Alle Beiträge von UrsulaS

Höffner: Was passiert auf der Ausgleichsfläche?

Auf der Ausgleichsfläche (im Bebauungsplan als „Maßnahmenfläche“ bezeichnet) neben dem Möbelmarkt-Zentrum am Prüner Schlag haben erste Vorbereitungen begonnen. Ein Minibagger entfernt Brombeeren auf der 6,2 Hektar großen Fläche.

Die eigentlichen Arbeiten zur Wiederherstellung der Vegetation und auch zur ökologischen Aufwertung sind in einem nun veröffentlichten Pflege- und Entwicklungsplan (PEP) festgehalten. Die Wiederherstellung ist ein wichtiger Punkt, denn bekanntlich wurde das Areal Ende 2020 sehr rabiat gerodet. Unter anderem wurden fast 900 Meter Hecke herausgerissen, die jetzt überwiegend nachgepflanzt werden sollen. Andreas Galka von der Initiative „Projekt Prüner Park“ sagte auf einem gemeinsamen Rundgang dazu: „Es ist schön, dass es diese Vorgabe gibt, aber ich möchte sehen, dass es auch wirklich geschieht.“

Die Initiative „Projekt Prüner Park“ kritisierte dem Bau- und Umweltdezernat gegenüber die Anlage eines Schotterwegs für die Feuerwehr, weil der Schotter bis in den Wurzelbereich einer Weißdornhecke geschüttet wurde. Mittlerweile ist dieser Schotter wieder entfernt worden, allerdings sind die Heckenpflanzen an vielen Stellen sichtbar beschädigt.

Ziel: Wie Kleingärten, nur ohne Kleingärtner

Das Ziel der Maßnahmen besteht in einer kleinteiligen Landschaft mit Wiesen, Hecken und Saumbiotopen, die vielen Vögel-, Insekten- und Fledermausarten Nahrung und Lebensraum bietet. Unter den hier 2013 nachgewiesenen 59 Vogelarten gab es neben weitverbreiteten Arten auch spezialisiertere wie etwa Gartenrotschwanz, Trauerschnäpper und Girlitz. Auch war das Areal vor 2013 ein bedeutsames Biotop für Fledermäuse in Kiel, und das soll es wieder werden.

Der PEP , erstellt von Kieler Ingenieursbüro ipp, sieht im Einzelnen vor:

a) Säuberungs- und Vorarbeiten
b) Knicklückenschließungen
c) Schnittheckenpflanzungen und -ergänzungen
d) Pflanzmaßnahmen von Obstbäumen vorrangig „Alter Sorten“, sowie von
Insekten- und Bienenweidegehölzen und Nadelgehölzgruppen
e) Entwicklung von Blüten-Wiesenbereichen aus Regiosaat
f) Entwicklung von Kleingewässern in vorh. Geländemulden
g) Uferinitialpflanzungen, Lese- und Totholzhaufen als Kleinbiotope
h) Pflanzung von Gehölz- und Waldmantelflächen
i) Einzäunung der Wanderwege und Maßnahmenflächen
j) Integration von öffentlichen Wanderwegen
k) Umsetzung und Dokumentation artenschutzrechtlich erforderlicher Maß-
nahmen (z.B. Installation und Wartung von Fledermaus- und Vogelkästen)
l) Darstellung in Karten, Text und Tabellen
m) Umgang mit Ausbreitungsflächen von invasiven Pflanzenarten (u.a. Rie-
senbärenklau/Herkulesstaude)
n) Neupflanzung von Ziergehölzen
o) Erhaltung von Stauden – und Frühjahrszwiebelbereichen

Der Pflege und Entwicklungsplan (PEP) für die Höffner Ausgleichsfläche geht ins Detail

Auf 59 Seiten geht der Plan ins Detail, was Ort, Art und Pflege der Pflanzungen anbetrifft. Hier einige der Vorgaben:

  • Die Fledermauskästen müssen bis zur „Fledermaussaison“ im März 2022 wieder hängen.
  • Für die Girlitze werden fünf Wacholder- und Eibengruppen gepflanzt.
  • Die Kammmolche, die es einst auf dem Areal gab, bekommen vier Teiche.
  • An der Zufahrt zur „Großen Grünen Schützengilde“ sollen zehn Winterlinden gepflanzt werden.
  • Unter den 174 zu pflanzenden Obstbäumen sind auch seltene Arte wie „Altländer Pfannkuchen“ und „Doppelter Prinzenapfel“.
  • Zu den zerstörten Hecken schreibt der PEP: „Anhand der Bestandskartierungen des Büros GRIMM wurden insgesamt 885 m Hecken zerstört. Diese Heckenlücken müssen, wenn sie nicht für Pflegewege benötigt werden, alle wieder mit Heckenpflanzen hergestellt werden.“ Zusätzlich sind 1.500 Meter Hecke neu zu pflanzen.
  • Die Blühwiesen haben eine Fläche von insgesamt 6.000 Quadratmeter.

Ein Teil der entstandenen Schäden kann nicht vor Ort wieder gut gemacht werden, dafür kauft die Krieger-Gruppe Ausgleichsflächen im Kreis Rendsburg-Eckernförde.

Die spannende Frage wird sein, ob diese Maßnahmen auch umgesetzt werden. Nicht nur eine biologische Fachbegleitung, sondern auch die Initiative „Projekt Prüner Park“ werden ein wachsames Auge auf die Entwicklung werfen.

Weiterlesen?

https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/kiel_plant_baut/_dokumente_moebel_kraft/_2021-11-24__PEP_Gesamt-2021(Abgabe).pdf

Zaun um die Höffner-Ausgleichsfläche

Bericht über die Rodung Ende 2020

Wagengruppe Schlagloch: Alternative zu teurem Wohnraum

Die Wagengruppe Schlagloch plädiert in einem offenen Brief für einen legalen Platz auf dem MFG-5-Gelände. Mit ihrer klimafreundlichen Lebensart in Bauwagen und umgebauten LKWs würden sie gut in dieses Quartier passen, das besonders nachhaltig sein soll. Hier der ganze Text:

Offener Brief an alle Ratsmitglieder, den Bauausschuss, Sozialausschuss
und den Oberbürgermeister Kämpfer – Wagengruppe Schlagloch jetzt auf das MFG 5 Gelände!
 
In Zeiten, in denen die Klimaschutzstadt Kiel eine Vorreiterrolle einnehmen will, in denen Wohnraum zu teurem Luxus geworden ist und unkommerzielle Räume für Kultur- und zwischenmenschliche Begegnung bedroht sind (obwohl diese alltägliche Solidarität aufbauen, wie z.B. das Li(e)ber Anders zeigt.), müssen wir, die Wagengruppe Schlagloch, welche bezahlbares Wohnen, Klimaschutz und kulturelles sowie solidarisches miteinander verbindet, in Unsicherheit leben. 


Seit 4 nervenzehrenden Jahren müssen wir weiter Flächen besetzen und für gemeinschaftliches Leben kämpfen! Eine legalisierte Lösung ist nicht in Sicht! Die Stadt Kiel ignoriert uns bisher weitgehend. Die zahlreichen von uns vorgeschlagenen Flächen für alternative Wohnformen und der Schaffung eines unkommerziellen und solidarischen Ortes wurden unter fadenscheinigen Begründungen von der Verwaltung abgelehnt. Es bleibt bei einem Alibi-Angebot einer nicht nutzbaren Fläche.


Uns ist sehr wohl klar, dass wir nicht im Mittelpunkt einer marktförmigen Stadtentwicklung stehen und im kommunalen und regionalen Standortwettbewerb nicht die Investor:Innen mit großen Brieftaschen sind, die sich die Stadt Kiel für ihre Flächen wünscht. Das zeigt sich, nur um einige von vielen Beispielen zu nennen, am Bau von Luxuswohnungen an der Hörn neben dem Schwimmbad, an dem nicht Nutzen des Vorkaufsrechts beim ehemaligen Postgelände in Gaarden (auf dem hunderte Wohnungen mit städtisch gefördertem und bezahlbarem Wohnraum
hätten entstehen können), oder am nicht Einhalten der selbst schon viel zu niedrig gesteckten Ziele an gefördertem Wohnraum im Neubaugebiet Hörn (14,7% statt 30% sozialer Wohnungsbau).


Uns ist aber genauso klar, dass wir Teil einer konkret umsetzbaren Alternative zu teurem Wohnraum, Klimazerstörung, sowie gesellschaftlicher Isolation und Vereinsamung sind, für die es sich lohnt, weiter zu streiten! Die Stadt Kiel kann und darf das nicht weiter ignorieren!


Mit dem MFG 5 Gelände hat die Stadt eine Chance zu beweisen, wofür sie in Zukunft stehen will! Weiter für Privatisierung im Wohnungsbau, welcher die Wohnungsnot und die gesellschaftliche Spaltung weiter zuspitzt oder für eine Stadt in der Alle gut und gerne Leben können.
Hierzu gehören, neben geförderten und bezahlbaren Wohnraum, sowie nachhaltiger Energiegewinnung, eben auch Wagenplätze als alternative, kostengünstige Wohnformen und Orte der Begegnung.

Legales Wohnen auf Wagenplätzen ist durch Flächenumschreibungen oder dauerhafte Duldungen,
realisierbar!


Hierfür bietet das MFG 5 Gelände beste Bedingungen. Bis zum tatsächlichen Baubeginn werden noch ein paar Jahre ins Land gehen, in denen wir diesen Ort bereits mit Leben füllen, dort wohnen und einen Treffpunkt des Austauschs, der Begegnung und kultureller sowie politischer Aktivität gestalten können.

Nach 4 Jahren rastloser Besetzung von mehr als 20 Orten, wird es Zeit für eine Legalisierung!
Das fordern wir von der Stadt Kiel:


  • Eine Zwischennutzung, auf einem Stück Grünstreifen vom MFG 5 Gelände für die Wagengruppe Schlagloch bis zum Baubeginn. Einer Sanierung von Gebäuden stehen wir dabei nicht im Weg.
  • Weiter fordern wir eine Einbindung des Wagenplatzes Schlagloch in die zukünftige städtische Planung für das MFG 5 Gelände. Wir passen maßgeschneidert in die
    Planungen für ein Quartier der Nachhaltigkeit, Mobilität, Klimaneutralität und Innovation, wie es in der Pressemitteilung zur Verkündung der Gewinner:Innen des Planungswettbewerbes für das Gelände heißt.

Wir haben nach über 4 Jahren Ignoranz und Ablehnung seitens der Stadt, keine großen Hoffnungen mehr. Trotzdem sind wir weiterhin dazu bereit mit der Stadt Kiel gemeinsam an einer Realisierung einer legalisierten Fläche für den Wagenplatz Schlagloch zu arbeiten!


Wir haben das Recht, als Teil dieser Stadt, einen Ort zum Leben und zum Bleiben zu haben. Und bis dahin werden wir zur Not weiter Flächen besetzten. 
Für legale Wagenplätze! Jetzt! 

Weiterlesen?

Website der Wagengruppe

MFG-5-Gelände

Wagengruppe Schlagloch in der Stormanstraße

Möbel Höffner: Hunderte von Sitzgarnituren

Seit Beginn dieses Blogs im Jahr 2014 berichten wir über das Möbelmarktzentrum am Westring. Jetzt steht der große rote Kasten am Westring, und ich war gespannt, was mich erwartet.

Das Kiesbeet vor dem Haupteingang zum Möbelhaus lässt an den gärtnerischen Fähigkeiten des Krieger-Konzerns schon einmal zweifeln. Was doch relevant ist, da noch die Wiederherstellung der angrenzenden Ausgleichsfläche ansteht.

Im Inneren erschlägt mich das Angebot. Auf vier Etagen und insgesamt 40.000 Quadratmeter Verkaufsfläche präsentieren sich Tische, Betten, Sofas, Kühlschränke, Teppiche, Gardinen und und und….. Es sollen allein über 700 Sitzgarnituren zur Auswahl stehen!

Der Stil der Möbel gefällt mir, aber hier etwas auszuwählen, wäre mir unmöglich. Vielleicht blind abzählen!

Ich hatte erwartet, dass ein so großes Möbelhaus unterschiedliche Stile anbietet, von jugendlich flippig über skandinavisch bis klassisch-edel. Tatsächlich sind die Möbel in einem einheitlichen Stil, den ich als unaufgeregten Schick beschreiben würde. Somit sind alle Möbel problemlos untereinander kombinierbar.

Im obersten Stock befindet sich eine Cafeteria, mit Salatbar und frisch im Wok zubereiteten Gerichten. Ich wählte das einzige vegetarische Gericht, das dann vor meinen Augen mit ganz viel Gemüse gekocht wurde.

Deko-Artikel findet man bei Möbel Höffner nicht, denn die Abmachung war, dass keine zentren-relevanten Güter verkauft werden dürfen. Gewundert habe ich mich dann doch über das beachtliche Sortiment an Küchengeräten wie Toaster oder Wasserkocher. Das sind Artikel, die man eigentlich ebenfalls im Zentrum kaufen kann, etwa bei Saturn oder Karstadt.

Möbel Höffner eröffnete Ende Oktober und Ende Dezember auch der Discounter Möbel Sconto nebenan. Auf zwei Etagen präsentieren sich hier Möbel zum Mitnehmen. Nach dem IKEA-Prinzip erhalten die Kunden ihre Ware an der Ausgabe im Karton verpackt. Mit etwas Geschick wird dann zu Hause montiert.

Habt ihr schon das Möbelzentrum besucht? Was war euer Eindruck? Ich freue mich über Kommentare!

Weiterlesen:

Höffner eröffnet neuen Standort in Kiel

Hoffnung statt Höffner

Corona: die Regeln in SH ab 28.12.

Pressemitteilung des Landes Schleswig-Holstein

In Kiel hat Ministerpräsident Daniel Günther die Beschlüsse des Corona-Gipfels von Bund und Ländern vorgestellt.

Ministerpräsident Daniel Günther steht an einem Rednerpult. Ministerpräsident Günther stellte die Beschlüsse der Bund-Länder-Gespräche in Kiel vor. © Staatskanzlei

Kurz vor den Feiertagen haben die Regierungschefinnen und -chefs von Bund und Ländern erneut über das gemeinsame Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Hintergrund des Gesprächs war auch die Ausbreitung der sogenannten „Omikron-Variante“ des Virus in Deutschland. Gemeinsam mit Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg und Finanzministerin Monika Heinold stellte Ministerpräsident Daniel Günther in Kiel das weitere Vorgehen vor.

Einschränkungen ab 28. Dezember

Vor der Konferenz habe sich die Landesregierung noch einmal intensiv mit dem Expertengremium beraten, sagte Günther. Die Einschätzung der Mitglieder sei eindeutig: Das Land sei auch mit den derzeit geltenden Regelungen gut gerüstet für die kommenden Wochen. Dennoch sei ein bundesweit einheitliches Vorgehen empfehlenswert. Deshalb werde auch Schleswig-Holstein die nun gefassten Beschlüsse der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten umsetzen und ab dem 28. Dezember private Treffen beschränken, kündigte der Regierungschef an. Von diesem Zeitpunkt an dürfen sich dann im privaten Raum nur noch höchstens zehn Personen gleichzeitig treffen – unabhängig vom Impfstatus. Kinder unter 14 Jahren werden dabei jedoch nicht mitgezählt.

Ansammlungen vermeiden

Großveranstaltungen mit überregionalem Charakter wie Spiele der Fußball-Bundesliga dürften ab dem 28. Dezember nur noch ohne Zuschauerinnen und Zuschauer stattfinden, sagte Günther. Weitere Einschränkungen werde es für Clubs und Diskotheken geben. Diese würden zwar nicht vollständig geschlossen, müssten aber die Zahl der Gäste deutlich reduzieren. „Wir haben uns dafür entschieden, hier Vorsicht walten zu lassen.“ Mit Blick auf Silvester kündigte der Ministerpräsident an, das Land werde den Kommunen die Möglichkeit geben, größere Menschenansammlungen auch im Freien zu untersagen.

Land sagt Neujahrsempfang ab

Die nächste Konferenz der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder sei für den 7. Januar geplant, sagte Günther. Bis dahin gebe es ein klareres Lagebild über die Omikron-Variante. „Ich will ganz deutlich sagen: Wir fühlen uns gut gerüstet für die nächsten Wochen. Aber es könnte sein, dass eine Veränderung der Lage uns zu weiteren Schritten zwingt“, betonte er.

Angesichts der unklaren Entwicklung appellierte der Regierungschef an die Bürgerinnen und Bürger, insgesamt Kontakte zu reduzieren. Die Landesregierung habe sich vor diesem Hintergrund entschieden, den Neujahrsempfang im Januar abzusagen. „Wir gehen den vorsichtigen Weg weiter, der bei uns in Schleswig-Holstein zu diesen niedrigen Inzidenzen geführt hat.“

Impfen ist der Schlüssel zum Erfolg

Finanzministerin Monika Heinold betonte, die neue Virusvariante habe die Lage verändert. Sie äußerte Bedauern darüber, dass es auf Bundesebene noch immer keine Verständigung auf eine allgemeine Impfpflicht gegeben habe. „Impfen ist nach wie vor der Schlüssel zum Erfolg“, sagte sie.

Die nun beschlossenen Kontaktreduktionen seien richtig, sollten aber nicht dazu führen, dass Menschen an den Feiertagen vereinsamen. „Verlieren Sie nicht den Mut! Kontakte zu reduzieren heißt nicht, Kontakte zu vermeiden“, sagte sie. „Gerade in dieser Zeit müssen wir uns umeinander kümmern.“

Impfkampagne kommt voran

Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg schloss sich den Worten der Ministerin an. Er sei froh darüber, dass die Gesellschaft es bisher geschafft habe, immer norddeutsch ruhig und respektvoll miteinander umzugehen.

Mit Blick auf die Impfkampagne des Landes zeigte sich der Minister zuversichtlich. Aktuell seien 75 Prozent der Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner vollständig geimpft, mehr als 35 Prozent hätten bereits ihre Booster-Impfung erhalten. Damit liege der echte Norden weiterhin in der bundesweiten Spitzengruppe.

Zusätzliche Impf-Aktionen geplant

„Meine inständige Bitte lautet: Nutzen Sie die Möglichkeit, einen Auffrischungstermin zu buchen“, sagte Garg. Noch immer seien ausreichend Termine online verfügbar. Im Laufe des Tages hatte die STIKO angekündigt die Booster-Empfehlung von sechs auf drei Monate nach der Zweitimpfung zu senken. „Wir werden dieser Empfehlung folgen. Ab morgen können die Menschen in Schleswig-Holstein schon drei Monate nach ihrer Zweitimpfung ihren Booster-Termin buchen“, kündigte Garg an. Darüber hinaus seien zusätzliche Impf-Aktionen am zweiten Weihnachtsfeiertag sowie an Silvester geplant, sagte der Minister und dankte allen Beteiligten.

Gute Wünsche für die Weihnachtstage

Für die bevorstehenden Tage wünschte der Minister den Menschen im Land alles Gute. „Bitte feiern Sie nur im engen Familienkreis. Ich bitte Sie aber auch: Lassen Sie niemanden allein.“ Mit Blick auf besonders gefährdete Familienmitglieder sei es durchaus empfehlenswert, sich vor dem Zusammentreffen zu testen.

„Ich wünsche den Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteinern frohe Weihnachten und viel Kraft“, sagte Garg. „Die werden wir in den kommenden Wochen brauchen. Aber wenn wir es in Schleswig-Holstein nicht schaffen können, wer dann?“

Corona: Vorbereitung auf fünfte Welle

Nach einer Videokonferenz mit den Ministerpräsidenten trat Olaf Schlólz am frühen Abend vor die Presse und erklärte die neuen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Sie gelten ab 28. Dezember bis auf Weiteres. Der Bundeskanzler warnte vor einer fünften Welle, ausgelöst durch die Variante Omikron. Er verwies auf England und Dänemark, wo diese Variante sich sehr schnell verbreitet hätte.

Die neuen Corona-Maßnahmen gehen auf die Empfehlung des neuen Expertenrats zurück. Sie gelten generell erst nach Weihnachten, aber die Bundesländer können weitere spezifische Maßnahmen anordnen, etwa Hotels und Restaurants schließen. Einige Bundesländer haben schon strengere Regeln.

  1. Betriebe der kritischen Infrastruktur, etwa Krankenhäuser, Feuerwehr, Elektrizitätswerke sollen Pandemiepläne vorbereiten oder aktivieren, um ihre Kernaufgaben auch bei hohem Krankenstand ausüben zu können.
  2. Die derzeitigen Regeln für Ungeimpfte bleiben bestehen: also 3G am Arbeitsplatz und im ÖPNV. Die 2G-Regel in Geschäften schließt Ungeimpfte weiterhin aus.
  3. Für Ungeimpfte gilt folgende Kontaktbeschränkung: Ein Haushalt und zwei Personen dürfen sich treffen.
  4. Für Geimpfte und Genesene gilt: maximal zehn Personen dürfen sich treffen, wobei Kinder unter 14 Jahren nicht mitzählen.
  5. Clubs und Diskotheken schließen. Überregionale Großveranstaltungen, etwa Fußballspiele finden ohne Zuschauer statt.

Das Video der Pressekonferenz: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/olaf-scholz-verkuendet-die-neuen-corona-regeln-nach-bund-laender-treffen-a-8d2e6b00-6875-43ce-a770-dc1dad62e0a6

So setzt Schleswig-Holstein die Regeln um.

Kieler Haushalt mit hohem Defizit

Für den Haushalt 2022 sind Ausgaben von 1,2 Mrd Euro geplant. Abzüglich der Einnahmen der Kommune ergibt sich ein Defizit von 88,7 Mio Euro. Auch der Nachtragshaushalt für 2021 sieht einen Zuschussbedarf von 25 Millionen Euro vor, wodurch das Defizit auf 84 Mio Euro ansteigt. Auch für die kommenden Jahre sieht die mittelfristige Finanzplanung jährliche Defizite von über 70 Millionen vor. Die aufgelaufenen Defizite werden Ende 2021 eine Summe von 171.374 Millionen Euro erreichen. Bis Ende 2025 wären nach der mittelfristigen Planung 486.637 Millionen Euro aufgelaufen. Damit wäre das Eigenkapital der Landeshauptstadt Kiel 2025 aufgebraucht.

Im Entwurf sind einige Sparmaßnahmen aufgelistet:

  • Der eigenfinanzierte Stellenaufwuchs wird für ein Jahr ausgesetzt.
  • Anmietungsstopp für neue Räume der Verwaltung
  • Neue Leistungen bzw Ausweitungen von bestehenden Leistungen müssen durch Streichen von Mitteln in anderen Bereichen gegenfinanziert werden.

Besonderheiten des Haushalts

Die meisten Ausgaben einer Kommune sind regelmäßige Zahlungen, etwa für Löhne und Gehälter. Aber jeder Haushalt hat auch seine Besonderheiten.

Die Ausgaben für Personal und Versorgungsaufwendungen steigen gegenüber 2021 um 12,5 Millionen Euro. Das ergibt sich vor allem durch Tarifsteigerungen und Besoldungserhöhungen. In diesen Zahlen sind die zu erwartenden Mehraufwendungen für die Service Gesellschaft vom Städtischen Krankenhaus noch nicht enthalten, ein Punkt, der in der Debatte heftig diskutiert wurde.

Auch die Sozialtransfers steigen, und zwar um 31,3 Millionen gegenüber 2021.

Die LH Kiel hat vor, 120 Millionen Euro im nächsten Jahr zu investieren. Die größten Posten betreffen hier den Bereich Schule mit 32,1 Millionen Euro. Allein für die Komplettsanierung des Hans-Geiger-Gymnasiums sind 10, 2 Millionen an selbst bereitgestellten Mitteln (also ohne Zuschüsse und andere Fördermittel) vorgesehen, verteilt auf vier Jahre. Die Sanierung der Friedrich-Junge-Schule gemäß Gutachten wird mit 36 Millionen Euro veranschlagt, verteilt auf vier Jahre. Für dieses Jahr sind es 6,8 Millionen Euro. Für den Bau der Grundschule Gaarden werden insgesamt 28 Millionen Euro bereitgestellt.

Für den Bau von Kitas werden 2,7 Millionen Euro eingeplant für nächstes Jahr, ähnliche Beträge für die Folgejahre im „Investitionskorridor“.

Die Sanierung vom Kieler Schloss wird mit 37 Millionen Euro veranschlagt, verteilt auf vier Jahre.

Ein weiterer Bereich für Investitionen ist die Infrastruktur, also Straßenbau, Abwasserbeseitigung, Schmutz- und Regenwasser, Hafen, Parkhäuser. Der teuerste Einzelposten in diesem Bereich ist der Umbau der Werftstraße für insgesamt 5,9 Millionen Euro, wovon 2,4 Millionen 2022 ausgegeben werden dürfen.

Die Gewerbesteuer macht nur etwa 11 Prozent der kommunalen Einnahmen aus. Größere Posten sind der Gemeindeanteil an der Einkommens- und Umsatzsteuer, Mittel aus dem Finanzausgleich, Gebühren (etwa für die Müllabfuhr) und Kostenerstattungen (etwa für die Grundsicherung).

Anstrengende Videodebatte in der Kieler Ratsversammlung

Die Ratsversammlung fand als öffentliche Videokonferenz statt. Stefan Rudau (die Linke) kritisierte , dass die Debatte nicht in Präsenz abgehalten wurde, während doch gleichzeitig die Weihnachtsmärkte geöffnet sind.

Nach über acht Stunden Debatte wurde der Haushalt final abgestimmt und mit 37 Ja-Stimmen (Grüne, SPD, Linke, SSW, und den Ratsherren Halle, Ove Schroeter und Meincke) angenommen. Die AfD stimmte dagegen. CDU und FDP enthielten sich.

Die AfD kritisierte sowohl die Stadtbahn als als auch die Sanierung der beiden Schroeder-Schulen als zu teuer. Sie hätte lieber den Fokus auf Ordnung und Sauberkeit gelegt und wünschte sich ansonsten mehr Haushaltsdisziplin. In der Generalaussprache bewerteten die Parteien nicht nur den Haushalt sondern die Politik der Verwaltung generell. Hier monierte die AfD vor allem die „politisch betriebene Verdrängung der Autos“ und die „Verwahrlosung“ der Innenstadt durch einen Barbershop und zwei Dönerimbisse. Da die AfD als einzige Partei gegen den Haushaltsentwurf stimmte, hatte sie naturgemäß die meisten Kritikpunkte anzubringen.

Der SSW stimmte für den Haushalt, obwohl er nicht zur Kooperation gehört. Sein Antrag, für die Kieler Wohnungsbaugesellschaft (KiWoG) zusätzliche 8,5 Millionen Euro in den Haushalt einzustellen , wurde nicht angenommen. Das war der wichtigste Kritikpunkt des SSW, dass die KiWoG finanziell nicht gut genug ausgestattet sei. Dennoch Zustimmung zum Gesamtpaket.

Dieser Haushaltsentwurf muss vom Land genehmigt werden, da Kiel wegen der hohen Verschuldung genehmigungspflichtig ist.

Weiterlesen?

mit paywall: Leblose-Debatte-Ratsversammlung-beschliesst-online-Kiels-Haushalt-2022

Die offene Holzwerkstatt in der Alten Mu

Werk Statt Konsum (WSK) ist eine offene Holzwerkstatt in der Alten Mu am Lorentzendamm. Zu den Öffnungszeiten könnt ihr dort an eigenen Projekten arbeiten. Manche Leute bringen kaputte Stühle oder Schubladen mit, viele kommen nur mit einer Idee oder lassen sich inspirieren vom Holz, das in der Werkstatt gelagert wird.

Beispiel: kürzlich retteten Simone und ein anderer Mitstreiter Pitchpine-Dielen von einem Hausabriss. Daraus bauten Nutzer der offenen Holzwerkstatt einen Couchtisch. Ob Lampe, Schilder oder das Wappen des Hauses Slytherin aus dem Harry-Potter-Universum, die Bandbreite der Arbeiten ist so groß wie euer Ideenreichtum.

Ich traf mich mit Simone Hofeditz aus dem Vorstand und einem Tischler, der Kalle genannt werden möchte, in den großzügigen Räumen, die seit meinem letzten Bericht auch besser ausgestattet sind. An Werkzeugen ist alles vorhanden, was der Hobbytischler benötigt. An den sechs Werkbänken kommt man sich auch nicht ins Gehege bei der Arbeit.

Simone und Kalle „retten“ so manche Holzmöbel und Holzteile aller Art vom Sperrmüll, die dann zum Werken gekauft werden können. Durch diese Holzverkäufe, ein geringes Nutzerentgelt und durch Spenden finanziert der Verein die Miete für die Räume in der Alten Mu.

Arbeit mit alten Materialien

Beide betonen, dass die Arbeit mit Holzresten aufwendiger ist, als mit neuem Holz. Denn oft müssen alte Materialien erst einmal in eine Form gebracht werden, mit der sich arbeiten lässt. Aber es gehört zum Nachhaltigkeitskonzept der Werkstatt, dass dieser Aufwand als sinnvoll gilt.

Auf dem Foto oben seht ihr Simone mit einem Stuhl vom Sperrmüll. Sie lockert die Stuhlbeine, wird die Löcher säubern und mit Knochenleim wieder zusammenfügen.

Kalle (Foto oben) hat aus dem Kopfteil von einem Bett Frühstücksbretter gemacht, jeweils mit einem Loch für das Ei. So lebt das möglicherweise 100 Jahre alte Eichenholz weiter, wenn auch in anderer Form.

„Wir wollen Leute ermutigen, sich auszuprobieren“, so beschreibt Simone den Bildungsauftrag des Vereins. Sie versteht die Begriffe „Erfassen“ oder „Begreifen“ ganz wörtlich. Das Erschaffen von Objekten aus Holz ist sinnlich und bodenständig. Kalle greift diesen Gedanken auf: „Immer mehr Leute machen Yoga und immer weniger schaffen es, eine Lampe an die Decke zu schrauben.“ Beide haben das Gefühl durch die Workshops, die sie mit Kindern machen, dass Kinder heute handwerklich weniger können als früher, weil Werken oder Handarbeit in der schulischen Ausbildung eine abnehmende Rolle spielt.

Es ist nicht nur nachhaltig, alte Möbel zu reparieren oder zu recyclen, sondern wahrscheinlich wird man auch mehr Wertschätzung für ein selber gebautes oder repariertes Teil haben und es weniger schnell wegwerfen. Der Stolz auf die eigene Arbeit und Kreativität kann so zu mehr Zufriedenheit mit den eigenen Dingen führen.

Neubeginn nach dem Lockdown

Die Pandemie war sehr schwierig für den Verein. Nach insgesamt über einem Jahr Lockdown war es nicht so einfach, wieder in die Gänge zu kommen, auf sich aufmerksam zu machen. Auch finanziell war es eine Herausforderung. Aber nun wächst der Verein wieder und es kommen langsam wieder mehr Leute in die Werkstatt.

Wenn ihr eine Idee für ein Projekt habt, oder etwas reparieren möchtet, kommt vorbei, schaut euch um und lasst euch beraten. Etwas mit den eigenen Händen herstellen kann sehr befriedigend sein.

Die Öffnungszeiten sind derzeit donnerstags von 16 – 20 Uhr und sonntags von 12 – 16 Uhr. Bitte schaut auf die Website für die Corona-Maßnahmen: https://www.werkstattkonsum.de/aktuelles/

Weiterlesen?

Ein kleines Permakutur-Paradies an der Alten Mu

Kiel: Kurznachrichten

Weihnachtsbaum im Rathaus: Auch in diesem Jahr erfüllt die Kieler Woche Herzenswünsche von Kieler Kindern. Am festlich geschmückten Tannenbaum im Eingangsbereich des Kieler Rathauses hängen fast 300 Wunschkarten von Kindern aus finanziell schwierigen Verhältnissen. Eine Wunschkarte können Sie sich einfach während der Öffnungszeiten (8 bis 18 Uhr) vom Weihnachtsbaum mitnehmen. Die
Geschenke müssen Sie zusammen mit den Wunschkarten bis zum 10. Dezember im Kieler-Woche-Büro (Rathaus, Fleethörn 9, Zimmer 269) abgeben. Mit der Unterstützung vom Weihnachtsmann übergeben wir diese dann an die Kinder.

2G in Geschäften und auch auf dem Weihnachtsmarkt

Die Landesregierung plant, ab Sonnabend, 4. Dezember, im Einzelhandel in Schleswig-Holstein die 2G-Regel einzuführen, die besagt, dass nur Geimpfte und Genese Zutritt zu den Einzelhandelsgeschäften haben. Ausgenommen sind davon die Geschäfte des täglichen Bedarfs. Diese Neuregelung nimmt die Landeshauptstadt Kiel zum Anlass, 2G auch auf den Kieler Weihnachtsmärkten einzuführen. Die Maskenpflicht bleibt dabei bestehen.

Der Coronastand am 2. Dezember

Gesamtzahl aller Fälle: 9.223. Im Vergleich zum Vortag gibt es 67 neue Positivfälle. Verstorben sind 122 Kieler*innen. Die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz vom RKI für Kiel liegt bei 155, weit unter der bundesweiten Inzidenz von 432.

Corona-Impfung

Das Impfzentrum am Schwedenkai 1 hat wieder geöffnet. Außerdem impfen viele Hausärzte und Fachärzte. Dieser Link führt zur Terminbuchung im Impfzentrum, und zeigt auch, wo freies Impfen möglich ist: https://www.schleswig-holstein.de/DE/Schwerpunkte/Coronavirus/Allgemeines/Impfzentren/impfzentren_node.html

Tauben Füttern verboten!

Das möglicherweise nett gemeinte Füttern dieser Vögel gilt nicht nur als unnötig, es ist auch eine Ordnungswidrigkeit. Wer sich dem Fütterungsverbot widersetzt, muss mit einer Geldbuße zwischen 50 und 1000 Euro rechnen!

Tiefbauamt asphaltiert die Franziusallee

Seit Mitte November arbeitet das Tiefbauamt an der Schwarzdecke in der Franziusallee in Ellerbek. In einem zweiten Bauabschnitt bekommt die Straße nun im Bereich zwischen Werftstraße und Prinzenstraße neuen Asphalt. Die Arbeiten starten – wenn die Witterung mitspielt – am Montag, 6. Dezember, und sollen bis Freitag, 10. Dezember, abgeschlossen werden. Für die Dauer der Asphaltierung wird die Franziusallee ab der Werftstraße bis über die Einmündung Prinzenstraße hinaus voll gesperrt. Eine Umleitung über den Ostring und den Klausdorfer Weg wird in beiden Richtungen ausgeschildert.

Am 9. Dezember: Weihnachtsbaumverkauf auf dem Willi

Während der Adventszeit kann der Wilhelmplatz nur eingeschränkt als Parkplatz genutzt werden, da dort Weihnachtsbäume verkauft werden. Damit in der Mitte des Wilhelmplatzes die insgesamt sechs Verkaufsflächen aufgebaut werden können, sind Teile des Parkplatzes ab Donnerstag, 9. Dezember, 6 Uhr, gesperrt. Der Verkauf beginnt am Freitag, 10. Dezember, und endet am Freitag, 24. Dezember.

Jahrestag der Deportation von Kieler Juden nach Riga


 Vor 80 Jahren, am 4. Dezember 1941 wurden etwa 54 Juden aus Kiel in einem Luftschutzraum des Kieler Rathauses interniert, um laut Befehl in den frühen Morgenstunden des 6. Dezember vom Hauptbahnhof Kiel aus nach Riga deportiert zu werden. Nur einer von ihnen überlebte den Holocaust. Am 6. Dezember erinnert eine Gedenkveranstaltung an diese Deportation. In einer szenischen Lesung mit den Schauspielern Matisek Brockhues und Florian von Westerholt sowie Maike Enterich als Sprecherin wird der Chronologie der Ereignisse in den Dezembertagen 1941 nachgegangen. Musikalisch begleitet und gestaltet Wolfram Nerlich die Lesung am Kontrabass. Abschließend findet eine stille Niederlegung von Blumen zum Gedenken an die Opfer der Deportationen an den Stolpersteinen der Familie Weber im ehemaligen „Gängeviertel“ am Kleinen Kuhberg statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Erforderlich ist eine Anmeldung unter der Kieler Telefonnummer 901-5200, per E-Mail unter info@foerde-vhs.de oder im Internet unter www.foerde-vhs.de/juedisches-leben-1. Es gilt die 2-G-Regel. 

Aus der Statistik

Im zweiten Quartal 2021 gab es 1.294 Verkehrsunfälle mit 283 Verletzten. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2021 gab es 1.622 Verkehrsunfälle mit 164 Verletzten und im zweiten Quartal 2020 (also Vorjahresquartal) 1.785 Verkehrsunfälle mit 275 Verletzten.

08. Dezember: Neuer abi – Chat „Medizin studieren“

Menschen helfen, Leben retten: Wer Ärztin oder Arzt werden will, muss einige Hürden nehmen. So ist eine sehr gute Abi-Note für die Studienzulassung beinahe unverzichtbar und das Studium selbst gilt als sehr anspruchsvoll. Doch wie läuft die Bewerbung dafür eigentlich ab? Wie sieht der Studienalltag aus? Und wie gelingt der Karriereeinstieg?

Diese und viele andere Fragen beantworten die Expertinnen und Experten beim nächsten abi-Chat am 8. Dezember. Von 16:00 bis 17:30 Uhr dreht sich alles ums Thema „Medizin studieren“.

Das Medizinstudium ist beliebt: Knapp 102.000 Studierende waren laut Statistischem Bundesamt (Destatis) im Wintersemester 2020/21 in (Human-)Medizin eingeschrieben. Zehn Jahre zuvor waren es lediglich 80.574. Gleichzeitig geht die Zahl der Absolventinnen und Absolventen nach oben. Insgesamt 16.690 Menschen schlossen im Jahr 2020 ihr Medizinstudium erfolgreich ab, 363 mehr als 2010.

Fachkräfte gesucht!

Sie profitieren von sehr guten Beschäftigungschancen. Laut Bundesagentur für Arbeit (BA) ist der Fachkräftemangel bei Humanmedizinerinnen und -medizinern deutlich zu spüren – vor allem in ländlichen Gebieten, weniger in Ballungsräumen. Als Gründe werden unter anderem der medizinische Fortschritt und die zunehmende Zahl älterer Menschen genannt, die häufigere und aufwändigere Behandlungen benötigten. Gleichzeitig verzeichnet die BA einen Trend zur Teilzeitbeschäftigung, da die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch unter Ärztinnen und Ärzten an Bedeutung gewinne.

Wer sich vorstellen kann, selbst Medizin zu studieren, sollte sich rechtzeitig informieren.

Eine gute Gelegenheit hierzu bietet der nächste abi-Chat am 8. Dezember. Von 16 bis 17.30 Uhr widmen sich verschiedene Expertinnen und Experten den Fragen der Teilnehmenden. Sie geben nicht nur Auskunft über das Zulassungsverfahren und den Studienalltag, sondern berichten zudem direkt aus der Berufspraxis.

Keine Zeit? Nachlesen im Chatprotokoll!

Interessierte loggen sich ab 16 Uhr ein unter http://chat.abi.de und stellen ihre Fragen direkt im Chatraum. Die Teilnahme ist kostenfrei. Wer zum angegebenen Termin keine Zeit hat, kann die Antworten im Chatprotokoll nachlesen, das nach dem Chat im abi-Portal veröffentlicht wird. Mehr Infos zum Chat finden sich unter https://abi.de/interaktiv/chat.

(Bild von v-a-n-3-ss-a auf Pixabay)

Corona: 2G im Einzelhandel und weitere Maßnahmen

Nach dem Bund-Länder-Gipfel äußerte sich Ministerpräsident Daniel Günther zur Umsetzung der Vereinbarungen in Schleswig-Holstein. Er betonte in seinem Statement die Wichtigkeit eines bundesweit einheitlichen Vorgehens, zumindest bei der Umsetzung der Mindeststandards. Stark betroffene Bundesländer könnten darüber hinaus gehen. Schleswig-Holstein will sogar einige Punkte umsetzen, die hier nicht zwingend notwendig wären, um Ausweich-Tourismus zu vermeiden. So ist eine der Maßnahmen ein Böllerverbot zu Silvester, denn : „15 Länder machen das,“ so der Ministerpräsident. Das gleiche Argument nannte er für die Umsetzung der 2G-Regelung im Einzelhandel, denn sonst würden Ungeimpfte aus Hamburg hierher zum Shoppen kommen.

2G im Einzelhandel mit zahlreichen Ausnahmen

Ab Samstag gilt 2G im Einzelhandel. Dann dürfen die ca 380.000 Impfunwilligen nicht mehr Geschäfte betreten, die nicht dem allgemeinen Lebensbedarf dienen. Ausgenommen sind also u.a. Supermärkte, Futtermärkte, Baumärkte, Drogerien, Buch- und Zeitungsläden. Auch die Tafel bleibt zugänglich. Die Kontrollen würden stichprobenartig erfolgen durch die Ordnungsämter und eventuell auch die Polizei. Auch die Ladner selber sollen stichpunktartig kontrollieren, etwa an der Kasse. Die Inhaber der Geschäfte müssten gut sichtbare Aushänge anbringen. Menschen, die sich nicht impfen lassen können, dürfen weiterhin in alle Geschäfte, so erläutere Günther die 2G-Regelung in seinen Antworten auf die Fragen von Journalisten.

Ab 15. Dezember kommen weitere Corona-Auflagen

Die Verordnung ist noch nicht formuliert, aber Daniel Günther erläuterte die Eckpunkte:

  • Ab 15. Dezember wird für Ungeimpfte eine Kontaktbeschränkung gelten: ein Hausstand darf sich mit zwei anderen Personen treffen, wobei unter 14-Jährige nicht zählen.
  • Auf Großveranstaltungen dürfen nur 50 Prozent der möglichen Besucher eingelassen werden.
  • Die Maskenpflicht in den Innenbereichen wird wieder verschärft.
  • 2G+ gilt für Ferienwohnungen und Hotels, wobei der Test wohl nur bei der Anreise vorgewiesen werden muss.
  • Diskotheken und Clubs: hier gilt auch 2G+. Ab einer Inzidenz von 350 schließen sie.
  • Zusätzlich zum Verbot des Feuerwerkverkaufs und Einschränkung des Gebrauchs könnte es auch ein Versammlungsverbot an Silvester geben.

Dieser Post des ndr enthält Videos von der Pressekonferenz: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Corona-in-SH-2G-2G-Boellerverbot-das-sind-die-neuen-Massnahmen,guenther1358.html.

Daniel Günther nannte als Grund für die 2G-Regel den Schutz der Ungeimpften. Denn die Corona-Patienten auf den Intensivstationen in Schleswig-Holstein seien fast alle ungeimpft.

Ab heute können sich alle booster lassen, nicht nur Personen über 60. Die Terminvergabe in den Impfzentren ist freigeschaltet: https://www.schleswig-holstein.de/DE/Schwerpunkte/Coronavirus/Allgemeines/Impfzentren/impfzentren_node.html

Geplant ist auch, dass künftig Apotheker und Zahnärzte gegen Covid-19 impfen dürfen. Ansonsten impfen wie bislang auch die Haus- und viele Fachärzte.

Daniel Günther rechnet damit, dass der Deutsche Bundestag eine Impfpflicht für Februar 2022 beschließen wird.

So war es im März 2020: Kiel fährt runter