Archiv der Kategorie: Themen

10-Jähriger vermisst

Nachtrag vom 30. August: Der seit Donnerstag vermisste zehn Jahre alte Junge ist soeben auf einem Friedrichsorter Spielplatz angetroffen worden. Er ist wohlauf und befindet sich derzeit gemeinsam mit Erziehungsberechtigten zur Klärung, wo er sich in den vergangenen Tagen aufgehalten hat, auf einer Polizeidienststelle. Nach jetzigem Ermittlungsstand dürfte keine Straftat in Zusammenhang mit seinem Verschwinden stehen

Originalnachricht: Seit Donnerstagmittag wird der zehn Jahre alte (Name entfernt) aus Kiel vermisst. Bisherige Maßnahmen der Polizei führten nicht zu seinem Auffinden, so dass nun die Öffentlichkeit um Mithilfe gebeten wird.

Er wurde zuletzt Donnerstag gegen 11:50 Uhr im Speckenbeker Weg gesehen. Die Absuche an bekannten Anlaufpunkten des Jungen im gesamten Stadtgebiet führten nicht zu seinem Auffinden. Eine Straftat steht nach jetzigem Ermittlungsstand nicht in Zusammenhang mit seinem Verschwinden.

Der Zehnjährige ist etwa 150 cm groß, hat hellblondes, kurzes Haar und dürfte beigefarbene Oberbekleidung, eine kurze, dunkle Hose und schwarze Turnschuhe sowie ein beigefarbenes Cap mit der Aufschrift „Gucci“ tragen.

Personen, die …. gesehen haben oder Angaben zu seinem Aufenthaltsort machen können, werden gebeten, sich unter 0431 / 160 3333 mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen oder 110 zu wählen.

Mit Pferd und Wagen zum Barkauer Kreuz

Dieser offenen Brief erschien auf dem Blog Bielenbergkoppel .

Sehr geehrte Frau Musculus-Stahnke (FDP),

Sie fragten in der letzten Ratsversammlung danach, ob es denn „mit Pferd und Wagen“ weiter gehen solle, wenn die A21 in Kiel ankomme. Gemeint wohl: Wie gehts weiter zur B76, wenn die Autobahn nicht am Barkauer Kreuz, sondern vorher endet. Sie erwähnten dabei, dass Sie diese „provozierende“ Frage bereits vor ca. 5 Jahren gestellt hätten. Anlass war jetzt der Antrag von Linke und SSW, den – fatalen – Ratsbeschluss pro Südspange von 2017 zu revidieren.

Es ist schade, dass Sie nicht schon vor 5 Jahren eine Antwort bekommen haben. Ich antworte Ihnen nun gerne. Und da Sie öffentlich fragten und auch entsprechend von den KN zitiert wurden ebenso öffentlich.

Vorweg: Dort, wo die A21 bis zum Barkauer Kreuz lang laufen soll, ist bereits eine asphaltierte, meist vierspurige Straße: Die B404. Diese ist für Pferdegespanne eher schlecht geeignet. Mir ist auch keine Forderung nach einem Rückbau zu einem Feldweg bekannt. Ihnen?

wilhelm automobilEs gibt dort allerdings einen zweispurigen „Flaschenhals“, die Brücke über die Bahn bei Kronsburg. Diese könnte theoretisch im Zuge einer innerörtlichen Bundesstraße vierspurig ausgebaut werden. Perspektivisch z.B. auch mit zwei ÖPNV-Spuren. Ohne dabei Flächenfraß beim Vieburger Gehölz zu erzeugen wie eine Autobahn mit ihren Mindestmaßen. Die Notwendigkeit, eine breite A21-Nebenstrecke durch den Grüngürtel über den Hörn-Eidertal-Wanderweg, Kleingärten und die enge Flintbeker Straße zu führen entfiele damit auch.

Es wäre aber noch besser, den Autoverkehr zu reduzieren, als ihn mit noch mehr Straßenkapazität weiter anzuheizen. Ich wohne seit über 30 Jahren in Sicht-, Hör- und Riechweite des Barkauer Kreuzes und was da in allen Richtungen lang fährt, ist auch hausgemacht in Kiel. Unser ÖPNV-Anteil am Verkehr ist sehr niedrig. Auch beim Verkehr von / zum Gewerbegebiet Wellsee oder Meimersdorf/Kronsburg. Zudem ist da auch noch bei Neumeimersdorf ein riesiger neuer Stadtteil geplant, der nach heutigem Stand weiteren Autoverkehr bringen würde. Über das hinaus, was sich gutachterlich sowieso mit der A21 zusätzlich in südliche Innenstadt und Ostring ergießen soll. Es fehlt auch hier ein hochwertiger, gut getakteter ÖPNV auf eigener Trasse, der zum Umstieg einlädt.

Sowohl die Ortsbeiräte für Wellsee und Meimersdorf, als auch die ÖPNV-Grundlagenstudie von 2019 brachten eine schienengebundene Anbindung über die vorhandene Industrietrasse ins Spiel. Sozusagen eine „Schienen-Südspange“ als sinnvolle Erweiterung des Grundnetzes einer Stadtbahn, das ab ca. 2028 entstehen soll.

Wir hätten da allerdings schon viel weiter sein können, wenn nicht auch Sie persönlich und ihre FDP jahrelang gegen Stadtregionalbahn oder Tram zu Felde gezogen wären. Der Kieler FDP-Direktkandidat Max Mordhost lehnt auch heute noch unumwunden eine Tram ab. Bis zu ihrem kürzlichen Ausstieg aus der Ratskooperation hätte ich hier geschrieben: „Es wäre toll, wenn da die FDP nicht mehr auf der Bremse stehen würde oder halbherzig herumtaktiert mit einem Wolkenschloss namens „BRT„. Und in der Realität ankommt. Ein reines Bussystem würde vom Bund nicht gefördert werden, im Gegensatz zur Tram. Aus guten Gründen.“ 

Aber was fast noch interessanter ist: Die erwähnte ÖPNV-Studie sieht auch Potenzial für Park & Ride, beispielsweise an einer Stadtbahn-Station im Gewerbegebiet Wellsee. Wir reden hier über ein sinnvolles Angebot für Pendler*innen von weiter weg, das Auto einfach vor der Stadt stehen zu lassen und ohne Parkplatzsuche in die City zu fahren.

Apropos „weiter weg“: Derzeit gibt es (noch!) keinen vernünftigen ÖPNV Richtung Bad Segeberg ins südliche Holstein als Alternative zum Auto. Und nur eine direkte, aber störungsanfällige Anbindung der Landeshauptstadt per Bahn nach Hamburg. Ich bin froh, dass das Land mittlerweile das Potenzial des zweigleisigen Ausbaus & Elektrifizierung der Strecke Neumünster-Oldesloe anerkennt. Es ergäbe sich nicht nur die Möglichkeit, direkt durchgebundene Personenzüge inklusive Fernverkehr von Hamburg über Bad Segeberg nach Kiel laufen zu lassen. Sondern auch Entlastungsmöglichkeiten von Güterzugverkehr für die Hauptstrecke über Elmshorn. Aber leider erst mit Realisierung ab 2027 laut aktuellem Nahverkehrsplan des Landes.

Das ist leider ein Anlass, über ein Problem namens Bernd Buchholz zur reden, der als Landes-Verkehrsminister ihrer Partei, der FDP, bei Bahnprojekten offensichtlich keinen Dampf auf dem Kessel hat. Siehe auch Hein Schönberg, wo die dem Minister unterstellte Planungsbehörde die für die Entlastung des Kieler Ostens so wichtige Strecke jahrelang in der Warteschleife hängen lässt. Sehr ärgerlich!!!

Aber zurück zu den Pferden: Im Masterplan Mobilität der KielRegion sind 72 Einzelmaßnahmen aufgeführt, um den Verkehr bis 2035 um 40% gegenüber 2015 zu reduzieren. Und im Umland um immerhin 15-25%. Aus Klimaschutzgründen. Sie müssten wissen, dass darin keine Pferdegespanne vermerkt sind. Denn Sie haben diesen Plan, der sämtliche neuen Straßen obsolet macht, ja sogar mit beschlossen! Irgendwo stehen da sicher auch die berühmten Lastenräder drin, die sonst auch gerne mal für Polemik herhalten müssen. Um damit auf das letzte Thema zu kommen:

Güterverkehr! Eine Kommune hat in der Tat relativ wenig Einflussmöglichkeiten, Güter auf die klimafreundliche Schiene zu bringen, so wie es alle Seiten fordern. Insbesondere der Kieler Hafen ist aber garnicht so schlecht davor. Stichwort Blue Port Konzept. Die Steigerungen im Güterumschlag der letzten Jahre auf dem Westufer wurden alleine durch die Schiene aufgefangen, ohne für neuen LKW-Verkehr zu sorgen. Und der Ostuferhafen hat hier auch noch sehr viel Luft nach oben.

Aber: es bedarf immenser Investitionen, auch auf europäischer Ebene. Neue Weichen, Kreuzungen, Ausweichstrecken, Oberleitungen, Kombiterminals. Dazu gehört auch die europaweite Einführung digitaler automatischer Kupplungen (DAK), um innovative Logistikkonzepte mit mehr Einzelwagenverkehr zur Schiene zu ermöglichen. Statt weiter Güterwagen ineffizient per Hand mit Schraubkupplungen zu verbinden.

„Innovativ“ ist die Phrase, die die FDP am liebsten drischt sollen ja auch gerne die Lösungen sein, die sich die FDP in der Verkehrsdebatte zu eigen macht. Umso mehr bin ich befremdet, dass Ihnen als FDP-Ratsmitglied als Lösungsansatz im Kieler Süden als erstes die Mobilität aus Kaisers Zeiten einfällt. Und ansonsten die „innovativen“ Lösungen der 1970er Jahre – wie die Südspange.

Sachgerechtere Fragen als die Ihre haben ich und viele andere Menschen bereits mit vielen Vertreter*innen von SPD, Grünen, Linke, Piraten und „Partei“ nicht-öffentlich erörtern können. Ob Ratsmitglieder, Ortsbeiratsvorsitzende, Fachsprecher*innen oder auch mittlerweile vier Mitglieder des Deutschen Bundestages. Und selbstverständlich haben wir auch mit Wirtschaftsvertretern gesprochen. In Präsenz, per ViKo … aber am liebsten vor Ort in unserem schönen Grüngürtel im Kieler Süden.

Der letzte OB-Kandidat der CDU sowie der verkehrspolitische Sprecher der Kieler CDU haben sich bisher gedrückt – trotz Einladung. Wie siehts bei Ihnen aus? Interessiert?

Mit freundlichen Grüßen
Niklas Hielscher
– bielenbergkoppel.de –

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Südspange in der Ratsversammlung: Thema vertagt

Neue Grundschule für Gaarden

Für die vielen Kinder im Stadtteil Gaarden wird eine neue Grundschule gebaut. Standort ist das Grundstück der abgerissenen Schwimmhalle an der Johannesstraße. Geplante Fertigstellung: Sommer 2025. Der erste Preis ging an den Entwurf des Architekturbüros Hascher Jehle.

Tatjana Peters vom Amt für Schulen berichtete im Ortsbeirat Gaarden, dass es ab 2023 eng wird. „Die Schulen sind voll….Wir rechnen mit steigenden Schülerzahlen im nächsten Schuljahr 22/23.“ Dabei spielt die Hörnbebauung eine Rolle. Wie genau die Schuleinzugsgebiete aussehen werden, steht noch nicht fest. Bis zur Einweihung der neuen Grundschule wird das Amt also zusätzliche Flächen akquirieren. Das können Container sein, aber auch leerstehende Ladenlokale. „Wir sind da komplett offen,“ sagte Tatjana Peters. Sie sagte, das Aufstellen eines Containers sei nicht so einfach, wie man denken könnte. Insofern komme auch der Umbau einer angemieteten Ladenfläche in Frage.

Schule mit innovativem Design

  • Der neue Trend im Schulbau wird hier umgesetzt: die Compartment-Schule. Hier teilt sich ein Klassenjahrgang eine ganze eher offen gestaltete Zone.
  • Durch Fahrstühle und Toiletten in jedem Stockwerk ist die Schule barrierefrei.
  • Die großflächige Verglasung wird begrünt. Umlaufende Balkone sind Aufenthaltszonen, aber auch Fluchtwege und Zugang zum Fensterputzen. Durch die Balkone und die Begrünung wird Transluzenz geschaffen, also Lichteinfall ohne direkte Sonne.
  • Bei diesen Großraumschulen sind schallschluckende Decken essentiell. Stefan Saleh von der Abteilung Bildungsbau betonte die Herausforderung an die Architekten, die Schallbelastung zu minimieren.
  • Der Schulhof befindet sich auf dem Dach der Zweifeld-Sporthalle. Auch der Gang zwischen Hauptgebäude und Sporthalle ist Pausenraum.
  • Es wird keine Elternparkplätze geben. Das Umfeld wird nicht vollständig versiegelt. Damit soll der Eltern-Taxi-Verkehr von vorneherein unterbunden werden.

Wie schon von der Hans-Christian-Andersen-Schule bekannt, soll auch diese Schule Raum für andere Aktivitäten bieten. Die VHS bekommt einen Raum, der schulärztliche Dienst ebenfalls. Außerhalb der Schulzeiten können Vereine die Sporthalle nutzen. Sogar Gastronomie könnte möglich sein, solange die Kinder abgeschirmt sind.

Die neue Schule in der Diskussion

Insgesamt fanden die Schulbaupläne viel Zustimmung im Ortsbeirat Gaarden, sowohl bei den Ortsbeiräten als auch bei den Besuchern. Ein Thema in der Diskussion war jedoch der Lärm. Der Experte klärte auf, dass Kinderstimmen laut Emissionsgesetz nicht als Lärm gelten. Es wird sich nicht vermeiden lassen, dass es in den Pausen für die Anwohner mal laut wird. Stefan Saleh: „Es ist nicht möglich, eine Schallschutzmauer um eine Schule zu bauen.“

Auch nach den alten Linden wurde gefragt. Sie sind in den Bauplänen noch eingezeichnet. Herr Saleh sagte, es sei in Kiel generell ganz schwierig, einen Baum anzufassen. Das sei jedes Mal ein hartes Ringen.

Zeitplan für die Grundschule

Im kommenden Jahr soll der Bauantrag gestellt werden. Das Verfahren zur Beauftragung des Wettbewerbsgewinners Hascher Jehle Design läuft. Für die Fertigstellung wird der Sommer 2025 angepeilt.

(Foto Hascher Jehle Architekten)

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Lob für neue Pläne für Grundschule in Gaarden

Bericht über Distanzunterricht aus Lehrersicht

Südspange in der Ratsversammlung: Thema vertagt

Die A21 und die Südspange waren gestern Thema in der Ratsversammlung. Anstatt sich eindeutig dagegen zu positionieren, wurde das Thema jedoch vertagt.

Es begann mit einer Einwohnerfrage, gestellt von Christian Herold vom BUND: Er fragte nach der Abstimmung zwischen DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH ) und der Kieler Verwaltung. Ein wichtiger Punkt, denn obwohl die A21 und Südspange eine Planung des Bundes sind, würden die Belange der Stadt Kiel durchaus berücksichtigt werden, wie mir Christian Merl, Sprecher der DEGES schrieb:

”Wir stehen in einem beständigen und engen Austausch mit der Verwaltung der Stadt Kiel und wir beteiligen die Stadt intensiv an unseren Planungen. Wir sind überzeugt, dass uns die Stadt Kiel informieren wird, wenn entsprechende Entscheidungen der Stadt hinsichtlich neuer Mobilitätsangebote beschlossen werden, die unser Projekt tangieren. „

In der etwas schwammigen Darstellung des Oberbürgermeisters, der auf die Anfrage antwortete, hörte sich das eher so an, wie wenn irgendwann einmal mit der DEGES kommuniziert werden würde: „Wir sind noch nicht soweit. ….Wir sind anzuhören….. Wir werden Stellungnahmen abgeben.“ Die von Kiel entwickelten Masterpläne , Machbarkeitsstudie und relevanten Daten und Dokumente seien übergeben worden. Aber : „Neben den erforderlichen Kontakten zum Austausch der vorhandenen Daten auf Arbeitsebene erfolgte keine Abstimmung mit der DEGES. Die Landeshauptstadt
Kiel wird als Trägerin öffentlicher Belange im weiteren Planungsprozess bei allen wesentlichen Zwischenschritten durch die DEGES beteiligt“ , heißt es in der schriftlichen Antwort.

OB Kämpfer bestätigte jedoch das Ziel, in Kiel mittelfristig eine Reduktion des Verkehrs um 40 Prozent weiter anzustreben.

Anträge der Linken und SSW: Abschied von der Südspange

Beide Parteien beantragten den Beschluss zur Südspange, den die Ratsversammlung 2017 beschlossen hat, zu korrigieren und zu revidieren. Kurz: zurückzunehmen. Burkhardt Gernhuber (Linke) nannte die Pläne zur Südspange und zur A21 in Kiel „völlig aus der Zeit gefallen“. Jede zusätzliche Straßenfläche generiert zusätzlichen motorisierten Individualverkehr. Das vertrage sich nicht mit Kiels erklärtem Bekenntnis zur Verkehrswende. Er verwies auf die Naturkatastrophen der letzen Monate, auf brennende Wälder in Europa, auf Überschwemmungen in Deutschland. „Die Natur schlägt zurück.„

Marcel Schmidt (SSW) sagte: „Dieses Bauen von zwei Autobahnkreuzen müssen wir stoppen…… Wir wollen dieses Projekt nicht mehr.“ Auch er verwies auf Kiels Beschlüsse zum Klimaschutz, und das Bekenntnis zum Klimanotstand, der im Beschluss allerdings Climate Emergency genannt wurde, um juristische Konsequenzen auszuschließen.

Marcel Schmidt verwies auch auf die Stadtbahn, die Kiel gerade konzipiert. Dadurch würden die Staßenbaupläne im Kieler Süden obsolet werden. Hier kam allerdings schnell der Einwand, dass Süspange und A21 in Kiel eher die Mobilität mit dem Umland als den innerstädtischen Verkehr betreffen. Was leider nicht erwähnt wurde: wenn Kiel eine Straßenbahn bis in den Kieler Süden planen würde, was allerdings zur Zeit nicht passiert, wäre das tatsächlich ein starkes Argument, in diesem Bereich keine weiteren Straßen zu bauen.

Wird das Ostufer durch die Südspange entlastet?

Florian Waigel (CDU): „Wir brauchen dieses Projekt und freuen uns , dass der Bund bezahlt.“ Außerdem verwies er auf die gestiegene Zahl von Pkw in Kiel. Er argumentierte außerdem, dass die Südspange das Ostufer entlasten würde.

Dirk Scheelje (Grüne) nannte diese Entlastung eine Illusion. Die Ostuferentlastungstraße (Ostring 2) würde es nie geben, sie steht zwar im Bundesverkehrswegeplan, aber nicht als dringlicher Bedarf. „Die Südspange macht nur Sinn , wenn es eine Ostuferentlastungstraße gibt. Die wird es nie geben.“

Die Südspange allein würde nur zusätzlichen Verkehr auf das Ostufer bringen.

Thema vertagt bis DEGES Gutachten da ist

Die Grünen sind eigentlich auch gegen die Südspange und A21 auf Kieler Stadtgebiet, wollten sich aber nicht gegen die Mehrheit positionieren. Arne Stenger (Grüne) sagte, dass die ablehnende Haltung der Grünen ja bekannt sei. „Wir könnten sehr gut auf den Antrag springen. Aber wir haben keine Mehrheit hier.“

Mehrere Redner betonten das schon einmal beschlossenen Ja zu den Straßenbauplänen im Kieler Süden und waren nicht beeindruckt von den Entwicklungen der Zwischenzeit.

Das Thema kommt wieder auf die Tagesordnung, wird aber zurückgestellt, bis das Gutachten zu den Trassenvarianten der DEGES veröffentlicht wird. Dann könnte es allerdings zu spät sein, sich noch zu positionieren, sagte Marcel Schmidt.

Vor dem Schloss, in dem die Ratsversammlung tagte, versammelten sich etwa 30 Personen in einer spontanen Demo, um gegen die Südspange zu protestieren.

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Südspange und A21-Anbindung

A21 und Südspange spalten Kieler Rat und die rot-grüne Kooperation

Demo: Südspange stoppen

Das Bündnis Vorfahrt für den Klimagürtel ruft zu einer Demo gegen die Südspange auf: „In der morgigen Sitzung der Ratsversammlung (am 19.08.) werden die von der Linken sowie des SSW eingebrachten Anträge zum Thema Südspange debattiert. Das Ziel dieser ist die Positionierung der Ratsversammlung gegen den Bau der Südspange.   
Um die Dringlichkeit eines Stopps der Südspange sowie die Handlungsverantwortung der Stadt zu verdeutlichen, rufen wir zu einer Kundgebung vor Ort auf.
Wir fordern die Parteien der Ratsversammlung dazu auf, ein deutliches Signal in Richtung Bund zu senden und sich klar gegen den Bau der Südspange zu positionieren.
Was wir brauchen sind keine neuen Straßen und Autobahnen, sondern eine sozialgerechte Mobilitätswende – und zwar JETZT!
Kommt deshalb morgen vorbei und lasst uns gemeinsam laut sein! 💚 Wann: Donnerstag der 19.08 um 15:15 Wo: Auf dem Vorplatz des Kieler Schloss Was ist mitzubringen: Schilder, Banner, FFP2 oder OP-Maske, Freund*innen, Eltern, Geschwister. „

BUND und NABU nicht glücklich mit dem Konzept Stadtgrün

Offener Brief von BUND und NABU zu den beratenden Umwelt- und Bauauschusssitzungen diese Woche. Der Beschluss zum von der Stadtverwaltung vorgelegten Konzept Stadtgrün soll am 19.8.22 erfolgen.

Konzept Stadtgrün: Freigabe des Grüngürtels für Infrastrukturmaßnahmen

Passend zum 100jährigen Jubiläum des Kieler Grüngürtels im kommenden Jahr liegt
jetzt das Konzept Stadtgrün zum Beschluss und entsprechender Vorberatung im
Umwelt- und Bauauschuss in der kommenden Woche vor. Die Bedeutung des Kieler
Stadtgrüns als Standortfaktor wird ebenso hervorgehoben wie seine Wichtigkeit im
Rahmen von Klimaanpassung.

„Die Erhaltung und Ausweitung des Stadtgrüns im Sinne einer grünen Infrastruktur
im Siedlungsraum ist daher von zentraler Bedeutung“, heisst es passend dazu (S.12).

Trotzdem kann sich die Stadtverwaltung weder zu einem verpflichtenden
Grünflächenfaktor (d.h. Festsetzung wieviel Stadtgrün /Einwohner vorhanden sein
muss), noch zu einer verpflichtenden Ausgleichsregelung auf dem Stadtgebiet
durchringen.

Explizit wird sogar der Innere Grüngürtelring aus der Verpfichtung
herausgenommen für Infrastrukturmaßnahmen.*

„Der Grüngürtel wird erneut entgegen aller Absichtserklärungen zum
Bauerwartungsland erklärt. Denn jedes neue Wohngebiet, jedes Gewerbegebiet, jede
neue Straße dient der Infrastruktur.“, so Hartmut Rudolphi vom NABU. „Wie
deutlich müssen der Klimawandel und das Artensterben noch spürbar werden, bevor
auch die Stadt Kiel versteht, dass die innerstädtischen Grünflächen unter einen
wirksamen Schutz gestellt und ausgebaut werden müssen. Die Starkregenereignisse
in den letzten Wochen dürfen von Politik und Verwaltung nicht einfach ignoriert
werden. Es ist ein Armutszeugnis, dass Kiel stattdessen weitere Grünflächen für
Versiegelung opfern will“.

Ulrike Hunold von der BUND-Kreisgruppe Kiel appelliert an die Politik:

„Ein echter Schutz für den Klimagürtel muss festgeschrieben werden. Als
notwendig erachtete Eingriffe müssen als Ausnahme in einem echten
Abwägungsprozess begründet werden und an anderer Stelle durch Lückenschluss
innerhalb des Klimagürtels ausgeglichen werden. Wir fordern die Politik auf,
hier zum Jubiläum des Grüngürtels als Korrektiv einzuschreiten.“

*S.49: Selbstverpflichtungen Mit Beschluss des hier vorliegenden Konzeptes
Stadtgrün werden folgende Selbstverpflichtungen (↑) kurzfristig umgesetzt bzw.
zur Umsetzung vorbereitet: Erhalt des Grüngürtels und der innerstädtischen
GrünflächenEs erfolgen keine weiteren baulichen Eingriffe in den Kieler
Grüngürtel (Innenstadtring) in seiner jetzigen Ausdehnung (Ausnahme:
Infrastruktur-Baumaßnahmen) und keine weiteren baulichen Eingriffe in die
Grünflächen zwischen dem Innenstadtring und der Förde.

Link zum Entwurf
 

Mit dem E-Scooter durch Kiel

Nach Tier, Lime und Bird stellt nun auch Bolt seine E-Scooter in Kiel auf. Die Ausleihbedingungen sind unterschiedlich,

Tier, ein Berliner Start-up, machte in Kiel den Anfang. „Wer sich einen Tier E-Scooter mieten will, muss lediglich die App auf das Smartphone herunterladen. Sie ist für iOS und Android optimiert. Die Registrierung ist kostenfrei, sofort danach wird der Nutzer freigeschaltet. Auf einer Karte ist zu sehen, wo der nächste freie TIER E-Scooter in der Nähe des gewünschten Abholstandorts steht“, so steht es auf der Webseite. Zuletzt kostete es 0,15 € pro Minute und 1 € pro Freischaltung. Mit dem Code „Start“gibt es zwei Freifahrten.

Lime: 1 € pro Ausleihvorgang und 15 Cent pro Minute Fahrspaß kostet Lime derzeit in etwa. Die Tarife und etwaige Vergünstigungen können von Stadt zu Stadt, Tag zu Tag und je nach Uhrzeit verschieden sein. Die genauen Kosten zeigt dir deine Lime-App, wenn du darin auf der Karte einen Scooter antippst. Das amerikanische Unternehmen Neutron Holdings bietet die weiß/schwarz/grünen Roller seit März in Kiel an.

Bolt: Der amerikanische Anbieter betritt das Kieler Pflaster mit Kampfpreisen: derzeit keine Entsperrgebühr, 5 Cent pro Minute.

In wenigen Schritten zum geliehenen E-Scooter

Und wie funktioniert es?

  • Nach der Anmeldung in der jeweiligen App kannst du den Elektroroller entsperren und am Ende deiner Fahrt dort auf dem Bürgersteig abstellen, wo es nicht verboten ist. Die Parkverbotszonen werden in der App angezeigt.
  • Einige Anbieter verlangen einen Helm, obwohl das laut Verkehrsordnung keine Bedingung ist.
  • Die jeweilige App zeigt an, wo der nächste Roller zu finden ist.
  • Für die erste Fahrt sollte man sich einen verkehrsarmen Bereich aussuchen, denn auch 20 km/h sind ganz schön schnell für wer nicht an das Fahren mit dem Roller gewöhnt ist!

Leihroller sind kein Teil der Verkehrswende!

Die Ökobilanz der E-Scooter als Leihroller ist leider nicht so toll. Die E-Scooter ersetzen kaum Autofahrten, wie eine Untersuchung ergab. „Das Bundesumweltamt jedoch warnt, dass nur die wenigsten Fahrten mit einem E-Scooter Autofahrten ersetzen. So hat eine Umfrage unter rund 4000 E-Scooter-Nutzern in Paris ergeben, dass fast die Hälfte der Befragten ohne Roller zu Fuß gegangen wäre (47 Prozent), 29 Prozent hätten den öffentlichen Nahverkehr genutzt und 9 Prozent wären mit dem Fahrrad gefahren. Nur 8 Prozent der Befragten haben mit dem geliehenen E-Scooter eine Auto- oder Taxifahrt ersetzt. 3 Prozent hätten sich ohne Roller gar nicht fortbewegt“, berichtet das Recherche Netzwerk Deutschland. Das andere große Umweltproblem ist die geringe Haltbarkeit der Roller. Die Quellenlage ist hier zwar dünn, aber 24 Monate scheint das höchste Lebensalter eines Leih-Rollers zu sein. Manche werden schon nach einem Monat wieder geschrottet. ( Roller im Privatbesitz halten natürlich länger, weil sie weniger genutzt und pfleglicher aufbewahrt werden.)

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e-Scooter momentan kein Beitrag zum Umweltschutz

Offener Brief für mehr Klimaschutz in Kiel

Wie gut kommen die neuen E-Scooter in Kiel an?

Hiroshima/ Nagasaki-Gedenktag in Kiel

Am 6. und am 9. August 1945 wurden Atombomben über den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. Diese Jahrestage sind Anlass für die Kieler Friedensbewegung, die Gefahr durch Atomwaffen zu thematisieren.

Pressemitteilung des Kieler Friedensforum mit Hinweis auf den diesjährigen Hiroshima/Nagasaki-Gedenktag in Kiel, sowie ein Hinweis auf eine Kandidat*innen-Befragung zur Bundestagswahl:

1. Das schwedische Forschungsinstitut SIPRI hat unlängst seinen Jahresbericht veröffentlicht. Er zeigt, dass die Zahl betriebsfähiger Atomwaffen weltweit steigt. Alle Staaten, die im Besitz von Atomwaffen sind, entwickeln und stationieren neue nukleare Systeme. Diese Entwicklung bedeutet eine Trendwende von der sinkenden Zahl der Atomwaffen in den USA und Russland seit dem Kalten Krieg hin zu einem neuen Wettrüsten, an dem sich neun Staaten beteiligen. Damit steigt die Gefahr eines Atomwaffeneinsatzes erheblich. Die Friedensbewegung ruft auf, den Wahlkampf zu nutzen, um die Bundesregierung zu drängen, dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten. Am 6. August 2021, 19.30 Uhr findet am Kleinen Kiel die diesjährige Mahn- und Gedenkveranstaltung statt. (Wir sind dankbar für Hilfe beim Aufstellen der Tische und Bänke (ab ca. 18.30 Uhr) und Vorbereiten der Veranstaltung.)

2. Ist das gerecht? Dieser Frage stellen sich die Kieler Kandidaten zur Bundestagswahl am Donnerstag, 5. August, bei einer Podiumsdiskussion um 19 Uhr in der Petruskirche im Stadtteil Wik. Die Besucher haben dabei nicht nur die Möglichkeit, ihre möglichen Vertreter im Parlament kennenzulernen, sie können sich einmischen und selbst Frage stellen: an Thomas Stritzl (CDU), Matthias Stein (SPD), Luise Amtsberg (Grüne), Lorenz Gösta Beutin (Linke), Max Mordhorst (FDP) und Marcel Schmidt (SSW).3. Anbei der diesjährige DGB-Aufruf zum 1. September (Antikriegstag). Seit 1957 wird am 1. September an die Schrecken des Ersten und Zweiten Weltkriegs sowie an die schrecklichen Folgen von Krieg, Gewalt und Faschismus erinnert. Im Hinblick auf die Bundestagswahl 2021 steht der Aufruf auch unter dem Motto: „Abrüstung und Entspannung wählen!“

Bild von S. Hermann & F. Richter auf Pixabay

Kurznachrichten im Juli

Kanalarbeiten am Dorfteich: Das Tiefbauamt muss gleich neben dem Dietrichsdorfer Dorfteich im
Ivensring einen Anschlusskanal für Regenwasser reparieren. Daher ist der Ivensring zwischen Poggendörper Weg und Quittenstraße von Mittwoch, 28. Juli, bis zum 6. August gesperrt.

Hörnbebauung am Germaniahafen: Um den Germaniahafen soll ein Mix aus Wohnungen, Hotel und Gewerbe entstehen. Bauherr ist die Baum meravis Waterkant Immobilien GmbH. Die Baum meravis Waterkant Immobilien GmbH, bestehend aus der BAUM Unternehmensgruppe aus Hannover und der meravis Immobiliengruppe (Hannover/Hamburg) hatte 2019 zwei Baufelder an der Hörn um den Germaniahafen erworben. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen Gebäude für etwa 290 Wohnungen sowie für Gewerbeflächen errichten. Dazu hatte die Investorengemeinschaft Baum meravis Waterkant Immobilien GmbH einen städtebaulich-hochbaulichen Wettbewerb in Abstimmung mit der Landeshauptstadt Kiel ausgelobt. Enthalten ist auch ein Lösungsvorschlag für die Vollendung der Gaardener Brücke. Dafür wird es noch ein weiteres Qualifizierungsverfahren unter Federführung der Stadt geben. Im Baubereich direkt am Germaniahafen sind 294 Wohnungen, Gewerbeflächen und eine Tiefgarage geplant. Am Ende der Gaardener Brücke sollen ein Hotel mit 201 Zimmern sowie Büros und Gewerbeflächen entstehen. Zusammen haben die Gebäude rund 58.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche. Baubeginn könnte im Frühjahr 2023 sein.

Neue Schulmensen: Während die Hebbelschule Anfang September ihre neue Mensa offiziell
eröffnen wird, haben die Mensa-Bauarbeiten an der Kieler Gelehrtenschule gerade erst mit Abrissarbeiten begonnen.

Humboldtstraße zwischen Knooper Weg und Goethestraße: Manche Grundstücke in der Humboldtstraße haben defekte Anschlüsse an die Kanalisation. Daher muss das Tiefbauamt die Straße zwischen Knooper Weg und Goethestraße an mehreren Stellen aufgraben. Dort ist jeweils die Straße gesperrt und der Gehweg eingeengt. Von Montag, 19. Juli, bis zum Ende des Monats wandert die Baustelle von einem zu erneuernden Grundstücksanschlusskanal zum nächsten. Die ganze Zeit über ist die Humboldtstraße für die Durchfahrt gesperrt.

Die Corona-Lage am 25. Juli um 23 Uhr: Gesamtzahl aller Fälle: 5.551. Davon wieder genesen: 5.368 Personen. 79 Personen sind aktuell positiv getestet. Im Vergleich zum Vortag gibt es vier neue Positivfälle. Verstorben sind 104 Kieler*innen. 114 Kieler*innen sind in Quarantäne. Die Kieler Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach Angaben des RKI bei 23,1. Das ist der höchste Wert für Kiel in diesem Monat. Impfen ohne Termin: Wer sich ohne Termin impfen lassen möchte, hat dazu mittwochs bis sonntags von 9 bis 17 Uhr im Impfzentrum Schwedenkai die Gelegenheit. Es stehen die Impfstoffe von Moderna, BioNTech, Johnson & Johnson und AstraZeneca zur Verfügung. Benötigt werden die Ausweisdokumente und der Impfpass.

Aus der Statistik: Nach Angabe der Kieler Einwohnermeldestelle waren zum 31. Juni 2021 insgesamt 247.188 Menschen in Kiel mit alleiniger oder Hauptwohnung gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Bevölkerung um 567 Personen oder 0,23 % zurück. Im Vergleich zum Vorquartal betrug der Rückgang 392 Personen oder 0,16 %. Sehr unterschiedlich entwickelten sich erneut die ausländische und die deutsche Bevölkerung. Während die ausländische Bevölkerung in den vergangenen 12 Monaten um 508 Personen (+1,60 %) auf aktuell 32.244 Personen anstieg, nahm die deutsche Bevölkerung um 1.075 Personen ab (-0,50 %). Der aktuelle Anteil der ausländischen Bevölkerung beträgt 13,0 %.

Am 26.Juli führte Starkregen zu zahlreichen Überschwemmungen in Kellern und Tiefgaragen. Die Feuerwehr rückte 40 mal aus, um Wasser abzupumpen.

Das Foto zeigt eine Blütenpracht vor der Alten Mu. Donnerstags um 18 Uhr kannst du übrigens Yoga im Permakultur-Garten der Alten Mu machen: Gemeinsam mit Benni vom @permakulturzentrum_kiel heißt es Wahrnehmen, Beobachten und Inspirieren während eurer Yoga-Stunde unter den Bäumen. Das Perma-Yoga findet ab jetzt jeden regenfreien Donnerstag um 18:30 Uhr auf bezahl-was-du-magst-Basis statt und ist offen für ALLE Interessierten. Zwecks aktueller Hygienebestimmungen bittet Benni euch herzlich um Voranmeldung bei ihm. Ihr erreicht ihn unter 0160 271 4361.

Zaun um die Höffner-Ausgleichsfläche

Die Umzäunung der Höffner- Maßnahmenfläche (auch Ausgleichsfläche genannt) ist abgeschlossen. Der etwa 1,60 hohe Zaun ist schwer zu überklettern, da die Maschen zu eng für einen Fuß sind. Allerdings bietet er am unteren Rand Öffnungen für Igel und andere Kleintiere. Teilweise wurden die Zaunelemente mit Schellen an den umstehenden Bäumen befestigt.

Das Areal gehört der Krieger Handels SE (vormals Krieger Grundstück AG und Krieger Grundstück GmbH). Die Krieger Handels SE baut hier zwei umstrittene Möbelzentren: Möbel Höffner und Skonto. Den Auftrag zur Umzäunung gab die Verwaltung der LH Kiel. Bezahlt wird die Umzäunung durch den Investor.

Aktivisten ärgern sich über Zaun

Für die kritischen Beobachter des Geschehens auf dem Prüner Schlag ist diese Umzäunung ein ziemliches Ärgernis. Die KN schrieb: „Kritiker argwöhnen, der Zaun wurde gesetzt, um die Beobachtung der Bauarbeiten zu erschweren.“ (kn online 25. Juni 2021)

Die Baudezernentin Doris Grondke sieht das anders: sie begründet den Zaun mit Schutz vor Vandalismus. Da wurden anscheinend Nisthilfen entwendet.

Den größten Schaden auf der Ausgleichsfläche richteten indes nicht Spaziergänger sondern die Bautrupps an. Es ist noch nicht geklärt, wer die letztendliche Verantwortung trägt. Diese Angelegenheit wird derzeit von der Staatsanwaltschaft untersucht. Eine Bilanzierung stellte vorerst fest, dass 50 Bäume und knapp 900 Meter Hecke entgegen der Abmachung zwischen Stadt und Möbel Höffner entfernt wurden. Dazu kommen Bodenverdichtungen durch schweres Gerät.

Was geschah nach dem 11. November?

In diesem Zusammenhang spielen vor alle die Geschehnisse nach dem 11. November 2020 eine Rolle: An diesem Tag machte die Untere Naturschutzbehörde eine Begehung des Areals, nahm die Verwüstungen in Augenschein und nahm nach eigener Angabe in irgendeiner Form Kontakt zur Bauleitung auf. Spätestens ab diesem Zeitpunkt hätten nun wirklich keine weiteren unzulässigen Arbeiten mehr durchgeführt werden sollen. Es wurden aber danach 14 weitere Bäume gefällt. Das geht aus zwei Bilanzierungen von beauftragten Gutachtern hervor, die im Januar 2021 bestimmte Bäume nicht mehr vorfanden, die zwischen 16.-18 November , also eine Woche nach der Begehung, noch vorhanden waren. Es ist unwahrscheinlich, dass diese Bäume von Bürgern zur Brennholzgewinnung gefällt wurden, denn in diesem Fall wäre das Astwerk liegen geblieben.

Andreas Galka schreibt auf seinem Blog Parzelle556.wordpress (Link siehe unten): „Sehr kritisch ist in diesem Zusammenhang auch die Ankündigung zu bewerten, das Betreten der Fläche komplett zu unterbinden. Es ist doch gerade durch das quasi vollständige Versagen der Umweltbehörden gezeigt worden, dass in dieser Stadt anscheinend die Bevölkerung die Aufgabe, Großbaustellen hinsichtlich des Naturschutzes zu überwachen, selbst in die Hand nehmen muss. Originalzitat: „Bei Hinweisen auf unzulässige Handlungen wäre eine solche Kontrolle unverzüglich erfolgt. Für anlasslose Kontrollen gab es keinen Grund.“ Die Umweltbehörden treten also nur bei Hinweisen (aus der Bevölkerung) in Aktion.

Das Foto zeigt den Zaun, davor Knöterich, dahinter die Ausgleichsfläche, das Containerdorf der rumänischen Bauarbeiter und der Rohbau eines der Möbelhäuser.

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Parzelle556.wordpress: Stellungnahme der Bürgerinitiative PROJEKT PRÜNER PARK zum Thema „illegale Zerstörungen auf den Maßnahmenflächen, Baustelle Möbel Höffner“

https://www.kn-online.de/Kiel/Nach-dem-Umweltfrevel-wird-Moebel-Hoeffner-in-Kiel-jetzt-eingezaeunt

Prüner Park Aktivistis im Clinch mit der Verwaltung

Gutachten bescheinigt gravierende Verstöße auf der Höffner Ausgleichsfläche