Archiv der Kategorie: Stadtteile

Schusswechsel in Ellerbek nach Verfolgungsjagd

Von Mönkeberg bis Ellerbek verfolgte die Polizei heute einen Autofahrer, der psychisch auffällig gewesen sein soll. Es kam zum Schusswechsel. Hier die Polizeiliche Mitteilung zum Fall:

Heute Mittag kam es in Ellerbek zu einem Polizeieinsatz, bei dem ein Mann auf Polizeikräfte schoss. Polizeibeamte mussten von der Schusswaffe Gebrauch machen und nahmen den 38-Jährigen fest. Der Mann erlitt Schussverletzungen und kam zur Behandlung in ein Krankenhaus.

Gegen Mittag erhielt die Polizei darüber Kenntnis, dass sich ein 38-jähriger Mann in einem psychischen Ausnahmezustand befinde und mit einem Pkw unterwegs sei. Polizeikräfte stellten das Fahrzeug mit der besagten Person im Bereich Mönkeberg fahrend fest. Anhaltezeichen missachtete der Fahrzeugführer, er setzte seine Fahrt in Richtung Innenstadt unbeirrt fort. Diverse Streifenwagen verfolgten das Fahrzeug, um den Fahrer zum Anhalten zu bewegen. In Ellerbek endete die Verfolgungsfahrt in einer Sackgasse. Nach derzeitigem Ermittlungsstand schoss die Person aus dem Fahrzeug heraus und nach dem Verlassen des Fahrzeuges auf die eingesetzten Polizeikräfte, welche daraufhin Gebrauch von der Schusswaffe machten. Der Mann zog sich hierbei Schussverletzungen zu, welche ihn handlungsunfähig machten. Die eingesetzten Beamten leisteten bis zum Eintreffen der Rettungskräfte Erste Hilfe und versorgten den 38-Jährigen. Er kam im Anschluss in eine umliegende Klinik.

Hintergründe der Tat werden zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht bekannt gegeben. Die Staatsanwaltschaft Kiel hat gemeinsam mit dem Kommissariat 1 der BKI Itzehoe die Ermittlungen aufgenommen.

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kn online: Werftstraße: Polizei schießt Mann nieder

Neumühlen-Dietrichsdorf : Fliegerbombe wird entschärft

Kartenausschnitt:

Am Sonntag, 1. Dezember, wird in Kiel eine Fliegerbombe entschärft und geborgen. Dafür müssen etwa 3.900 Einwohner*innen in rund 2.410 Haushalten evakuiert werden. Bis 10 Uhr muss das Gebiet um die Fundstelle geräumt sein!

Bis spätestens 10 Uhr müssen Sie Wohnungen, Arbeitsplätze oder Geschäftsräume verlassen haben. Bitte richten Sie sich auf eine mehrstündige Abwesenheit ein und nehmen Sie entsprechend Verpflegung, Arzneimittel, Babynahrung und andere notwendige Dinge mit.

Als Ersatzunterkunft steht ab 9 Uhr für die Zeit der Evakuierung die Sporthalle der Ellerbeker Schule, Klausdorfer Weg 62 in 24148 Kiel bereit.

Sollten Sie durch Krankheit behindert oder bettlägerig sein, Hilfe brauchen oder Fragen zur Evakuierung haben, rufen Sie bitte beim Servicetelefon der Berufsfeuerwehr Kiel an, unter Telefon 0431 5905-555. Die Nummer ist erreichbar am Donnerstag, 28. November und Freitag, 29. November, von 8 Uhr bis 16 Uhr sowie am Sonntag, 1. Dezember, von 7 Uhr bis Evakuierungsende. 

Tipps & Hinweise

  • Bitte sprechen Sie mit Ihren Nachbarn, ob diese über die Evakuierung Bescheid wissen. Nicht alle haben die Medien verfolgt oder verstehen Deutsch. Helfen Sie ihnen durch ein einfaches Gespräch.
  • Achten Sie bitte auch unbedingt auf Radiodurchsagen.
  • Lassen Sie Fenster gegebenenfalls auf Kipp stehen, wenn Sie die Wohnung verlassen.
  • Der Schutzbereich wird von der Polizei und dem Ordnungsamt gesichert und muss rechtzeitig verlassen werden. Stellen Sie sich bitte auf die erforderliche Evakuierung ein, und bedenken Sie, dass Sie die Kosten einer eventuell notwendigen zwangsweisen Räumung durch die Polizei später erstatten müssten.

Kiel: keine A21 auf Stadtgebiet, das schreibt Oberbürgermeister an Verkehrsminister

Letzte Woche schrieben Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und Umweltdezernentin Alke Elisabeth Voß an den Bundes-Verkehrsminister Volker Wissing. In ihrem Brief schreiben sie, dass die Stadt Kiel keine Autobahn auf Stadtgebiet möchte. Gleichzeitig beginnen sie die Verhandlung über die Kostenübernahme der Umbaumaßnahmen, die sie sich für die B404 wünschen. Das Argument: Der Bund spart Geld, wenn er keine Autobahn plus Nebenstrecke bauen muss. Ein Teil dieses gesparten Geldes könnte für die B404 und das Barkauer Kreuz verwendet werden. Für diese Art von Deal gibt es auch einige Beispiele, etwa der Ersatzbau der Köhlbrandbrücke in Hamburg. Der Brief listet auch andere Beispiele.

Der Oberbürgermeister hatte sich vor etwa einem Monat für den Ausbau der B 404 in Kiel zur A 21 ausgesprochen. Von dieser Position rückt er jetzt ab und hält sich an die Vorgabe der Ratsversammlung , die nicht nur Südspange sondern auch Autobahn auf Stadtgebiet ablehnt.

Gleichzeitig werben Oberbürgermeister Kämpfer und Umweltdezernentin Voß für eine Kostenübername des Bundes: „Durch den Verzicht des Bundes auf den Bau der Südspange und den Ausbau der B 404 auf Kieler Stadtgebiet lediglich als vierspurige Bundesstraße würde der Bund Kosten im hohen dreistelligen Millionenbereich einsparen. Diese Einsparungen sollten den Bund in die Lage versetzen, in Anwendung des § 5a FStrG die Kosten für den Lärmschutz an der B 404 und den frühestens Ende der 30er Jahre anstehenden Umbau des Barkauer Kreuzes zu übernehmen –zumal der Bund diese Kosten bei Festhalten an der bisherigen Planung des Ausbaus der B 404 zur A 21 ohnehin vollständig übernehmen muss.“

In ihrem Brief beschreiben Kämpfer und Voß die Notwendigkeit eines vierspurigen Ausbaus der B404. Diese ist eigentlich schon jetzt überwiegend vierspurig Der Engpass ist die zweispurige Brücke über den Bahngleisen.

In ihrem Brief vermuten sie, dass höhere Verkehrsmengen auch Lärmschutz notwendig machen könnten. Perspektivisch könnte auch ein Umbau des Barkauer Kreuzes anstehen.

Die Vorteile eines Verzichts auf die A21 auf Stadtgebiet werden im Brief dargelegt. Es geht darum, Grünflächen und Kleingartengebiete zu schonen. Das eingesparte Geld kann für andere Projekte ausgegeben werden. Große Teile der Kommunalpolitik und der Öffentlichkeit würden es so wünschen.

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Klimagürtel-Bündnis begrüßt Brief des OB

kn online: Pläne des OB. Kämpfer rückt vom A21-Ausbau in Kiel ab

Aufregung um Position des Kieler OB zur A21

Viel Aufregung gab es kürzlich um das noch nicht veröffentlichte Gutachten, das die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und bau GmbH ( DEGES) in Auftrag gegeben hat, dessen Veröffentlichung aber bislang zurückgehalten wurde. Geplant war eine Vorstellung erst 2021, dann im Sommer 2023. Wir warten immer noch. Allerdings erhielten die Kieler Nachrichten Einblicke in das Gutachten und schreiben: „Die für die Fernstraßenplanung zuständige Gesellschaft Deges rät nach Informationen der Kieler Nachrichten in einem Gutachten dazu, den Bau der Straße zurückzustellen. So sieht das Gutachten die zwingende Notwendigkeit des Neubaus einer Südspange nicht gegeben. Stattdessen soll der Ausbau der B 404 in Kiel zur A 21 zuerst alleine vorangetrieben werden.“ KN 23.10.24

Dass die Deges die Südspange für überflüssig hält, war schon bekannt. Neu ist die Empfehlung, die B404 in Kiel, also auf Stadtgebiet, weiter zu bauen. Hier würde man wirklich gerne das Gutachten lesen und nicht lediglich die Auslegung der Kieler Nachrichten.

Für viel Aufregung sorgte ein Gespräch der Kieler Nachrichten mit dem Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, in dem er empfiehlt, jetzt die A21 als Autobahn bis zum Barkauer Kreuz zu führen. Das widerspricht nämlich einem Beschluss der Ratsversammlung, in dem die Autobahn auf Stadtgebiet ausgeschlossen wird. Der Beschluss lautete: „Darüber hinaus spricht sich die Ratsversammlung gegen den Weiterbau der Autobahn A21 bis zum Barkauer Kreuz aus. Die Anbindung der A21 an das Barkauer Kreuz soll weiterhin als Bundesstraße erfolgen.“

Völlig unklar ist bislang, wo genau die Nebenstrecke bei einer Autobahn auf Stadtgebiet verlaufen würde.

Autobahnbau ist zwar eine Angelegenheit des Bundes, aber es scheint unwahrscheinlich, dass der Bund eine Autobahn auf Stadtgebiet gegen den erklärten Willen der Stadt durchsetzen würde.

Hier einige Auszüge aus Pressemitteilungen:

Knackig formulierte der SSW:

Von unserem Oberbürgermeister Ulf Kämpfer wünsche ich mir, dass er den Beschluss der Ratsversammlung, auf den Ausbau der B 404 zur A 21 im Kieler Stadtgebiet zu verzichten, achtet und dessen Umsetzung vorantreibt. Ehrlich gesagt war ich angesichts der von ihm in den Kieler Nachrichten angeführten Argumente fassungslos.

Die B 404 lediglich vierspurig auszubauen, wie es der Ratsbeschluss vorsieht, schont das Klima und die Umwelt, berücksichtigt die Belange der Anwohner und ist insgesamt die deutlich kostengünstigere Variante.

Befürwortet der OB nun tatsächlich den Ausbau der B 404 zur A 21 auf dem Kieler Stadtgebiet, nur weil der Bund in diesem Fall den Bau bezahlen müsste und nicht die Stadt? Soll jetzt allen Ernstes eine unnötig teure, für die Anwohner nachteilige sowie umwelt- und klimaschädliche Variante umgesetzt werden, nur weil sich Kommune, Land und Bund nicht einigen können, wer die – immerhin absehbar kostengünstigste – Variante bezahlt?

Das Klimagürtel-Bündnis greift ebenfalls den finanziellen Aspekt auf:

Der Bund kann bei einer reinen Bundesstraßen-Lösung die Kosten für die Nebenstrecke sowie mit einem Ausbau als Autobahn verbundenen baulichen Vorgaben viel sparen. Geld, dass dann auch für den Ausbau der Bundesstraße verwendet werden könnte.

In diesem Kontext ist für das Bündnis völlig unverständlich, dass sich der Oberbürgermeister nun öffentlich gegen einen Beschluss der Ratsversammlung positioniert.

„Verhandeln statt Verschandeln!“:  Auf diese kurze Formel bringt Niklas Hielscher als einer der Sprecher des „Klimagürtel“-Bündnisses die Forderung von 20 beteiligten Kieler Verbänden und Initiativen auf den Punkt und fordert die Kieler Politik und Verwaltung auf, nun endlich zum Wohle der Stadt Kiel zu verhandeln. Bündnis Klimagürtel Kiel

Kiel schützen

Am Ende sollte es darum gehen, Kiel vor zusätzlichen Verkehren zu schützen. Diesen Gedanken greift Mathias Stein, für Kiel im Bundestag, auf: „Ich favorisiere dabei grundsätzlich eine Lösung, die keine bzw. nur geringen zusätzlichen Kfz-Verkehr auf das Kieler Straßennetz bringt und die geringsten negativen Auswirkungen auf die Umwelt hat. „

(Das Beitragsbild zeigt die B404 auf Stadtgebiet.)

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KN online: Umstrittene Bundesstraße: Neubau einer Südspange in Kiel ist quasi vom Tisch

SSW: Abgesang für die Südspange. Jetzt den Ratsbeschluss umsetzen

Ratsversammlung gegen A21 auf Stadtgebiet

Kieler Stadtteil Wik leidet unter Geflüchteten

Geflüchtete, die zum Teil in der Unterkunft Arkonastraße leben, machten sich im Stadtteil Wik unbeliebt. In der Presse werden sie teilweise als die „Puschen-Gang“ bezeichnet. Dies ist aber irreführend, denn wie die Polizei auf Anfrage klarstellte, handelt es sich nicht um eine Bande im Sinne einer homogenen Gruppe mit festen Strukturen. Vereinzelt gibt es zwar Verwandschaftsbeziehungen oder schon in der Heimat bestandene Verbindungen. Von einer Bande könne man aber nicht sprechen.

Das sind die Delikte

Im Zeitraum 01.10.2023 – 30.09.2024 leitete die Polizei eine hohe dreistellige Zahl an Ermittlungsverfahren gegen knapp 200 Personen, die zum Zeitpunkt der Tat in der Unterkunft Arkonastraße gemeldet waren. Dabei fielen zehn Personen mit jeweils mehr als zehn Straftaten auf. Von diesen zehn Personen leben aktuell sechs Personen nicht mehr in der Arkonastraße. Die Straftaten wurden nicht nur in der Wik sondern im ganzen Stadttgebiet und teilweise auch außerhalb von Kiel begangen.

Bei den Delikten handelt es sich laut Polizei überwiegend um Diebstahl und Hausfriedensbruch sowie – mit deutlichem Abstand geringer – Körperverletzungen. Letztere geschahen hauptsächlich unter Bewohnern der Unterkunft.

Aus dem Stadtteil Wik gingen zahlreiche Beschwerden wegen Ruhestörung oder Müllablagerung ein. 21 Einsätze in 2024, also rechnerisch alle zwei Wochen eine, bezogen sich auf gemeldete Ruhestörungen.

Insgesamt ist die Wik kein Kriminalitätsschwerpunkt in Kiel.

Diese Geschichte katapultierte Kiel mal wieder in die überregionale Presse. BILD, Welt und Zeit berichteten. Als ich letztes Wochenende in Sachsen-Anhalt war, kam ich mit einer Frau ins Gespräch, der beim Stichwort Kiel gleich die Probleme mit der „Flüchtlingsbande“ einfiel!

Hilfe für die Wik und für die Unterkunft

In der Unterkunft Arkonastraße leben zur Zeit 646 Menschen, davon sind 220 unter 18 Jahre alt. Durch verschiedene Maßnahmen soll die Situation in der Unterkunft und auch im Stadtteil entspannt werden:

  • Es wurden Umzüge innerhalb der Unterkunft Arkonastraße angeordnet. Ein Teil der Konflikte findet ja unter den Bewohnern und Bewohnerinnen statt, sodass eine andere Raumzuteilung schon die Lage entspannen kann.
  • Der Sicherheitsdienst in der Nacht wurde um zwei Personen erhöht.
  • 2025 sollen einige der Bewohner in die neue Unterkunft in der Feldstraße umziehen.
  • Der Ortsbeirat möchte in Gruppen mit Menschen aus verschiedenen Bereichen in der Wik Workshops gestalten, bei denen Herausforderungen „intensiv, moderiert und professionell“ besprochen werden.
  • Auch wenn sich die Zahl der Geflüchteten verringern sollte, soll es nicht weniger Personal in der Arkonastraße geben.

Der Ausdruck Puschen-Gang stammt daher, dass einige Frauen aus der Unterkunft in ihren Puschen in den gegenüberliegenden Supermarkt gehen. Was hier unüblich aber nicht verboten ist.

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Starker Anstieg der Flüchtlingszahlen

Kiel: „Sie werden bedroht!

Kiel: Wagengruppe Schlagloch in Holtenau

Anfang Juli zog die Wagengruppe Schlagloch auf das MfG5-Gelände in Holtenau-Ost. Mit der Sicherheit eines Pachtvertrages für ein Jahr. Es ist leider nicht der auf Dauer angelegte Wohnort für ihr Projekt, den sie suchen, aber erst einmal überwiegt die Freude, überhaupt einen legalen Platz für ihr Projekt zu haben.

Das Projekt: Eine kleine Ansammlung von Wohnwagen und umgebauten LKWs, ein Zelt, eine gemeinsame Küche im Freien. Die Adresse Schusterkrug 25 ist etwas irreführend, da man von Schusterkrug abbbiegt in Richtung MfG5-Gelände. Auf halbem Weg weist ein Schild den Weg an einem Sportplatz vorbei. Oder bei google maps schauen. Da ist der Wagenplatz Schlagloch eingetragen!

Wie der letzte Wagenplatz im Meimersdorfer Moor liegt auch der neue im Grünen. Solange nicht gebaut wird, ist es sehr idyllisch an diesem Ort.

Die„Schlaglöcher“ suchen die solidarische Gemeinschaft und wollen einen nicht kommerziellen Ort für Kultur und Begegnung schaffen. Außerdem wohnen sie kostengünstig und nachhaltig. Sie setzen sich zwar für mehr Wohnungsbau ein, suchen für sich selber aber keine Wohnung. Das einfache ressourcenschonende Leben in der Natur und in einer Hierarchie freien Gemeinschaft ist – zumindest lebensphasenweise – ihre gewählte Wohnform.

Schön, dass sie jetzt einen legalen Wohnort haben, auch wenn es erst einmal nur eine Zwischennutzung ist.

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Vision für Holtenau-Ost

Bericht von 2019 über die Wagengruppe

Artenreiches Naturland soll doch bebaut werden

Das designierte Gewerbegebiet Boelcke Süd in Holtenau soll nun doch ganz bebaut werden. Zur Einordnung: Das Gewerbegebiet Boelckestraße besteht aus dem Teil nördlich der Boelckestraße (Boelcke Nord) und dem Teil südlich der Boelckestraße (Boelcke Süd), auf dem die Feuerwache gebaut wurde.

Es gab den Beschluss vor drei Jahren, das Baufeld 7 aus dem Gewerbegebiet Bölckestraße Süd doch nicht für gewerbliche Bebauung zu nutzen sondern als artenreiches Naturland zu belassen. Jetzt vollzog die Politik wieder eine Kehrtwende. Das Baufeld 7 soll doch auch bebaut werden. Es handelt sich um sieben Hektar südlich der Boelckestraße zwischen Feuerwache, Kleingärten und Taxiway des Flughafens.

Vergessen sind die Ausrufung von Climate Emergency sowie der Aktionsplan „100 Prozent Klimaschutz“. Und auch die gerade in der letzten Ratsversammlung auf den Weg gebrachte „ökologische Flächenstrategie“, bei der jede Flächenversiegelung durch eine Entsiegelung in gleicher Größe auf dem Stadtgebiet kompensiert werden soll, wurde nicht erwähnt.

Flächenbedarf der Wirtschaft und Bau der Feuerwache

Als Begründung für die Opferung dieses Naturgebiets wurde zum einen der Flächenbedarf der Wirtschaft vorgebracht. Hier hat sich tatsächlich etwas verändert. Während vor drei Jahren noch 75 Prozent der Parzellen auch im gegenüberliegenden Gewerbegebiet Boelcke Nord unverkauft waren, ist das Verhältnis jetzt in etwa umgekehrt.

Außerdem hätte der Bau der neuen Feuerwache Verwüstungen auf dem Gelände angerichtet. Dann könne man jetzt gleich alles roden, so hörte sich die Argumentation an. Jemand fragte, wie viele Bäume dort überhaupt noch stehen. Diese Frage blieb unbeantwortet. Allerdings habe ich mir das Gelände gestern angesehen und kann versichern, dass es noch reichlich schützenswerte Natur dort gibt, trotz Feuerwache und Pumpenhäuschen. Da ist eine Reihe ehrwürdiger Eichen direkt neben der Feuerwache. Es schließen sich von Bäumen umrahmte Wiesen an. Im Hintergrund ein kleines Waldstück. Das Beitragsfoto zeigt eine der Wiesen.

Florian Gosmann vom Stadtplanungsamt sagte, es würden als Ausgleich Bäume im Umland von Kiel gepflanzt. Aber auf dem Baufeld selber würde die Natur zerstört.

Eva Schleifenbaum (SPD), die sich bei der Abstimmung enthielt, fragte, welches Gewerbe sich dort denn ansiedeln möchte. Auch diese Frage blieb unbeantwortet.

Sophie Spargel (Die LINKE, die Partei) nannte es einen fatalen Schritt, weitere Flächen zu versiegeln.

In der Abstimmung stimmte Die LINKE/Die PARTEI dagegen, Frau Schleifenbaum enthielt sich, alle anderen stimmten dafür. Damit ist diese Angelegenheit entschieden. Das Einzige, was die Natur auf Boelcke Süd noch retten könnte, wäre mangelndes Interesse an den Grundstücken.

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Saatbombenautomaten oder echtes Stadtgrün?

Über den Beschluss vor drei Jahren auf KN online

Geisterdiskussion um Gewerbegebiet

25-Jähriger durch Messerstiche verletzt

Bei einer Messerstecherei in Kiel-Gaarden erlitt ein 25-Jähriger am Montag schwere Verletzungen. Aus den Pressemitteilungen von Polizei und Staatsanwaltschaft:

Am 07.10.2024 kam es im Kieler Stadtteil Gaarden zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen, in deren Folge ein beteiligter 25-Jähriger durch Messerstiche erheblich verletzt wurde. Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdeliktes auf und sucht Zeuginnen und Zeugen der Tat.

Gegen 17:50 Uhr gingen die ersten Anrufe von Zeugen bei der Leitstelle ein, welche zunächst von einer Auseinandersetzung unter Beteiligung mehrerer Männer zwischen Kaiser- und Medusastraße berichteten. Nach jetzigem Ermittlungsstand kam es zunächst zu einem Streit zwischen vier beteiligten Personen. Im Verlauf dessen kam eine weitere Person dazu, welche unmittelbar mit einem Messer auf eine der Personen einstach. Die weiteren Beteiligten ergriffen daraufhin die Flucht.

Ein Rettungswagen verbrachte das 25-jährige Opfer mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus. Die Identitäten des Täters, der das Messer einsetzte, und des Beteiligten an der ursprünglichen Auseinandersetzung, der mit einer Weste bekleidet war, sind nicht bekannt. Beide Personen sind flüchtig. Sowohl zu den Hintergründen der Tat, dem Gesundheitszustand des Verletzten als auch zu den weiteren Beteiligten können derzeit keine weiteren Angaben gemacht werden. Insoweit werden derzeit intensiv weitere Ermittlungen geführt.

Das Kommissariat 11 der Kieler Bezirkskriminalinspektion sucht Zeuginnen und Zeugen, die die Tat beobachtet haben oder Angaben zum Sachverhalt machen können. Für Hinweise, die zur Ermittlung der bislang nicht identifizierten Tatbeteiligten oder deren Ergreifung führen, ist von der Staatsanwaltschaft Kiel eine Belohnung in Höhe von 2.000,00 Euro ausgelobt worden. Hinweise nehmen die Beamtinnen und Beamten unter der Rufnummer 0431 / 160 3333 entgegen.

Die Ermittlerinnen und Ermittler der Kriminalpolizei schließen nicht aus, dass Personen Handy-Aufnahmen der Auseinandersetzung am Montagabend im Bereich der Kaiser- und Medusastraße in Kiel Gaarden gefertigt haben. Diese könnten einen wichtigen Beitrag zu den Ermittlungen leisten.

Daher ist ab sofort das Hinweisportal der Landespolizei Schleswig-Holstein freigeschaltet, auf dem unter folgendem Link Videos oder Fotos hochgeladen werden können: https://sh.hinweisportal.de/.

Nach der Auseinandersetzung in Gaarden, bei der ein 25-Jähriger erhebliche Verletzungen durch Messerstiche erlitt, veröffentlicht die Polizei nun mit richterlichem Beschluss Bilder des Tatverdächtigen, der die Stiche ausführte.

Quelle: Polizeidirektion Kiel

Europawahl: so wählte Kiel

Das vorläufige Ergebnis der Europawahl für Kiel liegt vor. Die Beteiligung betrug 62 Prozent.

28.409 Personen wählten GRÜNE, das entspricht 24,4 Prozent. Damit schnitten die Grünen von allen Parteien am besten ab . Allerdings waren es 12,6 Prozentpunkte weniger als bei der letzten Europawahl. Sind die Grünen Gewinner oder Verlierer dieser Wahl? Beide Deutungen sind möglich!

22.720 Personen wählten CDU, das entspricht einem Anteil von 19,5 Prozent (+ 2,7).

19.837 Personen wählten SPD, das entspricht einem Anteil von 17 Prozent (+ 0,6).

9.351 Personen wählten AFD, das entspricht 9 Prozent (+ 2,1).

Weitere Ergebnisse:

FDP: 5,2 Prozent (+ 0,3)

VOLT: 5,2 Prozent (+ 4,1)

DIE LINKE: 4,8 Prozent (-1,1)

BSW: 3,8 Prozent

Ein Blick auf die Stadtteile: hier fällt auf, dass vor allem die zentralen Stadtteile auf dem Westufer so wie Gaarden grün gewählt haben. In den Stadtteilen Ravensberg/Brunswik/ Düsternbrook sowie Schreventeich/ Hasseldieksdamm stimmten gut 33 Prozent für die Grünen.

Der einzige Stadtteil in der Hand der SPD ist Ellerbek/ Wellingdorf.

Die äußeren Stadtteile wählten überwiegend CDU. Vor allem in Schilksee, wo die CDU ihr Spitzenergebnis von 31,4 Prozent erzielte.

Quelle: https://www.kiel.de/de/politik_verwaltung/wahlen_abstimmungen/index.php

Goethestraße: mehr Sicherheit für Fußgänger

Der Umbau der Goethestraße ist vollendet.

Anlass für den Umbau war der Weg um den Schrevenpark. Wer dort in der Dunkelheit zu Fuß ohne Warnweste unterwegs war, wurde von Radfahrenden nicht gesehen, was bei diesem von Bäumen gesäumten Weg auch schon in der Dämmerung zu gefährlichen Situationen führte. Nach dem Umbau ist der Weg um den Schrevenpark ein reiner Fußweg.

Die Straße ist eine Fahrradstraße geworden. Hier dürfen Fahrräder auch nebeneinander fahren und Kraftfahrzeuge müssen grundsätzlich hinter den Fahrrädern bleiben. Durch diese Regelung ist die Goethestraße zwar noch befahrbar, aber nicht mehr als Durchgangsstraße geeignet. Ein Teil der Goethstraße ist sogar als Sackgasse deklariert und mit Pollern abgetrennt, sodass ein Durchfahren mit dem Kraftfahrzeug gar nicht mehr möglich ist.

Dieser Umbau hatte im Vorfeld für viel Unmut gesorgt, vor allem weil Parkplätze wegfielen: 15 reguläre und ein paar irreguläre. Für alle, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, ist es jetzt jedoch sicherer und bequemer geworden.

Die neue Regelung muss allerdings noch ankommen bei allen Verkehrsteilnehmern. Eine Anwohnerin sagte mir, dass immer noch manche mit dem Fahrrad auf dem Fußweg fahren, obwohl sie jetzt die ganze Straße zur Verfügung haben.

Als ich mir die Straße ansah, waren viele Fahrräder und wenige Autos unterwegs. Die noch vorhandenen Parkplätze waren überwiegend belegt, aber es gab auch noch einige Lücken. Ich beobachtete auch das Wendemanöver eines PKW hinter den Pollern. Die Fahrerin war offensichtlich nicht auf die neue Sackgasse vorbereitet.

Mit der Zeit werden sich alle an die neue Regelung gewöhnen.

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kn online: Goethestraße in Kiel jetzt Fahrradstraße

Goethestraße: Protest wegen Abbau von Parkplätzen