Gestern kam es in der Johannesstraße 38 (an der Kreuzung zur Elisabethstraße) in Kiel zu einem Brand im Dachstuhl eines Gebäudes. Das Gebäude ist nicht mehr bewohnbar. Die Brandursache wird ermittelt.
Gegen 10:20 Uhr gingen mehrere Anrufe bei den Rettungsleitstellen von Feuerwehr und Polizei ein. Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, stand der Dachstuhl bereits in voller Ausdehnung in Flammen. In dem Mehrfamilienhaus und den beiden angrenzenden Häusern sind insgesamt 72 Personen gemeldet. Rund 40 Personen wurden evakuiert und in einem angeforderten Bus der KVG untergebracht werden. Im Nachgang konnte ein Gemeindehaus als vorübergehende Notunterkunft eingerichtet werden. Die Feuerwehr arbeitet bei Bränden mit dem DRK zusammen, das die Menschen über deren Kleiderkammern mit dem Nötigsten versorgt. Das hilft erst mal über die ersten Tage.
Gegen 12:30 Uhr brachte die Feuerwehr den Brand in der Johannesstraße unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten werden sich voraussichtlich bis in die späten Nachmittagsstunden hinziehen.
Nach dem jetzigen Stand erlitten zwei Personen leichte Verletzungen durch herunterfallende Gegenstände. Diese konnten vor Ort ärztlich versorgt werden. Eine Einsatzkraft zog sich zudem eine leichte Handverletzung zu.
Die Brandursache ist noch unklar und wird derzeit ermittelt. Das betroffene Mehrfamilienhaus ist nicht mehr bewohnbar.
Die Feuerwehr war mit über 100 Einsatzkräften vor Ort. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienst der Stadt Kiel unterstützten die Polizeikräfte bei den Absperr- und Evakuierungsmaßnahmen.
So erfolgten die Löscharbeiten
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bestätigte sich ein ausgedehnter Dachstuhlbrand. Aufgrund der Lage wurde das Einsatzstichwort unmittelbar erhöht, sodass zusätzliche Einsatzkräfte nachalarmiert wurden. (Das Einsatzstichwort ist eine Art Code oder Kategorie, die die Schwere und Art eines Einsatzes beschreibt – z. B. „Brand klein“ vs. „Brand groß“. Wenn es „erhöht“ wird, bedeutet das: Man stuft den Einsatz offiziell als schwerwiegender ein.) Insgesamt waren rund 120 Einsatzkräfte aller Berufsfeuerwehrwachen, mehrerer Freiwilliger Feuerwehren, des Rettungsdienstes und Hilfsorganisationen und des Technischen Hilfswerkes vor Ort.
Durch das rasche Eingreifen mit dem Einsatz von zwei Drehleitern konnte eine weitere Ausbreitung der Flammen auf angrenzende Gebäudeteile verhindert werden. Parallel zum Außenangriff über die Drehleitern wurde ein Innenangriff mit mehreren Atemschutztrupps in den betroffenen Bereichen durchgeführt. Für die vollumfängliche Lageerkundung wurde zudem eine Drohne eingesetzt.
Gegen 12:30 Uhr war der Brand unter Kontrolle. Mehrere Haustiere konnten gerettet und Ihren Besitzern übergeben werden. Um letzte Glutnester zu löschen, mussten Teile der benachbarten Dächer und Zwischendecken des Gebäudes aufgenommen werden.
Das Technische Hilfswerk (THW) unterstützte die Einsatzkräfte bei der Beurteilung der Gebäudestatik, um die Sicherheit im Einsatzbereich zu gewährleisten und eine Aussage zur weiteren Nutzung zu treffen.
Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in den späten Nachmittag. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Im Einsatz waren folgende Einsatzkräfte:
– Einsatzkräfte der Haupt-, Ost- und Nordfeuerwache
– Freiwillige Feuerwehren Elmschenhagen, Gaarden, Wellsee,
Dietrichsdorf, Russee, Suchsdorf (Wachbesetzung HW), Rönne und
Moorsee (Wachbesetzung OW)
– Rettungsdienst und Hilfsorganisation der Landeshauptstadt Kiel
– Technische Hilfswerk OV Kiel und OV Eckernförde
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