Katzheide: Bürgerbeteiligungsfarce

Der Planungsworkshop verlief nach Augenzeugenbericht relativ tumulthaft. Mehrere Personen veließen vorzeitig wütend den Raum.  Andreas Regner, Unterzeichnungsberechtiger des vorangegangenen Bürgerbegehrens wurde kein Rederecht zugestanden. Überhaupt verlief die Bürgerbeteiligung in eng vorgezeichneten Bahnen. In vier Arbeitsgruppen wurde diskutiert. Zwei der vier Arbeitsgruppen befassten sich direkt mit der Verkleinerung von Katzheide, dabei soll sich diese Bürgerbeteiligung  laut ursprünglicher Vorgabe mit der Weiterentwicklung von Katzheide befassen, also genau das Gegenteil.

 

Problematisch auch die Mitwirkung von einigen städtischen Angestellten und Mitarbeitern vom Büro Soziale Stadt. Das sind zwar auch Bürger, aber ihre Teilnahme an so einem Verfahren hat doch ein Geschmäckle.

 

Es waren etwa 50 Personen auf dieser Veranstaltung. von denen die meisten  eher intellektuell und politisch interessiert wirkten. Leider hat diese Veranstaltung  eher nicht die Personen angesprochen, die Katzheide hauptsächlich nutzen. Soweit visuell erkennbar, waren auch keine Migranten vorhanden.

Meine Meinung: Ich finde es problematisch , wenn der Rat sich einem Bürgerbegehren zum Erhalt des Freibads anschließt, wie es hier der Fall war, und gleichzeitig eine Bürgerbeteiligung beginnt, die von vorneherein die Vorgabe hat, das Freibad in den Park zu integrieren, was einer  Verkleinerung gleichkommt. Insgesamt wird hier  das Instrument der Bürgerbeteiligung auf eine sehr manipulative Weise eingesetzt.

 

 

Ein Gedanke zu „Katzheide: Bürgerbeteiligungsfarce“

  1. Ich glaube man übertreibt nicht, wenn man diese Bürgerbeteiligung als gescheitert betrachtet. Und zwar von der Konzeption über die Moderation bis zur Kommunikation mit den Bürgern. An den Bürgern vorbei gedacht und geplant. Wenn Bürgerbeteiligung nur dazu da ist den Bürgerwillen zu ignorieren, ist sie ihren Namen nicht wert. Die Leute stimmen mit den Füssen ab. Gehen entweder gar nicht mehr hin, oder verlassen wütend die Veranstaltung. Es hätte keine teure Beteiligung gebraucht, sondern lediglich einen guten Plan zur Sanierung und langfristige Aussagen, damit auch wieder ein Kiosk-Betreiber zuschlägt. Die Vorstellungen der Stadt erscheinen wirr und weichen keinen Millimeter von dem ab, was vorher schon in den Schubladen lag, aber niemand aussprechen wollte. Es gab nie einen ehrlichen Dialog mit den Bürgern. Und das verrückte ist: Sie glauben tatsächlich es merkt keiner, oder sie sind so arrogant, dass sie denke es würde keinen Unterschied machen. Und wenn 2018 dann radikale Parteien in die Rathäuser einziehen ist das Gejammer wieder groß: Wie konnten wir nur das Vertrauen der Bevölkerung verlieren?

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