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24.9., erst Klimastreik, dann Diskussion zur Südspange

Fridays for Future rufen für den 24. 9. zum globalen Klimastreik auf. Auch die Kieler Ortsgruppe plant schon fleißig. Die große Demo für das Klima beginnt um 12 Uhr auf dem Exerzierplatz, wird etwa zwei Stunden lang durch die Stadt ziehen, und zur Abschlusskundgebung wieder auf den Exerzierplatz zurückkehren.

In ihrem Aufruf zur Demo nimmt Fridays for Future Bezug auf die anstehende Bundestagswahl: „Wir müssen jetzt handeln, um die Klimakrise und das weltweite Artensterben einzudämmen und das 1,5-Grad-Limit des Pariser Klimaabkommens einhalten zu können. Bisher hat die Große Koalition auf den Protest von Millionen Menschen auf den Straßen nur halbherzig reagiert. Doch mit der Bundestagswahl können wir das ändern: Wenn wir erneut die Straßen füllen, machen wir gemeinsam Klima zum zentralen Thema der Wahl – und stimmen am 26. September für konsequenten Klimaschutz. „

Eines der brisantesten Kieler Lokalthemen in Bezug auf den Klimaschutz sind die Straßenbaupläne für den Kieler Süden. Südspange? A21 bis zum Barkauer Kreuz? Damit befasst sich eine Infoveranstaltung der Grünen im Waldhaus um 18:30. Luise Amtsberg, Direktkandidatin zur Bundestagswahl hatte kürzlich schon einen Infospaziergang durch die betroffene Kleingärten unternommen, nun befasst sie sich erneut mit dem Thema. „ Denn klar ist: Unser wertvolles Stadtgrün darf nicht für eine weitere Straße platt gemacht werden – erst recht nicht, wenn das Bauprojekt noch mehr Verkehrsprobleme schafft, als es lösen sollte“, heißt es in der Einladung.

Was ist der aktuelle Planungsstand? Welche Konsequenzen hätte des Bauprojekt für Kiel? Welche Alternativen gibt es?

Diese und weitere Fragen diskutieren:

Luise Amtsberg (Grüne) Kieler Direktkandidatin zur Bundestagswahl
Jan-Philipp Albrecht (Grüne) Schleswig-Holsteinischer Umweltminister
Arne Stenger (Grüne) Kieler Ratsherr für Klima- und Umweltpolitik
Anna Fiesinger (Students For Future Kiel) Klimagerechtigkeits-Aktivistin

Wann: 24.09. //18:30

Wo: Waldhaus im Vieburger Gehölz, Hornheimer Weg 98, Kiel

Ratsherr Arne Stenger könnte einen schweren Stand auf dieser Podiumsdiskussion haben, denn im Gegensatz zur Grünen Kreisgruppe und zur Grünen Direktkandidatin Luise Amtsberg konnte sich die Grüne Ratsfraktion in der Kieler Ratsversammlung noch nicht zu einer klaren Stellung gegen die Südspange und gegen die Verlängerung der A21 bis in die Stadt hinein durchringen.

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Südspange in der Ratsversammlung – Thema vertagt

Keine Abschiedstour von der Bielenbergkoppel

Kiel: Kurznachrichten

10. Interkulturelles Sport- und Spielfest: Am Sonntag, den  3. Oktober, findet von 13 bis 17  Uhr das Fest  im Sport- und Begegnungspark statt. Die Turn- und Sportvereinigung als Veranstaltende organisiert mit dem Landessportverband Schleswig-Holstein, dem Projekt „Sport gegen Gewalt“ und der Stadtmission sowie vielen verschiedenen Kooperationspartner*innen das Fest auf dem Coventryplatz. Auf dem Fest werden unterschiedliche Sportarten zum Mitmachen angeboten, Spielaktionen für die Kinder finden statt und auch für ein interkulturelles Rahmenprogramm ist gesorgt.

Die Kieler Ateliertage gibt es am 25. & 26. September zum bereits vierzehnten Mal. Diesmal sind es ganze 73 Ateliers, Galerien und Werkstätten, die in und rund um Kiel ihre Türen öffnen. Hier werden alle Teilnehmenden vorgestellt. Wer sich eine Kieler-Ostufer-Route zusammenstellen möchte: Hinter den Nummern 54-63 verstecken sich die kreativen Ostufer-Adressen vom Seefischmarkt über die Ateliers am Werftpark bis zur neuen Ateliergemeinschaft Casablanca.

Gaarden: Auch in 2021 wird das Brunnenfest aufgrund der Pandemie nicht wie gewohnt stattfinden können. Als Alternative lädt das Orgateam des Brunnenfestes nun zu einem „Fest der Plätze“ unter dem Motto „Auf die Plätze 143“ ein. Auf 8 Plätzen in Gaarden wird es ab 11 Uhr am Sonntag, den 19. September ein Programm geben: https://www.kieler-ostufer.de/ostufer-entdecken/veranstaltungen/gaardener-plaetzefest

Anschütz und Einstein mit Denkmal geehrt: Für die Erfinder des Kieler Kreiselkompasses Dr. Hermann Anschütz-Kaempfe und Prof. Dr. Albert Einstein steht nun ein Denkmal in Kiel. Der Verein zur Errichtung eines Denkmals der Kieler Kreiselkompass-Erfinder Einstein und Anschütz e. V. hat der Stadt zwei überlebensgroße Skulpturen der beiden Männer geschenkt, um deren Leistung zu würdigen. Es steht vor dem Haus Weltclub an der Kiellinie.

Die Schau „Landscape and Urban Living. Internationale Videokunst zur Urbanisierung von Landschaft“ läuft vom 18. September bis 28. November in der Stadtgalerie Kiel, Andreas-Gayk-Straße 31. Sie zeigt aus individuellen und sehr unterschiedlichen Blickwinkeln, wie differenziert heute mit Landschaft und deren Urbanisierung kulturell umgegangen wird. Subjektive Landschaftserfahrungen treffen auf ideale und kulturelle Vorstellungen von Landschaft sowie Strategien und Potenziale deren Inszenierung.

„Made in Bangladesh“: Kiel darf sich zwei weitere Jahre Fairtrade-Stadt nennen. In diesem Monat wurde die Landeshauptstadt zum dritten Mal rezertifiziert. Seit nunmehr acht Jahren klärt Kiel über das Thema Fairer Handel auf und stellt nun das Thema Kleidung in den Mittelpunkt. Beim Kinoabend mit anschließender Diskussion zum Thema faire Arbeitsbedingungen in der Kleidungsproduktion am Montag, 20. September, 18 Uhr, im Studio-Kino wird der Film Made in Bangladesh“ gezeigt. Es geht um eine junge Textilarbeiterin, die versucht, bessere Arbeitsbedingungen für sich und ihre Kolleg*innen einzufordern. Dabei stößt sie sowohl bei ihrem Arbeitgeber als auch bei einigen Kolleg*innen auf Widerstand. Vergünstigte Tickets (zwei Euro) für den Fairtrade-Kinoabend mit „Made in Bangladesh“ gibt es im Vorverkauf im Studio-Kino, Wilhelminenstraße 10, Telefon (0431) 9828101; www.studio-filmtheater.de. Aufgrund der Corona-Vorschriften sind die Plätze begrenzt und werden daher nur im Vorverkauf vergeben. Einlass ist ab 17.30 Uhr.

Corona: (Meldung vom 16. September): Für Schwimmhallen gilt ab Montag, 20. September, die 3G-Regel. Bis zum 26. September werden jeden Tag offene Impfaktionen im Impfzentrum angeboten.

Nächtliche Arbeiten in der Bahnhofsstraße: Im Abschnitt der Bahnhofstraße zwischen Schwedendamm und Gablenzbrücke muss das Tiefbauamt ein Kanalrohr reparieren. Zuvor
wird eine Druckrohrleitung verlegt. Das führt ab 20. September zu Beeinträchtigungen des Verkehrs.

Arbeitslosigkeit: Im 2. Quartal waren 11.284 Personen arbeitslos, davon waren 4.878 Personen langzeitarbeitslos. Die Arbeitslosenquote betrug 8,1% (Vorjahresquartal 8,9 %). Im August erreicht die Anzahl der Arbeitslosen in der Landeshauptstadt Kiel erstmals wieder Werte wie vor der COVID-19-Pandemie. Die Zahl der Arbeitslosen fällt mit 10.946 erstmals seit März 2019 wieder unter 11.000. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 7,9 % und damit das erste Mal seit 17 Monaten unter der Marke von 8 %. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit traf alle Altersgruppen, lediglich die 15 -< 20-Jährigen stiegen gegenüber dem Vormonat saisonüblich um 15 auf 171 Personen an. Auch die Zahl der der Unterbeschäftigten (Arbeitslose, Teilnehmer an einer Maßnahme, Personen in einem arbeitsmarktbedingtem Sonderstatus) ging im August erneut zurück und beträgt aktuell 15.520 Personen, was einer Quote von 10,9 % entspricht. Auch hier entsprechen die Zahlen dem Niveau vor COVID-19.

Laut Stadtsprecherin Kerstin Graupner soll der Weihnachtsmarkt an allen bekannten Standorten stattfinden – so die Corona-Lage es erlaubt. Allerdings sollen die Stände etwas weiter auseinander stehen. Das Hygienekonzept steht noch nicht fest.

Am Freitag, dem 17. September beginnt eine Solidaritäts-Demonstration der IG-Metall um 14:30 auf dem Exerzierplatz. Es geht um den Verlust von hunderten von Arbeitsplätzen an den Standorten Kiel (Friedrichsort), Henstedt-Ulzburg und Rostock. Nach einem Protestzug durch die Innenstadt findet die Abschluss-Kundgebung wiederum auf dem Exerzierplatz statt.

Die Corona-Lage in Kiel am 12. September: Gesamtzahl aller Fälle: 6.849. Davon wieder genesen: 6.399 Personen. 340 Personen sind aktuell positiv getestet. Im Vergleich zum Vortag gibt es 18 neue Positivfälle. Verstorben sind 110 Kieler. Die Kieler Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach Angaben des RKI bei 69,3. 

In die Pedale, fertig, los! Vom 6. bis 26. September nimmt Kiel zum nunmehr siebten Mal an der bundesweiten Aktion STADTRADELN teil. Ziel ist es dabei, privat und beruflich möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen für mehr Radförderung, mehr Klimaschutz und mehr Lebensqualität in den Kommunen – und letztlich Spaß beim Radeln! Unter www.stadtradeln.de/kiel kann man einem schon bestehenden Team beitreten oder ein eigenes gründen. Jeder gefahrene Rad-Kilometer, ob zur Arbeit, zum Einkaufen oder zur Schule, wird gezählt.

Waisenhofstraße wird umgebaut: Die Waisenhofstraße wird vom 13. September an zwischen
Rathausstraße und Knooper Weg umgebaut und anschließend Teil einer neuen Veloroute sein. Zunächst ist der Abschnitt zwischen Dammstraße und Knooper Weg gesperrt.

Großeinsatz der Feuerwehr im Schusterkrug: In der Nacht zum Mittwoch, 8. September, wurden der Integrierten Regionalleitstelle Mitte mehrere Feuer im Außenbereich einer Wohnanlage im Schusterkrug gemeldet. In der Wohnanlage leben rund 460 geflüchtete Menschen, die in Kiel ein neues Zuhause gefunden haben. Die Landeshauptstadt Kiel ist Trägerin der Einrichtung, die AWO betreibt sie. Der Rettungsdienst behandelte 20 Personen, zwei Personen wurden zur weiteren Behandlung mit Verdacht einer Rauchgasvergiftung in ein Kieler Krankenhaus transportiert. Zur Brandursache ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft in alle Richtungen. Bisher liegen keine Hinweise für einen rechtsradikal motivierten Brandanschlag vor.

Freibad Katzheide: Ab Montag, 13. September, kann im Freibad Katzheide täglich noch von
10 bis 17 Uhr geschwommen und gebadet werden. Am 1. Oktober geht das
Sommerbad dann in die Winterpause.

Steenbeker Weg : Das Tiefbauamt legt vom 13. bis 27. September eine neue Schwarzdecke
auf den Steenbeker Weg zwischen B 76 und Eckernförder Straße. Die beiden voneinander getrennten Richtungsfahrbahnen werden nacheinander asphaltiert, und jeweils eine Woche gesperrt. Über das Wochenende 25.-26. September ist die Zufahrt zu den Gewerbegebieten über das Woche nicht möglich.

Aus der Statistik: Am Ende des ersten Quartals (neuere Zahlen sind noch nicht veröffentlicht) waren 2.454 Personen ohne Wohnung. , davon 800 Männer, 306 Frauen und 280 Kinder. Im ersten Quartal konnten 49, im zweiten Quartal noch einmal 58 Wohnungen vermittelt werden. Ende 2020 lebten 29 Wohnungslose auf der Straße, die anderen in von der Stadt gestellten Unterkünften (sowohl Hotels als auch Gemeinschaftsunterkünfte) oder bei Freunden und Verwandten. Etwa die Hälfte der Wohnungslosen sind Geflüchtete. Diese Zahlen beziehen sich auf Personen, die in Kiel gemeldet sind. Eine Anzahl von Personen, die sich aus unterschiedlichen Gründen nicht melden, ist ebenfalls obdachlos. Ihre Zahl kann nur geschätzt werden. Quelle: Quartalsbericht II und Sozialbericht

Bauliche Nachverdichtung in Mettenhof?

Gestern beschäftigte sich der Ortsbeirat von Mettenhof mit den Planungen für eine Nachverdichtung. Die SPD Mettenhof hatte einen Antrag auf die Tagesordnung gesetzt, in dem sie die bauliche Nachverdichtung ablehnt. Schon dieser Antrag schien die Verwaltung zu erschrecken; der Vorsitzende Sönke Klettner berichtete von Anrufen aus der Verwaltung, mit der Bitte, den Antrag zu vertagen. Dieser Bitte wurde dann auch entsprochen, denn der Ortsbeirat möchte sich keine Fundamentalopposition nachsagen lassen und erklärte sich stattdessen bereit, erst einmal eine Videokonferenz zum Thema abzuwarten.

Nachverdichtung in Mettenhof: worum geht es?

Die Verwaltung möchte im Auftrag der Ratsversammlung exemplarisch prüfen lassen, was für Nachverdichtungs-Potentiale bestimmte Baugebiete aus den 50er und 60er Jahren bieten. Das Büro Astoc wurde mit dem Gutachten beauftragt und stellte die Vorgehensweise im August im Ortsbeirat vor. In Mettenhof werden zwei Gebäude-Ensembles untersucht: Osloring und Roskilder Weg. Aufstockung, Abriss, zusätzliche Gebäude, oder nichts davon: die Untersuchung soll ergebnisoffen prüfen. Die Ergebnisse könnten gegenenfalls auch auf andere Gebiete in Mettenhof und in ähnlichen Vierteln angewendet werden.

Warum stoßen die Nachverdichtungspläne auf Ablehnung?

Der Antrag, über den erst in der nächsten Sitzung abgestimmt wird, weist auf die jetzt schon schwierige Situation von Mettenhof hin. „Mettenhof ist traditionell ein bereits sehr dicht besiedelter und sozial benachteiligter Stadtteil, der viele die gesamte Landeshauptstadt Kiel betreffende Belastungen, z.B. bei der Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten, zu tragen hat.„ Dazu kommt eine als unbefriedigend beschriebene Infrastruktur. Eine Nachverdichtung würde möglicherweise das eingespielte Miteinander gefährden.

Der Antrag wies auch auf die mangelnde Akzeptanz in der Mettenhofer Bevölkerung hin. „Gerade für solche Vorhaben ist eine soziale Akzeptanz aber unabdingbar.“

Ein Spaziergang durch den Osloring

17 Uhr an einem sonnigen Nachmittag. Auf den Grünanlagen zwischen den Gebäuden spielen Kinder. Ein Mann hat einen Wurf junger Hunde auf die Wiese gesetzt. Auf den kleinen Spielplätzen zwischen den Häusern sitzen Frauen mit kleinen Kindern. Die größeren Kinder spielen unbeaufsichtigt. Manche kurven auf ihren Fahrrädern durch das Wohngebiet. Im Anschluss setze ich mich auf die Außenterrasse von Café Steiskal im Einkaufszentrum gegenüber. An den Nebentischen sitzen türkische Männer, die sich über mehrere Tischen hinweg miteinander unterhalten und ab und zu in Gesang ausbrechen. Ein typisch heiterer Nachmittag in der multikulturellen Gartenstadt Mettenhof!

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Dossier des Büros Astoc

Bericht in der KN über die Diskussion im Ortsbeirat

Bericht über die Diskussion des Themas im Bauausschuss

Impfzentren werden bald geschlossen

Pressemitteilung:

Wie geht es weiter mit den Corona-Impfungen in Schleswig-Holstein? Darüber hat Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg das Landeskabinett in Kiel informiert. Mit Stand 24. August seien in Schleswig-Holstein 69,2 Prozent der Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft, den vollständigen Impfschutz haben 63,1 Prozent aller Bürger:innen. Damit gehört Schleswig-Holstein im bundesweiten Vergleich weiterhin zur Spitzengruppe der Länder.

Impfzentren werden geschlossen

Noch bis Ende September können sich die Bürger:innen in einem der 28 Impfzentren impfen lassen – von mittwochs bis sonntags ab 13 Uhr auch ohne Termin. Danach sollen die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, die Betriebe und Kliniken den voraussichtlichen Bedarf an Impfungen decken. Im Impfzentrum in Plön wird bereits am 19. September zum letzten Mal geimpft, für alle anderen Zentren wird der 26. September der letzte Tag sein. „Nutzen Sie jetzt noch die Möglichkeit, sich in den Impfzentren impfen zu lassen, bevor diese schließen“, motivierte Gesundheitsminister Heiner Garg die Schleswig-Holsteiner:innen.

Schnelle Hilfe möglich

„Die bisherige Pandemie hat gezeigt, dass wir flexibel agieren können müssen. Daher bereiten wir uns darauf vor, auch weiterhin im Auftrag des Landes beispielsweise Unterstützung durch mobile Teams oder auch temporäre mobile Impfstellen einzurichten, wenn es die Situation erfordert“, erklärte Garg. Außerdem sollen die Impfzentren bei Bedarf wieder in Betrieb genommen werden können.  

Geänderte Anmeldung für Corona-Impfung

Bis zum Schließen der Impfzentren können die Schleswig-Holsteiner:innen auch weiterhin kurzfristig online Termine buchen und wahrnehmen. Dabei gibt es nun eine Änderung: Es stehen nur noch Einzeltermine zur Verfügung. Den Termin für die zweite Impfung erhalten die Bürger:innen künftig direkt im Impfzentrum oder vereinbaren diesen beispielsweise mit ihrer Hausarztpraxis oder Facharztpraxis, wenn der Zeitpunkt einer Zweitimpfung zum Beispiel in den Oktober fällt. Wer eine Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson wählt, benötigt keine Zweitimpfung.

Auffrischungs-Impfung möglich

„Nach aktuellem Wissenstand befürworten Fachleute eine dritte Impfung, um einen nachlassenden Impfschutz aufzufrischen oder einen bestehenden noch zu verbessern. Das ist besonders für die vulnerablen Gruppen wichtig, zu der gerade auch ältere Menschen zählen“, betonte der Gesundheitsminister. Daher werde in Schleswig-Holstein auch ab September – in der Regel jedoch mindestens sechs Monate nach Abschluss der ersten Impfserie – in Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie Einrichtungen der Eingliederungshilfe eine Auffrischungs-Impfung angeboten. Organisiert werden diese von den Hausärzt:innen. In besonderen Fällen können sie auch durch mobile Teams unterstützt werden.

Voraussetzung für eine Auffrischungs-Impfung mit den mRNA-Impfstoffen (BioNTech/ Moderna) ist:

  • Sie sind 80 Jahre oder älter und haben die letzte Impfung vor mehr als sechs Monaten erhalten,
  • oder Sie sind immungeschwächt oder immunsupprimiert – z.B. HIV-infizierte Personen oder Patient:innen während einer Krebstherapie – und haben die letzte Impfung vor mehr als sechs Monaten erhalten,
  • oder Sie wurden vollständig mit einem Vektorimpfstoff (AstraZeneca, Johnson & Johnson) geimpft und haben die letzte Impfung vor mehr als sechs Monaten erhalten.

Auch Jüngere sollen dritte Impfung erhalten können

In der kommenden Woche stimmen die Gesundheitsminister darüber hinaus über einen Antrag aus Schleswig-Holstein ab, die Auffrischungs-Impfung auch für Personen unter 60 Jahren anzubieten.

Weitere Informationen

Unter www.impfen-sh.de können Bürger:innen sich noch bis Ende September ihren Wunschtermin auswählen.

Hier finden Sie Ärztinnen und Ärzte, die in ihren Praxen die Corona-Schutzimpfungen anbieten

Von Freiheiten und Herausforderungen: Digitale Woche in Kiel

Die digitale Woche findet zum fünften mal statt und bietet vom 12. bis 19. September eine Fülle von Veranstaltungen, zum Teil in Präsenz, zum Teil online oder beides gleichzeitig.

Das Programm ist hervorragend organisiert. Klicke auf der Website „Programm“ an, wähle einen Filter, auch mehrere Filter sind möglich. Es erscheint die Liste der passenden Veranstaltungen. Beispiel: wenn ich „Workshop“ und „ohne Vorkenntnisse“ wähle, gelange ich zu dem Workshop „Digitales für Senior*innen – besser mit Tablet und Handy umgehen“. Größer ist die Ausbeute natürlich, wenn du nur einen Filter wählst. Etwa das Special „diwokie Schule“: hier geht es um digitale Wissensvermittlung, Edtechs an Unis oder „wie schüler*innen-orientierte Lernprozesse digital gelingen“.

Digitale Transformation, Digital Leadership, New Leadership, New Work, VUKA-Welt, Agilität, alles nur Buzzwords? Jan Gehrke (thinkplayful) entmystifiziert diese Begriffe in einem gestreamten Vortrag.

Mit dem Online Marketing befassen sich einige Events: etwa die Workshops„SEO für Anfänger“ oder „Wenn der Briefkasten leer bleibt“ oder der Vortrag „Cold Calls war gestern“.

Es ist verständlich, dass so eine Konferenz die fortschreitende Digitalisierung als Chance sieht. Dennoch finden sich unter dem Punkt „Ethik“ auch einige Themen aus der dunklen Seite der Digitalisierung. So befasst sich eine Podiumsdiskussion mit der Frage „Wer verdammt noch mal hat Tante Emma gekillt?“ Thematisiert wird auch die Frage, ob (und wie) die Digitalisierung zur Nachhaltigkeit beitragen kann. Insgesamt geht es auf dieser Konferenz jedoch ganz klar darum, die Digitalisierung zu nutzen.

Digitale Woche Kiel

Etwas zum Schmunzeln: So lief die erste digitale Ratsversammlung

Sackgasse Südspange

Unter dem Motto „Sackgasse Südspange“ lud die GRÜNE Bundestagsabgeordnete Luise Amtsberg in die Weinberg- und Bielenbergkoppel zu einem Infospaziergang ein. Informativ begleitet wurde der Spaziergang durch Stefan Gelbhaar, der verkehrspolitische Specher der Bundestagsfraktion der GRÜNEN, und Verkehrsaktivist Niklas Hielscher, bekannt durch seine informative Website Bielenbergkoppel.

Etwa 50 Personen allen Alters sammelten sich auf der Gemeinschaftswiese, die unter Beton liegen würde, sollte die Südspange gebaut werden. Denn an dieser Stelle würde sich ein Autobahnkreuz befinden.

Bekanntlich fordern die BundesGRÜNEN ein Moratorium für den Verkehrswegeplan. Damit würden alle Pläne auf ihre Klimaverträglichkeit und Sinnhaftigkeit überprüft werden.

Amtsberg ist gegen Südspange und A21 in Kiel

Auf der Veranstaltung betonte Luise Amtsberg ihre Ablehnung von Südspange und A21 in Kiel. „Das löst nicht das Problem, sondern verschiebt es.“ Auch Niklas Hielscher legte dar, dass der Stau, der jetzt (manchmal) vor Kiel steht, durch die Straßenbaupläne von vor der Stadt nur in die Stadt verlagert würde und das Verkehrsaufkommen sogar noch zunehmen würde. Dabei berief er sich auf die Variantenprüfung, die von der Stadt in Auftrag gegeben worden war.

Niklas Hielscher zeigte auf zwei Schautafeln, wie die einzelnen Varianten aussehen würden. Selbst wenn nur die A21 bis zum Barkauer Kreuz durchgezogen wird, auch ohne Südspange, würde eine Nebenstrecke entlang des Eidertalwegs und durch die Flintbeker Straße führen.

Vom konkreten Fall in Kiel weitete Stefan Gelbhaar den Blick auf die deutschlandweiten Straßenbaupläne. Deutschland habe jetzt schon eines der dichtesten Straßennetze weltweit. „Wir müssen eine Debatte führen, ob wir diese Projekte noch brauchen.“

Niklas Hielscher wies auf die steigende Beliebtheit von Kleingärten hin. In den meisten Kieler Kleingartenvereinen gibt es mittlerweile Wartelisten. Auch im Kieler Süden, wo es augenscheinlich noch Leerstände gibt, tut sich etwas. Wobei die Möglichkeit, den Garten wieder an den Straßenbau zu verlieren natürlich auch abschreckt. Trotzdem hat es auch hier zahlreiche Neuverpachtungen gegeben.

Was sagen die Teilnehmer?

Im Laufe des Spaziergangs sprach ich mit einigen Teilnehmern. Ganz wichtig das Erstaunen eines Mannes, dass es ja nicht nur um die Südspange geht. Auch die mögliche Weiterführung der A21 bis zum Barkauer Kreuz wäre eine ganz erhebliche Belastung für die Natur und die Anwohner. Das war ihm vor diesem Info-Spaziergang gar nicht so bewusst.

Geplante Trasse der A21 mit Nebenstrecke

Bernd Jürgens ist in diesem Kleingartengebiet groß geworden. Seine Familie versorgte sich selber mit Gemüse aus dem Garten und er hat schöne Kindheitserinnerungen an diesen Flecken Erde.

Herr Schmiedemeier wohnt in der Flintbeker Straße. Er erklärte mir die Bedeutung einer unterbrochenen Frischluftschneise. „Wenn hier eine zubetonierte Fläche entsteht, merken das die Menschen in der Holtenauer Straße.“ Denn dieses Gebiet liegt in Kiels Frischluftschneise. Eine aufgeheizte Fläche an dieser Stelle würde wie der Wärmeschleier im Eingang von Kaufhäusern wirken und die Luftzufuhr bremsen.

Ein anderer Teilnehmer wohnt weiter nördlich und kennt die B404 nur vom Erzählen der Kollegen. Er wollte sich das mal ansehen.

In der Debatte am Abschluss konnten Luise Amtsberg und Stefan Gelbhaar nicht versprechen, dass das Autobahnmoratorium eine rote Linie in möglichen Koalitionsverhandlungen sein würde. „Rote Linien komme sehr teuer in Verhandlungen“, so Gelbhaar. Aber er konnte versichern, dass Annalena Baerbock keinen Koalitionsvertrag unterschreiben würde, der nicht den 1,5 Grad-Pfad beschreitet.

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Südspange in der Ratsversammlung: Thema vertagt

www.klimaguertel-kiel.de

Kieler Schroeder-Schulen im Gespräch

Eine BDA Podiumsdiskussion zum Thema Schroeder-Schulen am Mittwoch brachte die anwesenden Politiker sehr in Bedrängnis. Denn die meisten Diskutanten hatten nur Lob und Bewunderung für diesen „Schatz“ der Kieler Architektur.

23 Pavillon-Schulen, von denen 14 unter Denkmalschutz stehen, entstanden in der Nachkriegszeit, als der Architekt Rudof Schroeder Leiter des Kieler Hochbauamts war. Daher der Name Schroeder-Schulen. Es sind Freiluft-Schulen, in denen die Klassenzimmer ebenerdig Zugang nach draußen haben. Die Klassenzimmer sind relativ groß, haben jeweils einen Vorraum und eine kleine Rasenfläche, und sind mit Laubengängen verbunden.

Zur Vorgeschichte: die Schroeder-Schulen in der Ratsversammlung

Die Kieler Pläne für die Schroederschulen sehen einen kompletten Umbau der meisten Schroeder -Schulen vor, Abriss ist nicht ausgeschlossen. Das war der Hintergrund eines Beschlusses in der Kieler Ratsversammlung im Herbst 2020: die Verwaltung soll sich für eine Lockerung des Denkmalschutzes hinsichtlich der Schroeder-Schulen einsetzen. Denn noch hält der Denkmalschutz seine schützende Hand über diesem einzigartigen Ensemble. Einzig die Fraktion „die Fraktion“ enthielt sich, alle anderen Parteien stimmten für die Aufweichung des Denkmalschutzes.

Die Diskussionsrunde

Die Experten auf dem Podium deckten die Bereiche Architektur, Denkmalschutz, Pädagogik und Kunstgeschichte ab:

  • Prof. Dr. Klaus Gereon Beuckers, Lehrstuhlinhaber der Kunstgeschichte der CAU
  • Dr. Astrid Hansen, Referatsleiterin Denkmalpflege Hamburg
  • Markus Kaupert, BDA Architekt aus Lübeck
  • Bärbel Lorenzen, Lehrerin an der Gorch-Fock-Schule
  • als Moderator Dr. Thomas Welter, Geschäftsführer des BDA Bundesverband

Die Politik war vertreten durch Arne Langniß, baupolitischer Sprecher der Bündnis 90/Grünen in Kiel, und Tobias von der Heide,MdL für die CDU und Mitglied im Bildungsausschuss des schleswig-holsteinischen Landtags.

Sind die Schroeder Schulen noch zeitgemäß?

Ja, mehr denn je. Das wurde in der Diskussion auf vielfältige Weise deutlich. Prof. Beuckers beschrieb die Entstehung der Pavillon-Schulen in einer Zeit als die Seuche Tuberkulose noch nicht heilbar war. Um 1900 baute man Krankenhäuser als luftige voneinander getrennte Gebäude (Kieler Marine Lazarett!) . Auch die Schulen, die nach diesem Vorbild gebaut wurden, zuerst als Holzbaracken, sollten besonders gesund sein. Viel Luft, viel Unterricht im Freien, lange Flure vermeiden. Das war die Idee hinter den ersten Waldschulen oder Freiluftschulen. Daran lehnte sich Rudolf Schroeder bei der Konzeption der Kieler Pavillon-Schulen an. In Zeiten der Pandemie also hochaktuell.

Tobias von der Heide bemängelte, dass die Schroeder-Schulen keine Differizierungsräume böten. Das sahen die Experten entschieden anders. Aus pädagogischer Sicht erlauben gerade die Schroeder-Schulen eine große Flexibilität. Zu Kaiser Wilhelms Zeiten waren die Tische und Bänke noch aneinander geschraubt. Die Schroeder-Schulen haben dagegen große quadratische Räume und es war Programm, dass das Mobiliar nach Belieben umgestellt werden kann.

Aus eigener Erfahrung kann ich von einer Lehrerin an einer Schroeder-Schule berichten, die in der Mitte des Raums einen runden Teppich gelegt hat. Bei ihr gibt es überhaupt keinen Frontalunterricht. Dafür nutzt sie den Vorraum und den Laubengang als erweitertes Klassenzimmer.

Prof Beuckers erwähnte den starken Bewegungsdrang, den manche Kinder in die Schule bringen. „Heute wird das mit Medikamenten behandelt, in den Schroeder-Schulen gibt es dafür die Außenklasse“ .

Der Bericht einer Lehrerin an einer Schroeder-Schule

Bärbel Lorenzen berichtete von der Art, wie die Grünflächen in der Gorch-Fock-Schule genutzt werden. Die Schulwebsite (siehe unten) gibt einen anschaulichen Eindruck vom Lernen im Freien. Frau Lorenzen erinnerte sich an ihre eigene weitgehend unbeaufsichtigte Freizeit, in der sie ohne pädagogische Betüterung auf Bäume kletterte. Heute verbringt ein Kind, das auf eine Ganztagsschule geht, bis zum Abitur 22.000 Stunden auf dem Schulgelände. Da bieten gerade die Schroeder-Schulen eine vielfältige Architektur mit Kontakt zur Natur.

Die Gorch-Fock -Schule hat einen Schulgarten angelegt und viel Unterricht findet draußen statt. Die Klassenräume sind ästhetisch mit traumhaften Fischgräten-Parkett. Gruppenarbeit, Fächer- und Gruppenübergreifendes Lernen, und alles ,was moderne Pädagogik ausmacht , könne sehr gut an dieser Schule verwirklicht werden, so die Lehrerin.

Naturbezug in Zeiten des Klimawandels

Bärbel Lorenzen und andere betonten den Wert der grünen Klassenzimmer und Gärten für die Kinder. Prof. Beuckers sagte, zu den Reformideen der Pavillon-Schulen gehörte auch das haptische Lernen. Nicht nur Denken sondern auch Anfassen und Gestalten waren gewünscht. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist es gut für Kinder, die Natur zu erleben und wertzuschätzen. Gesund ist der Aufenthalt mit Garten allenfalls. Leider nutzen nicht alle Lehrkräfte an den Schroeder-Schulen die Grünanlagen, und nicht alle haben Schulgärten.

Können die Schroeder-Schulen energetisch saniert werden?

Tobias von der Heide redete sehr lange von der Notwendigkeit standardisierter Verfahren. Das ist Politsprech für Abriss und Neubau, denn eine andere Standardisierung wird es nicht geben. Allenfalls könnte man – so der Architekt Kaupert – beim Fenstereinbau standardisierte Vorgehen wählen. Ansonsten sind die baulichen Gegebenheiten bei aller Ähnlichkeit doch zu unterschiedlich.

Der Lübecker Architekt Kaupert kann sich gut PV-Anlagen auf den Dächern vorstellen. Die Grünanlagen mit Bäumen bieten Verschattung und sind außerdem Teil der grünen Lunge von Kiel.

Die Denkmalschützerin Astrid Hansen bemerkte außerdem, dass Denkmalschutz per se auch immer Klimaschutz ist. Denn in jedem Gebäude ist „graue Energie“ enthalten, die Energie, die beim Bau aufgewendet wurde. Man darf bei Gebäuden nicht nur auf die Betriebskosten schauen.

Neubau ist auch nicht unbedingt günstiger als Sanierung, so die Meinung der Experten. Die Denkmalschützerin war sich auch sicher, dass es Förderprogramme des Bundes gäbe, die angezapft werden könnten, damit die Sanierung den Haushalt weniger belastet.

Jens Jacobus, Architekt und ehemaliger Leiter des Hochbauamtes der Stadt Kiel, meldete sich aus dem Publikum. Er wies darauf hin, dass es in seiner Zeit nie ausreichende Mittel zur Instandhaltung der Schulen gab, was zu ihrem teilweise schlechten baulichen Zustand heute führte.

Kritik an der Politik

Mehrere Sprecher hielten die politischen Gründe generell für vorgeschoben. Es würde in Wirklichkeit um die Überlegung gehen, wie man den Boden gewinnbringender verwerten könne. Die Pavillon-Schulen sind nämlich ziemlich raumgreifend. Die Experten waren sich auch einig, dass Neubau mit Sicherheit weniger und kompaktere Schulen bedeuten würde. Die anwesenden Politiker Arne Langniß und Tobias von der Heide bestritten, dass es ihnen um Bauland geht.

Dr. Astrid Hansen und auch andere betonten die Einzigartigkeit der Schroeder-Schulen für die Architektur und als Wahrzeichen für Kiel. Wir haben keine „Altstadt“, aber rund um das Stadtzentrum herum gibt es Altes und Bewahrenswertes, von den Jugendstilhäusern bis zu den Pavillon-Schulen. Nicht nur für Kinder, sondern auch für alle Kieler sind die Schroeder-Schulen ein Schatz, das war die Mehrheitsmeinung in dieser Runde.

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Das Schicksal der Schroederschulen

Website der Gorch-Fock-Schule

Schroeder-Schulen Thema des BDA (Bund deutscher Architekten

Neue Grundschule für Gaarden

Für die vielen Kinder im Stadtteil Gaarden wird eine neue Grundschule gebaut. Standort ist das Grundstück der abgerissenen Schwimmhalle an der Johannesstraße. Geplante Fertigstellung: Sommer 2025. Der erste Preis ging an den Entwurf des Architekturbüros Hascher Jehle.

Tatjana Peters vom Amt für Schulen berichtete im Ortsbeirat Gaarden, dass es ab 2023 eng wird. „Die Schulen sind voll….Wir rechnen mit steigenden Schülerzahlen im nächsten Schuljahr 22/23.“ Dabei spielt die Hörnbebauung eine Rolle. Wie genau die Schuleinzugsgebiete aussehen werden, steht noch nicht fest. Bis zur Einweihung der neuen Grundschule wird das Amt also zusätzliche Flächen akquirieren. Das können Container sein, aber auch leerstehende Ladenlokale. „Wir sind da komplett offen,“ sagte Tatjana Peters. Sie sagte, das Aufstellen eines Containers sei nicht so einfach, wie man denken könnte. Insofern komme auch der Umbau einer angemieteten Ladenfläche in Frage.

Schule mit innovativem Design

  • Der neue Trend im Schulbau wird hier umgesetzt: die Compartment-Schule. Hier teilt sich ein Klassenjahrgang eine ganze eher offen gestaltete Zone.
  • Durch Fahrstühle und Toiletten in jedem Stockwerk ist die Schule barrierefrei.
  • Die großflächige Verglasung wird begrünt. Umlaufende Balkone sind Aufenthaltszonen, aber auch Fluchtwege und Zugang zum Fensterputzen. Durch die Balkone und die Begrünung wird Transluzenz geschaffen, also Lichteinfall ohne direkte Sonne.
  • Bei diesen Großraumschulen sind schallschluckende Decken essentiell. Stefan Saleh von der Abteilung Bildungsbau betonte die Herausforderung an die Architekten, die Schallbelastung zu minimieren.
  • Der Schulhof befindet sich auf dem Dach der Zweifeld-Sporthalle. Auch der Gang zwischen Hauptgebäude und Sporthalle ist Pausenraum.
  • Es wird keine Elternparkplätze geben. Das Umfeld wird nicht vollständig versiegelt. Damit soll der Eltern-Taxi-Verkehr von vorneherein unterbunden werden.

Wie schon von der Hans-Christian-Andersen-Schule bekannt, soll auch diese Schule Raum für andere Aktivitäten bieten. Die VHS bekommt einen Raum, der schulärztliche Dienst ebenfalls. Außerhalb der Schulzeiten können Vereine die Sporthalle nutzen. Sogar Gastronomie könnte möglich sein, solange die Kinder abgeschirmt sind.

Die neue Schule in der Diskussion

Insgesamt fanden die Schulbaupläne viel Zustimmung im Ortsbeirat Gaarden, sowohl bei den Ortsbeiräten als auch bei den Besuchern. Ein Thema in der Diskussion war jedoch der Lärm. Der Experte klärte auf, dass Kinderstimmen laut Emissionsgesetz nicht als Lärm gelten. Es wird sich nicht vermeiden lassen, dass es in den Pausen für die Anwohner mal laut wird. Stefan Saleh: „Es ist nicht möglich, eine Schallschutzmauer um eine Schule zu bauen.“

Auch nach den alten Linden wurde gefragt. Sie sind in den Bauplänen noch eingezeichnet. Herr Saleh sagte, es sei in Kiel generell ganz schwierig, einen Baum anzufassen. Das sei jedes Mal ein hartes Ringen.

Zeitplan für die Grundschule

Im kommenden Jahr soll der Bauantrag gestellt werden. Das Verfahren zur Beauftragung des Wettbewerbsgewinners Hascher Jehle Design läuft. Für die Fertigstellung wird der Sommer 2025 angepeilt.

(Foto Hascher Jehle Architekten)

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Lob für neue Pläne für Grundschule in Gaarden

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Südspange in der Ratsversammlung: Thema vertagt

Die A21 und die Südspange waren gestern Thema in der Ratsversammlung. Anstatt sich eindeutig dagegen zu positionieren, wurde das Thema jedoch vertagt.

Es begann mit einer Einwohnerfrage, gestellt von Christian Herold vom BUND: Er fragte nach der Abstimmung zwischen DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH ) und der Kieler Verwaltung. Ein wichtiger Punkt, denn obwohl die A21 und Südspange eine Planung des Bundes sind, würden die Belange der Stadt Kiel durchaus berücksichtigt werden, wie mir Christian Merl, Sprecher der DEGES schrieb:

”Wir stehen in einem beständigen und engen Austausch mit der Verwaltung der Stadt Kiel und wir beteiligen die Stadt intensiv an unseren Planungen. Wir sind überzeugt, dass uns die Stadt Kiel informieren wird, wenn entsprechende Entscheidungen der Stadt hinsichtlich neuer Mobilitätsangebote beschlossen werden, die unser Projekt tangieren. „

In der etwas schwammigen Darstellung des Oberbürgermeisters, der auf die Anfrage antwortete, hörte sich das eher so an, wie wenn irgendwann einmal mit der DEGES kommuniziert werden würde: „Wir sind noch nicht soweit. ….Wir sind anzuhören….. Wir werden Stellungnahmen abgeben.“ Die von Kiel entwickelten Masterpläne , Machbarkeitsstudie und relevanten Daten und Dokumente seien übergeben worden. Aber : „Neben den erforderlichen Kontakten zum Austausch der vorhandenen Daten auf Arbeitsebene erfolgte keine Abstimmung mit der DEGES. Die Landeshauptstadt
Kiel wird als Trägerin öffentlicher Belange im weiteren Planungsprozess bei allen wesentlichen Zwischenschritten durch die DEGES beteiligt“ , heißt es in der schriftlichen Antwort.

OB Kämpfer bestätigte jedoch das Ziel, in Kiel mittelfristig eine Reduktion des Verkehrs um 40 Prozent weiter anzustreben.

Anträge der Linken und SSW: Abschied von der Südspange

Beide Parteien beantragten den Beschluss zur Südspange, den die Ratsversammlung 2017 beschlossen hat, zu korrigieren und zu revidieren. Kurz: zurückzunehmen. Burkhardt Gernhuber (Linke) nannte die Pläne zur Südspange und zur A21 in Kiel „völlig aus der Zeit gefallen“. Jede zusätzliche Straßenfläche generiert zusätzlichen motorisierten Individualverkehr. Das vertrage sich nicht mit Kiels erklärtem Bekenntnis zur Verkehrswende. Er verwies auf die Naturkatastrophen der letzen Monate, auf brennende Wälder in Europa, auf Überschwemmungen in Deutschland. „Die Natur schlägt zurück.„

Marcel Schmidt (SSW) sagte: „Dieses Bauen von zwei Autobahnkreuzen müssen wir stoppen…… Wir wollen dieses Projekt nicht mehr.“ Auch er verwies auf Kiels Beschlüsse zum Klimaschutz, und das Bekenntnis zum Klimanotstand, der im Beschluss allerdings Climate Emergency genannt wurde, um juristische Konsequenzen auszuschließen.

Marcel Schmidt verwies auch auf die Stadtbahn, die Kiel gerade konzipiert. Dadurch würden die Staßenbaupläne im Kieler Süden obsolet werden. Hier kam allerdings schnell der Einwand, dass Süspange und A21 in Kiel eher die Mobilität mit dem Umland als den innerstädtischen Verkehr betreffen. Was leider nicht erwähnt wurde: wenn Kiel eine Straßenbahn bis in den Kieler Süden planen würde, was allerdings zur Zeit nicht passiert, wäre das tatsächlich ein starkes Argument, in diesem Bereich keine weiteren Straßen zu bauen.

Wird das Ostufer durch die Südspange entlastet?

Florian Waigel (CDU): „Wir brauchen dieses Projekt und freuen uns , dass der Bund bezahlt.“ Außerdem verwies er auf die gestiegene Zahl von Pkw in Kiel. Er argumentierte außerdem, dass die Südspange das Ostufer entlasten würde.

Dirk Scheelje (Grüne) nannte diese Entlastung eine Illusion. Die Ostuferentlastungstraße (Ostring 2) würde es nie geben, sie steht zwar im Bundesverkehrswegeplan, aber nicht als dringlicher Bedarf. „Die Südspange macht nur Sinn , wenn es eine Ostuferentlastungstraße gibt. Die wird es nie geben.“

Die Südspange allein würde nur zusätzlichen Verkehr auf das Ostufer bringen.

Thema vertagt bis DEGES Gutachten da ist

Die Grünen sind eigentlich auch gegen die Südspange und A21 auf Kieler Stadtgebiet, wollten sich aber nicht gegen die Mehrheit positionieren. Arne Stenger (Grüne) sagte, dass die ablehnende Haltung der Grünen ja bekannt sei. „Wir könnten sehr gut auf den Antrag springen. Aber wir haben keine Mehrheit hier.“

Mehrere Redner betonten das schon einmal beschlossenen Ja zu den Straßenbauplänen im Kieler Süden und waren nicht beeindruckt von den Entwicklungen der Zwischenzeit.

Das Thema kommt wieder auf die Tagesordnung, wird aber zurückgestellt, bis das Gutachten zu den Trassenvarianten der DEGES veröffentlicht wird. Dann könnte es allerdings zu spät sein, sich noch zu positionieren, sagte Marcel Schmidt.

Vor dem Schloss, in dem die Ratsversammlung tagte, versammelten sich etwa 30 Personen in einer spontanen Demo, um gegen die Südspange zu protestieren.

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Südspange und A21-Anbindung

A21 und Südspange spalten Kieler Rat und die rot-grüne Kooperation

BUND und NABU nicht glücklich mit dem Konzept Stadtgrün

Offener Brief von BUND und NABU zu den beratenden Umwelt- und Bauauschusssitzungen diese Woche. Der Beschluss zum von der Stadtverwaltung vorgelegten Konzept Stadtgrün soll am 19.8.22 erfolgen.

Konzept Stadtgrün: Freigabe des Grüngürtels für Infrastrukturmaßnahmen

Passend zum 100jährigen Jubiläum des Kieler Grüngürtels im kommenden Jahr liegt
jetzt das Konzept Stadtgrün zum Beschluss und entsprechender Vorberatung im
Umwelt- und Bauauschuss in der kommenden Woche vor. Die Bedeutung des Kieler
Stadtgrüns als Standortfaktor wird ebenso hervorgehoben wie seine Wichtigkeit im
Rahmen von Klimaanpassung.

„Die Erhaltung und Ausweitung des Stadtgrüns im Sinne einer grünen Infrastruktur
im Siedlungsraum ist daher von zentraler Bedeutung“, heisst es passend dazu (S.12).

Trotzdem kann sich die Stadtverwaltung weder zu einem verpflichtenden
Grünflächenfaktor (d.h. Festsetzung wieviel Stadtgrün /Einwohner vorhanden sein
muss), noch zu einer verpflichtenden Ausgleichsregelung auf dem Stadtgebiet
durchringen.

Explizit wird sogar der Innere Grüngürtelring aus der Verpfichtung
herausgenommen für Infrastrukturmaßnahmen.*

„Der Grüngürtel wird erneut entgegen aller Absichtserklärungen zum
Bauerwartungsland erklärt. Denn jedes neue Wohngebiet, jedes Gewerbegebiet, jede
neue Straße dient der Infrastruktur.“, so Hartmut Rudolphi vom NABU. „Wie
deutlich müssen der Klimawandel und das Artensterben noch spürbar werden, bevor
auch die Stadt Kiel versteht, dass die innerstädtischen Grünflächen unter einen
wirksamen Schutz gestellt und ausgebaut werden müssen. Die Starkregenereignisse
in den letzten Wochen dürfen von Politik und Verwaltung nicht einfach ignoriert
werden. Es ist ein Armutszeugnis, dass Kiel stattdessen weitere Grünflächen für
Versiegelung opfern will“.

Ulrike Hunold von der BUND-Kreisgruppe Kiel appelliert an die Politik:

„Ein echter Schutz für den Klimagürtel muss festgeschrieben werden. Als
notwendig erachtete Eingriffe müssen als Ausnahme in einem echten
Abwägungsprozess begründet werden und an anderer Stelle durch Lückenschluss
innerhalb des Klimagürtels ausgeglichen werden. Wir fordern die Politik auf,
hier zum Jubiläum des Grüngürtels als Korrektiv einzuschreiten.“

*S.49: Selbstverpflichtungen Mit Beschluss des hier vorliegenden Konzeptes
Stadtgrün werden folgende Selbstverpflichtungen (↑) kurzfristig umgesetzt bzw.
zur Umsetzung vorbereitet: Erhalt des Grüngürtels und der innerstädtischen
GrünflächenEs erfolgen keine weiteren baulichen Eingriffe in den Kieler
Grüngürtel (Innenstadtring) in seiner jetzigen Ausdehnung (Ausnahme:
Infrastruktur-Baumaßnahmen) und keine weiteren baulichen Eingriffe in die
Grünflächen zwischen dem Innenstadtring und der Förde.

Link zum Entwurf