Archiv der Kategorie: Themen

Auch in Kiel: Die Gelbwesten

Sie treffen sich seit September zwei mal wöchentlich auf dem Exerzierplatz: die Kieler Gelbwesten. Man muss zumindest ihr Durchhaltevermögen bewundern, denn die Teilnahme bleibt in einem sehr überschaubaren Rahmen, gestern versammelten sich 15 Personen. Birgit vom Orgateam sagte, dass wäre die übliche Größe dieser Versammlungen.

Birgit sagte, jeder könne kommen, aber Parteifahnen sind nicht erwünscht, und wer Nazisprüche bringt, würde „rausfliegen“, sie hätten auf ihrer Veranstaltung das Hausrecht und könnten notfalls die Polizei rufen.

Diese Abgrenzung gegen rechtsradikale Sprüche zeigt die Spannung in der Gruppe, da das Unbehagen mit der Migration ein wichtiges Thema ist. Denn von der Kritik an der Migrationspolitik ist es nur ein kleiner Schritt bis zu offener Ausländerfeinlichkeit. „Wir haben nichts gegen Ausländer, aber…..“, so wurde ein Statement eingeleitet. Als ich einzelne Teilnehmer und Teilnehmerinnen an dieser Demonstration fragte, welches der vielen Themen von der Website sie persönlich am meisten aufregt, stand Migration an erster Stelle.

  • Ein Frau klagte über die von ihr wahrgenommene Bevorzugung von DAZ-Schülern bei der Vergabe von Plätzen in Gemeinschaftsschulen.
  • Ein Mann klagte über die illegale Einwanderung. Tausende würden über die Grenze kommen, ohne sich registrieren zu lassen.
  • Eine Frau möchte, dass Unionsbürger einer geregelten Arbeit nachgehen. (Was meistens der Fall ist!)

Ein anderes Thema war die Ablehnung von CO2-Besteuerung und der Wunsch nach mehr Diplomatie im Ukraine-Krieg.

In Frankreich waren die „gilets jaunes“ (Gelbwesten) eine sehr aktive Protestbewegung, die sich formierte, um gegen KfZ-Steuern und Tempolimits auf Landstraßen zu protestieren.

Die Gruppe hat tatsächlich eine Homepage, auf der viele zusätzlicheThemen aufgelistet werden. Da geht es um die Wahrung von Grundrechten, bezahlbare Mieten und Lebensmittel und vieles mehr.

Später sah ich die Gruppe noch einmal, als sie mit lauter Musik über die Holstenstraße zur Kiellinie zogen, vorbei an der wesentlich besser besuchten Solidaritätsdemo mit den iranischen Frauen.

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kn online: Bericht über eine Demonstration der Gelbwesten im Oktober

Homepage Kieler Gelbwesten

Wikipedia: Gelbwestenbewegung

Ein Blick zurück in die Zeit der Querdenker-Demos: Querdenker und Antifa, sie können nicht miteinander reden

Kieler Ratsversammlung gegen A21 bis Barkauer Kreuz

Die Ratsversammlung sprach sich letzte Woche mehrheitlich gegen den Weiterbau der A21 bis zum Barkauer Kreuz aus:

Der Antragstext: „Darüber hinaus spricht sich die Ratsversammlung gegen den Weiterbau der Autobahn A21 bis zum Barkauer Kreuz aus. Die Anbindung der A21 an das Barkauer Kreuz soll weiterhin als Bundesstraße erfolgen.“

Die Abstimmung: SPD, GRÜNE, KVM, Die Politiker*innen, Ratsherr Burkhard Gernhuber (DIE LINKE), Ratsfrau Dr. Susanne Swoboda (SSW) stimmten für den Antrag, CDU, FDP, AfD stimmten dagegen. Damit war der Antrag gegen den Weiterbau der A21 bis zum Barkauer Kreuz mehrheitlich angenommen.

Die Abstimmung gegen die Südspange wäre wahrscheinlich ähnlich ausgegangen, wurde aber nicht zugelassen, da es vorher schon einen gleichlautenden, immer wieder vertagten Antrag gab, der nicht zweimal eingebracht werden durfte.

Diese Abstimmung erfolgte zwei Tage vor der Kommunalwahl. Da die GRÜNEN, die sich vorher schon entschieden gegen diese Straßenbaupläne positioniert hatten, mit einem Plus von 6,7 Prozentpunkten als deutliche Gewinner der Wahl hervorgingen, wird dieser Beschluss wohl Bestand haben.

Allerdings ist der Autobahnbau eine Angelegenheit des Bundes. Aber wird sich der Bund gegen den Willen der Stadt Kiel entscheiden? Es gibt also berechtigte Hoffnung, dass die A21 bei Wellsee enden wird.

Maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen hat das Bündnis „Vorfahrt für den Klimagürtel“, zum dem u.a. auch Greenpeace Kiel, NABU Kiel und BUND Kreisgruppe Kiel gehören. Auf Demonstrationen, Infoveranstaltungen und mittels einer großen Postkartenaktion brachte diese Bewegung das Thema immer wieder ins Bewusstsein der Kieler Bevölkerung. Nikals Hielscher vom Bündnis: „Der Widerstand formierte sich ab 2017. Damals hieß es meist, dass das alles beschlossene Sache sei und nicht mehr aufgehalten werden könne. Oder im Gegenteil, dass sowieso nie gebaut wird. Den meisten waren die Planungen aber völlig unbekannt.“

Foto: Nikals Hielscher, Erna Lange (Bürgerinitiative Klimanotstand) und Christian Herold (BUND Kreisgruppe Kiel) gehören zum Bündnis „Vorfahrt für den Klimagürtel“.

Niklas Hielscher, Erna Lange und Cjhristian Herold

Besonders aktiv war Niklas Hielscher, der auf seinem wunderbaren Blog Bielenbergkoppel alles Wissenswerte zum Thema Südspange auf unterhaltsame Arte und Weise aufbereitet hat. Außerdem führte er in den Sommermonaten regelmäßig Ratsleute oder auch Bundespolitiker*innen von der Friesenbrücke zu seinem Kleingarten auf der Bielenbergkoppel. Er sagt: „Ich vermute, dass es gerade bei der SPD zu einem Umdenken geführt hat, sich vor Ort im Grüngürtel anzuschauen, welche verheerenden Folgen die Planungen für Südspange und A21-Nebenstrecken haben würden. Und laut Gutachten war der Nutzen ja sowieso immer zweifelhaft.“

Die Causa A21-Anbindung zeigt, dass Bürgerinitiativen und sogar Einzelpersonen mit Engagement und präzisen Ortskenntnissen manchmal erfolgreich Einfluss auf die Politik nehmen können.

Beitragsfoto: Barkauer Kreuz

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Die Diskussion letztes Jahr: Beinah-Votum gegen die Südspange

Homepage: Vorfahrt für den Klimagürtel

Viele Grüne in der neuen Ratsversammlung

Kiel hat gestern eine neue Ratsversammlung gewählt. Die Grünen gingen mit 27,1 Prozent der Stimmen als stärkste Fraktion hervor, gefolgt von der CDU mit 22,9 Prozent. Die SPD rutschte mit 22,0 Prozent auf den dritten Platz. In der Verteilung auf die Stadtteile konnten die Grünen vor allem auf dem Westufer punkten, Spitzenwert: 45 Prozent in Ravensberg!

Fast verdoppeln konnte sich der SSW. Neu dabei ist dieBasis, die mit 1,3 Prozent der Stimmen vorraussichtlich einen Sitz in der Ratsversammlung erhält.

Das vorläufige Endergebnis in Prozent, in Klammern die Gewinne oder Verluste gegenüber 2018:

GRÜNE: 27,1 (+6,7)

CDU: 22,9 (-0,6)

SPD: 20,0 (-7,9)

SSW: 8,2 (+5,4)

AfD: 6,0 (+0,0)

Die LINKE: 4,9 (-2,4)

FDP: 4,5 (-2,0)

Die PARTEI: 2,8 (+0,2)

DieBasis: 1,3

Tierschutzpartei: 0,6

Volt: 0,2

Die Humanisten: 0,0

Quelle: kiel.de und kn online

Zuschuss für Alte MU

Die Kommune will der ALTEN MU einen Zuschuss von 1.000.000 Euro geben. Interessierte am Wohnprojekt, insbesondere Menschen mit Wohnberechtigungsschein, haben schon jetzt die Möglichkeit, ihr Interesse an Wohnraum in der ALTEN MU zu bekunden.

Aus der Pressemitteilung: Die Kieler Ratsversammlung hat mit deutlicher Mehrheit für einen Zuschuss zur Finanzierung der Vorplanung der ALTEN MU gestimmt. Die Genossenschaft kann nun aufatmen: Seit Abschluss des Erbbaurechtsvertrages im April 2022 hatte sie versucht die Finanzierung über 1,8 Millionen Euro für die ersten architektonischen Planungsphasen zur Entwicklung der Liegenschaften abzuschließen. Die finanzierende Bank hatte aufgrund der Unsicherheit am Finanzmarkt Zusicherungen gefordert, die die ALTE MU Community nicht aus eigenen Mitteln aufbringen konnte. Nun gibt die Kommune Starthilfe für das Vorhaben und will einen Zuschuss mit 1.000.000 Euro geben. „Das ist auch ein großes Zeichen der Wertschätzung unserer bisherigen Arbeit und eine echte Unterstützung für das Kreative Dorf in der Stadt.“, freut sich Friederike Kopp, Vorstand ALTE MU eG.

Mit der Zusage der Stadt kommt die Finanzierung nun zustande. 20% dieses nächsten wichtigen Planungsschrittes zur Realisierung des Pilotprojekts kann die ALTE MU über ein Nachrangdarlehen eines investierenden Mitglieds der Genossenschaft abdecken und so das notwendige Eigenkapital nachweisen. Der Zuschuss der Stadt macht fast 56% aus. Die restlichen 24% werden durch einen Kredit der finanzierenden GLS Gemeinschaftsbank eG getragen, der durch 10 Kleinbürgschaften der Mitglieder abgesichert wird.

Die Ratsversammlung hat den Zuschuss an mehrere Bedingungen geknüpft: unter anderem soll der Zuschuss mit einer gegebenenfalls später folgenden investiven Förderung für das Kreativzentrum verrechnet werden.

Das Pilotprojekt ALTE MU realisiert ein zukunftsweisendes und im Norden Deutschlands einzigartiges Modellquartier durch Integration der Lebensbereiche Wohnen, Arbeiten und Kultur. Durch die Vorfinanzierung kann die Grundlagenermittlung, die Vorplanung und die konkrete Entwurfsplanung starten. In 12 Monaten will die ALTE MU den Bauantrag für das gesamte Vorhaben einreichen. Die Planungen sehen die Sanierung und Erweiterung der Kreativflächen vor sowie die Schaffung von mindestens 6.500 Bruttogeschossfläche gemeinschaftlichem Wohnraum. Dabei sollen mindestens 30% über die soziale Wohnraumförderung abgedeckt werden. Die Mitglieder der ALTEN MU eG erhalten auf diese Weise Zugang zu gemeinschaftlichem und sozial gefördertem Wohnraum in der Kieler Innenstadt.

Interessierte am Wohnprojekt, insbesondere Menschen mit Wohnberechtigungsschein, haben schon jetzt die Möglichkeit, ihr Interesse am Wohnraum in der ALTEN MU zu bekunden. Gesucht werden ebenfalls künstlerisch tätige und kreative Menschen für das Wohnprojekt, denn in Anlehnung an das Erbe der Muthesius-Kunsthochschule soll insbesondere auch Wohnraum für Kreative geschaffen werden, die zukünftig in sogenannten Atelierwohnungen wirken sollen. Mehr Informationen zum Wohnprojekt sowie die Bewerbung um genossenschaftlichen Wohnraum können auf der ALTE MU eG Website gefunden werden: www.altemu-eg.de/wohnen 

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Alte Mu Homepage

kn online: So soll die Alte Mu zum Stadtquartier werden

Kulturkiosk Siebeneck & Triangel

Kieler Kommunalwahl: Thema Mobilität

Einerseits ähneln sich die Wahlprogramme: alle wollen irgendwie Klimaschutz, Bildung, bezahlbaren Wohnraum, auch wenn die Vorstellungen im Detail doch unterschiedlich sind. In Bezug auf Mobilität unterscheiden sich die Programme jedoch deutlich, sowohl was den Stellenwert dieses Themas angeht, als auch die inhaltliche Richtung.

Beim Thema Tram sind sich noch alle einig, zumindest ist keine Partei dagegen. Die Tram ist auch beschlossene Sache.

Parkplätze: hier divergieren die Wünsche deutlich. Die Grünen möchten wie in Kopenhagen jährlich drei Prozent des öffentlichen Parkraums umwidmen. Die Preise für das Parken sollen so gestaltet werden, dass der ÖPNV günstiger ist. Ähnlich die Linke: Sie strebt eine Reduzierung der Parkplätze im öffentliche Raum um mindestens 2 Prozent an.

Die SPD eiert in diesem Punkt herum. Sie möchte zwar, dass mehr Wege zu Fuß, mit Bus oder Fahrrad als mit dem Auto zurückgelegt werden, hofft dies allerdings mehr mit Pull-Maßnahmen hinzubekommen. Allerdings soll das Parken vor Schulen, Kitas und Pflegeheimen verboten werden. Dagegen will die SPD den „Parkraum effizienter nutzen, etwa indem wir städtische Parkflächen außerhalb der derzeitigen Nutzung für Anwohner*innen öffnen und Private (z.B. Supermärkte und Unternehmen) dabei unterstützen, ebenso bei ihren Parkflächen zu verfahren.“ (Dieses Ansinnen hat bei den Privaten bis jetzt noch nicht geklappt. Möbel Höffner hat schon abgewunken.)

Die CDU ist gegen die Reduzierung von Parkplätzen und möchte auch keine weiteren Parklets. Auch die FDP ist für den Erhalt von Parkplätzen. Die AfD möchte den Parkraum in Kiel sogar ausbauen.

Die Südspange und A21 auf Stadtgebiet: Auch hier gehen die Vorstellungen deutlich auseinander. Linke und SSW sind gegen diese Straßenbauprojekte, Die CDU ist dafür. Die SPD windet sich um das Thema herum. (Allerdings wurde erst nach der Fertigstellung des Programms bekannt, dass sogar das von der Straßenbaugesellschaft in Auftrag gegebene Gutachten keinen Sinn in einer Südspange sieht.)

Schnellbusse an den Ausfallstraßen: Bei diesem Thema herrscht wieder große Einigkeit. Die CDU möchte sogar Schnellbusse mit eigener Trasse.

Den Fahrradverkehr stärken, das wollen alle. Durch mehr Protected Bike Lanes, das sind Fahrradspuren, die baulich von der Fahrbahn abgesetzt werden, sowie mehr und bessere Radwege insgesamt.

Der Stellenwert des Themas Mobilität in den Programmen variiert. Bei der CDU rangiert das Thema an erster Stelle und zeigt wohl den Versuch, die Stimmen der Autofahrer- und fahrerinnen zu gewinnen. Auch im Programm der Grünen steht der Punkt „Verkehrswende für alle“ an erster Stelle. Bei der Linken steht die Mobilität an dritter Stelle allerdings im Paket mit „Umwelt, Klima und Verkehr„. Die SPD bringt Mobilität erst an fünfter Stelle, in sicherer Entfernung zu den Themen Wohnen und Solidarität.

Zum Abschluss noch einen wirklich originellen Vorschlag von Die Partei zum Nord-Ostsee-Kanal: „Um künftig Zusammenstöße von Schiffen und Brücken, Schiffen und Schleusen, Schiffen und Schiffen, Brücken und Schleusen und Brücken und Brücken zu vermeiden, wird Die PARTEI den gesamten Schiffs-, Brücken- und Schleusenverkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal einstellen. So wird in den Kieler Nachrichten Platz für wirklich wichtige Nachrichten geschaffen.“

Bild von Günther Schneider auf Pixabay

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Kommunalwahl: Verkehrstadt Kiel – Fahrrad oder Auto?

Kommunalwahl: Thema Umweltschutz bei CDU, SPD und Grünen

gewaltig leise mit Pop, Punk, Blues, Soul, Jazz, Folk etc

Die Kieler Woche bietet immer wieder jede Menge Musik – letztes Jahr waren es zwei Konzerte pro Tag! Karten für die kostenpflichtigen Konzerte in der Reihe „gewaltig leise“ können jetzt schon gebucht werden. Fast alle Stilrichtungen werden bedient! Zieht euch warm an, die Konzerte finden im Freien in Amphitheater auf der Krusenkoppel statt.

Mnozil Brass: Gold -mit Abstand das Beste

Von Klassik über Pop bis Tango interpretiert diese konzertante Blaskapelle bekannte und weniger bekannte Titel auf ihre eigene schwungvolle Weise. „Grundsätzlich ohne Noten gespielt, dafür mit sehr viel Wiener Schmäh und großer Raffinesse kommen Mnozil Brass zu ihrem 28. Bestehen mit ihrer Definitive Best Of Anthology Greatest Superhits Celebration Show, kurz: Gold – Mit Abstand das Beste“, so die Ankündigung im Programm. Samstag, 17. Juni, 20.30 Uhr – Ende ca. 23.00 Uhr

Klaus Hoffmann: Septemberherz

Klaus Hoffmann (geboren 26.3.1951) erfreut sein Publikum seit seiner Jugend mit Chansons, die er auf deutsch singt. Ober Cover oder eigene Kompositionen, er liebt poetische Texte! „Fünfzehn neue Lieder erzählen auf diese so typische Hoffmann-Art in wild-romantischen Bildern von Liebe, Fernweh, Hoffnung und Melancholie“, so steht es im Programm. Klaus Hoffmann ist ein Multitalent als Künstler: Liedermacher, Schauspieler, Schriftsteller. Zur Kieler Woche singt er Titel aus seinem Album „Septemberherz“. Sonntag, 18. Juni, 20.30 Uhr – Ende ca. 23.00 Uhr

CÄTHE: Chill Out Punk

Nach sieben Jahren Familienzeit kehrte die Sängerin Cäthe mit ihrem Album „Chill out Punk“ ins Konzertleben zurück. Der Titel des Albums ist etwas irreführend: die Songs sind sind eigentlich zu eingänglich um als Punk zu qualifizieren. Pop trifft es besser. Lieblingssong: „Sonne, Mond und Sterne“. Schöne Stimme und melancholische Songs. „Mit trockenem, treffsicheren Humor und einer guten Prise Punk singt sie über ihren Weg vom Vagabund zum Chill Out Punk“, so steht es im Programm. Montag, 19. Juni, 20.30 Uhr – Ende ca. 23.00 Uhr

Die Nerven

Das Trio singt Rock, Pop, Punk und immer auf Deutsch. Reinhören kannst du auf ihrem Facebook-Profil. „Sie gelten als eine der besten Live-Bands des Landes. Bewiesen haben sie das in den vergangenen Jahren immer wieder bei ihren Auftritten in Clubs und auf Festivals“, so steht es im Programm. Dienstag, 20. Juni, 20.30 Uhr – Ende ca. 23.00 Uhr

Maybebop: Best of

Die vier Jungs der A-capella-Band machen gute-Laune-Musik mit Lichtshow. „Damit sind sie die Superhelden der deutschsprachigen A-cappella-Szene: authentisch, gereift und knackiger denn je“, so steht es im Programm.

Marla Glen: Unexpected

Seit 30 Jahren begeistert die Sängerin mit der rauchigen Stimme ihr Publikum. Sie singt eine Mischung aus Blues, Soul, Jazz und Pop. Typisch ist ihr Outfit: schwarzer Anzug und Schlapphut. In Kiel präsentiert sie ihr neues Album „Unexpected“. Donnerstag, 22. Juni, 20.30 Uhr – Ende ca. 23.00 Uhr

Tina Dico: solo 2023

Die dänische Tina Dico singt auf Englisch. Ihre eigenen Kompositionen kann man als Folk oder Country einordnen. Sie beginnt ihre Deutschland-Tournee auf der Krusenkoppel in Kiel. Freitag, 23. Juni, 20.30 Uhr – Ende ca. 23.00 Uhr

Gregor Meyle:: Gleichgewicht

Einigen ist Gregor Meyle (geb. 13. Oktober 1978) aus den Fernsehshows „Sing meinen Song“ und „The Masked Singer“ bekannt. Er blickt auf nunmehr sechs Alben zurück. Sein Markenzeichen: deutscher Pop mit nachdenklich-optimistischen Titeln. So weit so gut, wie es in einem Song heißt. Samstag, 24. Juni, 20.30 Uhr – Ende ca. 23.00 Uhr

Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys: Es leuchten die Sterne am Himmel

Der bekannte Schauspieler ist auch begabter Sänger: „Die vier fabelhaften Musiker garantieren distinguierte Tanzmusik, Refraingesang, erstklassig gespielte Instrumente, vornehme Kleidung, gutes Auftreten und ein internationales Repertoire. Lieder wie „The Continental“, „Schwarzer Panther“, „Happy Feet“ werden Ihnen neben neu arrangierten italienischen und französischen Schlagern der Weltklasse den Atem verschlagen“, so steht es im Programm. Ein Konzept, das aufgeht. Sonntag, 25. Juni, 20.30 Uhr – Ende ca. 23.00 Uhr

Und hier geht es zu den Tickets

Das Foto zeigt ein Konzert der Band Tocotronic auf der Krusenkoppel 2022.

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Meine Kieler Woche 2022

LEG Theater

Die Wohnungsgesellschaft LEG lud am 17. April zu einer Mieterversammlung in den Güterbahnhof ein. Bei Kaffee und Brezeln sollten die erbosten Mieter und Mieterinnen an Stationen zu verschiedenen Themen ins Gespräch mit den Verantwortlichen kommen. Vor Ort war auch der Technische Service, eine Tochtergesellschaft der LEG und für Reparaturen verantwortlich.

Sebastian Hell von der LEG sagte mir vor der Veranstaltung, dass es darum gehe, mit den Mietenden ins Gespräch zu kommen. „Sie können noch mal sagen, was gemacht werden soll.“ Dieses Angebot könnte allerdings zu noch mehr Frust führen. Denn die Mietenden melden die Missstände ja. Das Problem ist, dass auf die Meldung häufig keine Aktion erfolgt.

Gespräche mit Mietenden der LEG

Vor der Versammlung, zu der nur Betroffene eingeladen waren, sprach ich mit einigen von ihnen.

Monika Milbord, die schon einmal diesem Blog berichtete, ist sauer, weil das Kellerfenster immer noch nicht repariert wurde. Die Müllsituation im Hof habe sich allerdings etwas gebessert, seitdem zwei zusätzliche Tonnen aufgestellt wurden.

Ewa berichtete, dass nach dem Auftritt der LEG im Ortsbeirat tatsächlich jemand in ihr Haus gekommen sei für kleinere Sachen. Allerdings nicht für das klemmende Fenster in ihrem Badezimmer, dass sich nicht öffnen lässt.

Ghafar aus dem Irak hat seit einem Jahr Schimmel in der Wohnung. Er zeigte mir auf seinem Handy Fotos von der nassen Wand. Da er an diesem Tag frei hat, ist er gekommen um zu sagen, wie sauer er ist.

Zu dritt versuchten wir, einen Brief der LEG an Ayse zu verstehen. Anscheinend hat sie jetzt ein Guthaben, das aber mit einem ungenannten Betrag verrechnet werden soll. Man müsste wirklich Jura studiert haben, um das Schreiben zu deuten. Warum gibt es keine ordentliche Abrechnung, und warum wird der eventuell zu viel gezahlte Betrag nicht einfach erstattet?

Nach der Versammlung

Andrea Dibbern schrieb mir nach der Versammlung, es sei wieder nur eine Theaterveranstaltung gewesen. Immerhin konnte sie aber so viel Druck aufbauen, dass am nächsten Tag jemand wegen einem verstopften Fallrohr kommen soll und auch ein Dachdecker wurde beauftragt. Wieder nur leere Versprechen? Und sollte es nicht genügen, dass Mängel auf normalem Weg gemeldet werden?

Der nächste Akt erfolgt am Mittwoch, da treffen sich Mietende um 18 Uhr in der Sozialkirche Gaarden (Stoschstr. 52) um zu besprechen, wie es weiter geht. Dazu lädt die Initiative „LEG-Mieter*innen wehren“ sich ein.

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LEG war Thema im Sozialausschuss

Kiel: Mieter beklagen Vernachlässigung durch LEG

Kieler Saatgutbibliothek

Am Samstag, den 15. April eröffnet die Saatgutbibliothek mit einer Tauschbörse.

Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr im Kulturforum (Andreas-Gayck-Str. 13). Bei einer Saatguttauschbörse können sich Interessierte über Saaten informieren, austauschen und Saatgut mitnehmen. Bilderbuchkinos zum Thema Pflanzen und Umwelt laden Kinder zur Teilnahme ein.

Der Vortrag „Saatgutvielfalt – bunt und gentechnikfrei“ vom Biobauern Heinrich Thees aus Mildstedt ist ein Highlight für alle Gartenfreund*innen. Heinrich Thees macht mit seinen vielen bunten Bildern von seinem Hof Lust auf den Gemüseanbau im Garten und auf der Terrasse, sowie auf den Verzehr von regionalem und saisonalem Gemüse.

Und so geht die Ausleihe von Saatgut: Du kannst dir Samen mitnehmen, einpflanzen, mindestens eine Pflanze zur Samenbildung stehen lassen und das reie Saatgut abnehmen. In eine beschriftete Tüte füllen und in der Bücherei abgeben.

Eine Überprüfung der Qualität wird es nicht geben. Aber wenn es funktioniert, könnte es eine Möglichkeit sein, alte Sorten zu verbreiten und dadurch zu erhalten.

Die erste Bestückung der Saatgutbibliothek erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Verein Saat:gut , der die Züchtung von samenfestem Saatgut fördert. Denn bekanntlich sind die meisten Samen, die im Handel verkauft werden, nicht samenfest, das heißt, ihre Samen reproduzieren nicht die Qualität der Mutterpflanze!

Herr Dr. Teichert, Leiter der Zentralbücherei, sagte dass es später auch in den Filialen Saatgut geben könnte, denn dort hätten die Menschen eher Gärten.

In einigen anderen Städten gibt es bereits Saatgutbibliotheken. Bald kannst du auch in Kiel bei der Buchausleihe ein Tütchen Saatgut mitnehmen.

Beitragsbild von AndreasAux auf Pixabay

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Saatgutbibliotheken: So sollen Pflanzensorten erhalten bleiben

Kiels erstes Samenfest

Saatbombenautomaten oder echtes Stadtgrün?

Der BUND Kiel lud zu einer Podiumsdiskussion am 28. März ein zum Thema „Stadtgrün oder Versiegelung – Wachstumsperspektiven in Kiel. Es diskutierten: Antonia Grage (CDU),  Christina Musculus-Stahnke (FDP), Arne Langniss (Grüne), Björn Thoroe (Die Linke), Axel Schnorrenberg (SPD) , Pascal Schmidt (SSW) und Ulrike Hunold (BUND Kreisgruppe Kiel). Moderation: Claudia Bielfeldt (BUND Landesverband SH).

In der sehr geschickt moderierten Runde und anschließenden Diskussion mit dem Publikum wurden die vielen Facetten des Themas aufgeblättert.

Der Status Quo: Kiel ist eine ziemlich grüne Stadt

Die Runde war sich überwiegend einig, dass Kiel eigentlich eine ziemlich grüne Stadt ist. Neben Wäldern, Kleingartenanlagen, größeren Parks und Friedhöfen, gibt es auch viele kleine Parks und Grünanlagen, die manchmal nicht einmal einen Namen haben. In den älteren Stadtteilen finden sich noch die klassischen Vorgärten und grünen Höfe. Frau Musculus-Stahnke (FDP) fasste den Befund zusammen: „Kiel ist gar nicht so ungrün. Eigentlich ist Kiel eine Stadt im Grünen.“

Aber wird es so bleiben? Der Druck, neue Baugebiete und Gewerbegebiete auszuweisen, ist groß. Der historische Grüngürtel, der vor 100 Jahren konzipiert wurde, ist in den letzten 50 Jahren arg durchlöchert worden. Aktuell wird eine neue Zufahrt zum Holstein Stadion gebaut. Die Ansiedlung von Möbel Höffner auf einer zentral gelegenen Kleingarten-Kolonie im Grüngürtel hat die Bürgerschaft von Kiel gespalten.

In Bezug auf Gewerbegebiete hat in Kiel tatsächlich ein Umdenken begonnen. Die Rathaus-Kooperation hat das designierte Gewerbegebiet „Boelcke-Straße Süd“, verkleinert, auch in der Erkenntnis, dass der Bedarf nicht da war. Arne Langniß (Grüne) sagte: „Wir wollen keine weiteren Gewerbeflächen zusätzlich ausweisen.“

Die Vorteile von Stadtgrün

Grünflächen in der Stadt haben einen hohen Wert für Menschen und Tiere.

Man könne den Kieler Grüngürtel auch als Standortfaktor begreifen, empfahl Ulrike Hunold (BUND). Nicht nur das Meer, auch die vielen Grünflächen tragen zur Lebensqualität bei. Gerade bei der Suche nach mehr Fachkräften sind weiche Standortfaktoren wie Natur und Kultur ein wichtiger Anreiz.

Für die Tiere in der Stadt sind Grünflächen in der Stadt essentiell. Ein Mann aus dem Publikum wies auf die Vogelzählung hin, die der BUND kürzlich in der Bielenbergkoppel durchgeführt hat. In diesem biologisch sehr wertvollen Biotop wurden 48 Vogelarten gezählt. „How dare you, dass Sie dieses Gebiet einer Autobahn opfern wollen“, rief der Mann in Anlehnung an Greta Thunberg an die Adresse von Frau Musculus-Stahnke (FDP), die den Bau der Südspange just durch dieses Gebiet befürwortet.

Was kann die Politik tun, um Grünflächen zu bewahren und zu schaffen?

Das Zauberwort heißt Entsiegelung. Höfe, überbreite Straßen, gepflasterte Plätze, das sind Flächen, die zumindest theoretisch entsiegelt werden könnten. Es fehlt allerdings eine verlässliche Kartierung, welche Flächen in Frage kämen. So ein Kataster würde eine Farbgebung über alle Flächen legen, wo sinnvollerweise entsiegelt werden könnte.

Zu wünschen wäre auch ein finanzieller Anreiz für Entsiegelungen privater Grundstücke, sodass mehr Regenwasser im Hof oder Garten versickern kann.

Auch eine größere Flächeneffizienz in Gewerbegebieten könnte die Ausweisung zukünftiger Gewerbegebiete verhindern. Müssen Gewerbegebäude immer einstöckig sein?

Ein Grünflächen-Quotient würde den Anteil der Grünflächen ins Verhältnis zur Bevölkerung setzen. So eine Kennzahl schafft an sich noch keine Grünflächen, schärft aber das Bewusstsein dafür, dass Bautätigkeit in Konkurrenz zu Grünflächen steht.

Christian Herold (BUND) fordert eine Netto-Null-Strategie, bei der jede Versiegelung durch eine Entsiegelung an anderer Stelle ausgeglichen würde.

Antonia Grage (CDU) träumt von sehr vielen sehr kleinen Flächen, auf denen Automaten für Saatgutbomben aufgestellt werden. „Es muss verhältnismäßig sein.“

Die Diskutierenden machten einige Vorschläge, wie die Wohnungsnot gemildert werden könnte, ohne weitere Flächen zu verbauen: Wohnungstauschbörsen für ältere Leute, die ihre großen Wohnungen gegen kleinere tauschen möchten, wären ein Anreiz. Weniger Hotels und Luxusquartiere bauen, schlug Björn Thoroe (Die Linke) vor. Auch studentische Wohngemeinschaften in großen Wohnungen, die für Familien geeignet wären, wurden als Problem genannt.

Stadtgrün wertschätzen!

Zur Wertschätzung von Grünflächen gehört auch, dass sie nutzbar gemacht werden. Axel Schnorrenberg (SPD) nannte den Gaardener Sport- und begegnungspark als ein gelungenes Beispiel.

Etliche Sprecher appellierten auch an die Bevölkerung, mehr Toleranz für die scheinbare Unordnung der Natur zu haben. Ulrike Hunold (BUND) sagte: „Auch Unkraut bietet Lebensraum. Es müssen nicht immer Stiefmütterchen sein.“

Die Veranstaltung war leider nur spärlich besucht. Dennoch kamen in der Diskussion viele zusätzliche Themen zur Sprache. Etwa der Wunsch nach einem zentralen Platz für Bauwagen-Projekte oder Tiny Homes. Auch die Angst, dass Parkplätze wegfallen könnten im Zuge einer energischen Entsiegelung.

Das Stadtgrün einfach mal erhalten, fordert Niclas Köser (Die Politiker*innen), der im Publikum saß. Wenn das nur so einfach wäre! Er beschrieb , dass auch an und für sich fortschrittliche Projekte wie Velo-Routen oder Straßenbahn zur Fällung von vielen Bäumen führt.

Das Beitragsfoto zeigt den ziemlich ungrünen Gebäudekomplex namens Bäckergang.

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Ein Zaun um das Höffner-Gelände

Geisterdiskussion um Gewerbefläche

Das sind Deutschlands grünste Städte

Kieler Beschäftigte im öffentlichen Dienst gehen auf die Straße

„Ihr seid so systemrelevant, dass euer Streikrecht eingeschränkt werden soll, aber nicht systemrelevant genug, um gut bezahlt zu werden“, sagte Laura Poth vom DGB in ihrer Rede vor 2.500 demonstrierenden Menschen. Es sind Beschäfigte etwa der Stadtwerke, des Städtischen Krankenhauses oder Kitas. Landesweit sollen 4.000 Menschen demonstriert haben.

Um Druck für eine Tariferhöhung im öffentlichen Dienst rief die Diestleistungsgewerkschaft Verdi heute zum Warnstreik aus. Die Forderung: 10,5% mehr oder mindestens 500 Euro bzw 200 Euro für Azubis Zu einer Kundgebung vor dem Rathaus kamen die Demonstrierenden in zwei Zügen. Männer und Frauen jeden Alters schwenkten die rote Verdi-Fahnen oder hielten selbstgemalte Plakate.

Für Mittwoch wird ein neues Angebot der Arbeitgeber erwartet. Ihr letztes Angebot war eine Tariferhöhung von 5% in zwei Etappen. Gestritten wird auch über die Dauer einer Einigung für die 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen.

Mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen

Unter den Demonstrierenden, mit denen ich ins Gespräch kam , kamen etliche von den Stadtwerken, aber auch vom Städtischen Krankenhaus. Ich fragte nach ihren Motiven:

  • Zwei Azubis vom Städtischen Krankenhaus verdienen 1.200 Euro brutto im zweiten Ausbildungsjahr. Sie wollen 200 Euro mehr.
  • Immer mehr Personal wird abgebaut, dadurch steigt die Belastung für die anderen, sagte eine Mitarbeiterin der Stadtwerke.
  • Der Wunsch nach gerechter Bezahlung
  • Solidarität mit den anderen

Die weiteren Schritte im Tarifstreit

Berenike Stehmann (verdi) beschrieb den weiteren Verlauf. Szenario 1: Der Druck der Warnstreiks hat ausgereicht, und die Arbeitgeber machen ein Angebot „mit dem man leben kann“. Danach werden die Mitglieder gefragt. Szenario 2: Wenn es zu keiner Einigung kommt, kann eine Schlichtung eingesetzt werden. Auch hier werden die Mitglieder in einer Urabstimmung gefragt, ob sie die ausgehandelte Einigung annehmen. Sind sie dagegen, kommt es zum unbefristeten Streik. Im 3. Szenario wird keine Schlichtung angerufen und es kommt direkt zur Urabstimmung.

Für Montag ist ein deutschlandweiter Mega-Warnstreik angesagt. Die Eisenbahngewerkschaft EVG und Verdi rufen gemeinsam auf. Der Verkehr im ganzen Land wird größtenteils gestoppt. Die Deutsche Bahn kündigte schon gestern die Einstellung des Fernverkehrs am Montag an. Verdi Nord beteiligt sich mit dem Nord-Ostsee-Kanal. Hier werden die Schleusentore am Montag erneut geschlossen bleiben.

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Öffentlicher Dienst: Verdi ruft zu weiteren Warnstreiks auf