Archiv der Kategorie: Allgemein

Stadion: Alternativen für die Zufahrt

Zu den Plänen des Stadionausbaus gehört auch eine neue Zuwegung. Sie würde von der Nordseite des Stadions in einem Bogen an dem geplanten Parkhaus und dem geplanten Regenauffangbecken und dem geplanten Fahrradparpklatz vorbei in die Projensdorfer Straße einmünden. Auf der Karte zum Aufstellungsbeschluss (B-Plan1014) ist diese Zuwegung noch nicht eingetragen.

Aufstellungsbeschluss Holsteinstadion

Die Bürgerinitiative „Für einen zukunftsorientierten Stadionausbau“ hat sich Gedanken zu Alternativen dieser dreispurigen Zufahrt gemacht, die den Landschaftsverbrauch minimieren würden. Katrin S. von der Bürgerinitiative sandte mir eine Vorlage für diesen Text.

Die Zu- und Abfahrt des Parkhauses wird über die B503 realisiert.


Das bisher aufgeführte Argument der Planer, dass das nicht möglich sei, weil die B503 Bundesangelegenheit ist, ist schwer nachzuvollziehen, da bei der Anbindung des CITTI-Parks an die A215 (Bundesautobahn) auch Lösungen gefunden wurden. Da es sich um denselben Investor handelt, kann man sicher auf vorhandene Erfahrungen zurückgreifen. Außerdem hat das Tiefbauamt gegenüber Ratsherrin Kordouni auf Nachfrage bestätigt, dass die Anbindung zwar schwierig aber durchaus möglich wäre.

Oder man plant zumindest die Abfahrt aus dem Parkhaus über die neu gestaltete Kreuzung. Dann müsste die Zufahrtsstraße über die Schrebergärten auf der anderen Seite im besten Fall nicht so überdimensioniert ausfallen.

Die Zu- und Abfahrt des Parkhauses wird parallel zur B503 realisiert.


Die andere Möglichkeit wäre eine Trassenführung parallel zur B503 mit direktem Anschluss an die Kreuzung Steenbeker Weg/Elendsredder/Projensdorfer Straße (optimalerweise per Kreisverkehr). So würden in der Summe sogar weniger Schrebergärten geopfert werden müssen („1.2.11 Kleingartenentwicklungskonzept“), das Geländeniveau müsste nicht, wie bei der jetzt geplanten Trasse, mit erheblichem Aufwand angepasst werden und das vorprogrammierte Verkehrschaos an der jetzt geplanten Einmündung/Abfahrt in der Projensdorfer Straße könnte vermieden werden.

Für die BI wäre natürlich die Alternative ganz ohne Parkhaus am liebsten.

Dann müsste lediglich die Zuwegung (wie oben) für Feuerwehr-/Sicherheits-/Rettungskräfte realisiert werden, müsste aber definitiv nicht so überdimensioniert ausfallen.

Alternativen Standorte für das Parkhaus am Stadion

Die Bürgerinitiative findet ein Parkhaus weder notwendig noch wünschenswert, schlägt aber dennoch folgende alternative Standorte vor:

Alternative 1: Kaserne Belvedere
Eine zukünftige Nutzungsplanung der Kaserne wäre von der Stadt zu prüfen

Alternative 2: Wissenschaftspark / Uni
Ausbau der Parkflächen/Parkhaus Wissenschaftspark, mit gemeinsamer Nutzung der Uni
Eine detaillierte Zusammenarbeit bez. Nutzung und Kostenteilung mit der Uni wäre von der Stadt zu prüfen

Alternative 3: Lubinus-Klinik
Ein gemeinsamer Ausbau und Nutzungsplan von Parkflächen/Parkhaus an der Lubinus-Klinik wäre zu prüfen

Alternative 4: Brachfläche Ecke Projensdorfer/Elendsredder
Nutzung der „Dreicksbrachfläche“ zum Ausbau einer Parkfläche oder eines minderstockigen Parkhauses. Eine kostenintensive Erschließung der Zufahrtsstraßen würde entfallen, es würden weniger Wald und Schrebergärten zum Opfer fallen.

Alternative 5: Parkhauses Kiwi-Tower/Wik
Ein Nutzungsrecht des neuen Parkhauses wäre zu prüfen

Alternative 6: Famila Wik
Ein gemeinsamer Ausbau und Nutzungsplan von Parkflächen/Parkhaus am Famila-Markt sowie der angrenzenden Neben-Parkflächen wäre zu prüfen.

Alternative 7: Flächen hinter dem ehemaligen Hagenuk-Gebäude westlich des Nordfriedhofs

Kleingärtenzerstörung mit System

Gutachten: auch Südspange verfassungswidrig?

Pressemitteilung des Kieler Bündnisses „Vorfahrt für den Klimagürtel“
zum Rechtsgutachten bezüglich der Verfassungswidrigkeit des
Bundesverkehrswegplans

Der Bundesverkehrswegeplan 2030 und der dazugehörende Bedarfsplan des Bundes verstoßen gegen EU-Recht und sind verfassungswidrig. Dies stellt ein Rechtsgutachten des BUND fest, das am Donnerstag der Öffentlichkeit vorgestellt wurde (1). Den Straßenplanungen im Kieler Süden wie der Südspange und dem Weiterbau der A21 würde somit die rechtliche Grundlage entzogen, wenn dies vor dem Bundesverfassungsgericht erfolgreich eingeklagt wird:

Auf der Ebene der einzelnen Projekte wie der Südspange müssten alle Planungen gestoppt werden, deren Bedarfsbegründung auf dem aktuellen Bedarfsplan beruhen oder zu denen Alternativen nicht ausreichend ermittelt, beschrieben und bewertet wurden.

Das Gutachten moniert einerseits gravierende formelle Mängel: Das Pariser Klimaabkommen von 2015 wurde in dem Ende 2016 verabschiedeten Bedarfsplan überhaupt nicht berücksichtigt. Eine nach EU-Recht obligatorische strategische Umweltprüfung (SUP) hat nicht annähernd in dem erforderlichen Maß stattgefunden. Der Bedarf an Projekten wurde ausschließlich nach Kriterien der Wirtschaftlichkeit berechnet, nicht anhand der Auswirkungen auf das Klima.

Zudem ist der Bedarfsplan mit seinen 900 Straßenprojekten (Neubau und Ausbau) auch inhaltlich mit der Verfassung (Artikel 20GG) und auch den Zielen des aktuellen Klimaschutzgesetzes unvereinbar. Bereits im April hatte das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass Freiheitsrechte späterer Generationen verletzt würden, wenn ihnen ein Großteil der Emissionsverringerung aufgebürdet würde.

Das Kieler Bündnis „Vorfahrt für den Klimagürtel“ stellt fest, dass die Straßenplanungen im Kieler Süden, die große Teile des Grüngürtels schädigen würden, auf wackligen Beinen stehen. Das Bündnis fordert, sofort in die Planungen für tragfähige Alternativen einzusteigen, die für die Entlastung von klimaschädlichem Autoverkehr sorgen.

Das Bündnis fordert von der Stadt Kiel insbesondere:

  • Eine schnelle Integration des Kieler Südens (Neumeimersdorf, Gewerbegebiet Wellsee) in die Stadtbahnplanungen mit einem leistungsstarken Park&Ride – Konzept für Pendlerinnen aus Richtung Süden.
  • Einsatz beim Land für eine schnellere Realisierung der Ausbaus und Elektrifizierung der Bahnstrecke Bad Oldesloe-Neumünster, die umsteigefreie Züge von Hamburg über Bad Segeberg nach Kiel ermöglichen wird. Derzeit ist ein Planungsbeginn erst nach 2027 vorgesehen (2).
  • Voraussetzungen zu schaffen, dass der Güterverkehr über die Kieler Häfen weitgehend über die Schiene abgewickelt wird.
  • Konsequente Umsetzung der Maßnahmen des Masterplan Mobilität der KielRegion mit Schwerpunkten Radverkehr und ÖPNV, um die vorgesehene Reduktion des KFZ-Verkehrs um mindestens 40% bis 2035 in Kiel zu erreichen.

Vom Bund fordert das Bündnis neben einem sofortigen Stopp der jetzigen Straßen-Planungen perspektivisch eine transparente Prüfung von weiteren Varianten der Anbindung der A21/B404, wie sie auch die Kieler ÖPNV-Grundlagenstudie (3) von 2019 empfiehlt. Dazu gehört insbesondere der Verzicht auf einen Autobahnbau bis zum Barkauer Kreuz. Die Kieler Bürgerinnen sind hier von Anfang an einzubeziehen und nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen wie im jetzigen Verfahren.

BUND-Rechtsgutachten

Messerstecherei in Kiel-Mettenhof

Montagnachmittag (4. Oktober) kam es in Mettenhof zu einer Auseinandersetzung zwischen drei Personen, bei der alle Beteiligten teils schwere Verletzungen erlitten. Die beiden Tatverdächtigen sind festgenommen. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen aufgenommen.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand gerieten zunächst gegen 15:20 Uhr zwei miteinander nicht bekannte 21 und 26 Jahre alte Männer in einem Drogeriemarkt am Kurt-Schumacher-Platz in verbalen Streit. Der Auslöser war offenbar ein Missverständnis. Nachdem sich der Streit nach draußen verlagerte, griffen Zeugen ein und trennten die beiden Kontrahenten.

Kurz darauf erschien ein 22 Jahre alter Angehöriger des 21-Jährigen am Ort, woraufhin der Streit erneut entbrannte. Mutmaßlich fügte der 21-Jährige dem 26-Jährigen schwere Verletzungen am Oberkörper durch Messerstiche zu, die laut Auskunft von Medizinern potentiell lebensbedrohlich waren. Er befindet sich mittlerweile außer Lebensgefahr und wird in einem Krankenhaus behandelt. Während der Auseinandersetzung verletzten sich auch die beiden Angreifer, offenbar durch das eigene Messer.

Ein Zeuge griff beherzt in die Situation ein und konnte die Beteiligten trennen, woraufhin die beiden Tatverdächtigen mit einem PKW flüchteten. Zwischenzeitlich versammelten sich rund 50 Schaulustige vor Ort.

Der 22-Jährige wurde kurz darauf in einem Auto sitzend im Jütlandring angetroffen und von Beamten des 1. Reviers festgenommen. Aufgrund seiner schweren Beinverletzungen kam er zur Behandlung in ein Krankenhaus und von dort Dienstagvormittag ins Polizeigewahrsam.

Der 21 Jahre alte Tatverdächtige wurde von Beamten des 2. Reviers in seiner Wohnung im Jütlandring angetroffen und festgenommen. Er kam nach ärztlicher Versorgung seiner Verletzungen noch am Montag ins Polizeigewahrsam.

Beide Tatverdächtige sind polizeilich bereits bekannt .

Das Kommissariat 11 der Kieler Kriminalpolizei führt gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wegen versuchten Totschlags. Zeuginnen und Zeugen, die bislang noch nicht von der Polizei befragt wurden, werden gebeten, sich unter 0431 / 160 3333 mit den Beamtinnen und Beamten in Verbindung zu setzen.

Suche nach der Tatwaffe

Die beiden 21 und 22 Jahre alten Tatverdächtigen wurden Dienstagnachmittag auf Antrag der Kieler Staatsanwaltschaft einer zuständigen Haftrichterin vorgeführt. Diese entsprach dem Antrag und erließ soeben Untersuchungshaftbefehle wegen versuchten Totschlags, die sofort vollstreckt wurden. Die beiden Männer kamen in Justizvollzugsanstalten.

Rund 40 Kolleginnen und Kollegen aus Eutin unterstützten Dienstag das Kommissariat 11 bei einer größer angelegten Absuche in Mettenhof. Ziel der Maßnahme war das Auffinden der Tatwaffe. Sie konnten ein Messer auffinden, das nun durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kommissariats 6 spurentechnisch untersucht wird.

Der eingesetzte Notarzt, der die Oberschenkelverletzung des 22 Jahre alten Tatverdächtigen behandelte, betonte, dass die Polizisten des 1. Reviers, die den Mann im Auto sitzend angetroffen hatten, die Wunde sehr gut erstversorgt hätten. Aufgrund der starken Blutungen hatten die Beamten ein Tourniquet eingesetzt, um die Blutungen zu stillen. Hierdurch sei ein lebensgefährlicher Blutverlust abgewandt worden, so der Notarzt.

Bei dem 21 Jahre alten Tatverdächtigen entnahm ein Polizeiarzt Montagabend eine Blutprobe, um einen eventuellen Konsum von Betäubungsmitteln zu verifizieren. Das Ergebnis steht noch aus. Unter Alkoholeinfluss stand zum Tatzeitpunkt keiner der Beteiligten.

Die weiteren Ermittlungen zum Ablauf sowie Hintergründen der Tat führt das Kommissariat 11 der Kieler Kriminalpolizei gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft.

(Das Foto zeigt den Kurt-Schumacher-Platz.)

Weiterlesen?

Kieler Nachrichten (mit Paywall): 50 Schaulustige, drei Verletzte

Messerstecherei auf der Holtenauer Straße

Kiel: Kurznachrichten

Der Corona-Stand in Kiel am 28.9 um 23 Uhr: Gesamtzahl aller Fälle: 7.131. Davon wieder genesen: 6.799 Personen. 220 Personen sind aktuell positiv getestet. Im Vergleich zum Vortag gibt es vier neue Positivfälle. Verstorben sind 112 Kieler*innen. Die Kieler Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach Angaben des RKI bei 49,1. 

Herbstmarkt im Freilichtmuseum Molfsee: Kürbisse in allen Formen und Farben, saftige rote Äpfel in Körben, kuschelig warme Kleidungsstücke und der Duft von frisch gebackenem Brot und leckerem Blechkuchen – all das gibt es auf dem beliebten Herbstmarkt, der nach der Corona bedingten Pause in diesem Jahr vom 2.-10. Oktober wieder seine Türen öffnet.  Es gilt die 3G-Regel. https://freilichtmuseum-sh.de/de/programm

Jahrmarkt auf dem Wilhelmplatz: Der Herbstmarkt findet vom 1. bis 10. Oktober auf dem Wilhelmplatz
statt. Der Platz steht daher vom 27. September, 6 Uhr, bis voraussichtlich zum 12. Oktober, 20 Uhr, nicht als Parkfläche zur Verfügung. Die Fahrgeschäfte und Stände öffnen täglich um 14 Uhr und haben freitags und sonnabends bis 23 Uhr, an allen anderen Tagen bis 22 Uhr geöffnet. Einen Ruhetag wird es nicht geben.

Alte Mu: Die Ideenwerkstatt ist eine dreiteilige Veranstaltungsreihe, die sich um die bauliche Zukunft der ALTEN MU dreht. Denn sobald ein Erbbaurechtsvertrag mit Stadt und Land vorliegt, dürfen wir das Gelände auch baulich mit unsere Vision des gemeinschaftlichen Wohnen und Wirkens füllen! Im Kolloquium am 04.09.21 lernten wir bereits die Architekturbüros kennen, die sich auf den Umbau der ALTEN MU beworben haben. Bei der Werkstatt am kommenden Samstag, 02.10.21, begutachten wir die Entwürfe der Büros und tauschen uns über die gemeinsame bauliche Vision aus. Willst du dabei sein? Anmeldung info@altemu.de . Bei der Gremiumssitzung am 20.11.21 werden dann die drei Entwürfe der Architekturbüros von einer Fachjury bewertet und eine Weiterarbeitungsempfehlung für die ALTE MU ausgesprochen.

Schwimmkurse in den Herbstferien:

  • Im Hörnbad finden montags bis freitags vom 4. Oktober bis 15. Oktober vier Seepferdchenkurse statt, die um 9 Uhr, 10 Uhr, 11 Uhr und 12 Uhr beginnen. Die zehn Unterrichtseinheiten à 45 Minuten kosten insgesamt 75 Euro.
  • Auch in Schilksee kann das Schwimmabzeichen Seepferdchen erworben werden. Dort finden ebenfalls wochentags zwei Kurse statt, die um 10 Uhr und um 11 Uhr beginnen. Die zehn Unterrichtseinheiten à 45 Minuten kosten insgesamt 75 Euro.
  • Das Seeräuberabzeichen kann auch in beiden Hallen gemacht werden. Die Kurse finden wochentags um 12 Uhr statt und umfassen je fünf Einheiten à 45 Minuten. Es gibt je einen Kursus in der ersten und einen in der zweiten Ferienwoche. Die Teilnahme kostet 37,50 Euro.
  • Für etwas geübtere Schwimmer*innen bietet die Schwimmhalle Schilksee in beiden Wochen je einen Bronzekursus an, der wochentags um 13 Uhr beginnt. Die fünf Unterrichtseinheiten à 45 Minuten kosten insgesamt 37,50 Euro.
  • Auch für das Schwimmabzeichen in Silber gibt es Ferienkurse im Hörnbad. Jeweils von Montag bis Freitag finden die Kurse mit fünf Einheiten à 45 Minuten statt. Die Einheiten beginnen jeweils um 9 Uhr und die Teilnahme kostet insgesamt 37,50 Euro.

Die Kurse können vor Ort in den beiden Hallen gebucht werden. In der Schwimmhalle Schilksee ist derzeit keine Kartenzahlung möglich.

Wochenende der Museen: In diesem Herbst präsentieren sich die Museen endlich wieder mit
einem Sonderprogramm und einem gemeinsamen Ticket – und das gleich an zwei Tagen. Am 16. und 17. Oktober findet erstmalig in Kiel das „Wochenende der Museen“ statt. Tagestickets für Sonnabend oder Sonntag gibt es für acht Euro, das Wochenendticket für beide Tage kostet zwölf Euro. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren buchen ein kostenfreies U16-Ticket. Die Karten können bis zum Ende der Veranstaltung am 17. Oktober, 17 Uhr u.a. im Welcome Center Kieler Förde, Stresemannplatz 1-3, erworben werden.

Tornado in Kiel

Heute Abend fegte ein Tornado durch Kiel – von Meimersdorf durch die Innenstadt zur Kiellinie. Sieben Menschen wurden teils schwer verletzt. Auch in Gaarden riss ein starker Wind Dachziegeln herunter.

Auf dem Bericht in den Kieler Nachrichten sieht man spektakuläre Fotos: https://www.kn-online.de/Kiel/Tornado-Liveblog-Windhose-ueber-Kiel-Baeume-entwurzelt-Menschen-ins-Wasser-gezogen

(Das Foto ist ein Motivbild! Nicht Kiel. )

Die Weberstraße und das Gehweg-Parken

Ob Holsteinviertel, Französisches Viertel, Samwerstraße oder Weberstraße, immer geht es um die Frage, wem der öffentliche Raum in Form von Gehwegen gehört. Es gibt kaum eine Ortsbeiratssitzung, in der nicht über Parkplätze diskutiert wird. Vor allem das Gehweg-Parken ist ein häufiger Zankapfel.

Die Diskussion in der letzten Sitzung des Ortsbeirats Mitte um die Weberstraße war exemplarisch. Es ging um den Abschnitt zwischen Herzog-Friedrich-Straße und Prünne auf der Bahnhofseite. Das Parken auf dem Gehweg ist hier üblich. Dummerweise bleiben dann nur etwa 50 Zentimeter Gehweg neben dem parkenden Auto übrig . Besonders kritisch – so erklärt es mir eine Anwohnerin – ist die Stelle, an der die Wiese endet, was auf dem Beitragsbild gut zu erkennen ist.

Für Rollstühle ist hier kein Durchkommen. Es bestand Einigkeit im Ortsbeirat, dass dies eine unhaltbarer Zustand ist. Denn Kiel möchte eine inklusive Stadt sein.

Interessant war die Diskussion um den Parkdruck allgemein. Denn mit jedem wegfallenden Parkplatz steigt der Parkdruck, zumal die Zahl der PKW in der Corona-Krise zugenommen hat.

Die Weberstraße ist überall

Hier einige Argumente aus der Diskussion:

Es gibt in der Gegend viele Büros. Die Angestellten könnten auch oft mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen.

In den Parkhäusern ist Platz. Aber sie machen um 22 Uhr zu.

Quartiers-Garagen in den Parkhäusern wäre eine Möglichkeit. Gemeint sind reservierte Stellbereiche.

Es ist eine Illusion, dass irgendwo neue Parkplätze geschaffen werden.

Man muss die Leute dran gewöhnen, dass Parken etwas kostet.

Aber manche Leute müssen mit dem Auto kommen.

Es geht nicht mehr, dass das Auto subventioniert wird, indem kostenloser öffentlicher Raum in Form von Parkplätzen bereit gestellt wird.

Es gibt immer mehr Autos, das geht nicht.

Könnten die Parkplätze von Möbel Höffner nachts bespielt werden?

Grundsätzlich sind Parkplätze eine knappe Ressource, die in Baugenehmigungen ausgehandelt wird. Der Grundsatz ein Stellplatz pro Wohneinheit gilt nicht mehr, der Faktor wurde reduziert.

Der öffentliche Raum darf nicht mehr kostenlos sein. In Japan wird ein Auto nur zugelassen, wenn ein Stellplatz nachgewiesen ist.

Es gibt einen Ratsbeschluss, dass wegfallende Parkplätze nicht mehr ersetzt werden müssen.

Die Verwaltung ermutigt die Ortsbeiräte, Anträge auf Freihaltung von Gehwegen zu stellen.

Könnte die Weber Straße Einbahnstraße werden? Dann wäre Parken auf beiden Seiten der Straße möglich.

Der Antrag, der formuliert wurde, fordert, zu prüfen ob die Abstandsregeln und Normen eingehalten werden, und gegebenenfalls eine alternative Parkordnung zu erlassen oder sogar Parkplätze wegzunehmen.

Weiterlesen?

Pop-up-Politik im Französischen Viertel

https://www.kn-online.de/Kiel/Ortsbeirat-Mitte-Hier-soll-das-Gehwegparken-auf-den-Pruefstand

Bundestagswahl: Kiel wählt Grün

Bei der Bundestagswahl weicht der Wahlkreis Kiel (005) deutlich vom Ergebnis auf Bundesebene ab. Während sich SPD und CDU bundesweit ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten, gingen im Wahlkreis 005 die Grünen als Sieger hervor. Mit 28,7 Prozent der Zweitstimmen sogar sehr deutlich. An zweiter Stelle folgte die SPD mit 26 Prozent und CDU mit 14,6 Prozent.

Bei den Direktkandidaten gewann Mathias Stein von der SPD mit 29,7 Prozent der Erststimmen knapp vor der Grünen-Kandidatin Luise Amtsberg (28,6 Prozent).

Hier die vorläufigen Endergebnisse insgesamt und in Kiel, als Prozent der Wählerstimmen:

SPD 25,7 , in Kiel 26

CDU 24,1/ in Kiel 14,6

Grüne 14,8 / in Kiel 28,7

FDP 11,5/ in Kiel 10,3

AfD 10,3/ in Kiel 5,1

Linke 4,9/ in Kiel 6,4

SSW 0,1/ in Kiel 2,9 (Für den SSW gilt die 5%-Klausel nicht!)

Sonstige 8,6/ in Kiel 8,9

Mein Fazit: Das sehr gute Abschneiden der Grünen in Kiel könnte ein Zeichen sein, dass es hier eine besondere Sensibilität für Umweltthemen gibt. Dabei spielt wahrscheinlich eine Rolle, dass Kiel als Küstenstadt besonders vom Klimawandel betroffen sein wird. Außerdem sind Eingriffe in den Kieler Grüngürtel ein politischer Dauerbrenner, Stichwort: Möbel Höffner, Südspange, Holstenstadion.

https://www.kiel.de/de/politik_verwaltung/wahlen_abstimmungen/_ergebnisse_bw/

Südspange oder nicht Südspange – Das ist hier die Frage!

Von Kielroy. Eigentlich ist alles klar: Die Südspange braucht kein Mensch. Die Frage ist nur: Wie kommen wir aus der Nummer raus? Über diese Position herrschte Einigkeit bei der Diskussionsrunde, zu der die Kieler Grünen am Freitagabend, 24. September, ins Waldhaus am Vieburger Gehölz eingeladen hatten.

Die Teilnehmer waren (alphabetisch geordnet): Jan Philipp Albrecht („Draußen-Minister“ in Schleswig-Holstein), Luise Amtsberg (Bundestags-Direktkandidatin der Grünen für den  Wahlkreis Altenholz, Kiel, Kronshagen), Anna Fiesinger (Students For Future) und Arne Stenger (Fraktionsvorstand der Grünen in der Kieler Ratsversammlung, Sprecher für Bau, Stadtentwicklung, Energie, Klima, Meer, Umwelt und Entsorgungspolitik). Moderatorin war Nelly Waldeck von der Grünen Jugend Kiel. Die zahlreichen, sorgfältig 3G-geprüften Zuhörer stammten durchweg aus dem Kreis der Südspangen-Gegner und viele hatten vorher am Klimastreik teilgenommen.

Das Fazit vorweg: Die Südspange ist eines von vielen Infrastrukturprojekten in Deutschland, deren Sinn durch Klimawandel und Verkehrswende in Frage gestellt ist. Veränderungen laufender Pläne sind jedoch nach Darstellung der Grünen auf allen Ebenen mit viel Aufwand, großen Anstrengungen und hohen Kosten verbunden und daher schwer durchzusetzen. Erschwerend kommt hinzu, dass die beteiligten Akteure nur sehr begrenzte Handlungsspielräume haben. Nur wenn alle mit vollem Einsatz an einem Strang ziehen, kann es gelingen, die Südspange noch zu stoppen.

Worum geht es?

Wie viel auf dem Spiel steht, wurde schon auf dem Hinweg deutlich. Vielen Kielern dürfte wenig bekannt sein, was für ein zauberhaftes Gebiet da in Gaarden-Süd / Hassee im Schatten des Funkturms liegt, mit liebevoll gepflegten Reihenhäusern in Sträßchen mit Namen wie „Vogelhain“ oder „Alte Eichen“, mit großen Kleingartenanlagen, deren Wert für die Bevölkerung gerade wiederentdeckt wird, und mit dem majestätischen Vieburger Gehölz und dem Eidertal. Alles zusammen ein lebenswerter Raum und eine Frischluftschneise für das geplagte Kieler Stadtklima. Für den Erhalt dieses Gebietes kämpfen inzwischen viele Kieler weit über die direkt Betroffenen hinaus.

Ratsmitglied Arne Stenger beschrieb Sachlage und Historie und stand dabei gehörig unter Druck, weil die Rats-Grünen sich dem Vorwurf stellen müssen, den Widerstand gegen die Südspange nicht entschieden genug zu artikulieren.

Die ersten Planungen für die Südspange reichen mittlerweile Jahrzehnte zurück und stammen aus einer Zeit, als Klimawandel oder Mobilitätswende noch kein Thema waren. Heute sind sie das aber und die Bedürfnisse haben sich geändert. Der Klimawandel hat andere Notwendigkeiten aufgeworfen und durch Corona hat sich das Mobilitätsverhalten geändert. 

Plausible Argumente belegen den Bedarf, die alten Pläne zu revidieren. Dass der Nutzen der Südspange aus heutiger Sicht widerlegt ist, darüber waren sich alle DiskussionsteilnehmerInnen einig.

WER kann WAS erreichen?

Zur Erinnerung: In der Ratsversammlung am 19. August 2021 wurde ein Antrag von Linken und SSW zurückgestellt, der darauf zielte, die Stadt solle ihre Unterstützung für das Projekt Südspange zurückziehen und sich beim Bund dagegen einsetzen. Bevor darüber entschieden werden kann, soll aber zunächst eine Machbarkeitsstudie der DEGES zum Thema abgewartet werden. Letztendlicher Entscheidungsträger ist der Bund, dem Votum der Stadt wird jedoch einiges Gewicht beigemessen.

Für die Grünen in der Kieler Ratsversammlung legte Arne Stenger dar, dass es Loyalitätszwänge in der Rats-Kooperation seien, die eine eindeutige Positionierung verhinderten. Bei sich und seiner Fraktion sah er keine große Verantwortung und nur geringe Handlungsmöglichkeiten. Zum Zeitpunkt des Beschlusses zur Südspange 2017 waren die Grünen nicht einmal Mitglied der Kooperation und jetzt würde ein Ausscheren aus der Kooperation womöglich deren Ende bedeuten. Daher erklärte Stenger, dass zunächst die Stellungnahme der SPD abgewartet und dann mit dieser verhandelt werden solle.

Mit Skepsis sah Luise Amtsberg als Vertreterin der Grünen im Bund der Machbarkeitsstudie entgegen, an der seit letztem Jahr gearbeitet wird. Grund seien die Kriterien, in denen Fragen von Klimaschutz und Verkehrswende von vornherein nicht berücksichtigt würden. Eine Abwendung von der Südspange sei daher von dieser Seite nicht zu erwarten. Hoffnung setzte sie dagegen auf eine Initiative für ein Moratorium des Bundesverkehrswegeplans, um diesen erneut auf den Prüfstand zu stellen. Parallel zur Kieler Südspangen-Initiative berichtete sie von zahlreichen ähnlichen Initiativen im ganzen Bundesgebiet. Gemeinsam könne es gelingen, den Bund zum Umdenken zu bewegen.

Allerdings sei dies ein zäher Prozess. Nicht nur in Kiel sind gerade Pläne in Umsetzung, die vor dreißig Jahren in Gang gesetzt wurden. Entsprechend langen Atem brauche es für Veränderungen. Zusätzlich seien große Geldmengen erforderlich, so dass es schwierig sei, Bewegungen in Gang zu setzen, deren Erfolg erst lange nach Ende der kommenden Legislaturperiode zu erwarten sei.

Dies bekräftigte auch Jan Philipp Albrecht, der als Landesminister zwar eine hochstehende Position einbrachte, in den Prozessen jedoch begrenzten Einfluss hat. Von Bedeutung ist das Votum des Landes allerdings sehr wohl und so forderte Albrecht nicht nur Geld von höheren Stellen, um kostspielige Planungen und Projekte umsetzen zu können, sondern vor allem auch vernetztes Denken, um Straßenbau im Verbund mit Siedlungsplanung oder auch ÖPNV  zu planen.

Diesen Punkt griff auch Anna Fiesinger auf, die überraschend viel Verständnis für die Belange der Pendler aufbrachte. Da sie selbst aus dem Raum Bad Segeberg stammte, berichtete sie, wieviel länger die Fahrt nach Kiel mit öffentlichen Verkehrsmitteln gegenüber dem Auto bräuchte, selbst wenn man den täglichen Stau in Kauf nähme. Sie forderte, die Infrastruktur bedarfsgerecht zu planen, sodass die Anfahrt beispielsweise mit Fahrrad im Zug möglich sei und flexible Fahrten ermöglicht würden.

Alles in allem wurde klar: Es wird kraftvollen Einsatz von allen Seiten brauchen, wenn die Südspange noch verhindert werden soll. Zurzeit scheint es überall gleich: Unser Land ist wie ein großes träges Schiff, schwerfällig zu manövrieren. Nur wenn alle Rädchen ineinander greifen, reagiert es langsam. Zu langsam womöglich. Zumal der Motor sich festzufressen scheint.

Über die Südspange hinaus wurde eines deutlich: Die Verkehrsanbindung des Kieler Umlands ist ein weiteres Thema, das kritische Aufmerksamkeit verdient, gerade in Anbetracht des geplanten Neubaugebietes im Süden der Landeshauptstadt. Aber das ist eine andere Geschichte …

Mehr lesen?

Mit Pferd und Wagen zum Barkauer Kreuz?

Sackgasse Südspange

(Das Foto zeigt die Gemeinschaftswiese der Weinbergkoppel, die unter einem Autobahnkreuz verschwinden würde. )

Globaler Klimastreik auch in Kiel

Im Nieselregen protestierten Tausende Menschen auf dem Klimastreik in Kiel, zeitgleich mit Menschen in 470 Orten bundesweit. Fridays for Future hatten aufgerufen. Nach den Auftaktreden bewegte sich der Demonstrationszug durch die Innenstadt, im Bogen über Eckernförderstraße zum Dreiecksplatz und zurück zum Exerzierplatz, wo die Abschlusskundgebung in ein Konzert überging. Die Polizei schätzt die Teilnehmerschaft auf 4.000 Personen, Fridays for Future auf 9.000 Personen. Der Kieler Klimastreik brachte in jedem Fall eine für Kieler Verhältnisse beachtliche Zahl auf die Straße, auch wenn sie nicht an die Zahl der großen Klimademo 2019 heranreicht. Laut Fridays for Future demonstrierten heute bundesweit 620.000 Menschen für das Klima.

Die Redebeiträge unterstrichen die Dringlichkeit von mehr Klimaschutz. Noch sieben Jahre bis bestimmte Kipppunkte erreicht sind, sagte Niko Jensen und klagte die Politik an. Er nannte die jetzige „Generation von Entscheidungsträger eine Generation von Entscheidungsträgen.“

Der Metereologe Dr. Tobias Bayr erinnerte an das Pariser Klimaabkommen, das der Bundestag 2016 einstimmig beschlossen hatte. Seitdem sei nicht genug passiert, um auf den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Leider werden fossile Energien sogar noch subventioniert.

Auch Anne Fiesinger von Fridays for Future mahnte mehr Klimaschutz an. Keiner würde sich trauen auszusprechen, wie teuer es wird, wenn wir nichts machen. „Klimaschutz ist nicht nice to have, sondern Lebensgrundlage.“ Sie kritisierte die Politik, die die Probleme nicht wirklich angeht. „Keine der großen Parteien hat einen Plan, wie wir das 1,5-Grad-Ziel noch einhalten können.“

Trotz Kritik an den Parteiprogrammen wurde immer wieder appelliert, in zwei Tagen wählen zu gehen. Und angekündigt, dass der Druck von der Straße nicht nachlassen wird.

Der Klimastreik auf Plakaten

Neben den eher ernsten Redebeiträgen griffen die Plakate das Thema mit Humor und Poesie auf:

  • Fahrrad ist nicht nur Hobby: Nieder mit der Autolobby
  • I don’t want to move to Mars
  • Die Welt ist ein schöner Ort, und wert, dass wir um sie kämpfen (Hemingway)
  • Auch die Dinos dachten, sie hätten nocht Zeit.
  • Klima ist wie Bier: zu warm ist scheiße

Protest auf der B404

Zur gleichen Zeit besetzten Aktivisten die B404. Ab 13:10 Uhr bauten knapp 30 Klimaaktivistinnen und -aktivisten auf der B404 in Kiel auf der Höhe Hofteichstraße ein Tripod (dreibeiniges Holzgestell) auf, in welches eine Person kletterte. Mit der Aktion protestieren sie am Globalen Klimastreiktag für mehr Umweltschutz und ein Umdenken in der Klimapolitik. Erst nach drei Stunden wurde diese Aktion von 40 Polizisten beendet und die B404 wieder freigegeben.

Weiterlesen?

KN Bericht: Globaler Klimastreik im Regen

Bericht vom globalen Klimastreik 2019

Igel brauchen Hilfe

von Green Fan und UrsulaS. Die älteren Igel haben bereits Zeit gehabt, sich eine Fettschicht anzufuttern, und sollten ab der Dämmerung unterwegs sein. Die jungen Igel, die im Sommer zur Welt kamen, sieht man dagegen auch tagsüber, denn sie müssen sich jetzt noch schnell Überwinterspeck anfuttern, bevor sie in den Winterschlaf gehen.

Sehr problematisch für die Igel sind warme Winter, wie wir jetzt sie häufiger erleben. Denn die Igel gehen erst in den Winterschlaf, wenn die Temperaturen über einen längeren Zeitraum acht Grad nicht übersteigen und auch mal den Gefrierpunkt erreichen. Wenn die Temperaturen deutlich wärmer sind, bleiben sie auf den Beinen, finden dann aber jahreszeitlich bedingt nicht mehr genug Insekten – bei gleichzeitig hohem Kalorienbedarf. Wenn Igel dagegen in den Winterschlaf gehen können, fährt der Stoffwechsel runter und damit auch der Bedarf an Nährstoffen.

Was tun, wenn du einen mageren Igel siehst? Ein einfacher Quicktest zeigt, ob der Igel gesund ist: wenn du ihn antippst, müsste ein fitter Igel sich zusammenrollen. In diesem Fall wäre es besser, den Igel an seinem „Wohnort“ zu füttern, das ist weniger Stress für den Igel als ihn in das Tierheim zu bringen, erklärte mir Bettina Möller vom Tierheim Uhlenkrug.

Was frisst ein Igel? Dazu schreibt der NABU: „Es sollte qualitativ hochwertiges Feucht- und/oder Trockenfutter für Katzen mit hohem Fleischanteil genommen werden. Auch gegartes (niemals rohes Fleisch) ungewürztes Rinderhackfleisch oder gestocktes Rührei können gefüttert werden. Auf Soßen und Gelees kann verzichtet werden. Definitiv ungeeignet für Igel sind Milch, Nüsse, Obst und Küchenabfälle. Auch die im Handel erhältlichen Igelfuttersorten kann man getrost im Regal lassen, denn alle Sorten sind aufgrund ihrer Zusammensetzung für Igel nicht empfehlenswert. Auf jeden Fall sollte man immer frisches Wasser anbieten.“ Zahlreiche Igel-Initiativen warnen außerdem vor Futter, das Getreide enthält.

Die Freude des Igel-Fütterns

Eine Kielerin füttert seit Jahren die Igel an ihrem Wohnhaus in der Stadt. Sie berichtet von ihren Erfahrungen:

„Ende juli 2018 (Hitzesommer u Trockenheit seit Monaten) sah ich abends  spät zufällig  das erste mal einen Igel, wie er an einer Haustür entlang schnupperte, auf der Suche nach Futter. Mein Gedanke: der findet doch nichts. ich dachte sofort.. helfen. mit Wassser und Futter. ich machte mich schlau.

Also legte ich mich auf die Lauer, ab Dämmerung schaute ich alle 10 min. aus dem Fenster zur Igelsichtung. Vor dem Fenster hatte ich etwas Lockfutter ausgestreut . Es dauerte keine 2 Abende, da erschien er am Futter. und so geht es nun JEDEN Abend seit 2018 (außer im Winterschlaf), was inzwischen auch schwierig, ist weil es oft zu warm ist, und sie keinen richtigen Winterschlaf machen können. Immer wieser Erwachen verbraucht viel mehr Energie und Gewicht als im rechten Winterschlaf.. und weil sie dann kein natürliches Futter finden Darum sind die Igel im Frühjahr leider oft in dramatisch schlechtem VER Hungerzustand.

Nur 2x in der gesamten Zeit von 2018 bis heute, habe ich abends als Futterknecht gefehlt.

Sich verantwortlich fühlen und immer da sein ist manchmal schon etwas stressig. Ich füttere ja´´just in time´´, also wenn die Igel erscheinen, damit keine anderen Mitesser angelockt werden. und ich füttere auch nur zu. Sie suchen sich auch selbst noch Futter.

Zudem richte ich die Futterzeit nach den Igeln und der Dämmerung. Es ist eine ergötzliche und abendfüllende Beschäftigung, wenn draußen mehrere Igel zufrieden das Futter wegschmatzen. Und sie dick und gesund aussehen.

Sie beenden Ihren Winterschlaf zwischen Mitte März und Mai. Der erste meiner Igel kam dieses Jahr erst Anfang Juni. Ich hatte schon Sorge, ob sie überlebt haben.

In der Hochzeit, also im Frühling hatte ich mal bis zu  SIEBEN Igel hier. Zur Zeit sind drei bis vier allabendlich hier, drei davon dick und rund und soweit gesund. Einer hustet und brodelt und ist etwas kleiner. ich werde den Tierarzt meines Vertauens deswegen noch mal konsultieren Aber erstmal ohne den Igel dorthin zubringen.

Inzwischen habe ich viel viel über die Stacheligen gelernt. Jeder ist ein plietsches Individuum, mit anderem Gesicht, anderen Charakter. Die Stachelkleidfarbe  verändert sich je nach Lebensalter.“

Appell an Garten- und Hausbesitzer

Um in den Winterschlaf zu gehen, sind Haufen voller Äste und Blätter ideal, Dort leben auch Insekten, das Futter für die Igel. Deshalb wäre es sehr wünschenswert, dass jeder Garten eine unaufgeräumte Ecke für diese Wildtiere anbietet. Auch in der Stadt können Laubhaufen in den Grünanlagen den Igeln ein zu Hause bieten.

UND, bitte verzichtet auf unbeaufsichtige Rasenmähroboter u.ä, vor allem nachts! Die Igel tragen (oft unbemerkt) schwerste Verletzungen davon und gehen jämmerlich zugrunde, wenn sie nicht gefunden werden.
Besonders schlimm, wenn sie dann auch noch Junge haben.


Sichert Kellerschächte oder legt Ausstiegshilfen an!


Die sympathischen Gartenbewohner zu verlieren wäre doch traurig.

(Das Foto zeigt einen jungen Igel.)

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/sonstige-saeugetiere/10302.html

https://www.tierheim-kiel.de/

Eine sehr übersichtliche Zusammenfassung: Wildtierrettung: Erstversorgung

Weiterlesen?

Die Südspange würde ein wertvolles Biotop in Kiel zerstören: https://kielaktuell.com/2021/08/20/suedspange-in-der-ratsversammlung-thema-vertagt/