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Inside Höffner: Arbeiten auf Provisionsbasis

Wie ist es eigentlich, Mitarbeiter von Möbel Höffner zu sein? Mich erreichte ein detaillierter Bericht von einem Höffner-Angestellten aus einer anderen Stadt. Auf Schulungen trifft er auch Kolleg*innen von Möbel Kraft. Beide Unternehmen gehören bekanntlich der Krieger-Gruppe. Aber solange die Familie Kraft noch Anteile am Unternehmen hatte, waren die Konditionen besser als bei Höffner. Einige Mitarbeiter genießen noch diese Alt-Verträge.

Sein Bericht, etwas gekürzt:

Sowohl in Kraft- als auch in Höffner-Häusern wird im Verkauf nur auf Provision gearbeitet, d.h. wir verdienen nur etwas, wenn wir etwas verkaufen und sind lediglich durch ein Mindestgehalt abgesichert, das in schlechten Monaten dann mit unseren Provisionen verrechnet wird. Das ist so ähnlich wie Aufstocken mit Hartz-IV.

Wir Höffner-Verkäufer müssen von den Kunden eine Anzahlung erbetteln, damit wir sofort unsere Provision (unser Gehalt) ausgezahlt bekommen. Die Kollegen bei Kraft brauchen keine Anzahlung von den Kunden um sofort ihr Gehalt zu bekommen. Dass die Kunden bei Höffner eine Anzahlung leisten, hat für das Unternehmen doch Vorteile. Der Kunde hat die Ware noch nicht, aber das Unternehmen hat schon Geld von den Kunden, mit dem dann die Gehälter bezahlt werden können. Ist doch toll und genau der Grund warum Höffner nach Kiel kommt und nicht Kraft.

Der Betriebsrat verhandelt mit der Höffner-Geschäftsleitung über die Provisionen

Wir haben einen Betriebsrat, aber den kann man nicht mit dem in anderen Unternehmen vergleichen, da wir nicht gewerkschaftlich organisiert sind, da wir keinen Tarifvertrag haben. Unser Betriebsrat verhandelt z.B. mit der Geschäftsleitung regelmäßig über die Höhe der Provisionssätze. Wenn die Geschäftsleitung die Provisionen ändert, wird der Betriebsrat darüber informiert und dann wir Mitarbeiter, da diese Sätze unseren Verdienst beeinflussen. Die Sätze sind von Hersteller zu Hersteller oft unterschiedlich hoch. Der Betriebsrat verhandelt, wenn bspw. mehrere Sätze auf einmal gesenkt werden sollen. Durch den Betriebsrat haben wir noch andere kleine Vorteile. D.h. wenn es den Betriebsrat nicht gäbe, dann wären unsere Arbeitsbedingungen noch schlechter, obwohl unsere Grundabsicherung sowieso nur knapp über dem Mindestlohn liegt. Die Art wie wir bezahlt werden und das Geschacher um unser Gehalt erinnert an einen Viehmarkt, wo man zwar einen hohen Nutzen von den Tieren erwartet, aber so wenig wie möglich für sie bezahlen möchte.

Die Sache mit den Gutscheinen

Den Zuschlag für Sonderöffnungszeiten, z.B. sonntags, bekommen wir nicht als Gehalt, sondern in Form eines Höffner-Warengutscheins. So bleibt das Geld schön im Unternehmen. Durch die Gutscheine spart sich das Unternehmen die Lohnsteuerabgabe und vor allem den Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung. Da es gesetzlich aber nicht erlaubt ist geschuldeten Arbeitslohn in Form von Gutscheinen zu bezahlen, sind diese Gutscheine immer höher als der geschuldete Lohn. Daher ist das rechtlich eine Grau-Zone.

Da dies alles aber mit dem Betriebsrat abgestimmt ist und wir regelmäßig gefragt werden, ob wir damit einverstanden sind und keiner protestiert, ist das Unternehmen hier wohl auch wieder auf der sicheren Seite. Dass wir mit dieser Regelung einverstanden sind, könnte man praktisch als Schweigegeld verstehen. Würde ein Mitarbeiter dagegen klagen, da er lieber den Zuschlag auf seiner Gehaltsabrechnung hat anstatt in Form eines Gutscheins, würde das Unternehmen in Zukunft wohl keine Gutscheine mehr herausgeben von denen wir doch einen gewissen Mehrwert haben, denn wenn wir nur den Zuschlag in Geld erhalten bleibt nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben weniger übrig als bei dem Gutschein. Der Mitarbeiter, der klagen würde, wäre dann auch sicher nicht mehr lange im Unternehmen. Höffner könnte sich vor Gericht auch herausreden, dass Sonderöffnungen wie an Sonntagen auf freiwilliger Basis stattfinden und wir daher den Sonntagszuschlag als Gutschein erhalten.

Fakt ist aber, dass kein Verkäufer auf so einen umsatzstarken Tag verzichten kann und finanzielle Nachteile hätte, wenn er da nicht kommen würde und ich denke so würde das auch ein Richter sehen. Das Unternehmen kann auch nicht für jede Sonderschicht Gutscheine ausgeben, denn für Gutscheine gilt eine Freigrenze von 44 Euro pro Monat bzw. 528 Euro im Jahr. Da wir nicht jeden Monat Sonderstunden machen müssen und somit nicht jeden Monat einen Gutschein erhalten wird die jährliche Freigrenze nicht überschritten. Eine Überschreitung der Freigrenze würde Höffner auch nicht riskieren, da es sonst Steuerhinterziehung wäre.

Mit den Gutscheinen haben somit Höffner und wir Mitarbeiter einen Vorteil. Aber man würde sich als Mitarbeiter geschätzter fühlen wenn man den Feiertagszuschlag als Gehalt und als Anerkennung noch einen kleineren Gutschein zusätzlich erhalten würde. Ein Mitarbeiter, der noch in der Einarbeitung ist, in der er ein Festgehalt bekommt, erhält für einen Sonntag den Zuschlag auch nur als Gutschein. Der Betrag auf dem Gutschein ist geringer als bei einem Kollegen der auf Provision arbeitet und für das Unternehmen Umsatz macht.

Auch Azubis erhalten für Sonntagsarbeit einen geringeren Gutscheinwert. Eigentlich müssten diese Mitarbeiter den Zuschlag in Form von Gehalt bekommen, da sie ihren Sonntag opfern, aber nicht mehr Gehalt bekommen. Wir Verkäufer können an einem Sonntag immerhin mehr verdienen. Als Ausgleich können wir alle einen freien Tag nehmen. Von dem haben dann die Azubis mehr, denn uns Verkäufern fehlt dieser Tag dann wieder als Verdienst. Daran dass Mitarbeiter in der Einarbeitung und Azubis einen geringeren Gutschein erhalten, weil sie (noch) keinen Umsatz für das Unternehmen machen, erkennt man, wie das Unternehmen tickt und dass es nur um’s Geld geht. Wenn ein Mitarbeiter viele Jahre im Unternehmen ist, bekommt er einen nicht unwesentlichen Teil seines Gehalts in Form von Gutscheinen ausbe-zahlt und das könnte sich bei einer sehr langen Betriebszugehörigkeit ja auch auf die Höhe seiner Rente auswirken. Und da geht es um das Geld eines Mitarbeiters. Aber es ist ja mittlerweile in, dass man den Mitarbeitern, anbietet auf einen Teil ihres Gehalts oder auf Gehaltserhöhung zu verzichten, wenn sie im Zuge dafür sog. Benefits durch das Unternehmen haben, wie kostenloses Mittagessen, Fitnessstudio usw. Aber mal ehrlich, dass sind doch dann keine Benefits, keine Vorteile mehr, wenn ich auf einen Teil meines Gehalts verzichte! Auf einer Karriereplattform gab es dazu mal eine Umfrage und ich war total wütend, als ich das las, denn es ist doch klar, dass dies nur Steuersparmodelle für Unternehmen sind.

Teil 2

(Das Foto zeigt die Höffner-Baustelle im Januar.)

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https://www.hoeffner.de/jobs

Kiel: Gutachten bescheinigt gravierende Verstöße auf der Höffner-Ausgleichsfläche

1. Mai: Demo auf dem Exer

Pressemitteilung des dgb: „Wenn wir in den letzten Monaten der Pandemie eines gelernt haben, dann das:  Niemand bewältigt diese Krise allein. Nur als Wir, nur wenn wir gemeinsam handeln, finden wir den Weg in eine gute Zukunft. Mit guten Arbeitsbedingungen für alle in einer gesunden Umwelt. Nur gemeinsam mit allen Beschäftigten und mit Unternehmen, die ihrer gesellschaftliche Verantwortung  gerecht werden und nicht auf schnelle Profite setzen, wird es uns gelingen rasch die Krise zu überwinden,“ so Frank Hornschu, Vorsitzender des DGB Kiel Region.

Die Gewerkschaften haben zu ihrem Tag der Arbeit folgende Aktionen in der Kiel Region vorgesehen:

Eckernförde: Treffpunkt 10:00 Uhr Gedenkstein Petersberg, 11:00 Uhr Kundgebung an der Hafenspitze – Hauptrede von Nicole Carstens, Vertreterin der IG BAU und Betriebsratsvorsitzende Fa. SAW aus Schleswig.

Rendsburg: Kundgebung 11:00 Uhr auf dem Schiffbrückenplatz, Hauptrede von Ute Dirks, Geschäftsführerin der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft, ver.di Bezirk Schleswig-Holstein Nordwest.

Neumünster: Kundgebung 11:00 Uhr auf dem Kleinflecken, Hauptreden von Melanie Pallien, Geschäftsstellenleiterin Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft – EVG, und Christel Brandtner, Betriebsrätin DB Fahrzeuginstandhaltung Neumünster.

Kiel: Fahrrad- und Autokundgebung 10:30 Uhr auf dem Exerzierplatz, Hauptrede von Freddy Adjan, stellvertretender Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Nahrung, Genuss und Gaststätten, NGG.

WICHTIGER HINWEIS: Alle Aktionen finden unter dem größtmöglichen Gesundheits- und Infektionsschutz statt. Die Teilnahme ist folglich begrenzt. Wir bitten deshalb um vorheriger Anmeldung und bedanken uns recht herzlich für das Verständnis und das Entgegenkommen.
 

Hornschu stellt zu den Versammlungen der Gewerkschaften in der Kiel Region abschließend fest:

„Die Beschäftigten sind dort besser durch die Krise gekommen, sind besser geschützt, besser abgesichert und verfügen über höhere Einkommen, wo sie sich in Gewerkschaften organisiert haben und sich für ihre Interessen einsetzen. Denn auf die Arbeitnehmer:innen ist Verlass, das war auch vor der Krise so. Es sind ihre Leistungen, Qualitäten, Ideenreichtümer, Problemlösungen und Innovationen, die die tatsächlichen Werte schaffen. Deswegen gilt es mehr denn je, dass sich die Arbeitnehmer:innen in der Gestaltung des Wandels in der Arbeitswelt aktiv mit einsetzen können, die Tarifbindung, betriebliche Mitbestimmung und unser Sozialstaat gestärkt und ausgebaut wird. Wir wollen einen fairen Wandel.

Auch deshalb sind die Gewerkschafter:innen im Wahljahr auch Botschafter:innen für Demokratie. Sie setzen sich konkret für eine solidarische, demokratische, gerechte und weltoffene Gesellschaft ein. Völkisch-nationale Haltungen, Antisemitismus und Islamaggressionen, Frauenhass und Faschismus haben nach Auffassung der Gewerkschaften weder Platz in unserer Gesellschaft noch in unseren Parlamenten.“

Bundesweite Corona-Notbremse

Bundestag und Bundesrat beschlossen bundesweit geltende einheitliche Mindestmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, kurz Notbremse. Es bleibt den Ländern freigestellt, noch strengere Auflagen zu erlassen. Die Notbremse gilt für alle Landkreise und kreisfreien Städte, wenn die 7-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen über bestimmten Werten liegt, und sieht für bestimmte Inzidenzwerte genau bestimmte Beschränkungen vor. Kiel liegt zur Zeit noch knapp unter 100.

Inzidenz über 100:

  • Ein Haushalt darf sich mit einer Person treffen. Kinder unter 14 werden nicht mitgezählt.
  • Von 22 Uhr bis 5 Uhr gilt eine Ausgangssperre. Ausnahmen: zur Arbeit gehen, alleine Sport machen z.B. Joggen (bis 24 Uhr), mit dem Hund spazieren, medizinische Notfälle.
  • Schulen gehen in den Wechselunterricht. Zwei mal pro Woche wird getestet. In diesem Punkt ist Schleswig-Holstein strenger als die Bundes-Notbremse, da hier die Schulen schon ab einem Wert von 100 in den Distanzunterricht gehen, wie gerade im Kreis Stormarn angeordnet.
  • Einzelhandel darf nur nach vorheriger Anmeldung betreten werden. Es muss ein negativer Corona-Test vorgelegt werden.
  • Sport nur allein, zu zweit oder mit den Mitgliedern des eigenen Haushalts. Kinder dürfen in Fünfer-Gruppe Sport machen.
  • Hotellerie und Gastronomie schließen.
  • Kultureinrichtungen bleiben geschlossen.

Inzidenz über 150:

  • Einzelhandel schließt. Ausnahme: Lebensmittelhandel und Geschäfte des täglichen Bedarfs wie etwa Getränkemärkte, Reformhäuser, Apotheken, Drogerien, Optiker, Tankstellen, Zeitungsläden, Buchhandel, Gartencenter.

Inzidenz über 165:

  • Schulen und Kitas schließen. Notbetreuung ist möglich.

Der Friseurbesuch und die Fußpflege sind weiterhin möglich, ab einer Inzidenz von 100 allerdings nur, wenn die Kund*innen einen tagesaktuellen negativen Corona-Test vorlegen können – und natürlich nur mit Maske. Auf andere körpernahe Dienstleistungen soll verzichtet werden, es sei denn sie erfolgen aus medizinischen oder therapeutischen Gründen.

Hier geht es zum Gesetzestext: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/Gesetze_und_Verordnungen/GuV/B/4_BevSchG_BGBL.pdf

Die Bundeskanzlerin sagte im Bundestag: „Alle Maßnahmen haben ein einziges Ziel: unser ganzes Land aus dieser furchtbaren Phase der stetig steigenden Infektionszahlen, der sich füllenden Intensivstationen, der bestürzend hohen täglichen Zahl der Coronatoten herauszuführen, und zwar zum Wohle aller, und dies eher, als wenn wir uns weiter durch diese Zeit irgendwie hindurchschleppen“.

Felsenhalle, tote Bäume, Fledermäuse

Der Kieler Investor Dieter Weiland plant auf dem Gelände der Felsenhalle drei Gebäude mit insgesamt 30 Wohnungen. Die Felsenhalle wird wahrscheinlich abgerissen, allerdings steht eine Genehmigung durch die Denkmalschutzbehörde noch aus. Der Baumbestand soll soweit wie möglich erhalten bleiben. Einige Bäume sind geschützt. Auch die “Katakomben” bleiben als wichtiges Fledermaus-Winterlager erhalten.

Zur Historie der Felsenhalle: Diese verwunschen-romantische Villa steht in der Nähe der Moorteichwiesen. Es handelt sich um eine ehemalige Brauerei mit Ausflugslokal. Schon die verstorbene Besitzerin wollte das Gebäude abreißen und an der Stelle Häuser zum Vermieten bauen. Das war nicht möglich, weil die Felsenhalle unter Denkmalschutz gestellt wurde. Danach verfiel das Gebäude zunehmend und gilt heute als nicht sanierbar. Sie vermachte das Grundstück an den Förderverein des Freilichtmuseums Molfsee. Diese Fotostrecke vom NDR zeigt, wie es zuletzt aussah, auch von innen, mit Plüschsessel und Küchenhexe. Zur Zeit kann man lediglich über den Zaun hinweg fotografieren.

Felsenhalle, Turm, Katakomben

Neben der denkmalgeschützten Felsenhalle steht noch ein Einfamilienhaus aus den 60er Jahren, das nicht geschützt ist. Der bauliche Zustand der Felsenhalle gilt als sehr schlecht. Das Gebäude wurde im zweiten Weltkrieg beschädigt und damals nur notdürftig geflickt. Heute sind die Wände verfault und der Denkmalschutz prüft, ob das Gebäude abgerissen werden darf.

Der Turm wurde dazu genutzt, um Bierfässer aus dem Kellergewölbe hochzuziehen. Er soll erhalten bleiben.

Die “Katakomben” bleiben auf jeden Fall erhalten. Dieses Labyrinth aus Gewölben und Gängen erstreckt sich bis unter die Moorteichwiese.

Geplante Gebäude

Vorgesehen sind drei Baukörper mit insgesamt 30 Eigentumswohnungen in mittlerer bis gehobener Qualität. Sozialwohnungen sind nicht vorgesehen. (Nach den Kieler Regeln müssen Investor*innen erst bei Projekten ab 50 Wohneinheiten sozial geförderten Wohnraum bereitstellen. ) Vermutlich werden einige dieser Wohnungen auch vermietet werden. Der Vorsitzende des Ortsbeirats Mitte appellierte an die Familie Weiland, dass auch günstiger Wohnraum angeboten wird.

Die drei Gebäude hätten jeweils drei Geschosse und ein Staffelgeschoss unter Schrägdach. Unter einem Gebäude ist eine Tiefgarage geplant. Die Erschließung würde vom Königsweg aus erfolgen.

Baumschutz und Fledermäuse

Sehr ausführlich wurde in der Vorstellung über den Baumschutz berichtet und debattiert. Wer sich das gut 5.000 Quadratmeter große Gelände mal durch den Zaun ansieht, blickt auf einen dichten Baumbestand. Ein öffentlicher Park ist nicht vorgesehen, der Wald bleibt Privatgarten. Es sollen möglichst viele Bäume, auch abgestorbene Bäume als Lebensraum erhalten bleiben, so der Landschaftsarchitekt bei der Vorstellung. Die Ausgleichsflächen werden wohl in Neumeimersdorf ausgewiesen.

Frank Pliquett vom NABU erklärte, dass das Kellergewölbe, auch Katakomben genannt, sehr wichtig für die Fledermäuse sei: “Die Keller sind das zweitgrößte Winterquartier in Schleswig-Holstein nach den Kalkhöhlen in Bad Segeberg.” Pickett durfte sich das vor 15 Jahren einmal ansehen und beschreibt die unterirdische Anlage als ein verschachteltes Labyrinth. Unmöglich akkurat zu schätzen , wie viele Fledermäuse dort überwintern. Auf jeden Fall sehr viele!

Wo es ein Winterquartier gibt, benötigen Fledermäuse auch Sommerquartiere. Das Gelände rund um die Felsenhalle ist eine Fledermaus-Oase, auch wegen der Dunkelheit. Frank Pliquett erklärte, dass ein Habitatbaum seine Eigenschaft als Habitat verliert, wenn zu viel Sonne an den Baum kommt. Um für Fledermäuse weiter attraktiv zu sein, muss es um die geplanten neuen Gebäude relativ dunkel sein. Aber das wäre auch gar nicht so verkehrt, weil die Sommer heißer werden, und der Schatten der Bäume Kühlung verschafft. In dem alten Gebäude könnten sich noch Fledermaus-Wochenbette befinden, das muss noch untersucht werden.

Die Katakomben sollen auf jeden Fall bestehen bleiben. Ebenfalls geschützt ist die riesige Eibe am Eingang.

Herr Hurrelmann (Untere Naturschutzbehörde) sagte, dass fünf Bäume aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden dürfen. Insgesamt sollen viele Bäume für den Artenschutz stehen bleiben. Auch abgestorbene Bäume oder Obstbäume, die mangels Licht nicht tragen, sollen möglichst erhalten blieben.

Zur Zeit prüfen die Behörden noch, ob die Felsenhalle abgerissen werden darf und wie der Baumbestand am Ende aussehen wird.

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https://www.kn-online.de/Kiel/Kiel-Auf-dem-Grundstueck-der-Felsenhalle-entstehen-drei-Wohnhaeuser

Hier leben vermutlich keine Fledermäuse mehr: So sieht es heute auf der Ausgleichsfläche aus

Höffner-Baustelle: der Protest geht weiter

Die Initiative Projekt Prüner Park ruft erneut zu einer Mahnwache vor der Höffner-Baustelle auf. Am 24. April um 12.05 am Westring vor der Baustelle soll gegen Naturzerstörung und Baulärm demonstriert werden. In einem Online-Interview mit Andreas Galka, Johanna Brüggemann und Irmgard Klisch vom Projekt Prüner Park ging es um die eigenen Bewertungen ihrer Aktivitäten in dieser Angelegenheit.

Kiel aktuell: Ihr protestiert seit Monaten vor der Höffner Baustelle. Diese Mahnwache findet nun am Samstag, 24. April zum dritten mal statt. Wie zufrieden seid ihr mit der Resonanz bisher?

Andreas Galka: Die Resonanz ist weit besser als ich gehofft hatte, nachdem es in den letzten Jahren, vor Beginn der Bautätigkeit, sehr schwer gewesen war, Interesse an dem Thema zu erzeugen.
Andererseits waren es auch diese langen Jahre seit 2014 gewesen, Jahre in denen das Gelände brach gelegen und sich allmählich renaturiert hatte, in denen viele Menschen ihr Herz für diese besondere Fläche entdeckten.

Kiel aktuell: Der geforderte Baustopp erscheint doch als unrealistisch. In den sozialen Medien höre ich oft die Einschätzung, dass es ja einen Bürgerentscheid gab, den man aktzeptieren muss. Was hofft ihr, zu erreichen, mit dieser dritten Mahnwache oder generell mit weiteren Aktivitäten?

Andreas Galka: Bei dem Bürgerentscheid haben 47.5% der Wähler gegen das
Ansiedlungsprojekt gestimmt, also fast die Hälfte, dennoch hat es keinen Versuch gegeben, mit diesem Teil der Bevölkerung einen Kompromiss zu finden. Selbst die mageren Naturschutzbestimmungen des Bebauungsplanes sind vom Investor ignoriert worden, indem er die ökologischen Schutzflächen direkt neben der Baustelle niedergewalzt hat. Ich habe mit verschiedenen Menschen gesprochen, die 2014 für das Möbelmarktzentrum gestimmt haben und die jetzt diese Entscheidung bereuen, ja sich dafür entschuldigen, jetzt wo sie sehen wie rücksichtslos sich der Krieger-Konzern aufführt. Der Protest richtet sich heute in erster Linie gegen diese Verstöße gegen geltendes Recht (i.e., Bebauungsplan), auch gegen die Lügen, die der Investor schamlos verbreitet („einzelner Baggerfahrer hat die Karte verkehrt gelesen“). Des weiteren wenden sich unsere Demos gegen weitere Flächenverluste
des Kieler Grüngürtels, etwa beim Holstein-Stadion oder im Zusammenhang mit der Südspange.

Es ist auch ein (weitverbreiteter) Irrtum, man dürfe sich nicht gegen demokratisch zustande gekommene Mehrheiten stellen. Wenn das so wäre, dann wären ja Anhänger von Oppositionsparteien Feinde der Demokratie. Demokratie lebt von Meinungsfreiheit und Pluralismus. Auch die zahlenmäßig unterlegene Position hat ein Existenzrecht, solange
sie nicht gegen die Verfassung verstößt.

Kiel aktuell: Seid ihr vernetzt mit anderen Gruppen, die Grünflächen in Kiel zu bewahren versuchen? Das Thema Zerstörung von Grünflächen, ob Kleingärten oder grüne Höfe oder Wiesen betrifft ja bekanntlich viele Ecken von Kiel.

Andreas Galka: Die Bewegung, die sich bemüht, Kiel vor immer weiter voranschreitender Flächenversiegelung zu bewahren, besteht aus vielen Einzelgruppen und -personen. Auch benachbarte und verwandte Themen, wie das Engagement gegen weitere Olympia-Bewerbungen Kiels, sind in dieser Bewegung präsent. Mein Eindruck ist, dass die beteiligten Gruppen und Personen es genau wahrnehmen, dass sie nur durch Vernetzung Erfolg haben können.

Kiel aktuell: Politisches Engagement kostet viel Kraft, hat aber auch schöne Momente. Wenn ihr auf die letzte Zeit zurückblickt, worüber habt ihr euch besonders geärgert?

Irmgard Klisch: es ist eher Enttäuschung und Frust als Ärger was ich fühle wenn ich an Möbel Höffner denke.
Besonders wie jetzt mit der Ausgleichsfläche umgegangen wird, regt mich auf.
Es ist ein Gefühl von Machtlosigkeit und mit meinem Engagement möchte ich dagegen angehen.
Höffner schafft Tatsachen ohne sich an Naturschutzauflagen zu halten.
Und ich möchte verhindern, dass er damit durchkommt.
Ich habe noch die Hoffnung, dass wir durch die regelmäßigen Demos dafür sorgen, dass der Umweltfrevel nicht in Vergessenheit gerät.
Und dass die Stadt aktiver wird und dafür sorgt, dass das Gelände naturgerecht gestaltet wird.
Ich möchte nicht einfach aufgeben.

Johanna Brüggemann: Besonders geärgert habe ich mich über das Verhalten von Stadt und Verwaltung. Ich hatte Anfangs das Gefühl, dass wir diese mit unserer Arbeit dabei unterstützen können, die Vorfälle im Prüner Schlag vollumfänglich aufzuklären und für angemessene Konsequenzen zu sorgen. Immerhin gab sich die Stadt zu Beginn ähnlich empört wie wir. Inzwischen habe ich allerdings das Gefühl, dass man sich in der ganzen Sache eher in einer Dreiecksbeziehung zwischen Aktivisten, der Stadt und Höffner bewegt, in der die Stadt eine ambivalente Rolle einnimmt. Das wirft – zumindest auf meiner Seite – einige Fragen auf. 

Kiel aktuell: Und was war eine besonders schöne Erfahrung?

Johanna Brüggemann: Besonders schön finde ich, wie breit gefächert die Interessengemeinschaft ist, die durch die Proteste inzwischen zusammengefunden hat. Wir sind inzwischen wirklich gut vernetzt und durch viele, schlaue Köpfe entstehen viele gute Ideen für die weitere Zusammenarbeit – auch in Hinblick auf andere Umweltthemen in Kiel!

Irmgard Klisch: Schöne Momente gab es vor Baubeginn, als wir das Schriftzugbeet angelegt und gepflegt haben. Da hatten wir noch die Hoffnung, dass Höffner gar nicht bauen will.
Die gemeinsamen Aktionen waren schön. Es war wirklich ein schönes wildes Gelände.
Ich hoffe, dass es wieder mehr Wertschätzung für Natur gibt und wir lernen weniger und intelligenter zu konsumieren.
Daher finde ich auch die Initiativen wichtig, die für den Erhalt des Grüngürtels in Kiel kämpfen

Kiel aktuell: Vielen Dank für die Wortbeiträge in diesem Online-Interview!

Mehr Info unter: Facebook: Projekt Prüner Park

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Höffner-Skandal: Kieler Stadtverwaltung verwickelt sich in Widersprüche

Baulärm auf der Höffner-Baustelle

Antifa-Demo gegen Querdenken-Aufmarsch

Bericht mit freundlicher Genehmigung von Autonome Antifa-Koordination Kiel. Bis zu 700 Antifaschist*innen beteiligten sich am Samstag an der Antifa-Demo gegen den landesweiten Querdenken-Aufmarsch in Kiel. Die Gegendemonstrant*innen versammelten sich ab 13 Uhr am Adolfplatz in Düsternbrook und zogen anschließend über die Holtenauerstraße zum Dreiecksplatz, wo eine Zwischenkundgebung stattfand. Von hier aus bewegte sich die Demo, die in Viererreihen mit Abstand und Masken aufgeteilt in fünf seperate Blöcke lief, über Knooper Weg und Eckernförder Straße zum Westring.

Auf Höhe des Professor-Peters-Platz legten die Demonstrant*innen einen Stopp ein, um in Sicht- und Hörweite lautstark gegen die dortige rechtoffene und sozialdarwinistische Versammlung zu protestieren. Auch zahlreiche Anwohner*innen hatten hier eine Menschenkette gegen die Querdenker*innen gebildet und setzten damit ihren Protest fort, der sich rund um den Schrevenpark bereits seit Wochen in der breit getragenen Rote Karte-Aktion ausdrückt. Auch gestern hingen in unzähligen Fenstern und von vielen Balkonen rote Stoffe, viele Anwohner*innen grüßten die Antifaschist*innen aus ihren Wohnungen. Die Abschlusskundgebung fand im Schrevenpark statt, wo sich die Demo gegen 15.30 Uhr auflöste.

In diversen Redebeiträgen wurde nicht nur der sozialdarwinistische und rechtsoffene Charakter der Querdenker*innenbewegung angegriffen, sondern auch auf die autoritäre Formierung von Staat und Gesellschaft sowie die Umverteilung der Krisenkosten und -lasten auf die Rücken der kleinen Leute im Schatten der Pandemie kritisiert, während einflussreiche Branchen von Milliardenhilfen und uneingeschränktem Normalbetrieb profitieren. Spezifisch wurde auch auf die prekäre Lage von Kulturschaffenden sowie die Situation von Schüler*innen und Student*innen thematisiert und zum Widerstand gegen die kapitalistische Krisenverwaltung z.B. am 1. Mai aufgerufen.

Querdenker-Demo wurde aufgelöst

Die Querdenker*innenversammlung, an der sich mindestens 900 Menschen beteiligt haben sollen, wurde kurz nach ihrer Auftaktkundgebung noch am Professor-Peters-Platz aufgelöst und fiel damit de facto aus. Der Veranstalter wollte einer Umwandlung des Aufmarsches in eine stationäre Kundgebung zur Gewährleistung der Hygieneauflagen nicht zustimmen. Zahlreiche Gruppen von Corona-Relativierer*innen, darunter auch einige offen erkennbare Neonazis, streunten anschließend planlos durch die Stadt und versuchten z.B. am Rathausplatz Ersatzveranstaltungen durchzuführen. Auch hier waren sie mit antifaschistischem Widerspruch konfrontiert. Ersatzaktivitäten wurden weitestgehend polizeilich unterbunden, weshalb die Querdenker*innen am späten Nachmittag unverrichteter Dinge ihre Heimwege antreten mussten.

Der Verlauf dieses Tages gibt Anlass zur Hoffnung, dass sich die Narrenfreiheit für Querdenker*innen, die die Ordnungsbehörden der Landeshauptstadt der Szene in den letzten Monaten gewährten, ein Ende haben könnte. Dies wäre nicht zuletzt den wiederkehrenden Protesten von Antifaschist*innen und Anwohner*innen zu verdanken, die ihren Unmut über den penetranten und verantwortungslosen Aktionismus des Milieus immer wieder in die Öffentlichkeit getragen haben. Die antifaschistische Bewegung in Kiel hat zudem unter Beweis gestellt, dass auch größere Demonstrationen trotz der angespannten pandemischen Lage durchführbar sind, ohne den Gesundheitsschutz von Teilnehmer*innen und Bevölkerung zu vernachlässigen. Dies ist nicht zuletzt der Selbstdisziplin und Rücksichtnahme aller Teilnehmer*innen der Gegendemo zu verdanken, die das Hygienekonzept proaktiv mitgetragen haben. An diese Erfahrungswerte wird sich auch in den kommenden Wochen anknüpfen lassen, denn die Notwendigkeit von Widerstand auf der Straße für eine solidarische Lösung der Krisen wird ihre Aktualität in naher Zukunft kaum einbüßen.

Foto: Ulf Stephan

Weiterlesen:

https://www.facebook.com/RevolutionsstadtKiel

www.antifa-Kiel.org

29-jähriger Kieler vermisst

Polizeiliche Mitteilung: Seit heute Nacht, 02:45 Uhr, wird der 29 Jahre alte Tobias v. B. vermisst. Er könnte sich im gesamten Stadtgebiet von Kiel, insbesondere aber im Stadtteil Wellingdorf aufhalten.

Der 29-Jährige ist ca. 170 cm groß, schlank, hat blonde Haare und blaue Augen. Zu seiner Bekleidung können keine Angaben gemacht werden.

Wir bitten die Medien und die Bevölkerung um Untertützung bei der Suche. Tobias v. B. benötigt dringend ärztliche Hilfe. Wer ihn gesehen hat, wird gebeten, die Polizei unter der -110- anzurufen.

Auf dem Weg zur Kieler Stadtbahn

In fraktionsübergreifender Einigkeit hatte sich die Ratsversammlung 2018 für eine Stadtbahn ausgesprochen. Um zu erfahren, wie die Planung so läuft, sprach ich mit Florian Weigel. Als verkehrspolitischer Sprecher der CDU sitzt er in der Lenkungsgruppe, die die Planung koordiniert.

“In zehn Jahren könnte die erste Stadtbahn rollen, wenn alles glatt geht”, so Florian Weigel. Davor sind noch wichtige Entscheidungen zu treffen. Auf welchen Trassen soll die Stadtbahn rollen, und welcher Typ von Vehikel soll eingesetzt werden? Neben der schienengebundenen Straßenbahn ist auch ein Langbus mit eigener Trasse denkbar. Letztlich könnte es auch ein Mix aus beiden Systemen werden.

Die Lenkungsgruppe bestimmt das Verfahren

Diese Gruppe trifft sich regelmäßig, zuletzt vor einem Monat. Das sind große Treffen, an denen Vertreter*innen der Fraktionen, der Verwaltung, des Tiefbauamts und des Ingenieursbüro Ramboll teilnehmen. Das Ingenieursbüro Ramboll ist mit der Trassenstudie beauftragt. Man hat sich auf ein bestimmtes Verfahren und einen Zeitplan geeinigt.

Das Vorgehen: Vorgegeben waren 130 Kilometer Trasse. Nach dem Ausschlussverfahren werden die in Frage kommenden Straßenabschnitte immer weiter reduziert bis man beim harten Kern der möglichen Trassen angelangt ist. Ende 2022 soll es soweit sein. Parallel dazu werden auch einige Straßenabschnitte exemplarisch im Detail geplant. Denn eine Straßenbahnhaltestelle hat andere Anforderungen als eine Bushaltestelle, sodass auch die Fuß- und Fahrradwege und der Autoverkehr mitgedacht werden müssen. Wo würden die Schienen verlaufen? Wo passt der Fahrradweg? Das sind Fragen die für einen jeweils mehrere 100 Meter langen Abschnitt im Detail beantwortet werden.

Bisher sind Knooper Weg, Holtenauer Straße und Feldstraße als Haupttrassen alle drei noch im Spiel.

Die Stadtbahn fährt nicht in den Kieler Süden

Im Kieler Süden entsteht bekanntlich ein neues Quartier mit etwa 1.600 Wohneinheiten. Hier werden voraussichtlich viele junge Familien wohnen, deren Kinder auf weiterführende Schulen in die Innenstadt fahren müssen. Umso erstaunlicher, dass die Kieler Stadtbahn nicht in den Süden führen wird. Florian Weigel sagt, die CDU bedauert dies. Aber die Verwaltung sieht es anders. Man hätte den Kieler Süden ohne die Stadtbahn geplant und es wäre jetzt zu mühsam, diese Planung wieder aufzudröseln, so in etwa fasste Florian Weigel die Argumentation der Verwaltung zusammen.

Etwas mehr Hoffnung gibt es für Holtenau. Immerhin wird geprüft, ob die Holtenauer Brücke für eine Stadtbahn kompatibel ist. Wenn das der Fall ist, könnte die Stadtbahn einst auch das neue Quartier auf dem MFG-5- Gelände in Holtenau bedienen. Hier sollen 1,800 Wohneinheiten entstehen.

Warum ist die Stadtbahn gewünscht?

Um die Klimaziele, die sich Kiel mit dem Masterplan 100 Prozent Klimaschutz gesetzt hat, müssten 40 Prozent weniger Autos durch die Stadt rollen. Das würde das bestehende Bussystem überfordern. Auf der Hauptstrecke über die Holtenauer Straße werden die Haltestellen schon heute in einem so engen Takt angefahren, dass eine Intensivierung nicht mehr machbar erscheint. Durch die neuen Stadtquartiere im Süden und Norden wird sich das Verkehrsaufkommen vermutlich noch erhöhen. Es scheint also dringend geboten, diese Stadtbahn zu realisieren.

(Das Foto zeigt eine ehemalige Straßenbahnwartehalle in Kiel Wik. )

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Kiel bewegt sich.

Eine Stadtbahn für Kiel: auf Rädern oder Schienen oder beides?

Messerangriff im Schusterkrug

In den frühen Morgenstunden des 13. April kam es in der Gemeinschaftsunterkunft im Schusterkrug in Kiel zu einem versuchten Tötungsdelikt zum Nachteil eines 45-jährigen Mannes. Die eingesetzten Beamten nahmen einen 25-jährigen Tatverdächtigen vor Ort vorläufig fest.

Nach bisherigem Ermittlungsstand hielt sich der 45 Jahre alte Mann in seinem Zimmer in der Gemeinschaftsunterkunft auf. Gegen 04.45 Uhr soll der Geschädigte seine Zimmertür geöffnet haben, nachdem er dort Geräusche gehört hatte. In diesem Moment soll der 25-Jährige versucht haben mit einem Messer auf ihn einzustechen, um ihn zu töten. Dem Verletzten gelang es die Tür zu schließen und unverletzt zu fliehen.

Polizeibeamte des 1. Reviers trafen den Tatverdächtigten an und nahmen ihn vorläufig fest.

Heute, am 14. April Das hat das Gericht die einstweilige Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet, da erhebliche Anhaltspunkte für eine fehlende Schuldfähigkeit des Beschuldigten aufgrund einer psychiatrischen Erkrankung bestehen.

Die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen übernommen. Zu den Hintergründen beziehungsweise das Motiv für die Tat können derzeit keine Angaben gemacht werden. Es liegen jedoch Anhaltspunkte dafür vor, dass der Tatverdächtige psychisch erkrankt und in seiner Schuldfähigkeit jedenfalls erheblich eingeschränkt gewesen ist.

Corona: Click & Meet im Einzelhandel

Pressemitteilung der LH Kiel:

Auch wenn in Kiel die Zahlen verhältnismäßig stabil sind, übersteigen sie den Inzidenzrichtwert von 50. Das bedeutete für die Kieler Geschäfte ab dem 5. April Click&Meet. Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und Gesundheitsdezernent Gerwin Stöcken wollten eine Sondergenehmigung für Kiel erwirken, damit in den Osterferien auch kein Shopping-Tourismus in umliegende Gemeinden entsteht. Dieser Antrag wurde vom Land abgelehnt. Aber durch Click und Meet ist das Einkaufen trotzdem weiterhin möglich.

Für den Einzelhandel gilt allerdings ab dem 5. April bis einschließlich 11. April (Verlängerungen sind möglich) folgende Regelung:😷Kund*innen dürfen Verkaufsstellen des Einzelhandels nur nach vorheriger Terminreservierung betreten. Die Betreiber*innen haben dies vor dem Einlass in geeigneter Weise zu kontrollieren und sie haben die Kontaktdaten der Kund*innen zu erheben. Die Betreiber*innen der Verkaufsstellen haben durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen, dass wartende Kund*innen vor den Geschäften die Abstandsregelung einhalten.

❗Dies gilt nicht für Lebens- und Futtermittelangebote, Wochenmärkte, Getränkemärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Tankstellen, Poststellen, Reformhäuser, Babyfachmärkte, Zeitungsverkauf, Tierbedarfsmärkte, Blumenläden, Gärtnereien, Gartenbaucenter, Baumärkte, Buchläden sowie Lebensmittelausgabestellen (Tafeln).🛒Die Betreiber*innen von Einkaufszentren und Outlet-Centern mit mehr als zehn Geschäften haben sicherzustellen, dass wartende Kund*innen vor den Geschäften die Abstandsregelung einhalten können. Es sind geeignete Maßnahmen zur richtungsweisen Trennung der Besucherströme zu treffen.

🏛️Innenbereiche von Freizeit- und Kultureinrichtungen dürfen nur nach vorheriger Terminreservierung betreten werden. Die Betreiber*innen haben dies vor dem Einlass in geeigneter Weise zu kontrollieren.✔️Bei der Terminreservierung genügt es, wenn die Reservierung unmittelbar vor Betreten des Geschäfts oder der Einrichtung erfolgt.Die Allgemeinverfügung wird am Donnerstag, 1. April, unter www.kiel.de/bekanntmachungen eingestellt.