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BUND und NABU nicht glücklich mit dem Konzept Stadtgrün

Offener Brief von BUND und NABU zu den beratenden Umwelt- und Bauauschusssitzungen diese Woche. Der Beschluss zum von der Stadtverwaltung vorgelegten Konzept Stadtgrün soll am 19.8.22 erfolgen.

Konzept Stadtgrün: Freigabe des Grüngürtels für Infrastrukturmaßnahmen

Passend zum 100jährigen Jubiläum des Kieler Grüngürtels im kommenden Jahr liegt
jetzt das Konzept Stadtgrün zum Beschluss und entsprechender Vorberatung im
Umwelt- und Bauauschuss in der kommenden Woche vor. Die Bedeutung des Kieler
Stadtgrüns als Standortfaktor wird ebenso hervorgehoben wie seine Wichtigkeit im
Rahmen von Klimaanpassung.

„Die Erhaltung und Ausweitung des Stadtgrüns im Sinne einer grünen Infrastruktur
im Siedlungsraum ist daher von zentraler Bedeutung“, heisst es passend dazu (S.12).

Trotzdem kann sich die Stadtverwaltung weder zu einem verpflichtenden
Grünflächenfaktor (d.h. Festsetzung wieviel Stadtgrün /Einwohner vorhanden sein
muss), noch zu einer verpflichtenden Ausgleichsregelung auf dem Stadtgebiet
durchringen.

Explizit wird sogar der Innere Grüngürtelring aus der Verpfichtung
herausgenommen für Infrastrukturmaßnahmen.*

„Der Grüngürtel wird erneut entgegen aller Absichtserklärungen zum
Bauerwartungsland erklärt. Denn jedes neue Wohngebiet, jedes Gewerbegebiet, jede
neue Straße dient der Infrastruktur.“, so Hartmut Rudolphi vom NABU. „Wie
deutlich müssen der Klimawandel und das Artensterben noch spürbar werden, bevor
auch die Stadt Kiel versteht, dass die innerstädtischen Grünflächen unter einen
wirksamen Schutz gestellt und ausgebaut werden müssen. Die Starkregenereignisse
in den letzten Wochen dürfen von Politik und Verwaltung nicht einfach ignoriert
werden. Es ist ein Armutszeugnis, dass Kiel stattdessen weitere Grünflächen für
Versiegelung opfern will“.

Ulrike Hunold von der BUND-Kreisgruppe Kiel appelliert an die Politik:

„Ein echter Schutz für den Klimagürtel muss festgeschrieben werden. Als
notwendig erachtete Eingriffe müssen als Ausnahme in einem echten
Abwägungsprozess begründet werden und an anderer Stelle durch Lückenschluss
innerhalb des Klimagürtels ausgeglichen werden. Wir fordern die Politik auf,
hier zum Jubiläum des Grüngürtels als Korrektiv einzuschreiten.“

*S.49: Selbstverpflichtungen Mit Beschluss des hier vorliegenden Konzeptes
Stadtgrün werden folgende Selbstverpflichtungen (↑) kurzfristig umgesetzt bzw.
zur Umsetzung vorbereitet: Erhalt des Grüngürtels und der innerstädtischen
GrünflächenEs erfolgen keine weiteren baulichen Eingriffe in den Kieler
Grüngürtel (Innenstadtring) in seiner jetzigen Ausdehnung (Ausnahme:
Infrastruktur-Baumaßnahmen) und keine weiteren baulichen Eingriffe in die
Grünflächen zwischen dem Innenstadtring und der Förde.

Link zum Entwurf
 

Kurznachrichten im August

Kieler Klimawoche: Kleiner Ausblick in den September: vom 11. bis 17. September gibt es zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Klimaschutz, viele online, aber manche auch live auf der Straße , auf dem Traditionssegler Freedom und an anderen Orten. Da ist die Fahrradtour am 11. September oder ein Vortrag über „die Helden der Meere“ auf der Freedom. Schaut selbst ins gut gegliederte Programm: https://www.kiel.de/de/umwelt_verkehr/klimaschutz/programm_klimawoche.php

Aus der Statistik: Zur Berechnung der Armutsquote werden alle Empfänger von Sozialleistungen zur Lebensführung zusammengefasst. Bei den Sozialleistungen handelt es sich hier um Arbeitslosengeld II (Hartz IV) , Sozialgeld, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsunfähigkeit, laufende Hilfe zum Lebensunterhalt , und „Asylgeld“. Am Ende des 4. Quartals 2020 lebten 41.037 Personen ganz oder überwiegend von diesen Sozialtransfers. Das entspricht in etwa der Zahl vom Vorjahr. Bei 247.863 Einwohnern entspricht das einer Quote von 16.6 Prozent. Besonders hoch ist die Armutsquote bei den unter 15-Jährigen. Von 30.815 Kindern und Jugendlichen lebten 9.500 von Sozialleistungen, das entspricht einer Armutsquote von 30,9 Prozent.

Am Donnerstag , 19. August, 16- 17.30 Uhr, trifft sich der Kieler Verein „Groschendreher – Kieler Bündnis gegen Altersarmut“ im Arbeiter-Samariter-Bund, Hamburger Chaussee 90. Betroffene können sich hier austauschen. Um Anmeldung wird gebeten: info@groschendreher.de oder Tel: 0431/ 5569 9251.

Stadt fordert mehr Rücksicht auf der Reventlou-Wiese. An den vergangenen Wochenenden kam es in den Abendstunden auf der Reventlouwiese und an der Kiellinie zu Müllablagerungen, Lärmbelästigungen und Sachbeschädigungen. Alle Besucher*innen der Reventlou-Wiese sind ab Freitag, 13. August, aufgefordert, jeden Lärm spätestens ab 22 Uhr zu Beginn der „Nachtruhe“ zu unterlassen. Insbesondere ist das Abspielen von Musik durch elektrische Anlagen (zum Beispiel Bluetooth-Boxen, Verstärker) untersagt und kann als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Die Zahl der Abfalltonnen wurde bereits erhöht. Die Tonnen sind „möwensicher“ gestaltet, zusätzlich zu den vorhandenen Toiletten wurden Urinale aufgestellt. Ferner soll eine beauftragte Sicherheitsfirma die Situation in den Abend- und Nachtstunden beaufsichtigen.

Der Corona-Stand am 12. August 23 Uhr: Gesamtzahl aller Fälle: 5.977. Davon wieder genesen: 5.5533 Personen. 339 Personen sind aktuell positiv getestet. Im Vergleich zum Vortag gibt es 49 neue Positivfälle. Verstorben sind 105 Kieler*innen. 579 Kieler*innen sind in Quarantäne. Die Kieler Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach Angaben des RKI bei  107,4.

Musikschule: Es wird wieder gesungen. Nach langer coronabedingter Abstinenz lässt die Musikschule Kiel ihren beliebten Kinder- und Jugendchor neu aufleben. Die Leitung übernimmt Isabelle Küster, die Proben laufen dienstags von 16 bis 17 Uhr im Raum 9 der Musikschule am Schwedendamm 8. Die jungen Sänger*innen (Mindestalter: sechs Jahre) sollten Lust am gemeinsamen Gesang mitbringen. Die Teilnahme am Kinder- und Jugendchor kostet 10 Euro im Monat. Anmeldungen sind vor Ort in der Musikschule möglich oder online auf der Internetseite www.kiel.de/musikschule. Nähere Informationen gibt es unter Telefon (0431) 901-5261, -5262 und -5263.

Die Sommerfeste in der Alten Mu sind legendär. Das nächste ALTE MU Sommerfest kommt am Samstag, den 21. August von 14 bis 23 Uhr. Auf zwei Bühnen begleiten euch Live-Musik, literarische Lesungen und formidable DJ-Skills bis in den späten Abend. Zwischen den Bühnen verteilt auf dem Gelände erwarten euch Workshops, Projekt- und Verkaufsstände, Kiosk, lecker Essen und hoffentlich ordentlich Spaß nach der langen pandemiebedingten Einöde. https://altemu.de/

„Parks statt Parkplätze“ ist das Motto einer Versammlung, die neue Vorschläge für die Nutzung des öffentlichen Raums macht. Der Parkstreifen vor den Geschäften zwischen Knooper Weg und Dammstraße ist am Sonnabend, 14. August, von 7 bis 14 Uhr für die Versammlung gesperrt. Das gilt auch für den daneben verlaufenden Radweg und einen Teil des Gehwegs.

Kieler Woche: Das weltweit erste Segelkino geht während der Kieler Woche 2021 in seine zweite Saison. In Kooperation mit den Stadtwerken Kiel werden wieder Filme auf das Küstenkraftwerk projiziert.

Bundestagswahl: Wer bei der Bundestagswahl per Briefwahl abstimmen möchte, kann die
Unterlagen ab Montag, 16. August, im Rathaus beantragen. An diesem Tag öffnet im Raum 184 (gegenüber der Einwohnermeldestelle) das offizielle Briefwahlbüro.

Saisonende Badesteg Bellevue: Nach einer erfolgreichen Saison mit viel positiver Resonanz der
Badegäste steht dem Badesteg Bellevue nun das Saisonende am Sonntag, 15. August, bevor. Ab September laufen wieder Fördefähren den Anleger Bellevue an.

Krummbogen: Bereits seit dem Frühjahr läuft in der Straße Krummbogen zu Füßen des Kieler Fernsehturms die Sanierung der Schmutz- und Regenwasserkanalisation. Jetzt steht der zweite und abschließende Bauabschnitt an. Ab Montag, 16. August, ist die Straße im Bereich zwischen der Hausnummer 47 und der Einmündung Holunderbusch für den Verkehr gesperrt. Voraussichtlich bis zum Dezember wird eine Umleitung über die Pestalozzistraße eingerichtet, auf der auch die KVG-Busse unterwegs sind. Die Gehwege an der Baustelle sind jedoch weiterhin benutzbar, sämtliche Grundstücke bleiben erreichbar. Im Zuge der Bauarbeiten werden am Krummbogen auch zwei Bushaltestellen neu errichtet. 

(Gaardener Brücke ohne Aufzug:Nach fast 20 Jahren Betrieb unter harten klimatischen Bedingungen ist die elektronische Steuerung des Aufzugs an der Gaardener Brücke defekt. Für mindestens vier Wochen fällt der Aufzug aus. Benutzer*innen müssen auf die Treppe ausweichen.) Nachtrag 29.8. : Der Aufzug funktioniert wieder!

Hörnbebauung: Östlich vom Germaniahafen

Auf einigen Grundstücken an der Hörn wird bereits gebaut. Nun sind auch die letzten Grundstücke verkauft und es gibt Pläne für die Bebauung. Direkt am Germaniahafen entstehen auf drei Baufeldern 294 Wohnungen, ein Hotel, ein Bürogebäude und ein Gewerbegebäude.

Ein Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes stellte die Pläne gestern im Ortsbeirat Gaarden vor. Besonderes Interesse galt dabei dem Baufeld östlich des Germaniahafens zwischen Gaardener Brücke und Ernst-Busch-Platz. Hier wird nach den Plänen des Kölner Architekturbüros Astoc ein Hotel, ein Bürogebäude und ein Gewerbegebäude gebaut. Eine Tiefgarage ist auch dabei. Die Gaardener Brücke soll vollendet werden. Hier hat ein Qualifizierungsverfahren begonnen.

Der Ernst-Busch-Platz wird begrünt und könnte auch Bäume bekommen, soweit es die Tiefgarage erlaubt.

Es ergaben sich zwei Diskussionsthemen: Wie kommt man mit dem Fahrrad von Gaarden zum Hauptbahnhof? Und wird das Bauprojekt inklusive vollendeter Brücke Gaarden besser mit dem Westufer verbinden?

Gaardener Brücke kein offizieller Fahrradweg zur Hörn

Auf der Gaardener Brücke werden auch in Zukunft Fahrräder geduldet. Aber es wird kein offizieller Fahrradweg sein. In einem System von behindertengerechten Rampen geht es dann ab Brücke zum Germaniahafen. Insgesamt wird dieser Bereich abends eher dunkel und verlassen sein. Ab 17 Uhr im Winter, wenn die Büros geschlossen haben, ist es dann eher kein sicherer Ort mehr. Ortsbeirätin Edina Dickhoff: „Dann wird es ungemütlich.“ Eine Gastronomie an der Brücke würde diesen Bereich eventuell etwas beleben.

Am Rande der Blockbebauung werden Radfahrer auch schieben müssen, da sie sich hier auf Fußwegen bewegen.

Die Diskussion zu diesem Thema verlief heftig. Eine Anwohnerin ließ sich nicht von diesem Thema abbringen bis Ortsbeirat Bernhard Krumrey mit der Hand auf den Tisch schlug. Das war selbst für die immer sehr lebendigen Gaardener Ortsbeiratssitzungen ein ungewöhnlicher Temperamentsausbruch.

Die Argumentation der Anwohnerin: „Ich lese jeden Tag in der Zeitung von der Fahrradstadt Kiel. Aber hier wurden die Interessen der Fahrradfahrer geopfert.“ Sie erinnerte auch an die Bedürfnisse der Kinder, die mit Fahrrad zur Schule radeln.

Ost-West-Verbindung

Wie das Bild zeigt, ist das Gelände um die Gaardener Brücke aktuell nicht wirklich einladend. Würde eine Sanierung der Brücke und eine Bebauung des Geländes das erhoffte Bindeglied zwischen Gaarden und dem Westufer bilden?

Ortsbeiratsvorsitzender Bruno Levtzow klagte: „ Muss das neue Viertel Kai City heißen? Warum nicht Kai Hörn Gaarden?“ Ortsbeirat Fedor Mrozek betonte ebenfalls die Zugehörigkeit des Baugebiets an der Hörn zu Gaarden: „Da war die Germania-Werft, das ist Gaarden pur.“

Ortsbeirat Rolf Schrem plädierte dagegen für eine realistischere Sicht der Dinge. „Wenn ich da wohne, macht es doch keinen Sinn, den Berg hoch nach Gaarden zu gehen, wenn ich bequem ebenerdig in den Sophienhof latschen kann.“ Für ihn als Gaardener ist „Kiel“, und damit meinte er das Westufer, gar nicht so wichtig. Schön wäre es allerdings, wenn er sich auch in Gaarden eine Brille kaufen könnte. Für ihn ist ein attraktives Gaarden wichtiger als die Anbindung an das Westufer.

Teures „Sahnestück“ Germaniahafen

Auf den drei Baufeldern entstehen 58.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche. Davon entfallen 25.000 Quadratmeter auf Wohnungen südlich des Germaniahafens (Architekturbüro Baumschlager Eberle) . Sozialen Wohnungsbau wird es nicht geben. Der Grund: die Verkäuferin der Grundstücke, Sybille Schmidt-Syndram vom Waterkant Immobilienfond verlangte einen sehr hohen Preis. Die Stadt gab nach und rückte von ihrem Grundsatz, dass 30 Prozent der Wohneinheiten Sozialwohnungen sein sollen, ab. Der Investor Baum meravis Waterkant will 200 Millionen Euro investieren. Für das Hotel gibt es auch bereits einen Betreiber-Interessenten.

Insgesamt begrüßt der Ortsbeirat Gaarden die Belebung dieses Areals, das lange brach lag.

Mit dem E-Scooter durch Kiel

Nach Tier, Lime und Bird stellt nun auch Bolt seine E-Scooter in Kiel auf. Die Ausleihbedingungen sind unterschiedlich,

Tier, ein Berliner Start-up, machte in Kiel den Anfang. „Wer sich einen Tier E-Scooter mieten will, muss lediglich die App auf das Smartphone herunterladen. Sie ist für iOS und Android optimiert. Die Registrierung ist kostenfrei, sofort danach wird der Nutzer freigeschaltet. Auf einer Karte ist zu sehen, wo der nächste freie TIER E-Scooter in der Nähe des gewünschten Abholstandorts steht“, so steht es auf der Webseite. Zuletzt kostete es 0,15 € pro Minute und 1 € pro Freischaltung. Mit dem Code „Start“gibt es zwei Freifahrten.

Lime: 1 € pro Ausleihvorgang und 15 Cent pro Minute Fahrspaß kostet Lime derzeit in etwa. Die Tarife und etwaige Vergünstigungen können von Stadt zu Stadt, Tag zu Tag und je nach Uhrzeit verschieden sein. Die genauen Kosten zeigt dir deine Lime-App, wenn du darin auf der Karte einen Scooter antippst. Das amerikanische Unternehmen Neutron Holdings bietet die weiß/schwarz/grünen Roller seit März in Kiel an.

Bolt: Der amerikanische Anbieter betritt das Kieler Pflaster mit Kampfpreisen: derzeit keine Entsperrgebühr, 5 Cent pro Minute.

In wenigen Schritten zum geliehenen E-Scooter

Und wie funktioniert es?

  • Nach der Anmeldung in der jeweiligen App kannst du den Elektroroller entsperren und am Ende deiner Fahrt dort auf dem Bürgersteig abstellen, wo es nicht verboten ist. Die Parkverbotszonen werden in der App angezeigt.
  • Einige Anbieter verlangen einen Helm, obwohl das laut Verkehrsordnung keine Bedingung ist.
  • Die jeweilige App zeigt an, wo der nächste Roller zu finden ist.
  • Für die erste Fahrt sollte man sich einen verkehrsarmen Bereich aussuchen, denn auch 20 km/h sind ganz schön schnell für wer nicht an das Fahren mit dem Roller gewöhnt ist!

Leihroller sind kein Teil der Verkehrswende!

Die Ökobilanz der E-Scooter als Leihroller ist leider nicht so toll. Die E-Scooter ersetzen kaum Autofahrten, wie eine Untersuchung ergab. „Das Bundesumweltamt jedoch warnt, dass nur die wenigsten Fahrten mit einem E-Scooter Autofahrten ersetzen. So hat eine Umfrage unter rund 4000 E-Scooter-Nutzern in Paris ergeben, dass fast die Hälfte der Befragten ohne Roller zu Fuß gegangen wäre (47 Prozent), 29 Prozent hätten den öffentlichen Nahverkehr genutzt und 9 Prozent wären mit dem Fahrrad gefahren. Nur 8 Prozent der Befragten haben mit dem geliehenen E-Scooter eine Auto- oder Taxifahrt ersetzt. 3 Prozent hätten sich ohne Roller gar nicht fortbewegt“, berichtet das Recherche Netzwerk Deutschland. Das andere große Umweltproblem ist die geringe Haltbarkeit der Roller. Die Quellenlage ist hier zwar dünn, aber 24 Monate scheint das höchste Lebensalter eines Leih-Rollers zu sein. Manche werden schon nach einem Monat wieder geschrottet. ( Roller im Privatbesitz halten natürlich länger, weil sie weniger genutzt und pfleglicher aufbewahrt werden.)

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e-Scooter momentan kein Beitrag zum Umweltschutz

Offener Brief für mehr Klimaschutz in Kiel

Wie gut kommen die neuen E-Scooter in Kiel an?

Kurznachrichten im Juli

Kanalarbeiten am Dorfteich: Das Tiefbauamt muss gleich neben dem Dietrichsdorfer Dorfteich im
Ivensring einen Anschlusskanal für Regenwasser reparieren. Daher ist der Ivensring zwischen Poggendörper Weg und Quittenstraße von Mittwoch, 28. Juli, bis zum 6. August gesperrt.

Hörnbebauung am Germaniahafen: Um den Germaniahafen soll ein Mix aus Wohnungen, Hotel und Gewerbe entstehen. Bauherr ist die Baum meravis Waterkant Immobilien GmbH. Die Baum meravis Waterkant Immobilien GmbH, bestehend aus der BAUM Unternehmensgruppe aus Hannover und der meravis Immobiliengruppe (Hannover/Hamburg) hatte 2019 zwei Baufelder an der Hörn um den Germaniahafen erworben. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen Gebäude für etwa 290 Wohnungen sowie für Gewerbeflächen errichten. Dazu hatte die Investorengemeinschaft Baum meravis Waterkant Immobilien GmbH einen städtebaulich-hochbaulichen Wettbewerb in Abstimmung mit der Landeshauptstadt Kiel ausgelobt. Enthalten ist auch ein Lösungsvorschlag für die Vollendung der Gaardener Brücke. Dafür wird es noch ein weiteres Qualifizierungsverfahren unter Federführung der Stadt geben. Im Baubereich direkt am Germaniahafen sind 294 Wohnungen, Gewerbeflächen und eine Tiefgarage geplant. Am Ende der Gaardener Brücke sollen ein Hotel mit 201 Zimmern sowie Büros und Gewerbeflächen entstehen. Zusammen haben die Gebäude rund 58.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche. Baubeginn könnte im Frühjahr 2023 sein.

Neue Schulmensen: Während die Hebbelschule Anfang September ihre neue Mensa offiziell
eröffnen wird, haben die Mensa-Bauarbeiten an der Kieler Gelehrtenschule gerade erst mit Abrissarbeiten begonnen.

Humboldtstraße zwischen Knooper Weg und Goethestraße: Manche Grundstücke in der Humboldtstraße haben defekte Anschlüsse an die Kanalisation. Daher muss das Tiefbauamt die Straße zwischen Knooper Weg und Goethestraße an mehreren Stellen aufgraben. Dort ist jeweils die Straße gesperrt und der Gehweg eingeengt. Von Montag, 19. Juli, bis zum Ende des Monats wandert die Baustelle von einem zu erneuernden Grundstücksanschlusskanal zum nächsten. Die ganze Zeit über ist die Humboldtstraße für die Durchfahrt gesperrt.

Die Corona-Lage am 25. Juli um 23 Uhr: Gesamtzahl aller Fälle: 5.551. Davon wieder genesen: 5.368 Personen. 79 Personen sind aktuell positiv getestet. Im Vergleich zum Vortag gibt es vier neue Positivfälle. Verstorben sind 104 Kieler*innen. 114 Kieler*innen sind in Quarantäne. Die Kieler Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach Angaben des RKI bei 23,1. Das ist der höchste Wert für Kiel in diesem Monat. Impfen ohne Termin: Wer sich ohne Termin impfen lassen möchte, hat dazu mittwochs bis sonntags von 9 bis 17 Uhr im Impfzentrum Schwedenkai die Gelegenheit. Es stehen die Impfstoffe von Moderna, BioNTech, Johnson & Johnson und AstraZeneca zur Verfügung. Benötigt werden die Ausweisdokumente und der Impfpass.

Aus der Statistik: Nach Angabe der Kieler Einwohnermeldestelle waren zum 31. Juni 2021 insgesamt 247.188 Menschen in Kiel mit alleiniger oder Hauptwohnung gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Bevölkerung um 567 Personen oder 0,23 % zurück. Im Vergleich zum Vorquartal betrug der Rückgang 392 Personen oder 0,16 %. Sehr unterschiedlich entwickelten sich erneut die ausländische und die deutsche Bevölkerung. Während die ausländische Bevölkerung in den vergangenen 12 Monaten um 508 Personen (+1,60 %) auf aktuell 32.244 Personen anstieg, nahm die deutsche Bevölkerung um 1.075 Personen ab (-0,50 %). Der aktuelle Anteil der ausländischen Bevölkerung beträgt 13,0 %.

Am 26.Juli führte Starkregen zu zahlreichen Überschwemmungen in Kellern und Tiefgaragen. Die Feuerwehr rückte 40 mal aus, um Wasser abzupumpen.

Das Foto zeigt eine Blütenpracht vor der Alten Mu. Donnerstags um 18 Uhr kannst du übrigens Yoga im Permakultur-Garten der Alten Mu machen: Gemeinsam mit Benni vom @permakulturzentrum_kiel heißt es Wahrnehmen, Beobachten und Inspirieren während eurer Yoga-Stunde unter den Bäumen. Das Perma-Yoga findet ab jetzt jeden regenfreien Donnerstag um 18:30 Uhr auf bezahl-was-du-magst-Basis statt und ist offen für ALLE Interessierten. Zwecks aktueller Hygienebestimmungen bittet Benni euch herzlich um Voranmeldung bei ihm. Ihr erreicht ihn unter 0160 271 4361.

Zaun um die Höffner-Ausgleichsfläche

Die Umzäunung der Höffner- Maßnahmenfläche (auch Ausgleichsfläche genannt) ist abgeschlossen. Der etwa 1,60 hohe Zaun ist schwer zu überklettern, da die Maschen zu eng für einen Fuß sind. Allerdings bietet er am unteren Rand Öffnungen für Igel und andere Kleintiere. Teilweise wurden die Zaunelemente mit Schellen an den umstehenden Bäumen befestigt.

Das Areal gehört der Krieger Handels SE (vormals Krieger Grundstück AG und Krieger Grundstück GmbH). Die Krieger Handels SE baut hier zwei umstrittene Möbelzentren: Möbel Höffner und Skonto. Den Auftrag zur Umzäunung gab die Verwaltung der LH Kiel. Bezahlt wird die Umzäunung durch den Investor.

Aktivisten ärgern sich über Zaun

Für die kritischen Beobachter des Geschehens auf dem Prüner Schlag ist diese Umzäunung ein ziemliches Ärgernis. Die KN schrieb: „Kritiker argwöhnen, der Zaun wurde gesetzt, um die Beobachtung der Bauarbeiten zu erschweren.“ (kn online 25. Juni 2021)

Die Baudezernentin Doris Grondke sieht das anders: sie begründet den Zaun mit Schutz vor Vandalismus. Da wurden anscheinend Nisthilfen entwendet.

Den größten Schaden auf der Ausgleichsfläche richteten indes nicht Spaziergänger sondern die Bautrupps an. Es ist noch nicht geklärt, wer die letztendliche Verantwortung trägt. Diese Angelegenheit wird derzeit von der Staatsanwaltschaft untersucht. Eine Bilanzierung stellte vorerst fest, dass 50 Bäume und knapp 900 Meter Hecke entgegen der Abmachung zwischen Stadt und Möbel Höffner entfernt wurden. Dazu kommen Bodenverdichtungen durch schweres Gerät.

Was geschah nach dem 11. November?

In diesem Zusammenhang spielen vor alle die Geschehnisse nach dem 11. November 2020 eine Rolle: An diesem Tag machte die Untere Naturschutzbehörde eine Begehung des Areals, nahm die Verwüstungen in Augenschein und nahm nach eigener Angabe in irgendeiner Form Kontakt zur Bauleitung auf. Spätestens ab diesem Zeitpunkt hätten nun wirklich keine weiteren unzulässigen Arbeiten mehr durchgeführt werden sollen. Es wurden aber danach 14 weitere Bäume gefällt. Das geht aus zwei Bilanzierungen von beauftragten Gutachtern hervor, die im Januar 2021 bestimmte Bäume nicht mehr vorfanden, die zwischen 16.-18 November , also eine Woche nach der Begehung, noch vorhanden waren. Es ist unwahrscheinlich, dass diese Bäume von Bürgern zur Brennholzgewinnung gefällt wurden, denn in diesem Fall wäre das Astwerk liegen geblieben.

Andreas Galka schreibt auf seinem Blog Parzelle556.wordpress (Link siehe unten): „Sehr kritisch ist in diesem Zusammenhang auch die Ankündigung zu bewerten, das Betreten der Fläche komplett zu unterbinden. Es ist doch gerade durch das quasi vollständige Versagen der Umweltbehörden gezeigt worden, dass in dieser Stadt anscheinend die Bevölkerung die Aufgabe, Großbaustellen hinsichtlich des Naturschutzes zu überwachen, selbst in die Hand nehmen muss. Originalzitat: „Bei Hinweisen auf unzulässige Handlungen wäre eine solche Kontrolle unverzüglich erfolgt. Für anlasslose Kontrollen gab es keinen Grund.“ Die Umweltbehörden treten also nur bei Hinweisen (aus der Bevölkerung) in Aktion.

Das Foto zeigt den Zaun, davor Knöterich, dahinter die Ausgleichsfläche, das Containerdorf der rumänischen Bauarbeiter und der Rohbau eines der Möbelhäuser.

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Parzelle556.wordpress: Stellungnahme der Bürgerinitiative PROJEKT PRÜNER PARK zum Thema „illegale Zerstörungen auf den Maßnahmenflächen, Baustelle Möbel Höffner“

https://www.kn-online.de/Kiel/Nach-dem-Umweltfrevel-wird-Moebel-Hoeffner-in-Kiel-jetzt-eingezaeunt

Prüner Park Aktivistis im Clinch mit der Verwaltung

Gutachten bescheinigt gravierende Verstöße auf der Höffner Ausgleichsfläche

Ein kleines Permakultur-Paradies an der Alten Mu

Gerade hat Mathias Semling Salat für das Essen gesammelt, das die Free Soul Kitchen für die Aktiven an der Alten Mu vor Ort zubereitet. Das ist der Permakultur-Kreislauf-Gedanke in Aktion: nichts wird verschwendet und der Wert der Pflanzen wird erkannt, auch der Wert, die sie in einer Mischkultur für einander haben. Alles wächst hier sehr üppig und von manchem gibt es zuviel: Beispiel Zitronenmelisse, sie wurde zu Sirup verabeitet.

Große Kompostmieten sichtbar im Eingangsbereich beweisen den Respekt, den die Permakulturgärtner*innen dem grünen Abfall erweisen. Aus rausgerupftem Kraut und Astschnitt wird Humus, der dann auf die Beete kommt, und dieser Vorgang wird nicht etwa im hinteren Bereich versteckt sondern ist beinahe das zentrale Heiligtum.

Thema Essbare Stadt

Im gärtnerischen Vordergrund stehen essbare Pflanzen: Kürbisse ranken sich um gigantische Sonnenblumen, alle möglichen Kohlsorten wachsen zwischen Blumen, Kräuter genießen die Sonne im Innenhof, Beerensträucher und Holunderbäume wachsen im Außenbereich. Typisch für diesen Garten sind die verschiedenen Beetformen: Hügelbeete, Terrassenbeete, Kräuterspirale, Wabenbeete, flache Beete. Besonders schön im Frühsommer ist der Waldgarten, wenn Akelei und Glockenblumen unter Holunderbäumen und Kiwis blühen. An sonnigen Ecken bekommen die Bienen ein Blumen-Büffet direkt vor dem intensiv genutzten Bienenhotel. Insgesamt ist das Areal mit vielen und teils großen Bäumen eher schattig. Den Kartoffeln macht es nichts aus.

Und was ist mit dem Unkraut?

Die Permakultur versucht, Zustände des Gleichgewichts herzustellen. Das klappt aber nur, wenn sehr durchsetzungsstarke Wildkräuter wie Giersch und Butterblume in ihre Schranken gewiesen werden. Andererseits können Wildkräuter auch eine wichtige Funktion haben. An einer Stelle, die aus baulichen Gründen aufgebuddelt wurde, hat Mathias als erstes Vogelmiere eingesät. Hauptsache kein nackter Boden. „Jeder Eingriff bedeutet ein neues Ungleichgewicht,“ sagt Mathias Semling. Dennoch muss manchmal behutsam eingegriffen werden. Das ist die eigentliche Kunst des Permakulturgärtnerns.

Mitarbeit wechselhaft

Mathias Semling vom Verein Permakulturzentrum ist Inspirator und Leiter der Garten AG an der Alten Mu, mit halber Stelle auch ganz professionell im Einsatz . Ihm zur Seite steht ein Team von insgesamt 28 Ehrenamtlichen, allerdings sind nur etwa fünf Personen regelmäßig aktiv. Corona traf das Projekt doch ziemlich hart, weil es keine gemeinsamen Termine geben konnte und deshalb auch keine öffentlichen Aufrufe erfolgten. Dabei hat gerade die gemeinsame Arbeit Spaß gemacht und das kooperative Lernen begünstigt. Zur Zeit wird die ehrenamtliche Arbeit so organisiert, dass Interessierte am besten mit Mathias direkt Kontakt aufnehmen (mathiassemling@gmx.de), und sich dann mit ihm treffen. Besonders schön ist es, wenn Aktive Lust bekommen, ein eigenes Beet zu betreuen.

Verein Permakultur macht noch mehr.

Mathias Semling ist Mitglied im Kieler Permakulturzentrum (Die Website Permakulturzentrum.org ist noch im Aufbau). Dieser Verein betreut auch eine Streuobstwiese und engagiert sich im Ellerbeker Life-Garten. Neuerdings macht der Imker Sven Petersen naturnahe Bienenbetreuung, bei der nur die erste Tracht entnommen wird.

„Permakultur ist die Lösung für die Probleme der Neuzeit, denn wir müssen mit der Natur anstatt gegen sie arbeiten“, sagt Mathias Semling.

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https://www.mein-schoener-garten.de/permakultur-0

Alte Mu: Hinter den Kulissen ist viel passiert

Tag der offenen Gärten: Bielenbergkoppel

Schön bestellte Kleingärten neben verwilderten Parzellen: die Bielenbergkoppel ist nicht nur ein kleines Paradies für Gärtner*innen sondern auch für Igel & Co. Damit dieses von Straßenbau bedrohte Biotop besser bekannt wird, hat sich der Verein etwas richtig Nettes zum Tag der offenen Gärten ausgedacht. Freie Gärten gibt es hier übrigens auch noch! Kommt vorbei am 11. Juli von 11 bis 18 Uhr!

Veranstaltung von Kleingärtnerverein Kiel-Gaarden-Süd e.V, Preis: Kostenlos · Dauer: 6 Std.Öffentlich  · Die Gartentore öffnen sich auf den Bielenbergkoppeln 2-4, Weinberg und Hölterling am 11.7.21. Karlsburger Feldweg, 24113 Kiel
+ Gartenbesichtigungen
+ Führungen
+ Werkzeugreperatur
+ Insektenfreundliches Gärtnern
+ Bogenbau und Gartenbau mit Naturmaterialien

Kontakt: kleingartengemeinschaft@protonmail.com

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https://www.kgv-kiel-gaarden-sued.de/

Die Südspange und die Bielenbergkoppel

Blog zum Thema Bielenbergkoppel, Südspange und A21: https://www.bielenbergkoppel.de/

Ein „Parking Day“ im Französischen Viertel

Die Probleme mit wild parkenden PKW im französischen Viertel sind bekannt. Dass es auch anders sein könnte, darauf möchte eine Aktion von VCD und Anwohner-Initiative aufmerksam machen. Dazu wird ein Abschnitt der Metzstraße gesperrt.

Was: Parking Day – Autos raus – die Straße wird zum Wohnzimmer

Wann: Freitag, 9. Juli ab 14 Uhr (bis voraussichtlich 22 Uhr)

Wo: Metzstraße zw. Weißenburgstraße und Wörthstraße

Pressemitteilung:

Jedes geparkte Auto belegt rund 12 Quadratmeter Fläche im öffentlichen Raum. Dieser Platz könnte auch anders genutzt werden und Menschen als Ort der Begegnung zur Verfügung stehen.

Deshalb veranstalten der Kieler VCD und die Ig.FranzösischesViertel einen Parking Day in der Metzstraße in Kiel. Dazu wird der gesamte Straßenabschnitt für Autos gesperrt und der gewonnene Platz aktiv als Raum für Menschen genutzt. Das Motto lautet „Autos raus – die Straße wird zum Wohnzimmer“.

Beteiligt sind verschiedene Akteure aus dem Französischen Viertel, darunter Gewerbetreibende, Büros, Künstlerinnen und Künstler, Vereine und Verbände sowie Anwohnende. Geboten wird eine Realutopie, in der die Straße zum Ort für Musik, Spiel, Kultur und für Begegnung und Kommunikation wird. Es werden Sitzgelegenheiten und Gemütlichkeit geschaffen, damit die Metzstr. ein lebendiger Ort wird.

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Pop-up-Politik im Französischen Viertel

VCD Kiel

Untere Rendsburger Landstraße

Die Rendsburger Landstraße zwischen Waldwiesenkreisel und Wulfsbrook ist eine relativ beschauliche Einbahnstraße mit niedrig-mehrstöckigen Wohnhäusern und etwas Gewerbe. „Es ist ruhig hier“, sagt eine Anwohnerin. Als Fahrradstraße deklariert, dürfen Fahrräder hier auf der Straße fahren und es gilt Tempo 30.

Seit 2008 war dieser Straßenabschnitt wiederholt Thema im Ortsbeirat Hassee/Vieburg. Das Problem: Es gab immer wieder Konflikte zwischen Auto- und Fahrradfahrer*innen auf der engen Straße. Viele Autofahrer*Innen hielten sich auch nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Um die Verkehrssituation zu entspannen, regte der Ortsbeirat eine Bürger*innenbeteiligung an.

Bürger*innenbeteiligung im Workshop-Verfahren

In einem Online-Workshop erarbeitete sich eine Gruppe von Betroffenen (Gewerbetreibende, Anwohner*innen, Ortsbeirat, Fahrradforum) ein Stimmungsbild. Es beteiligten sich 53 Personen, davon 12 aus Verwaltung und Ortsbeirat. Zur Auswahl standen vier Varianten:

Variante 1: Sperrung des Waldwiesenkreuzes Rendsburger Landstraße

Variante 2: Sperrung der Zufahrt vom Bypass (Zubringer vom Theodor-Heuss-Ring zu Rendsburger Landstraße)

Variante 3: Sperrung der Rendsburger Landstraße in der Mitte zwischen Danewerkstraße und Helgolandstraße

Variante 4: Ausfahrt aus der Rendsburger Landstraße nur noch in Richtung Winterbeker Weg

Rendsburger Landstraße

Im Ergebnis erhielt die Variante vier eine relativ hohe Zustimmung. Bei dieser Variante ist es nicht mehr möglich, nach links in Wulfsbrook abzubiegen. Gleichzeitig können Gewerbetreibende wohl mit dieser Variante leben. Im Workshop schlugen die Teilnehmenden auch eigene Idee vor, zum Beispiel mehr Kontrollen (Blitzen) oder Einbau von Schikanen.

Diskussion in der Ortsbeiratssitzung

Ein Anwohner nannte es „Zweiklassengesellschaft“, wenn die Rendsburger Landstraße beruhigt, und die Hamburger Chaussee dadurch zusätzlich belastet wird. Dazu sagte Ortsbeirat Jürgen Meereis: „Jedes Auto weniger ist ein Gewinn für die Kieler. Aber solange es Autos gibt, macht es Sinn, den Verkehr durch die Hauptverkehrsadern zu leiten.“ Er argumentierte dabei mit der wahrgenommen Belastung, wie sein Rechenbeispiel verdeutlicht: Wenn in einer Straße 10 Autos in der Stunde fahren und es kommen zehn weitere dazu, ist es eine Verdoppelung des Verkehrs . Bei einer Straße mit einem Verkehrsaufkommen von 500 fällt ein Plus von zehn weiteren nicht auf. Zur Zeit fließt der Hauptverkehr durch die Hamburger Chaussee und Wulfsbrook in die obere Rendsburger Landstraße.

Ortsbeiratsvorsitzender Christian Jopen verwies auf den Bau einer Kita in der Rendsburger Landstraße: „Wollen wir da Verkehr?“

Eine Anwohnerin beobachtet LKWs mit ortsfernen Kennzeichen, die anscheinend durch das Navi in die Rendsburger Landstraße geleitet werden. Eine Durchfahrt nur für Anwohner*innen beeindruckt google nicht. Die vorgeschlagenen Varianten sind jedoch so gewählt, dass sie zu Navi-Veränderungen führen würden.

Rendsburger Landstraße im Bauausschuss

Das weitere Verfahren: Am 30. September befasst sich der Bauausschuss mit dem Ergebnis des Workshops, dann wird auch die Dokumentation der Ergebnisse präsentiert. Christian Jopen könnte sich übrigens einen Verkehrsversuch vorstellen: die gewählte Variante wird ein halbes Jahr ausprobiert und danach Bilanz gezogen. Aber ob sich der Bauausschuss mit dieser Pop-up-Politik anfreunden kann, bleibt abzuwarten.

Das Beitragsfoto zeigt den Knotenpunkt Wulfsbrook (links), Winterbeker Weg (rechts) und Rendsburger Landstraße (Mitte).

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https://www.kiel.de/de/umwelt_verkehr/verkehrswege/projekte/rendsburger.php

Straßenportrait Skipperweg