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Zwei Demonstrationen am 27. Januar

An diesem 27. Januar sind gleich zwei Demonstrationen angemeldet. Die Kieler Gelbwesten veranstalten einen LKW/Trecker/Auto-Korso, Beginn 11 Uhr am Wilhelmplatz. Wesentlich größer dürfte die vom DGB angemeldete „Kundgebung für Demokratie und Toleranz“ ausfallen, Beginn ebenfalls 11 Uhr am Rathausplatz.

Kundgebung für Demokratie und Toleranz

„Wir stellen uns gegen sämtliche rechtsextreme Bestrebungen und deren Vorhaben, nicht nur gegen die Entrechtung und Deportation von Millionen Menschen“ , so beschreibt der DGB die Haltung, für die demonstriert wird und nimmt damit Bezug auf eine Reportage von „Correctiv“ , die ein Geheimtreffen von sehr weit rechts stehenden Persönlichkeiten beschreibt.

Erwartet werden bis zu 15.000 Personen, berichten die Kieler Nachrichten. Die Rednerliste ist sehr staatstragend: Bis jetzt sind geplant: für den Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein in Vertretung: Frau Dr. Sabine Sütterlin-Waack, Innenministerin des Landes Schleswig-Holstein; für die Bildung: die Präsidentin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Frau Prof. Dr. Simone Fulda; für die Glaubensgemeinschaften: Frau Nora Steen, Bischöfin der Nordkirche Schleswig und Holstein; für die Landeshauptstadt Kiel: der Oberbürgermeister, Herr Dr. Ulf Kämpfer; für die Kultur: der Generalintendant des Theaters Kiel, Herr Daniel Karasek; für die Gewerkschaften: Frau Stephanie Schmoliner von der IG Metall Kiel-Neumünster; für die Sozialpartner: Herr Hendrik Murmann, Vorsitzender des Unternehmensverbands Kiel; für die zu-, eingewanderten und schutzsuchenden Menschen: Frau Dursiye Ayyıldız, Vorsitzende des Forums für Migration, Frau Marie-Louise Petersen-Scharff, Verein „Sisters – Frauen für Afrika e.V.“ Weitere sind angefragt.

Die Liste der Unterstützer umfasst knapp 60 Organisationen.

Der 27. Januar ist der „Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“, sehr passend für eine Kundgebung , die sich gegen rechtsextreme Tendenzen richtet.

Gelbwesten Korso

Das Treffen beginnt um 11 Uhr, der Korso setzt sich um 12 in Bewegung. Sie protestieren gegen Maut- und CO2-Steuer-Erhöhung und wollen die Agrar-Diesel-Förderung und die KfZ- Steuer-Befreiung (in der Landwirtschaft) beibehalten. Das Motto der Demonstration lautet: „Für eine lebenswerte bezahlbare Zukunft!“

(Das Beitragsbild zeigt Menschen auf der „Demo gegen rechts“ vom 14. Januar 2024.)

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Kiel Region DGB Homepage

Kieler Gelbwesten Homepage

Correctiv: Geheimplan gegen Deutschland

Kieler Proteste gegen rechts

Kieler Proteste gegen rechts

Am Sonntag demonstrierten 8.000 Menschen in Kiel gegen die AfD sowie gegen rechtsextreme Tendenzen generell. Zu dieser „Demo gegen rechts“ hatten die Grüne Jugend, Seebrücke und andere Organisationen aufgerufen. Sie rechneten mit 500 Teilnehmern, und waren überwältigt von der Resonanz auf ihren sehr kurzfristig erfolgten Aufruf.

Vorausgegangen war ein Bericht des Recherche-Kollektivs „Correctiv“ über ein konspiratives Treffen in Potsdam, bei dem die Vertreibung von Ausländern diskutiert wurde. Bei diesen Planspielen ging es nicht nur um die Abschiebung von Ausreisepflichtigen sondern auch um die „Remigration“ von Menschen aus dem Ausland, die ein Recht haben, hier zu sein. An diesem konspirativen Treffen nahmen Persönlichkeiten teil, die politisch rechts-außen stehen. Der Bericht ist spannend zu lesen: Geheimplan gegen Deutschland

Proteste gegen rechts Thema in der Ratsversammlung

Dieses aufgedeckte Planspiel war auch Gegenstand einer Aktuellen Stunde in der Ratsversammlung. Die Ratsleute aus der AfD verließen den Ratssaal während der Diskussion. Die Mitglieder der anderen Fraktionen sprachen warnende Worte. „Wir müssen wachsam sein“, sagte Frau Musculus-Stahnke von der FDP. Ove Schroeter von der Partei „Die Partei“ sprach sich für ein Verbot der AfD aus. Ratsfrau Walcak berichtete von Zugewanderten, die jetzt über einen Plan B nachdenken.

Auf der Demonstration am Sonntag chanteten die Menschen: „Ganz Kiel hasst die AfD.“ Wahrscheinlich doch nicht ganz Kiel. Das sprach Björn Thoroe (Linke) an. Er sagte, man müsse auch über die Menschen reden, die diese Deportationsfantasien unterstützen.

Sozialbericht 2023: mehr Jugendkriminalität, aber robuster Arbeitsmarkt

Sconto in Kiel am Ende

Das Möbelhaus Sconto am Westring wird schließen. Es könnte ein Fahrradladen einziehen. Dieses umstrittene Konzept wurde im Bauausschuss besprochen, aber noch nicht entschieden. Sowohl Möbel Höffner als auch Möbel Sconto gehören der Krieger-Gruppe. Die beiden Möbelhäuser stehen nebeneinander auf dem Prüner Schlag am Westring.

Krieger-Vorstand Edda Metz trug im letzten Bauausschuss eine kleine Präsentation vor und beantwortete danach Fragen. Der erst im Dezember 2021 eröffnete Sconto-Möbeldiscounter sei „höchst defizitär“. Frau Metz hält dies für die Folge eines aufgrund der Pandemie
veränderten Kaufverhaltens.

Ziehen Fahrräder bei Sconto ein?

In das Gebäude solle stattdessen eine Filiale der „Fahrrad-XXL“-Gruppe einziehen. Dabei handelt es sich um einen 2006 gegründeten Zusammenschluss von acht Fahrradeinzelhändlern aus ganz Deutschland, an dem die Krieger-Guppe beteiligt ist. Sein Sitz ist in Frankfurt, es gibt bereits 16 Filialen.

In Kiel gilt der Handel mit Fahrrädern laut Einzelhandelskonzept von 2022 nicht als „innenstadtrelevant“, daher könnte diese Ansiedlung zulässig sein. Es soll aber auch noch ein Gutachten erstellt werden, obwohl Frau Metz glaubt, dazu eigentlich nicht verpflichtet zu sein.


Der Name des die Kieler Filiale betreibenden Unternehmens soll lauten: XXL KONRAD. Grund: Der Sohn von Kurt Krieger heißt Konrad. Dieses Unternehmen hat seinen Sitz in Berlin.


Die Filiale wird wirklich sehr „XXL“ sein, sie soll 6209 m2 Fläche umfassen. Hingegen beträgt die gesamte Verkaufsfläche aller anderen Kieler Fahrradhändler bisher nur etwa 4000 m2. Es sollen 80 Menschen dort arbeiten, das seien mehr als bisher bei Sconto. Das derzeitige Personal soll übernommen werden. Eine Umschulung von Möbeln auf Fahrräder hält Frau Metz für unnötig, da die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ja nur „verkaufen“ sollen, und das könnten sie schon.


In der Filiale sollen auf 550 m2 auch Textilien verkauft werden. Außerdem ist auch ein ein großer Werkstattbereich für Reparaturaufträge geplant.

Edda Metz ist überzeugt, dass durch die Ansiedlung keine anderen Kieler Fahrradhändler gefährdet würden. Die Begründung für diese Überzeugung war etwas schwer zu verstehen. Es klang etwa so wie: Kleine Fahrradhändler haben gar nicht den Platz, um in größerem Stil Neuräder zu verkaufen, sie verkaufen eher Schläuche, Schlösser und Klingeln. Was natürlich Unsinn ist.

Wenn die Ansiedlung des Fahrradhändlers nicht gestattet wird, würde Sconto trotzdem geschlossen werden, und das Gebäude würde anschließend leer stehen. Dies als Antwort auf eine Frage aus dem Ausschuß.

Arne Langniß (Grüne) sagte, die Größenordnung der Ansiedlung müsse etwas verdaut werden, und man solle die Abstimmung über das Thema auf die Sitzung im März vertagen. Der Ausschuss stimmte für diesen Vorschlag. Bis zur Veränderung des Bebauungsplans ist also etwas Zeit gewonnen. Bevor der Bebauungsplan eine andere Nutzung erlaubt, kann der Fahrradladen nicht einziehen.

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kn online: Pläne für „XXL Fahrrad“ in Kiel: Teil der Ansiedlung auf dem Höffner-Sconto-Areal gescheitert

Ein Bericht über eine Gegendemo anläßlich der Eröffnung von Möbel Höffner: Hoffnung statt Höffner

Bauernprotest: Das Fass läuft über

Der Bauernprotest war gewaltig: Gestern fuhren 3.100 Demonstrationsfahrzeuge, hauptsächlich Trecker nach Kiel, wo am Exerzierplatz die zentrale Kundgebung stattfand.

Den Satz, den ich im Gespräch mit Bauern aber dann auch von den Sprechern auf der Bühne, am häufigsten hörte, war: „Das Fass läuft über.“ Die Kürzungen in der Agrarpolitik, die ja von der Regierung auch teilweise schon wieder zurückgenommen wurden, sind nur der Tropfen, der das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen bringt. Der wahre Grund für die Wut vieler Bauern und Bäuerinnen scheint die Gängelung durch Vorschriften und Dokumentationspflichten zu sein.

Die Unzufriedenheit der Bauern

Bauer Jens: „Diese Geschichte mit dem Agrardiesel hat das Fass zum Überlaufen gebracht.

Bauer Henning: Der ganze Papierkram, den wir haben, wir sind als Branche absolut gläsern.“

Bauer Söhnke, Rinderzüchter, klagt ebenfalls über die Bürokratie. Morgens nach dem Frühstück beugt er sich als erstes über das Medikamentenbuch. Ein anderes Beispiel für den Dokumentierungsaufwand: Wenn er düngt, muss er vorher eine Schätzung der Menge melden, dann bringt er den Dünger aus, und dann muss er innerhalb von zwei Tagen melden, wie viel er tatsächlich ausgebracht hat. Und das obwohl die Mengen über die Jahre konstant blieben.

Bauer Söhnke ärgert sich aber nicht nur über die ganze Reglementierung, sondern auch speziell darüber, dass die Regierung die Rückerstattung der Steuer auf Agrardiesel zurücknehmen wollte. Denn er hat den Diesel gekauft in der Annahme, dass er 21 Cent pro Liter zurückerhält. Auch das ist übrigens ein bürokratischer Aufwand, weil er von seinen Kaufbelegen noch den privat verbrauchten Anteil am Diesel wieder abziehen muss.

Wir stehen vor Söhnkes riesigem Traktor. So eine Maschine schluckt 15- 18 Liter Diesel in der Stunde. Aber was ist die Alternative, fragt er. Wieder die Ochsen vor den Pflug spannen?

Ein Bauer, mit dem ich sprach, würde insgesamt gerne mehr düngen, weil in seiner Wahrnehmung das Korn sonst nicht als Mehl für Brot geeignet sei. „Das geht jetzt in die Schweinezucht, aber mit der geht es auch zu Ende.„ (Hier könnte das Problem allerdings daran liegen, dass die konventionelle Landwirtschaft die Böden auslaugt. Denn Biobauern schaffen es ja, ohne künstlichen Dünger gutes Getreide zu ernten.)

Landwirtschaftsminister Schwarz versteht den Bauernprotest

Am Rande des Exerzierplatzes hatte der Deutsche Bauernverband eine Art Bühne aufgebaut und den Landwirtschaftsminister SH, sowie Sprecher und Sprecherinnen eingeladen, die die Familienbetriebe, die Landfrauen oder die Jungbauern vertreten. Auch Vertreter der Transportbranche und ein Schreiner ergriffen das Wort.

Von Klima- oder Umweltschutz war in den Wortbeiträgen kaum die Rede. Immerhin wurde die Einsicht geäußert, dass Tierställe verbessert werden könnten. Hauptthema in den Reden war die Reglementierung. In der Landwirtschaft würde schon seit Jahren gespart, gesperrt und verboten. Malte Brücker von der Landjugend sagte: „Wir sind bereit, etwas zu ändern, aber wenn uns immer nur Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, ist es frustrierend.“

Werner Schwarz, Landwirtschaftsminister in Schleswig-Holstein, thematisierte noch eine andere Ungerechtigkeit. Er sagte, es müsse gespart werden, aber die Bürden müssten gleichmäßig verteilt werden.

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Bericht über den ersten Protesttag am 8. Januar in Kiel: 1.400 Fahrzeuge bei Bauernprotest

Frust bei Landwirten

1.400 Fahrzeuge bei Bauernprotest

Der Bauernprotest in Kiel heute blieb friedlich. Etwa 1.400 Fahrzeuge, darunter viele Trecker, fanden sich in Kiel ein. Die protestierenden Landwirte und Landwirtinnen sammelten sich an verschiedenen Plätzen. Das Hauptgeschehen war am Exerzierplatz und am Wilhelmplatz. Die Verkehrsbehinderungen waren erheblich, aber Blockaden wurden vermieden.

Aus dem Polizeibericht: Montag kam es in Kiel und dem Kreis Plön zu verschiedenen Versammlungslagen durch protestierende Landwirte. Abgesehen von teils erheblichen Verkehrsbehinderungen verlief der polizeiliche Einsatz ohne Probleme und Zwischenfälle.

Eine Augenzeugin berichtete aus dem „Krisengebiet“ am Westring: „Die großen Kreuzungen haben sie flächendeckend besetzt, aber immer so, dass die Leute durchfahren können. Eine Spur ist immer besetzt, die andere frei. Und es gibt viel Zuspruch, also die Leute zeigen Daumen nach oben oder klatschen. „ Während sie mir berichtet, höre ich Sirenen und Hupen im Hintergrund. „Es ist ein großes Schauspiel in der Stadt!“

Exerzierplatz, Wilhelmplatz sind Hauptorte des Geschehens

Ab den frühen Morgenstunden trafen in diversen Kolonnenfahrten von Traktoren, Transportern und Lastwagen rund 1.400 Fahrzeuge im Kieler Stadtgebiet ein. Den größten Anteil hatte ein Korso mit rund 750 Fahrzeugen, der um 10 Uhr in Flensburg startete und ab 11:30 Uhr über die B76 am Kieler Wilhelmplatz eintraf.

Mit dem Ziel Exerzierplatz stießen im Verlauf des Vormittags aus dem Kreis Plön in drei Kolonnenfahrten über die Bundestraßen 76, 404 und 502 rund 350 weitere Fahrzeuge hinzu. Aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde machten sich zwei Kolonnenfahrten über die Bundesstraßen 76 und 404 mit ebenfalls rund 350 Fahrzeuge auf den Weg nach Kiel. Die ersten Fahrzeuge trafen gegen 10 Uhr auf dem Exerzierplatz ein.

Auf dem Kieler Rathausplatz war ab 12 Uhr eine Versammlung zum Thema „Hand in Hand für mehr Gerechtigkeit“ angemeldet, zu der 500 Personen erwartet wurden. Da nur eine Handvoll Teilnehmer erschien, wurde die Versammlung seitens der Anmelderin abgesagt.

Bereits ab 06 Uhr hielten sich zwölf Versammlungsteilnehmer aus Fehmarn mit ihren Traktoren im Bereich des Landeshauses auf. Diese fuhren gegen 11:30 Uhr zurück auf die Insel.

Exerzierplatz bald überfüllt

Aufgrund der Menge an Fahrzeugen war der Exerzierplatz schnell überfüllt, so dass es ab ca. 11 Uhr rund um diesen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kam. Nach erfolgten Absprachen zwischen Polizei, Stadt und Feuerwehr wurde den Versammlungsteilnehmern gestattet, auf Straßen in der Umgebung zu parken.

Gegen 12:45 Uhr begann vom Exerzierplatz unter Beteiligung einiger auf dem Wilhelmplatz stehender Fahrzeuge die Fahrt durch das Kieler Stadtgebiet, die zunächst durch die Innenstadt und im Anschluss am Wasser entlang Richtung Wik führte. Von dort ging es über die Feldstraße und Dreiecksplatz zurück zum Exerzierplatz, von wo die Versammlungsteilnehmer ihre jeweiligen Heimreisen antraten. Die Versammlung auf dem Exerzierplatz wurde um 14:45 Uhr für beendet erklärt.

Gegen 16 Uhr hatten die meisten Trecker den Heimweg angetreten.

Quellen: Polizeibericht und Anwesende

Foto von Nadine Engels

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Rund um Kiel Staus wegen Bauerndemo

kn online: Bauernprotest in Kiel: So lief die Demo am Montag, 8.1.

Rund um Kiel Staus wegen Bauerndemos

Am 8. Januar wird es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen in und rund um Kiel kommen. Grund für die Staus sind die angekündigten Bauerndemos.

Die Polizei rechnet bereits ab den frühen Morgenstunden mit Kolonnenfahrten von landwirtschaftlichen Fahrzeugen, die aus dem Umland das Ziel Kiel ansteuern werden. Aufgrund der Vielzahl der erwarteten Fahrzeuge in Kombination mit langsam gefahrenen Geschwindigkeiten wird es zu Beeinträchtigungen des Verkehrs kommen. Stellt euch daher bitte auf längere Fahrtzeiten zu euren jeweiligen Zielen ein.

Stand jetzt dürfte es ab etwa 05 Uhr bis in den späten Nachmittag hinein auf allen Zufahrtsstraßen nach Kiel – also unter anderem den Autobahnen 210 und 215 und den Bundesstraßen 76, 404, 502 und 503 – zu Beeinträchtigungen kommen.

Die Trecker-Kollonen wollen insofern den Verkehr behindern , als sie extra langsam fahren wollen.

In Kiel selbst werden Wilhelmplatz und Exerzierplatz für die Fahrzeuge der Demonstrierenden gesperrt sein. Es ist damit zu rechnen, dass der Verkehr innerhalb Kiels aufgrund der erwarteten Anzahl an Fahrzeugen erheblich beeinträchtigt wird.

Die Kieler Nachrichten berichten, dass der Verein „Land schafft Verbindung“ die Zufahrt zur A7 blockieren möchte.

Auch der öffentliche Nahverkehr in und nach Kiel wird bestimmt durch Trecker-Kolonnen behindert werden.

Kundgebungen finden an verschiedenen Orten in Kiel statt, außerdem soll es zu Aktionen vor Supermärkten kommen.

Hintergrund des Protestes sind geplante Kürzungen in der Agrarpolitik, die allerdings schon wieder teilweise zurückgenommen wurden. Ursprünglich hatte die Regierung geplant, die Kfz-Befreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge aufzuheben. Davon ist sie wieder abgerückt. Außerdem wollte die Regierung die Steuerbefreiung von Agrar-Diesel abschaffen. Dies soll weiterhin geschehen, aber nun schrittweise bis 2026.

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Bauerndemos in SH

Größere Demonstration der Gelbwesten in Kiel

Foto: Pixabay

Kitas: Eltern sehr zufrieden, Kinder weniger

Seit 2001 finden regelmäßige Elternbefragungen in den städtischen Kindertageseinrichtungen statt. Dabei geht es vor allem um die Zufriedenheit der Eltern und Kinder mit der pädagogischen Arbeit in den Kitas. Dieses Jahr lag die Befragung zum ersten mal nur digital vor, was wohl ein Grund für den mit 1160 Datensätzen enttäuschenden Rücklauf war.

Das Ergebnis: Die Eltern sind super zufrieden, in vielen Punkten liegt die Zufriedenheit bei über 90 Prozent. Die Kinder sind dagegen weniger zufrieden. Jedes vierte Kind hat sich mindestens einmal in den letzten drei Monaten zu Hause über die Kita beschwert, berichten die Erziehungsberechtigten. Wenn man bedenkt, dass viele Kita-Kinder noch nicht sprechen können, ist die tatsächliche Zahl der unzufriedenen Kindern wahrscheinlich höher. In diesem Punkt gibt es übrigens keinen Vergleich mit früheren Befragungen, denn die Frage nach den Beschwerden der Kinder war dieses Jahr neu.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

In Klammern die Zustimmungsrate der Erziehungsberechtigten.

Räume regen zum Spielen an (95%)
Betreuungszeiten sind angemessen (94%)
Leitung ist erreichbar (94%)
Ich erhalte wichtige Infos (93%)
Einrichtung macht einladender Eindruck (92%)
Spielfreundliches Außengelände (91%)
Wertschätzender Umgang der Fachkräfte (92%)
Hilfreiche Entwicklungsgespräche (85%)
Anregende Lernumgebung (88%)
Elternversammlung angeboten 81%
Das Essen schmeckt den Kindern (81%)
Elternvertretung ist bekannt (78%)

Im Mittel lag die Zustimmung bei 87%.

Auch nach der Eingewöhnung wurde gefragt. Hier äußerten sich im Mittel 91% der Eltern zufrieden.

In der letzten Befragung (2019) konnten Eltern Fragen auch mit „teils/teils“ beantworten. Dieses mal gab es nur die Option zufrieden oder nicht. Bei Unzufriedenheit konnten sie jedoch erstmals Verbesserungsvorschläge machen. Am meisten Verbesserungsbedarf hatten die Eltern bei der Frage nach der „anregenden Lernumgebung“. 88% waren zufrieden, aber 12% wünschen in diesem Bereich Veränderung, etwa mehr Lernangebote durch Fachkräfte, mehr sprachliche Anreize, mehr Bewegungsangebote oder mehr Angebote außerhalb der Einrichtungen.

Beschwerden der Kita-Kinder

Zum ersten Mal wurde auch nach der Zufriedenheit der Kinder gefragt. Ungefähr jedes vierte Kind hat sich in den letzten drei Monaten mindestens einmal beschwert. Beschwerdegründe sind vor allem das Verhalten der anderen Kinder und das Essen. Aber 88 Kinder beschwerten sich auch über das Verhalten von Fachkräften und 64 Kinder beschwerten sich über die Lautstärke.

In gewisser Weise ist die Kita eine Blackbox, aus der die Eltern wenig erfahren. Das liegt auch daran, dass Kinder auf die Frage: „Na, wie war es heute?“ oft nicht richtig antworten können oder wollen. Hier ist ein hilfreicher Artikel zur Kommunikation mit Kindern: 7 Tricks, wie Sie Ihr Kind zum Reden bekommen. Bei Kindern, die noch nicht sprechen, ist es schwierig zu erfahren, wie es ihnen in der Krippe oder Kita wirklich geht.

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Präkere Situation der Kitas

Bild von Holger Langmaier auf Pixabay

Kieler Böller-Regeln

Nach wie vor gehört für viele Menschen zu einer gelungenen Silvesternacht auch ein Feuerwerk. Wer sich mit einem Knall vom Jahr 2023 verabschieden möchte, muss einige Vorschriften beachten. An erster Stelle steht die Sicherheit: Im Notfall, beispielsweise bei Brandverletzungen, sollen Betroffene die Notrufnummer 112 wählen.

Die Feuerwehr warnt eindringlich davor, Knallkörper abzubrennen, die in Deutschland keine Zulassung haben. Raketen, Böller und Fontänen sollen nur im Freien verwendet werden. Besondere Gefahr geht vom unsachgemäßen Umgang mit Raketen aus. Wenn die Flugkörper auf Balkonen oder in Kellerschächten landen, können sie dort Brände auslösen. Deshalb sollten Fenster und Türen während der Silvesternacht geschlossen sein und brennbare Gegenstände von Balkonen entfernt werden. Brennende Kerzen sollten nie unbeaufsichtigt bleiben.


Geknallt werden darf nur an Silvester und Neujahr

Da der letzte Tag des Jahres auf einen Sonntag fällt, beginnt der Feuerwerksverkauf in diesem Jahr bereits am Donnerstag, 28. Dezember. Laut Sprengstoffgesetz dürfen Feuerwerkskörper der Klasse II nur an Erwachsene verkauft werden. Und ausschließlich Erwachsene dürfen diese Raketen und Böller dann auch abfeuern – aber nur an Silvester und am ersten Tag des neuen Jahres. Selbst an diesen beiden Tagen muss auf die Nachbarschaft Rücksicht genommen werden.


Abstand halten zu Krankenhäusern und Reetdachhäusern

In der Nähe von Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen sollte in der Silvesternacht aus Lärmschutzgründen nicht geknallt werden. Auch Menschen mit Fluchterfahrungen können sensibel auf die Feuerwerkskörper reagieren. Zum Schutz von Wasservögeln ist die Knallerei in Kieler Parks mit Wasserflächen wie dem Schrevenpark verboten. Das gilt ebenfalls für Tiergehege und die unmittelbare Umgebung.

Raketen und Böller dürfen nicht in der Nähe von brandgefährdeten Gebäuden angezündet werden. Beispielsweise zu stroh- und reetgedeckten Häusern muss ein Sicherheitsabstand von 200 Metern eingehalten werden. Auch in der Nähe von landwirtschaftlichen Gebäuden und Stallungen ist es verboten, Feuerwerkskörper abzubrennen.


Feuerwerksreste nach dem Knallen beseitigen

Als Verursacher*innen übermäßiger Verschmutzungen der Straßen und Bürgersteige durch Feuerwerkskörper sind die Kieler*innen nach der Straßenreinigungssatzung dazu verpflichtet, die Feuerwerksreste unaufgefordert wieder zu beseitigen – egal, ob auf der Straße vor dem eigenen Haus gefeiert wird oder anderswo in der Stadt. Ausgebrannte Überreste von Wunderkerzen, Raketen und Böllern gehören in die eigene Restmülltonne beziehungsweise bei Feiern im öffentlichen Raum in öffentliche Abfallbehälter. Glasflaschen müssen in einen Glascontainer geworfen werden.

Die Straßenreinigung des Abfallwirtschaftsbetriebs Kiel beseitigt die von den Feiernden nicht ordentlich beseitigten Überreste der Silvesternacht lediglich im Rahmen der üblichen Straßenreinigung. Daher ist absehbar, dass auch im neuen Jahr einige Tage vergehen werden, bis die Straßenreinigung das gesamte Stadtgebiet komplett bearbeitet hat.

Quelle: kiel.de
 

Prekäre Situation der Kitas

Unter dem #Küchenschürzenchallenge macht die Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände erneut auf die prekäre Situation der Kitas durch Unterfinanzierung aufmerksam.

Die Landeselternvertretung Schleswig-Holstein klagt über die Situation in den Kitas von Schleswig-Holstein:

Immer wieder komme es wegen des Personalmangels zu Gruppenschließungen, immer häufiger müssten Einrichtungen die Öffnungszeiten kürzen, weil die Betreuung ansonsten nicht mehr gewährleistet werden kann. Frühkindliche Bildung oder Inklusion, sie könne bereits vielerorts nicht geleistet werden, ebenso wenig wie die bloße Betreuung.

„Die Qualität sinkt stetig, der große Fachkräftemangel steht uns erst noch bevor, die Verrentung der geburtenstarken Jahrgänge kommt in den kommenden Jahren mit geballter Kraft auf uns zu. Einrichtungsträger, Kommunen. Kitapersonal und Eltern ächzen unter der Belastung und blicken mit unsicherem Blick in die Zukunft“, so steht es in der Pressemitteilung.

Die Landesvertretung fordert daher die Landesregierung Schleswig-Holsteins auf, jegliche Sparmaßnahmen im Kitasystem zu unterlassen und die notwendigen Kosten als das zu betrachten, was sie tatsächlich sind: eine Investition in die Zukunft unseres Landes.

Während der Landesverband an die Politik appelliert, sollten Eltern selber darauf achten, dass ihre Kleinkinder in der Zeit, die sie in der Kita verbringen, nicht nur verwahrt werden, sondern eine gute Betreuung erfahren.

Foto: _alicja_ / Pixabay

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Küchenschürzenchallenge

Eltern von Kitakindern gehen auf die Straße

Gutachten zur A21 wird überarbeitet

A21 und Südspange: Was ist der Stand der Dinge im Bezug auf die angedachten Straßenbaupläne im Kieler Süden? Die Kieler Politik hat sich eindeutig gegen Südspange und Autobahn auf Stadtgebiet positioniert. Allerdings sind diese Straßen in der Verantwortung des Bundes.

Am 23. Mai fiel ein Beschluss der Kieler Ratsversammlung gegen die Autobahn auf Stadtgebiet. Am 5. September 2023 folgte ein weiterer Beschluss, der die Ablehnung der Autobahn auf Stadtgebiet bekräftigt und gleichzeitig den Bau einer Südspange ablehnt. Dieser Antrag war leider sehr umständlich formuliert. Immerhin enthält der lange und blumige Antragstext die folgenden Sätze: „Wenn dies fertiggestellt ist und die oben genannten Maßnahmen greifen (Stadtbahn, Regio-S-Bahn, gute Velorouten), wird eine „Südspange“ nicht mehr gebraucht. Die Landeshauptstadt Kiel fordert den Bund daher auf, das Projekt „B202-G20-SH“ im Bundesverkehrswegeplan nicht weiter zu verfolgen, sondern lediglich das bestehende Straßennetz zu ertüchtigen, wenn dies notwendig ist.“ Das Projekt B2022-G20-Sh bezeichnet die Südspange. Es wird nicht klar worauf sich der Anfang des Satzes („Wenn dies fertiggestellt ist“) bezieht. (Link siehe unten.)

Die Rolle der DEGES für die Südspange

Die Planung und der Bau von Autobahnen und Schnellstraßen ist eine Angelegenheit des Bundes. Die Planung der A21 wird von der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und bau GmbH (DEGES) durchgeführt. Seit Jahren wartet die Öffentlichkeit auf ein Gutachten, dass Varianten der Anbindung der A21 an Kiel beschreibt und auch eine Vorzugsvariante benennt. Die Veröffentlichung dieses Gutachtens wurde immer wieder verschoben. Die Kieler Nachrichten berichten nun, dass es im Sommer 2023 ein Treffen mit dem Verkehrsministerium Schleswig-Holstein und der Autobahn GmbH gegeben hätte. Der Pressesprecher der Deges Ulf Evert sagte den Kieler Nachrichten: „„Aus diesem nicht öffentlichen Termin resultierte der Wunsch eben jener Auftraggeber nach vertiefenden Prüfungen.“ So ähnlich steht es auch auf der Deges Homepage.

Klimaschützer protestieren wegen Intransparenz

Angestrebt wird nunmehr eine Veröffentlichung des Gutachtens im ersten Quartal 2024. Ein Bündnis von Klima- und Naturschützern namens „Vorfahrt für den Klimagürtel“ protestierte scharf gegen diesen Mangel an Transparenz. Hier wird ein fertiges Gutachten zur Überarbeitung zurückgewiesen, ohne die Ergebnisse der Öffentlichkeit zu zeigen. Aus der Presseerklärung: „Das Bündnis prangert diese absolute Intransparenz an. Statt Politik, Verbände und die Bevölkerung vor Ort mit in den Entscheidungsprozess einzubinden, werden hinter verschlossenen Türen Tatsachen geschaffen, die nur noch vor Gerichten gekippt werden können. Dabei zeigen andere Großprojekte wie im Leitungs- oder Bahnausbau, dass es nur unter Beteiligung der Bevölkerung und mit absoluter Transparenz zu einer Planbeschleunigung kommen kann.“

Antrag vom 5.9. 2023

Kieler Ratsversammlung gegen A21 bis Barkauer Kreuz

Pressemitteilung vom Bündnis „Vorfahrt für den Klimagürtel“: Südspange/ A21: Rote Karte für Deges