoß zwischen dem PKW und der Radfahrerin.

Beide Ampeln zeigten Grün

Nach jetzigem Ermittlungsstand zeigten die dortigen Ampeln für beide Verkehrsteilnehmer grün.

Eingesetzte Rettungskräfte brachten die Frau schwer verletzt in eine Klinik, wo sie ihren Verletzungen erlag. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht nun Zeuginnen und Zeugen, die Angaben zum Unfallhergang machen können. Diese werden gebeten sich telefonisch unter 0431 1601503 zu melden.

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Bericht von einer Mahnwache am Hasseldieksdammer Weg

kn online: Getötete Radfahrerin in Kiel

Lebloser Mann in einem Hof in der Iltisstraße

Am Nachmittag des 28. März kam es in Kiel-Gaarden zu einem Gewaltdelikt, bei dem eine männliche Person (26 Jahre alt) tödlich verletzt wurde.

Gegen 15:30 Uhr erreichten die Einsatzkräfte den Hinterhof in der Iltsistraße, nachdem zuvor ein Notruf bei der Regionalleitstelle eingegangen war. Sie fanden eine leblose verletzte Person auf und begannen umgehend mit der Reanimation. Diese verlief erfolglos.

Die Polizei berichtete dem NDR, es hätte eine Auseinandersetzung gegeben.

Laut BILD soll ein Anwohner aus der Iltisstraße die Auseinandersetzung beobachtet und daraufhin die Polizei angerufen haben.

Es sollen zwei Täter beochtet worden sein. Beide flüchteten. Am 29. März nahm die Polizei einen 42-Jährigen im Stadtteil Gaarden in diesem Zusammenhang fest. Der zweite Täter ist weiterhin auf der Flucht.

Wie der 26-Jährige zu Tode gekommen ist und was seine Identität ist, wurde noch nicht mitgeteilt. Die SHZ berichtet allerdings von Messerstichen.

Die Polizei bittet um Mithilfe. Wer Fotos oder Videos von der Tat oder den Flüchtenden gemacht hat , kann sie auf einem Hinweisportal hochladen. Andere Angaben können auch telefonisch unter der Rufnummer 0431-1602010 mitgeteilt werden.

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SHZ: Tödlicher Messerangriff in Kiel

NDR: Toter Mann in Kiel gefunden

Kids zeichnen Comics

Am 26. März 2025 fand in den Räumen der Stadtteilbücherei Gaarden eine Zeichen- und Erzählwerkstatt mit zwei Klassen der Hans-Christian-Andersen-Stadtteilschule statt. Unter der Leitung des Illustrators Gregor Hinz setzten ca. 40 Schüler*innen verschiedene Gesichter mit Emotionen und eine Geschichte mit der Figur Robi um. Die Schüler*innen entwickelten kreative Geschichten und waren mit viel Freude dabei. Zum Abschluss erhielten sie eine Mitmach-Urkunde mit der Figur Robi liest.

Diese Aktion fand mit Unterstützung der LH Kiel, mit einer Förderung aus dem Programm Gemeinsam Kiel Gestalten in Kooperation mit der Hans-Christian-Andersen-Stadtteilschule und der Stadtteilbücherei Gaarden, mit ehrenamtlicher Unterstützung der Kulturinitiative Gaarden statt.

Gregor Hinz ist ein Comic-Künstler und Illustrator, der in Kiel, Deutschland, lebt. Er veröffentlicht Graphic Novels und Zines bei verschiedenen Verlagen.

Die Kulturinitiative Gaarden wurde 2023 gegründet und ist unter anderem aus dem Förderverein Gaarden liest e.V. hervorgegangen.

Zu den Zielen der Initiative benennt die Initiative aus ihrem Konzept:

* Kultur erfahrbar machen und näherbringen

* Kommunikationsfähigkeit fördern

* »Stimme« geben und mehr zuhören

* Räume zur gemeinsamen Nutzung schaffen

Beitragsbild von Thilo Pfennig: Auf dem Bild links Wolfgang Schulz von der Kulturinitiative Gaarden, rechts Gregor Hinz in der Stadtteilbücherei Gaarden

Homepage Gregor Hinz

Homepage Kulturinitiative Gaarden

Premiumradroute am Kieler Ostufer wächst

Die Werftstraße wird weiter umgebaut. Zwischen Zur Fähre und Kaiserstraße entsteht auf 850 Meter der letzte Abschnitt der Premiumradroute. Außerdem werden Abwasserkanäle repariert und die Stadtwerke verlegen Stromleitungen. Im Anschluss soll die Fahrbahndecke erneuert werden. Der neue Radweg ist breit und vom Fußgängerweg abgesetzt. Er verläuft auf der Wasserseite und gilt für Radfahrende in beiden Richtungen.

Abschnitt Werftstraße von Zur Fähre bis Kaiserstraße

Von Anfang März bis zur Kieler Woche erfolgt der Umbau in vier Abschnitten. Aktuell befindet sich die Baustelle an der Straße Zur Fähre. Eine Ampel regelt regelt den KfZ-Verkehr, mal dürfen die Fahrzeuge aus der einen Richtung, dann aus der anderen. Wenn alles planmäßig läuft, wird nach der Kieler Woche nur noch an Nebenflächen gearbeitet, für den KfZ-Verkehr steht dann eine Spur pro Richtung zur Verfügung.

Aber im Sommer 2026 kommt es noch zu einer Vollsperrung für sechs Wochen, das berichtete Dr. Jens Kruschwitz vom Tiefbauamt in der Ortsbeiratssitzung Gaarden am 12. Februar. Dabei wird es zeitlich begrenzte Öffnungen geben, um eine Zufahrt zur Colorline zu gewährleisten.. Die Busse müssen in dieser Phase möglicherweise eine andere Route nehmen.

Dr. Kruschwitz berichtete auch, dass ThyssenKrupp Marine Systems (ehemals HDW) lieber eine Hauptzufahrt neben dem Marinearsenal haben möchte, weil es an der jetzigen Zufahrt nicht genug Parkplätze für Mitarbeitende gibt in der Wahrnehmung des Unternehmens.

Die Baukosten dieser 850 Meter betragen insgesamt etwa 4,5 Millionen Euro, davon weniger als eine Million für den Radweg.

Außerdem soll auch der Übergang der Werftstraße in die Schönberger Straße saniert werden, hierfür sind zwei Monate eingeplant, mit eventuell einer Vollsperrung von 14 Tagen im Sommer dieses Jahres. ThyssenKrupp Marine Systems erhält dann eine Linksabbiegespur für den neuen Haupteingang.

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Werftstraße: Premiumradroute wird weiter gebaut

Stadt Kiel: Verkehrsprojekte

Hasselfelde: Ideen für den wilden Strand am Ostufer

Müllproblematik in der Zero-Waste-Stadt Kiel

Jetzt kommen sogar Mülltouristen aus dem Umland, um ihren Müll in Gaardener Vorgärten zu entsorgen. Das wurde in der Ratsversammlung während einer Aktuellen Stunde zur Müllproblematik berichtet. Es scheint sich herumgesprochen zu haben, dass die Müllsituation in Gaarden ziemlich aus dem Ruder gelaufen ist. Wobei es in den letzten Jahren schon besser geworden ist, seitdem der ABK Müllablagerungen, die von Bürgern gemeldet werden, innerhalb kürzester Zeit abholt.

Zwar zeigte sich die Vermüllung von Kiel-Gaarden noch mal wie unter einem Brennglas, als die Müllwerker kürzlich streikten. Das Problem besteht jedoch generell. Übervolle Mülltonnen, unangemeldeter Sperrmüll, unordentliche Höfe, Ratten, das ist im Stadtteil Gaarden Normalität.

Auch in anderen Stadtteilen von Kiel könnte es sauberer sein, das betonten mehrere Ratsleute in der Diskussion. In Gaarden verdichtet sich die Problematik jedoch.

Diskussion zeigt Hilflosigkeit

Die Lösung konnte niemand präsentieren. Aber es wurden Vorschläge gemacht:

  • Der Einbau von Unterflurcontainern. Das sind Systeme, in denen ein oberirdischer Schacht mit einem größeren unterirdischen Container verbunden ist. Dadurch ergibt sich ein größeres Fassungsvermögen.
  • Papierkörbe mit Deckel oder irgendwelchen Vorrichtungen, die verhindern, dass sich Möwen etwas herauspicken.
  • Mehr Tonnen in den Höfen. Gerade in Gaarden stellen die Vermieter oft nicht genügend Mülltonnen in die Höfe, wobei gerade in Gaarden auch mehr Menschen in den Wohnungen leben. In manchen Wohnungen lebt in jedem Zimmer eine ganze Familie.
  • Geringere Müllgebühren. Eventuell auch Lockerungen bei den komplizierten Trennregeln.

Allerdings würde keiner dieser Vorschläge etwas gegen unangemeldeten Sperrmüll bewirken.

Lobend erwähnt wurde das bürgerliche Engagement vom ZEIK (Zentrum für Empowerment und interkulturelle Kreativität). Sie verteilen Flyer in Gaarden und laden zum regelmäßigen gemeinsamen Müllsammeln ein.

Das sagten die Ratsleute zur Müllsituation

Carsten Rockstein (CDU) lobte ausdrücklich die Arbeit des ABK, äußerte sich aber etwas skeptisch, ob das sofortige Abholen von unangemeldeten Sperrmüllablagerungen so zielführend sei.

Nesimi Temel (SPD) beschrieb, wie die Verwaltung sich schon um die Hotspots in Gaarden, etwa die Iltisstraße, bemüht und meinte, auch schon eine Verbesserung festzustellen. Aber der Streik sei eine schlimme Zeit gewesen.

Björn Thoroe (Linke) wünscht sich Regeln, wie viele Mülltonnen im Hof aufgestellt werden müssen.

Luisa Wiethold (Grüne) appellierte an die Bevölkerung. „Man könnte mal gemeinsam die Straße säubern“, sagte sie über ihr eigenes Quartier.

Und Marcel Schmidt (SSW) bemerkte: „Kiel ist doch Zero-Waste-Stadt. Wo kommt der ganze Müll eigentlich her?“

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Naturgruppe möchte Nachbarschaft begrünen und verschönern

Erklärvideo Unterflurcontainer, auch Niederflurcontainer oder Unteflurbehälter genannt.

Streikwoche ab 10. März

In einer Pressemitteilung vom 9. März teilt Ver:di Nord die geplanten Streikaktionen mit. Hier alle Infos, die Kiel betreffen.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) ruft weite Teile des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen im Norden zum Warnstreik auf.

Bereits am Wochenende haben Beschäftigte in Kiel die Theaterbetriebe sowie das Hörnbad bestreikt. Ab Montag nehmen die Warnstreiks täglich zu, um am 13.03. in Kiel mit einer landesweiten Kundgebung und zwei Demonstrationen Druck auf die nächste Verhandlungsrunde auszuüben.

„Es ist schon dreist und fern von jedweder Verantwortung, dass die Arbeitgeber von Bund und Kommunen bislang keinerlei Angebote unterbreitet haben. Dieses Verhalten trägt nicht dazu bei, diesen Konflikt schnell zu lösen. Wir brauchen jetzt am kommenden Wochenende bei den Verhandlungen unbedingt ein klares, verhandlungsfähiges Angebot, um voranzukommen“, so Susanne Schöttke, Landesleiterin von ver.di Nord.

„Schaffen die Arbeitgeber das erneut nicht, sind die Müllberge, wie sie in Teilen der Landeshauptstadt Kiel bereits Probleme bereiten, das kleinste Problem. Wir sind sehr wohl in der Lage, die Streiksituation in den kommenden Wochen zu verschärfen. Die Beschäftigten werden keinesfalls die Zeche für eine falsche finanzielle Weichenstellung der Politik zahlen“, so Schöttke weiter.

ver.di fordert eine Entgelterhöhung von insgesamt acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro pro Monat. Zudem werden höhere Zuschläge für belastende Schichtarbeit, drei zusätzliche freie Tage sowie ein neuartiges „Meine-Zeit-Konto“ für mehr Zeitsouveränität der Beschäftigten gefordert. Die Gewerkschaft möchte damit die Attraktivität der Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst erhöhen, den Personalmangel bekämpfen und die Belastung der Beschäftigten reduzieren.

08./09.3 Theater, Kieler Bäder

10.03. Theater, Kieler Bäder, Abfallwirtschaftsbetrieb (ABK), Stadtwerke Kiel –     Energiehandel, Verkehrsüberwachung Kiel (frei Parken in Kiel)

11.03. Theater, Kieler Bäder, Abfallwirtschaftsbetrieb (ABK), Stadtwerke Kiel – Energiehandel, Stadtwerke Kiel – Entstörung und Instandsetzung, Verkehrsüberwachung Kiel (frei Parken in Kiel), Müllverbrennung Kiel (MVK), WSA Nord-Ostsee-Kanal, Einwohnermeldeamt, KFZ Zulassungsstelle

12.03. Theater, Kieler Bäder, Abfallwirtschaftsbetrieb (ABK), Stadtwerke Kiel – Energiehandel, Stadtwerke Kiel – Entstörung und Instandsetzung Verkehrsüberwachung Kiel (frei Parken in Kiel) , Müllverbrennung Kiel (MVK) WSA Nord-Ostsee-Kanal, Einwohnermeldeamt, KFZ Zulassungsstelle, Sozial- und Erziehungsdienst, Städtisches Krankenhaus, Abfallwirtschaft Kreis Plön, Tiefbauamt, Stadtwerke Kiel, SWKiel Netz GmbH komplett

13.03. Alle Betriebe TVöD Bund und VKA

Landesweite Demonstration und Kundgebung in Kiel

11.03. Nord-Ostsee-Kanal Brunsbüttel, Campusbad Flensburg; Stadt Rendsburg Technik und Umwelthof, Umweltdienste Stadt Schleswig

ndr: Warnstreiks im Norden

Das Beitragsbild zeigt eine frühere Ver.di Demonstration.

„Like a Complete Unknown“ jetzt im Studio

Das Bob-Dylan-Biopic „Like a Complete Unknown“ begann am 28. Februar im Studio am Dreiecksplatz im vollbesetzen Saal mit einem Konzert. Zur Einstimmung coverte das Duo „Dylan meets Cash“ Songs von Bob Dylan und Johnny Cash und erzählten auch ein wenig über das Verhältnis der beiden Pop-Ikonen.

„Ich mag viele Arten von Musik“

Zur Handlung von „Complete Unknown“: Im Laufe von knap zweieinhalb Stunden erzählt der Film, wie Bob Dylan, gespielt von Thimothée Chalamet, nach New York kommt und dort als Folksänger erste Erfolge feiert. Er wird begeistert aufgenommen von der Folkszene, Pete Seeger unterstützt ihn, er singt mit Joan Baez und hat auch eine Liebesaffaire mit ihr. Die Folkmusiker werden als eine engagierte Gruppe gezeichnet, die sich bemüht, das musikalische Erbe der USA zu erhalten. Für Einflüsse aus der Popmusik waren sie nicht offen, was man im Film an den Turbulenzen während des Newport Folk Festivals sieht, als Bob Dylan die elektrische Gitarre auspackt!

Dass Bob Dylan nicht beim Folk bleiben wird, zeigt sich in einer der frühen Szenen im Film. Er sitzt mit Pete Seeger im Auto, sucht einen Sender und bleibt bei Rock ’n‘ Roll hängen. Pete Seeger fragt, ob ihm das gefällt, und Bob Dylan antwortet, dass er viele Arten von Musik mag. Auch Zuschauende, die mit der Historie nicht so vertraut sind, konnten an dem Punkt ahnen, dass es Konflikte geben würde.

So erzählt der Film, wie Dylan seine neuen Freunde enttäuscht, eine neue Band gründet, und sich erst einmal der Rockmusik zuwendet.

Kostüme für 4,500 Schauspieler und Statisten

Euch erwartet viel Musik, gesungen von Schauspielen mit ähnlichen Stimmen. Chalamet bekommt den leicht nasalen Gesang von Bob Dylan gut hin, Monica Barbaro ist genial als Joan Baez, mit etwas rauchigerer aber doch ähnlicher Stimme. Hier findet ihr die offizielle Playlist zum Film.

4,500 Darsteller und Statisten wurden für den Film eingekleidet. Anfang der 60er war die Mode noch sehr 50er Jahre, die Frauen in ausgestellten Röcken. Der Hippielook kam bekanntlich erst später. Bob Dylans Mode und seine Appartment wurden akribisch nachempfunden. Die Außenszenen mit den Folk-Cafés wurden in Hoboken , New Jersey gedreht. Diese Informationen entnahm ich dem unterhaltsamen Making-Of. Der Austattungsaufwand bewirkt, dass du wirklich kurz in eine andere Welt eintauchst.

Glanzleistung Chalamet

Um aus der Riege der exzellenten Darstellern nur zwei herauszupicken: Timothée Chalamet singt nicht nur, sondern spielt auch Gitarre und Mundharmonika. Seine Interpretation des Barden überzeugt total, wobei es auch hilfreich ist, dass er vom Aussehen her viel Ähnlichkeit mit dem Dargestellten hat. Für mich wurde er auf der Leinwand zu Bob Dylan. Sehr gut gefiel mir auch Elle Fanning, die seine Freundin Silvie (im echten Leben hieße sie Suze Rotolo) darstellt. Sie spielt ihre Rolle mit Wärme und Gefühl. Hier findest du eine Liste der Darsteller und ihrer Rollen.

Für einen perfekten Kinoabend empfehle ich diesen Film sehr. Wenn du ein Fan der Musik von Bob Dylan bist, wirst du dich bestätigt fühlen. Wenn du noch nicht so sehr mit seiner Musik vertraut bist, ist es die perfekte Einführung.

Studio: Like a Complete Unknown

Beitragsbild: Du Dylan meets Cash im Studio am Dreiecksplatz

Gestaltungshandbuch: Kiel bald aus dem Legokasten?

Plätze gestalten aus dem Design-Vorlagen-Baukasten? Das ist der Plan für Kiel. Denn die Stadt hat ein Gestaltungshandbuch in Auftrag gegeben, das Materialien, Farben, Design-Elemente, Baumarten vorschlägt. Mit diesem Handbuch soll Kiel einen einheitlichen Look erhalten und es sollen Kosten gespart werden.

Das Handbuch ist noch nicht veröffentlicht, aber Teile wurden schon gezeigt. Enthalten sind zum Beispiel Abbildungen von Pflastersteinen, die verwendet werden sollen. Es entstand in der Planung der Holstenstraße, die etwas umgestaltet werden soll. Perspektivisch soll dieses Handbuch aber als Orientierung für ganz Kiel dienen. Wobei natürlich gerade in der Innenstadt rund um die Holstenstraße besonders viele Plätze liegen.

Die Kostenersparnis liegt an zwei Faktoren. Zum einen müssen bei der Anlage oder Überplanung eines Platzes keine Kriterien entwickelt werden. Das beauftragte Architekturbüro bekommt einfach das Handbuch in die Hand gedrückt und darf die Versatzstücke so anordnen, wie es passt. Zum anderen muss weniger unterschiedliches Material im Bauhof vorgehalten werden, dadurch werden Lagerkosten eingespart.

Kiel mal eckig, mal geschwungen

Aber ist es sinnvoll, dass Kiel einen Einheitslook erhält? Ist es nicht schöner, wenn Kiels Plätze, die aus unterschiedlichen Epochen stammen, auch unterschiedliche Design-Ideen repräsentieren?

Zur Zeit wird ein eher militärischer Stil bevorzugt: neue Gebäude sehen aus wie Kasernen, alles soll klare Konturen haben. Ähnlich waren die 50er Jahre und der Bauhausstil. Quadratisch, praktisch, gut. Gerade in Kiel spielte tatsächlich das Militär eine gestaltende Rolle, man denke an den Exerzierplatz und den Wilhelmplatz, beide Plätze waren ursprünglich für Truppenappelle und -paraden gedacht.

Dazwischen liegen aber auch immer wieder Epochen, in denen die geschwungene Linie zelebriert wird. Etwa das Spiel mit versetzen Ebenen und fließenden Übergängen in den 70er Jahren. Dafür wären der Europaplatz und der Alte Markt Beispiele. Oder der Jugendstil, in dem Türen und Balkone wie Blüten aussehen sollten. Kann man im Stinkviertel besonders häufig beobachten.

Und noch ein Gedanke zum Wandel des Stil-Empfindens. Auch das Gestaltungshandbuch ist lediglich eine Momentaufnahme des Geschmacks. In zwanzig Jahren muss es garantiert neu geschrieben werden!

Bild von sonlandras auf Pixabay

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kn online: Umgestaltung der Holstenstraße: Baubeginn auf 2025 verschoben

Neues Pflaster für die Holstenstraße?

Kiel in den 70er Jahren

Bundestagswahl 2025: So hat Kiel gewählt

Nachtrag 24.2. : Wie schon bei der letzten Bundestagswahl konnten die Grünen bei der Kieler Wählerschaft als Sieger hervorgehen. Den stärksten Zugewinn erzielte allerdings die Linke. Aller Ergebnisse können sich noch ändern. So sieht der vorläufige Stand um 10.20 aus (In Klammern die Gewinne bzw Verluste an Prozentpunkten gegenüber der letzten Bundestagswahl) :

Grüne 22,9 % (- 5,5)

SPD 19,2 % (- 6,7)

CDU 19,7 % ( +4,3)

Die Linke 13,7 % ( +7,6)

AfD 10,8 % ( +5,8)

FDP 3,9 % ( -6,4)

SSW 3,8 % ( + 0,9)

BSW 3,3 % ( +3,3)

Übrige 2,5 % ( – 3,3)

Bei den Direktkandidaten liegt Luise Amtsberg (Grüne) mit 26 Prozent der Stimmen vorne. An zweiter Stelle steht Christina Schubert (SPD) mit 22,1 Prozent, dicht gefolgt von Magdalena Drewes (CDU) 21 Prozent.

Quelle: https://www.kiel.de/de/politik_verwaltung/wahlen_abstimmungen/index.php