Katzheide: Bürgerentscheid kann kommen
Das schleswig-holsteinische Innenministerium gibt grünes Licht für den Bürgerentscheid zum Erhalt des Freibades Katzheide. Die Frage lautet: “Sind Sie für den Erhalt des Freibades Katzheide?”
Eingereicht wurden 11 307 Unterschriften. Kontrolliert wurden 10 752 Stimmen, von denen 8 850 gültig waren. Das sind mehr als 1000 Stimmen über dem notwendigen Quorum.
Wie geht es jetzt weiter? Wenn sich die Ratsversammlung nicht dem Bürgerbegehren anschließt, kommt es zu einem Bürgerentscheid. Diese Entscheidung fällt wahrscheinlich auf der Ratsversammlung vom Donnerstag, 15. Oktober (16 Uhr im Ratssaal). Es liegt ein entsprechender Antrag vor. Auf Grund von einzuhaltenden Fristen wäre diese Ratsversammlung auch die letzte Möglichkeit, die Bürgerentscheide zu Katzheide und Olympia gleichzeitig durchzuführen, wodurch die Stadt etwa 200 000 Euro sparen würde.
In der vergangenen Saison hat die Stadt Kiel das Freibad nur unter dem Druck des drohenden Bürgerentscheids überhaupt geöffnet und dabei große Unlust an den Tag gelegt. So wurde die Badesaison auf die Sommerferien beschränkt, und lediglich das Nichtschwimmerbecken freigegeben. Das große Becken wurde wegen vermeintlicher Gefährdung der Schwimmer durch Bakterien- und Schimmelbefall nicht freigegeben. Diesen – wie sich herausstellte – nicht existenten Problemen ging die Stadt mit traumhafter Langsamkeit auf den Grund. Eine Woche nach Beginn der Badesaison wurde medienwirksam eine Wasserprobe entnommen, eine Woche später (31. Juli) lag das Gutachten vor. In dem Gutachten heißt es: “”Eine zusätzliche Gefährdung von Badegästen durch die Schimmelpilze im Beckenwasser ist nicht gegeben, da die natürliche Belastung durch luftgetragenen Schimmelpilzsporen im Freien wesentlich höher liegt. “ Bakterien wurden nicht nachgewiesen. Beanstandet wurde lediglich ein zu hoher Gebrauch von Putzmitteln. Im Prinzip hätte, nachdem das Pseudoproblem nun wirklich aus der Welt war, den ganzen August über bis zum Ende der verkürzten Saison im großen Becken gebadet werden können. Aber das Becken blieb außer Betrieb.
Sollte sich die Ratsversammlung dem Bürgerbegehren anschließen, kann man nur hoffen, dass sie sich mit etwas mehr Enthusiasmus dem Projekt Erhalt Katzheide widmet als bisher.
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