Schlagwort-Archive: Flüchtlinge

Kurznachrichten September 2025

Kiel im September, das heißt letzte große Baustelle, holpriger Schulanfang am Hans-Geiger-Gymnasium, Bauprojekt Adelheidstraße, das waren einige der Themen aus dem letzten Bauausschuss.

Baustelle Stresemannplatz

Herr Bender vom Tiefbauamt berichtete im Bauausschuss über die letzte große Baustelle des Jahres. Jetzt kommen die Fahrbahnen vom Stresemannplatz zur Hopfenstraße dran und zwar in zwei Abschnitten, 16.-26. 9. und 26.-30.9. Es ist ratsam, den Baustellenbereich komplett zu umfahren. Busse können aber teilweise durch die Baustelle fahren. Von Freitag, 19. September, bis Sonntag, 21. September, wird die Haltestelle Andreas-Gayk-Straße vom Linienverkehr nicht angefahren. Ab Montag, 22. September, ermöglicht eine mit Personal besetzte Schleuse die Durchfahrt in die Andreas-Gayk-Straße für den ÖPNV.

Tiefgarage Europaplatz

Hier ist noch keine Lösung in Sicht. Eine Ertüchtigung macht wirtschaftlich keinen Sinn. Aber aus Gründen der Statik muss doch etwas saniert werden, weil das Dach durch Wasserschaden undicht ist. Eine Machbarkeitsstudie soll Vorschläge machen. Was die Situation noch verkompliziert sind die Eigentumsverhältnisse: Teile der Tiefgarage gehören den Wunderino-Arena, andere Teile sind bei der Stadt verblieben.

Bauprojekt Adelheidstraße

Der Bauausschuss stimmte einstimmig für die Umwandlung eines Parkplatzes zwischen Adelheidstraße und Schützenwall zu einem Baugrundstück , mit der Zustimmung der Ratsversammlung am 19.9 ist zu rechnen. Hier plant die KiWoG ein Mehrfamilienhaus mit 100 Wohnungen. Das günstige Serielle Bauen kommt hier zur Anwendung, hieß früher Fertighausbau. Der Parkplatz wird zwar zu 100 Prozent genutzt und ist Teil des Anwohnerparkbereichs, aber „Wohnen ist wichtiger als Auto-Abstellen“, so der Sozialdezernent. Diese Wohnungen sind vor allem für spezielle Bedarfsgruppen gedacht, vor allem für Geflüchtete, die jetzt noch in Unterkünften leben.

Schulnachrichten

In der neuen Gaardener Grundschule starteten die ersten drei Klassen.

Am Hans-Geiger-Gymnasium gelang der Schulanfang nur mit Improvisation und zwei Tage später, da einige Sanierungsarbeiten nicht rechtzeitig fertig wurden. Mittlerweile läuft aber der reguläre Schulalltag.

Etwas Statistik

Zurzeit sind ca 3900 Personen durch die Landeshauptstadt Kiel in Gemeinschaftsunterkünften, Hotels und Ersatzwohnraum untergebracht. Zusätzliche 1500 Haushalte sind durchschnittlich laufend in der kommunalen Wohnungsvermittlung gemeldet und suchen dringend eine Wohnung.

Von den aktuell etwa 6000 Sozialwohnungen werden bis 2030 nur noch rund 52% in der Preisbindung bleiben. Mittelfristig sollen die Gemeinschaftsunterkünfte in der Arkonastraße und im Schusterkrug abgebaut werden. (Quelle: Antrag der Verwaltung Nr. 0747)

Weiterlesen?

Sommerliche Baustellen in Kiel

Baustellenpanne in Kiel: Hans-Geiger-Gymnasium startet verspätet ins Schuljahr

Starker Anstieg der Flüchtlingszahlen

Die Flüchtlingszahlen sind stark gestiegen und Sozialdezernent Stöcken weiß nicht mehr, wo er die geflüchteten Menschen unterbringen soll. Er möchte vermeiden, wieder Sporthallen anzumieten. Mehr Menschen in die Container packen, geht auch aus logistischen Gründen nicht, da oft Familien in Containern leben, und da könne man nicht einfach eine fremde Person zuweisen. „Wir kommen an die Grenzen der Kapazitäten“, so das Fazit des Sozialdezernenten, als er gestern die Lage im Sozialausschuss beschrieb. Wenn kein Wunder geschieht, etwa in Form eines angebotenen Gebäudes, wird er dem Land melden, dass Kiel keine weiteren Menschen aufnehmen könne.

Die Herkunft der Geflüchteten

Zur Zeit kommen viele Ukrainer, an zweiter Stelle stehen junge syrische Männer.

Bis Ende 2022 kamen über 2.500 Menschen aus der Ukraine nach Kiel. Rund 1.000 davon mussten untergebracht werden, die anderen fanden private Unterkünfte. Im laufenden Jahr 2023 (Stichtag 31.07.2023) wurden bereits weitere 317 Personen aus der Ukraine aufgenommen. Weitere 837 Menschen aus anderen Ländern wurden Kiel in der Zeit von Januar 2022 bis Ende Juli 2023 zugewiesen.

Arkonastraße und andere Unterkünfte

In kürzester Zeit war die Landeshauptstadt Kiel gezwungen, neue Unterbringungskapazitäten zu schaffen sowie dezentralen Wohnraum anzumieten.

Einige Unterkünfte wurden reaktiviert, bzw. neu in Betrieb genommen. Dazu gehören:

– Gemeinschaftsunterkunft Arkonastraße, Block A

– Gemeinschaftsunterkunft Herthastraße

– Gemeinschaftsunterkunft Hof Hammer

– Gemeinschaftsunterkunft Düvelsbeker Hof, Feldstraße

– Gemeinschaftsunterkunft Diedrichstraße (Schließung zum 31.08.2022, Rückgabe an Wohnungslosenhilfe)

– Gemeinschaftsunterkunft Königsweg

– Gemeinschaftsunterkunft Poggendörper Weg (ehemaliges Pflegeheim, Inbetriebnahme ab September 2023)

– Anmietung von 75 Wohnungen

– Zudem wird die Gemeinschaftsunterkunft Tempest erneut aufgebaut und wird voraussichtlich im Januar 2024 in Betrieb gehen.

Insgesamt betreut die Kommune 5.000 Menschen mit Ersatzunterkünften. Dazu gehören auch Deutsche, die obdachlos geworden sind.

Das Beitragsbild zeigt die Unterkunft Arkonastraße.

Weiterlesen:

Überwältigende Hilfsbereitschaft für ukrainische Geflüchtete

Hilfsaktionen für Ukrainer in Kiel

Die Hilfsaktionen für die Flüchtlinge aus der Ukraine laufen auf Hochtouren. Gestern musste der Verein “Kiel hilft“ sogar einen Spendenaufnahmestopp verkünden! Dieser Verein postet regelmäßig „Bestelllisten“ auf seiner Facebookseite und die gewünschten Artikel, etwa Dosenöffner oder Handtücher, können zu den angegebenen Zeiten entweder direkt in die Geflüchteten-Unterkunft Arkonastraße oder zu „Kiel hilft“ (Kleiner Kuhberg 14) gebracht werden. Manchmal sucht der Verein auch freiwillige Helfer, die etwa beim Herrichten von Zimmern helfen. Schaut immer mal auf ihre Facebookseite! Die Koordination der Hilfen läuft so gut, weil dieser Verein, der während der Flüchtlingswelle 2015 entstand, auf die Erfahrungen aus dieser Zeit zurückgreifen kann. Das gilt auch für die Stadt Kiel.

Auf der städtischen Homepage finden sich Tipps für Geflüchtete aus der Ukraine auf Deutsch und auf Ukrainisch. Die Neuangekommenen sollen zuerst in das Ankunftszentrum am Stresemannplatz 1-3 gehen. Hier gibt es sogar Schlafplätze für eine Nacht.

Neben Sachspenden sind auch Geldspenden sehr hilfreich. Sie können oft gezielter eingesetzt werden. Um Geldspenden bittet die „Stiftung Drachensee“, denn sie plant in die Ukraine zu fahren um Menschen mit Behinderung von dort nach Deutschland zu holen. Die Spenden sind etwa für Benzinkosten gedacht.

Auch das „Deutsche Rote Kreuz“ sammelt Geldspenden. https://www.drk.de/ppc/nothilfe-ukraine/

Wer abgeschlossenen Wohnraum an Ukrainer vermieten will, kann sich bei der Verwaltung melden: Wohnungsvermittlung@kiel.de , Stichwort Ukraine.

Die „Süddeutsche Zeitung“meldetet, dass laut dpa am 15. März bereits 1.700 geflüchtete Ukrainer in Schleswig-Holstein gemeldet waren, Tendenz steigend.

So war es 2016: Anpacken bei „Kiel hilft Flüchtlingen“

(Beitragsbild: ein Gemälde von Betty Donald. Mehr Bilder von ihr seht ihr auf ihrem Facebook-Profil.)

Praktikum in der Erstaufnahme

Malte Krüger (23) hat Mitte Februar vier Monate Praxissemester in der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) am Nordmarksportfeld beendet. Eine Erfahrung nicht nur für das Studium sondern für das Leben. Ich sprach mit ihm nach seinem letzten Tag.

In den vier Monaten half er in der Sozialberatung, der Verfahrensberatung, unterrichtete Deutsch und machte Freizeitangebote. Praktikum in der Erstaufnahme weiterlesen

Initiative “Kiel hilft Flüchtlingen” zieht um

P1050657

Die Ende August gegründete Initiative “Kiel hilft Flüchtlingen” steht vor ihrer bislang größten Herausforderung. Sie muss ihr Lager in der Gärtnerstr. 55 aufgeben, weil der Eigentümer, der die Halle großzügig zur Verfügung gestellt hat, sie jetzt vermieten will. Glücklicherweise hat ihnen die Evangelische Stadtmission in Gaarden eine Halle angeboten (Preetzer Str. 5). Der bevorstehende Umzug bereitet aber noch viel Kopfzerbrechen, da die neue Halle auch noch ausgeräumt und renoviert werden muss. Aber diese neue Etappe soll mit einer Einweihungs-Party gefeiert werden. Termin ist noch unbekannt. Initiative “Kiel hilft Flüchtlingen” zieht um weiterlesen

Küchenkollektiv versorgt Transitflüchtlinge

Das Nara (Netzwerk antrassistische Aktion Kiel) mit dem Küchenkollektiv Kleine Mü und anderen  Freiwilligen kümmern sich seit zwei Wochen intensiv und ganz praktisch für die Versorgung der Flüchtlinge , die von Kiel aus nach Skandinavien weiterreisen möchten. Der Einsatz ist wirklich bewundernswert! Sie verteilen täglich eine warme Mahzeit an 300  Personen, immer um 15 Uhr am Ostseekai. Küchenkollektiv versorgt Transitflüchtlinge weiterlesen

Transit-Flüchtlinge in Kiel: eine Chronik

In den letzten zehn Tagen sind schätzungsweise über 1 000 Transitflüchtlinge in Kiel angekommen. Die folgende (gekürzte) PRESSEMITTEILUNG des „naranetwerk antirassistische aktion kiel“ über die Ereignisse in Kiel in der letzten Woche (13.09. bis 20.09.2015) geben einen Überblick aus der Perspektive der UnterstützerInnen: Transit-Flüchtlinge in Kiel: eine Chronik weiterlesen