Unterstützung für Flüchtlinge im Stena Terminal
Freiwillige, die sich u.a. über die Facbook-Gruppe Kiel hilft Flüchtlingen organisieren, betreiben einen Kaffeestand im Stena-Terminal. Hier gibt es für die Flüchtlinge Getränke, Informationen und Spielangebote für die Kinder.
Als ich gestern Nachmittag da war, hielten sich mindestens 50 Personen in der Halle auf, darunter viele Familien mit Kindern. Sie saßen auf dem Boden, und die Kinder tollten herum.
Mittags gibt es eine kostenlose Suppe vom Restaurant Längengrad, das sich im Gebäude befindet. Der Geschäftsführer Herr Kovato: “Als das erste Mal so viele Flüchtlinge kamen, sahen wir, wie müde sie wirkten. “ Seitdem spendiert er täglich Suppe für 250 – 300 Personen. Am Anfang brachten auch andere Helfer Essen. Das war der Stena-Line zu chaotisch. Es gab Gespräche, und man einigte sich darauf, dass es im Terminal nur die Suppe vom Restaurant Längengrad und vier Personen am Kaffeestand gibt. Freiwillige können aber außerhalb des Terminals weiter Hilfen anbieten, was auch geschieht.
Die meisten Flüchtlinge, die gestern Nachmittag im Terminal waren, hatten wahrscheinlich die Nacht in der “Markthalle” am Bootshafen verbracht. Diese Möglichkeit besteht seit etwa einer Woche. Dementsprechend wirkten sie auch ausgeruht und entspannt. Anders die Gruppe von gerade angekommenen Flüchtlingen, die ich am selben Nachmittag vor der Markthalle traf, die sichtlich erschöpft wirkten, vor allem die Frauen.
Zur Vorgeschichte: Der Ansturm der Transitflüchtlinge begann am 13. September. In den ersten fünf Tagen war es dem beherzten Einsatz von ehrenamtlichen Helfern zu verdanken, dass die Flüchtlinge mit Essen, Decken, Hygieneartikel und teilweise mit privaten Unterkünften versorgt wurden. Einige schliefen aber im Bahnhof. Auf Druck der Helfer mietete der Oberbürgermeister dann die “Markthalle” an. Bei den Transitflüchtlingen handelt es sich um Personen, die kein Asyl in Deutschland beantragen möchten, sondern mit der Stena Fähre nach Schweden weiterreisen möchten. Deshalb kommt die Erstaufnahmeeinrichtung für sie nicht in Frage.
Aktuelle Spenden- und Hilfsaufrufe gibt es immer auf Facebook: Kiel hilft Flüchtlingen.
Außerdem findet täglich ein Helfertreffen im Goldeimer um 19:30 statt.



2 Kommentare