Baumbesetzungen am Vieburger Gehölz

Am Freitag, dem 7. August besetzte eine Gruppe von Klima-Aktivist*innen fünf Bäume am Vieburger Gehölz in Sichtweite der B404 und richteten sich dort in 25 Meter Höhe “häuslich ein”. Mit diesem symbolischen Protest versuchten sie die Aufmerksamkeit auf die Straßenbaupläne für den Kieler Süden zu richten. Ich sprach mit einem Baumbesetzer, der Marko genannt werden möchte.

Gegen die Autobahn im Vorgarten von Kiel

Eine Gruppe von 14 Gleichgesinnten hatte die Idee zu dieser Aktion vor einigen Monaten. Während der letzten Wochen vor der Baumbesetzung planten und übten sie die Aktion. Marko, der gerne im Gebirge klettert, sagt, Klettern auf Bäumen benötigt andere Techniken, die eingeübt wurden. Sie wählten eine geeignete Baumgruppe aus und spannten Traverse: Auf einem Seil steht man und an einem auf Brusthöhe darüber liegenden Seil kann man sich festhalten.

Die fünf Kletter*innen bereiteten sich darauf vor, drei Tage auf den Bäumen zu leben. Dafür statteten sie die Bäume mit Hängematten, Europapaletten und Proviant aus. Während der Aktion kamen sie zwar ab und zu von ihren Bäumen herunter, aber im Prinzip hätten sie auch drei Tage ganz auf den Bäumen bleiben können.

Motto: Wald statt Asphalt

Die Aktion startete am Freitag. Sie zogen das Material und die Paletten hoch und begaben sich in ihre Baumnester. Nach etwa zwei Stunden kam der erste Streifenwagen. Nach einer Weile wurde die Feuerwehr hinzugerufen. Schließlich gab es die Ansage, Banner und Europapaletten seien zu gefährlich für den Straßenverkehr, obwohl die Bäume in einem Abstand von fünf Metern zu Straße standen. Kurz bevor die Feuerwehr eintraf, kletterte einer aus der Gruppe noch in einer filmreifen Aktion zu den vorderen Bäumen, packte Seile und Banner in eine Tasche und hangelte sich damit wieder zu den hinteren Bäumen. Sie wollten die Seile und Banner nicht verlieren. So konnten im Anschluss schnell wieder neue Banner an anderer Stelle aufgehängt werden.

Eine weitere Gruppe von Umweltschützer*innen blieb am Boden und sprach mit Passant*innen. Viele waren Anwohner*innen und teilten die Besorgnis über die geplanten Straßen. Andere hörten dagegen zum ersten Mal davon, dass die A21 bis zum Barkauer Kreuz durchgezogen werden soll und zusätzlich eine Schnellstraße (die “Südspange”) gebaut werden soll. Auch wenn das Vieburger Gehölz nicht direkt betroffen ist, wäre es doch tangiert von diesen Baumaßnahmen direkt an seinem Rand.

Die Aktivist*innen übernachteten zwei Nächte in ihren Hängematten in den Bäumen. Es war ein echtes Abenteuer, um auf die Straßenbaupläne aufmerksam zu machen. Diese Aktivist*innen kämpfen für das Klima und für die Stadtnatur.

Weiterlesen?

https://www.kn-online.de/Kiel/Aktivisten-haben-in-Kiel-Baeume-besetzt-und-Protestieren-gegen-Suedspange

Impressionen von der Corona Kundgebung

Unter dem Motto “für Wahrheit, Aufklärung, Selbstbestimmung” fand am 16. August eine Kundgebung gegen die Corona-Auflagen auf der Reventlou-Wiese statt.

Ich erwartete bierbäuchige Männer mittleren Alters, die Freiheit lallen und damit die Freiheit, ohne Maske auf der Straße Bier zu trinken, meinen. Tatsächlich schienen Männer und Frauen etwa gleich zahlreich zu sein. Unter den etwa 1,500 Menschen (meine Schätzung) waren alle Altersstufen vertreten, wobei die Gruppe der 40- bis 50-Jährigen am stärksten vertreten war – so zumindest mein Eindruck.

Jede Gruppe von Gleichgesinnten hat ja irgendeinen Dresscode. In dieser Gruppe waren fast alle sehr normal gekleidet, absolut Kieler Durchschnitt. Ausnahme: einige betont hippie-mäßig gekleidete junge Menschen. In den Medien wurde von Leuten mit rechtsradikalen Tattoos berichtet, sie sind mir nicht aufgefallen.

Gespräche mit einigen “Coronas Zeugen”

Bevor die eigentliche Kundgebung begann, fragte ich Leute nach ihren Beweggründen, auf dieser Kundgebung zu sein. Sie sagten, sie wären zur Verteidigung von Demokratie, Meinungsfreiheit und dem Recht auf körperliche Unversehrtheit auf dieser Kundgebung. Immer beklagten sie auch, nicht gehört zu werden. Eine Frau betonte trotzig, sie wäre Akademikerin. Hier einige Statements, die ich so ausführlich wiedergebe, weil mich die Frustration dieser Leute überraschte.

  • “Ich lebe in einer Demokratie…. aber wenn ich meine Meinung äußere, werde ich als Ausländerfeindin bezeichnet. “
  • “Meine geistige Unversehrtheit ist verletzt. Ich habe das Gefühl, ich kann nicht sagen, was ich denke. “
  • Eine Frau trug das Grundgesetz als Kette um den Hals. Ihr war der Zugang zu einer öffentlichen Toilette verwehrt worden.
  • “Es werden fachlich fundierte Videos gelöscht.”
  • “Wissenschaftler lässt man nicht mehr reden.”
  • “Der nächste Lockdown wird schon wieder vorbereitet.”

Bodo Schiffmann

Einer der Redner war Bodo Schiffmann, Gründer der Partei Widerstand2020. Er bezeichnete das Risiko für einen Menschen mittleren Alters, an Covid-19 zu sterben, als genauso hoch, wie wenn dieser Mensch mit dem Auto zur Arbeit fährt. Eigentlich tendiere die Ansteckungsgefahr zur Zeit gegen Null. Dass die Todeszahlen in Deutschland wahrscheinlich deshalb so niedrig sind, just weil wir Lockdown und andere Auflagen hatten, erwähnte er nicht. Im Gegenteil, er hält die Maske für wirkungslos und unverhältnismäßig, möglicherweise sogar gesundheitsschädlich.

Tina Romdhani

Die Pressesprecherin der Initiative ElternStehenAuf beschrieb in ihrer Rede die Nöte der Kinder in der Corona-Krise. Sie berichtete anekdotisch von einem kleinen Kind, das sich vor den „Corona-Käfern“ auf seiner Haut fürchtete, und von einem Kind, das weinte, weil es seine Freundin nicht umarmen durfte. Gravierender waren die Berichte von Ämtern, die mit Inobhutnahme der Kinder drohen, wenn die Eltern angeordnete Quarantäne-Maßnahmen nicht einhalten können oder wollen. Einige der Geschichten, die sie erzählte , haben mich tatsächlich schockiert. Ich möchte sie hier nicht referieren, weil ich ihren Wahrheitsgehalt nicht überprüft habe. Frau Romdhani rief Pädagog*innen zu: “Wenn etwas nicht mit eurem Gewissen vereinbaren könnt, dann tut es nicht. “ Außer dass sie vehement gegen die Maske in Schulen und Kindergärten ist, wurde nicht ganz klar, was ihre Vorschläge für den Umgang mit Kindern in der Corona-Krise sind. Sie scheint kleine Gruppen zu bevorzugen. So berichtete sie von den vielen kleinen Lerngemeinschaften , sie sich während der Schulschließung gebildet hatten, und die gerne so weiter arbeiten würden.

Genug Platz auf der Reventlou-Wiese

Als ich um 15.30 die Kundgebung verließ, wurde gerade von den Veranstaltern mehr Platz gefordert. Tatsächlich hatte die Polizei lediglich das Gedränge vor der Bühne moniert, ansonsten gab es genug Platz. Die Kundgebung war gut organisiert. Wir saßen in mit Kreide eingezeichneten Bereichen auf dem Boden. Ordner*innen achteten darauf , dass die Abstände eingehalten wurden.

Am Anfang der Kundgebung entfernte die Polizei einige Störer. Nicht weit entfernt protestierte eine Gruppe Antifas unter dem Motto “solidarisch Handeln statt Recht des Stärkeren”. Sie wurden von Polizist*innen von der Kundgebung fern gehalten.

Mein Fazit:

Im privaten Kreis habe ich die Leute, die gegen die Corona-Auflagen protestieren, oft die”Covidioten” genannt. Das mache ich nicht mehr. Es sind keine Idioten, sondern zumeist intelligente und auch eloquente Menschen. Allerdings wird die Auseinandersetzung mit ihren Forderungen dadurch nicht einfacher!

Weiterlesen?

Schulen im Regelbetrieb

Bericht auf t-online

Klima-Aktivistis demonstrieren auf der B404

Heute um 13 Uhr blockierten Klima-Aktivist*innen die B404 an der Brücke südlich vom Barkauer Kreuz. Damit protestieren sie gegen die im Kieler Süden geplanten Straßen: A21 Anbindung und Südspange. Die jungen Frauen und Männer gehören zu einer Intitiative , die sich Turbo Klima Kampf Gruppe (TKKG) nennt.

Dramatische Aktion

Kletter*innen ließen sich von der Brücke baumeln, ein Banner wurde an der Brücke herabgelassen mit der Aufschrift: “Stopp A21. Kleingärten statt Autobahn.” Danach bauten die Aktivistis drei Hochbeete auf der Fahrbahn auf. Darin saßen Personen, die sich nach eigener Angabe an die Bretter angekettet hatten. Die Hochbeete wurden mit Sand und Pflanzen dekoriert. Nur die Köpfe der Personen schauten heraus. Dafür hielten die Aktivistis den Verkehr an, was aber nicht gut klappte. Viele Autos fuhren dann einen Schlenker über den Bürgersteig oder fuhren in einem gefährlichen Slalom um die aufgestellten Hochbeete und andere Gartenelemente herum.

Die Polizei kam nach etwa 20 Minuten dazu, sperrte zunächst den Verkehr stadtauswärts, nach einer Weile dann auch den Verkehr stadteinwärts.

Sichtbar waren etwa elf Aktivistis, die diese Aktion aufbauten. Sie unterhielten sich auch mit Passanten und verteilten einige Handzettel. Sie fordern:

  • einen sofortigen Baustopp der A21
  • eine klimagerechte Verkehrswende weg vom Auto
  • gutes Netz an Fahrradwegen
  • kostenlosen ÖPNV

Sie sehen den Bau der A21 im Widerspruch zu Plänen der Stadt Kiel, aus Klimagründen den Verkehr um 40 Prozent zu reduzieren. Außerdem verweisen sie auf ein Gutachten (erstellt 2016 im Auftrag der Stadt), in dem die Entlastung durch die Südspange angezweifelt wird.

Zum Hintergrund: Die Anbindung der A21 entwickelt sich zu einem Kieler Reizthema. Der Plan: die A21 soll bis zum Barkauer Kreuz durchgezogen werden und zusätzlich soll eine Schnellstraße (Südspange) durch den Kieler Grüngürtel gebaut werden.

Kurz vor 14 Uhr begannen Polizisten, das erste Hochbeet mit dem Brecheisen auseinanderzunehmen.

Die Reaktionen der Autofahrer waren erst einmal ziemlich wütend. Als ich die Aktion kurz nach 14 Uhr verließ, unterhielt ich mich noch mit Autofahrer*innen in der Schlange, die eher resigniert bis verständnisvoll reagierten. Ein Busfahrerin lachte. Ihre Passagiere waren längst zu Fuß weiter gegangen.

Weiterlesen?

Neun Umweltverbände fordern Erhalt des Klimagürtels

Internationaler Klimastreik auch in Kiel

Kiel: Kurznachrichten im August

(30. August) Die Arbeitsmarktzahlen für den Juli liegen vor. Die Pandemie wirkt sich weiterhin negativ auf die Beschäftigung aus. Im Juli waren 12.808 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 1.984 mehr als im Vorjahresmonat und 377 mehr als im Vormonat. Einen solchen Anstieg der Arbeitslosigkeit hat es in Kiel seit 2005 nicht mehr gegeben.

Die Arbeitslosenquote steigt somit auf 9,2 Prozent. Die Zahl der Unterbeschäftigten beträgt 16.709. (Quelle: Kieler Zahlen. Kurzinformation Nr 400)

(28. August) Große Bauarbeiten im Jungfernstieg: In mehreren Bauphasen werden die Straße, Kanäle und Stromleitungen sowie das Fernwärmenetz und die Trinkwasserversorgung erneuert. Gleichzeitig baut das Tiefbauamt den Jungfernstieg zu einer Fahrradstraße um.

Für den dritten Teil der Kanalsanierung im Klausdorfer Weg wird der
Straßenabschnitt zwischen Hangstraße und Hagener Straße / Ostring
ab Dienstag, 1. September, voraussichtlich acht Wochen lang für die
Durchfahrt voll gesperrt.

(27.August) Corona in Kiel: 29 Kieler*innen sind infiziert. Eine Person wird stationär behandelt. 601 Personen befinden sich in Quarantäne. Seit Beginn der Pandemie haben sich 423 Kieler*innen infiziert. Genesen sind 383 personen. Verstorben sind elf Personen. Fälle in den letzten 7 Tagen je 100.000 Einwohner*innen: 6,9.

(20. August) Keine Maskenpflicht im Unterricht: In einer Pressekonferenz erklärte Bildungsministerin Prien heute verbindliche Regeln für alle Schulen in Schleswig-Holstein in Bezug auf die Maske. Im Unterricht brauchen die Schüler*innen weiterhin keine Mund-Nasen-Bedeckung. Auf den Laufwegen und in allen Situationen, in denen sie sich außerhalb ihrer Kohorte bewegen und keinen Abstand halten können, gilt dagegen ab Montag die Maskenpflicht. Bis jetzt gab es hierfür nur eine Empfehlung.

An 25 Schulen (von insgesamt 751) wurden seit Beginn des Schuljahres einzelne Kohorten nach Hause geschickt.

(20. August) Brand an der Lilli-Martius-Schule: Heute morgen brach ein Feuer aus. Auf dem Schulhof brannten eine Mülltonne und ein Geräteschuppen. Das Feuer des Geräteschuppens griff auf das Dach des Gebäudes der betreuten Grundschule über. Es entstand ein Gebäudeschaden, der gesamte Sachschaden wird auf mehrere Tausend Euro geschätzt. Die Polizei geht derzeit von Brandstiftung aus.

(20. August) Die DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH), die für die Planung der A21-Anbindung und der Südspange zuständig ist, hat eine neue Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Die „Südspange“ genannte Schnellstraße wird hier als eine von mehreren Varianten geprüft.

(19. August) Corona: Aktuell sind 51 Kieler*innen infiziert, davon werden zwei stationär behandelt. 716 Personen befinden sich derzeit in Quarantäne. Die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie liegt bei 402 Fällen und 11 Todesfällen.

(14.August) Corona: In den letzten Tagen traten wieder mehr Corona-Infektionen auf: am 10. August ein gemeldeter Fall, am 11. August fünf Fälle, am 12. August sechs Fälle. Insgesamt gab es seit Ausbruch der Pandemie 373 bekannte Infektionen und zehn Todesfälle in Kiel.

Einige der Fälle traten an Schulen auf, mit Konsequenzen für die Kontaktpersonen:

  • An der Gorch-Fock-Grundschule wurde eine dritte Klasse nach Hause geschickt.
  • An der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule wurde der 7. Jahrgang nach Hause geschickt.
  • An der Leif-Erikson-Gemeinschaftschule trat ein Fall auf.

Ab dem 14. August ist das renovierte Freibad oder Sommerbad Katzheide wieder geöffnet, Am Eröffnungs-Nachmittag ist der Eintritt frei, aber eine Reservierung mit Angabe der Kontaktdaten ist erforderlich.

Das Bad ist danach bis auf Weiteres täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Täglich gibt es zwei Badezeitfenster: 10 – 13.45 Uhr und 14.15 – 18 Uhr.

320 Personen dürfen gleichzeitig (je Badezeitfenster) ins Sommerbad Katzheide. Auf der Liegewiese muss genügend Abstand gehalten werden. Im Wasser dürfen gleichzeitig maximal 80 Personen sein: 30 im Freizeitbereich und 50 im Sportbereich. Ist die maximale Zahl erreicht, wird der Zugang zum Becken gesperrt.

Bei ganz großer Nachfrage kann die jeweilige Beckenzeit auf 30 Minuten beschränkt werden, damit alle – nacheinander – ihren Spaß haben.

(13 August) Sperrungen:

  • Von der Kreuzung Hasseer Straße/ Gärtnerstraße bis zum Haus 25 in
    der Hasseer Straße muss der Schmutzwasserkanal erneuert werden.
    Dafür wird von Montag, 17. August, bis voraussichtlich zum 30.
    September der Abschnitt voll gesperrt.
  • Am 15. August ist der Exer den ganzen Tag für parkende Autos gesperrt.

10. August) Wenn Sie aus einem Risikogebiet nach Hause zurückkehren, müssen Sie in Quarantäne (es gibt Ausnahmen). Informieren Sie das Gesundheitsamt.

Änderungen in den Quarantänebestimmungen für Reise-Rückkehrer*innen: Durch den Nachweis von zwei negativen Testergebnissen (vormals eins) kann eine Verpflichtung zur 14-tägigen Quarantäne auf fünf Tage verkürzt werden. Dazu müssen dem Amt für Gesundheit zwei deutsch- oder englischsprachige negative Befunde aus fachärztlichen Laboren (Testergebnisse) vorgelegt werden, die unter anderem folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • mindestens für eine der beiden Testungen ist das Probenmaterial frühestens 5 Tage nach der Einreise entnommen worden;
  • zwischen der Entnahme des Probenmaterials für die erste und die zweite Testung liegen mindestens 5 Tage;
  • ist die erste Testung vor der Einreise erfolgt, sind zwischen Testergebnis und Einreise nicht mehr als 48 Stunden verstrichen.

(8.August) In der Nacht zum Freitag besetzten Klimaaktivist*innen mit dem Motto „Wald statt Asphalt – Südspange stoppen!” mehrere Bäume entlang der neuen Hamburger Straße, die das Barkauer Kreuz mit der B404 verbindet.

Müllsammeln mit Greenpeace an der Tirpitz-Mole

Seit drei Jahren lädt Greenpeace zum gemeinsamen Müllsammeln an die Förde ein. Immer am ersten Samstag des Monats um 14:30, Treffpunkt am kleinen Sandstrand südlich der Tirpitz-Mole. Wenn du das Greenpeace-Banner zwischen den Bäumen hängen siehst, bist du an der richtigen Stelle. Corona-bedingt wird darum gebeten, eigene Handschuhe mitzubringen.

Es kommen bis zu 25 Leute, in den Sommerferien jedoch deutlich weniger. Je nachdem, wie viele Freiwillige antreten und wie der Wasserstand ist, werden bis zu vier blaue Müllsäcke eingesammelt. Die Kieler Abfallwirtschaft freut sich über das Engagement der freiwilligen Müllsammlung und holt die Säcke ab.

Vom Sinn des Müllsammelns?

Kornelia Vettel von Greenpeace schätzt, dass etwa die Hälfte des Mülls von Strandbesuchern stammt, der Rest wird auf Schiffen über Bord geworfen und an Land geschwemmt. Sie finden viel Plastik in jeder Form, jede Menge Zigarettenstummel, Zellophanhüllen von Zigarettenschachteln, aber auch Styropor und Verpackungsmüll wie das Plastikband, das Kornelia auf dem Foto in der Hand hält.

Jeder Plastikkrümel, der nicht im Bauch eines Fisches landet, lohnt die Mühe schon, sagt Kornelia. Aber darüber hinaus erhofft sie sich einen Lerneffekt: Wenn Strand-Besucher sehen, dass andere ihren Müll weg machen, kommen sie vielleicht ins Grübeln oder schämen sich sogar. Manche denken dann noch einen Schritt weiter und hinterfragen ihr Konsumverhalten. Was dann auch wieder Auswirkungen auf das Angebot im Handel haben kann.

Ein Beispiel: Plastik frei leben ist gerade sehr modern, und das hat dazu geführt, dass zumindest im Bereich von Bioprodukten auf einmal Gurken angeboten werden, die nicht in Plastik eingeschweißt sind. Zaghaft aber nicht zu übersehen ist das zunehmende Angebot an unverpackter Ware aller Art. Das ist der Effekt, den sich Greenpeace von der Aktion idealerweise erhofft. Aber auf dem Weg dahin ist es schon ein Erfolg , wenn der Strand schön aussieht und die Fische weniger Kunststoff schlucken.

Plastik im Sand unter unseren Füßen

Laut Greepeace gelangen jedes Jahr bis zu 13 Millionen Tonnen Plastikmüll vom Land aus in die Meere. Die Problematik ist also nicht unerheblich. Ein Teil der Sandkörner am Strand bestehen mittlerweile aus Mikroplastik.

Letzten Samstag besuchte ich die Aktion und sah den Freiwilligen beim Müllsammeln zu. Das Wasser stand ziemlich hoch und bedeckte den Strand größtenteils. Ein Mann kam zum Schwimmen, zwei andere Männer ließen ihre Labrador Retrievers im Wasser spielen. Auf der Orchideenwiese gegenüber sonnten sich zwei Frauen und ein Mann saß auf der Bank mit einem Buch. Eine kleines Stück wilde Natur am Rande des Militärhafens, für kurze Zeit mit weniger Müll.

Foto: Kornelia und Karolin an der Tirpitz-Mole

Weiterlesen?

Gemeinsames Müllsammeln mit Greenpeace

A21-Anbindung, Anwohner informieren sich

Kommende Kundgebungen in Kiel

Freitag, 7.8. Südspange stoppen um 13 Uhr auf dem Asmus-Bremer-Platz. Fridays for Future Kiel und Students for Future Kiel rufen zu einer Kundgebung gegen den Straßenbau im Kieler Süden auf: Es geht um den A21-Anschluss und die Südspange. Durch den Klimagürtel und ein ökologisch besonders wertvolles Kleingartengebiet.
“Doch der Bau kann noch auf Kommunalebene gestoppt werden.
Lass uns deshalb gemeinsam Druck auf die Kieler Ratsversammlung aufbauen um die Südspange zu stoppen!

Was muss ich mitbringen?

  • Mund-Nasen-Bedeckung
  • Schilder/Banner (sofern du welche hast)
  • Motivation”

Mehr Info über den Autobahnbau im Kieler Süden auf www.bielenbergkoppel.de.

Sonntag, 16. 8. Kundgebung der Corona-Rebellen. Von Mitte April bis vor einigen Wochen sammelten sich samstags immer Leute auf dem Asmus-Bremer-Platz um gegen die Corona-bedingten Einschränkungen der Grundrechte zu protestieren. In den letzten Wochen schien diese Bewegung in Kiel eingeschlafen zu sein. Letzten Samstag zumindest war niemand auf dem Asmus-Bremer-Platz zu sehen. Aber jetzt komt ein neuer Anlauf. Mit einer norddeutschlandweite Kundgebung in Kiel möchten Corona-Relativierer um Björn Dinklage eine größere Präsenz auf die Straße bringen. Ort und Zeit noch unbekannt. Eine rote Gegendemonstration ist ebenfalls in Planung.

Das Foto zeigt eine Demonstration vom 1. August: “Seebrücke statt Seehofer”

Weiterlesen?

Fahrraddemo gegen A21 und Südspange

Bericht über eine Kundgebung der Corona-Rebellen am 9. Mai

Yoga Vidya im Medusa

Im März eröffnete das neue Yoga Vidya Center im Medusa in Gaarden mit schwungvoller Eröffnungsfeier, doch dann kam leider Corona und jetzt das traditionelle Sommerloch. Dennoch sind die zahlreichen Kurse ganz gut besucht. In den Raum passen unter Corona-Bedingungen sieben Personen plus Lehrer*in. Dieses Zentrum ersetzt das frühere Yoga Vidya Zentrum am Sophienblatt.

Yoga auf dem Ostufer: geht das?

Die überwiegende Mehrzahl an Kieler Yoga-Studios befinden sich auf dem Westufer. Es war also ein Wagnis, auf dem Ostufer – und noch dazu im sozialen Brennpunkt Gaarden – Yoga anzubieten. Wobei der Center-Leiter Adinatha schon seit Jahren in Gaarden Kurse gibt und sich eine Reputation erworben hat. Auch wenn die meisten Teilnehmer*innen weiterhin vom Westufer kommen, haben doch auch einige Ostufer-Bewohner*innen den Weg ins neue Studio gefunden!

Die Räumlichkeiten des neuen Yoga Vidya Centers

Sie könnten nicht schöner sein! Im zweiten Stock dieser alten Schmiede in einem Hinterhof der Medusastraße 16 lockt ein angenehmer Raum mit altem Holzdielenfußboden, alles bau-biologisch aufgearbeitet. Es ist ruhig und hell. Auf dem Altar stehen Statuetten der Gottheiten Shiva, Durga, Saraswati und Ganesha, dazu ein Portrait des Gründers der Linie: Swami Shivananda. Einigen ist das Kulturzentrum Medusa noch als Veranstaltungsort für rauchige Punk-Konzerte bekannt. Seit der Neuorientierung ist das Medusa jedoch rauchfrei und eher spirituell orientiert.

Der Zentrumsleiter und das Team

Sein Ruf eilt ihm voraus. Hannes Lauinger, genannt Adinatha, ist ein richtiger Yogi. Er sagt, eigentlich war er gar nicht so scharf auf eine Leitungsposition, die ja auch mit Risiko verbunden ist. Zumal er sich stark in der Betreuung seines Kindes einbringen möchte. Aber als Ausbilder des Teacher Trainings im alten Zentrum wollte er unbedingt eine Möglichkeit bieten, die angefangenen Ausbildungen weiter zu führen. Als sich die Möglichkeit bot, diese Räumlichkeiten von Jonas Lindner, dem Leiter des Medusa zu mieten, hat sich alles gefügt. Tatjana, die Leiterin des alten Zentrums, die altersbedingt kürzer treten möchte, bietet noch Kurse an. Dazu drei weitere Frauen, von denen zwei gerade die Yogalehrer-Ausbildung absolviert haben.

Adinatha, Leiter des Yoga Vidya Centers in Kiel

Yoga und Ethik

Adinatha bedauert es etwas, dass Yoga in der Wellness-Szene angekommen ist, obgleich Yoga unbestritten das körperliche Wohlbefinden erhöht. Aber eigentlich sieht Adinatha Yoga als einen Friedensweg. Er sagt, indem man durch Hatha-Yoga körperliche Spannungen abbaut, entspannt sich auch der Geist. Und wenn der Geist entspannt ist, lebt man eher im Frieden mit seiner Umwelt, weil man weniger durch das innere Kopfkino getriggert wird. In Adinathas Worten: “Im Innersten sind wir reines Bewusstsein und Freude. Freude ist unser natürlicher Zustand, an den du andockst, wenn der Geist zur Ruhe kommt.” Das erfordert allerdings jahrelanges Training, ist sozusagen eine Lebensaufgabe.

Wir reden viel über Wahrnehmung. Adinatha erklärte mir, dass unsere Wahrnehmung sehr selektiv ist. Nicht dass unsere Wahrnehmung falsch ist, aber sie ist einseitig, weil wir vorzugsweise wahrnehmen, was zu unseren Interessen und Vorstellungen passt. Durch das Trainieren von Achtsamkeit erweitert sich die Wahrnehmung. Wir erkennen dann einen größeren Ausschnitt der Wirklichkeit. Regelmäßige Praxis ist wichtig, um die Achtsamkeit aufrecht zu halten. “Yoga bietet die Chance, die eingefahrenen Bahnen, die unsere Wahrnehmung hat, zu öffnen, zu lockern und sich vom Reiz-Reaktions-Muster zu befreien”, so fasst Adinatha die Thematik zusammen.

Insgesamt sieht Adinatha viele positive Auswirkungen des Yogas.

  • Praktizierende werden dankbarer für das, was ist.
  • Sie gewinnen ein gesundes Selbstvertrauen.
  • Sie überwinden das Mangelbewusstsein. So gesehen führt Yoga zur Freiheit.
  • Manchmal kann Yoga sogar eine Psychotherapie ersetzen.
  • Und mehr Beweglichkeit und körperliches Wohlbefinden sind auch nicht zu verachten.

Die Kurse

Die Walk-in Yogasitzungen kosten ab 9 Euro, einige sind auch auf Spendenbasis. Workshops kosten zwischen 15 und 25 Euro. Eine Probestunde ist kostenlos. Freitags bietet das Zentrum einen Satsang an, mit gemeinsamen Mantra Singen, einer Lichtzeremomie (Arati), Kurzvortrag und Austausch. Hier das Programm.

Das Zentrum gehört zum Yoga Vidya Verband. Die Zentrale in Bad Meinberg gilt als größter Yoga-Ashram in Europa.

Im Januar beginnt das neue Teacher Training. Vorgespräche oder Anmeldungen ab jetzt.

Kontakt

Medusastrasse 16
(im Medusa Hof 1. OG)
24143 Kiel

Tel: +49 (0)431/22101503
Mobil: +49 (0)176/57750852
Mail: kiel(at)yoga-vidya.de

Sehr lange dauern einfache Maßnahmen zum sicheren Fahrradverkehr

von Ulrich Hühn.

Jährlich finden , vom Fahrrad-Forum organisiert, im Kieler Stadtgebiet sog. Chancen- und Mängeltouren statt, deren Ziel, es ist, Mängel im Kieler Straßennetz und Chancen für die Verbesserung des Fahrradverkehrs aufzuzeigen. Damit Fahrradfahren sicherer wird.

In 2018 organisierte die Gruppe FahrRadGaarden zusammen mit den Ortsbeiräten Elmschenhagen, Ellerbek/Wellingdorf und Gaarden eine recht große Tour, in deren Verlauf viele Verbesserungs- Möglichkeiten aufgenommen wurden.

So wurde die mangelhafte Ausführung des Radweges an der Werftstraße Richtung Sörensenstraße gegenüber Penny kritisiert. Dieser Radweg soll den Fahrradverkehr aus Gaarden nach Elmschenhagen leiten. An der gleichen Stelle wurde die Fahrrad- und Fußgängerampel zum Betriebshof der KVG kritisiert, die die meiste Zeit auf Rot steht. Es wurde angeregt, dass sie nur Rot anzeigen soll, wenn ein KVG Bus zum und vom Betriebshof fährt. Dazu merkte Kirsten Kock, damals noch beim VCD, an, daß sie diesen Verbesserungswunsch schon seit mehr als 10 Jahren äußert.

Der entscheidende Punkt zur Verbesserung der Fahrradfreundlichkeit ist der Übergang des Verkehrs aus dem Gaardener Ring zur Kieler Straße im Zuge der Veloroute. Es wurde sowohl eine größere Wartemöglichkeit für Lastenräder und Fahrräder mit Anhängern auf einer der beiden Inseln als auch eine gefahrlose Möglichkeit der Queerung der Werftstraße gefordert.

Zwei Jahre später hat nun die Baudezernentin zugesagt, die Fahrspur vom Gaardener Ring links Richtung Norden zu sperren. Es sind nun vier Betonringe aufgestellt, was eine Wartemöglichkeit für Fahrradfahrer ermöglicht, den Autoverkehr aus dem Zentrum Richtung Ellerbek passieren zu lassen.

Hier liegt nun aber das Problem der Lösung: es dauert manchmal sehr lange, bis Fahrzeuge mit teilweise hoher Geschwindigkeit vom Gaardener Kreisel nach Ellerbek passiert sind. Hier würde eine weitere Sperrung der linken Fahrspur durch einen Betonring für eine Reduzierung der Geschwindigkeit und bessere Abschätzbarkeit der heranfahrenden Fahrzeuge sorgen. Da dieses auch bereits vor zwei Jahren gewünscht wurde, ist abzuwarten, wie lange es ein fünfter Betonring bis zu der Stelle braucht.Ulrich Hühn, 26. 7.2020

(Foto von UrsulaS: Fahrradfahrer leben gefährlich. An diesem Übergang zur Kieler Straße starb ein Radfahrer. Das Ghostbike erinnert daran.)

Weiterlesen:

Fahrraddemo gegen A21 und Südspange

Bestmöglicher Weg für Rad- und Autofahrer?

Stadt plant Veloroute für das Ostufer

Donnerstag Bombenentschärfung im Schwentinental

Am Donnerstag, den 30. Juli, sollen im Ortsteil Klausdorf (Schwentinental) zwei amerikanische 1000 Pfund schwere Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg durch Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes entschärft werden.

Da die Bomben auf einer erhöht und nicht bebauten Koppel liegen, ist ein Evakuierungsradius von 1000 Metern erforderlich. Insgesamt sind rund 2400 Menschen von den Maßnahmen betroffen.

Die Städte Schwentinental und Kiel haben heute mit der Verteilung von Handzetteln an die betroffenen Haushalte begonnen, die sämtliche Informationen rund um die Entschärfung beinhalten. Da erfahrungsgemäß nicht alle Anwohner*innen über Medien und Handzettel erreicht werden, bitten die Landeshauptstadt Kiel, die Stadt Schwentinental und die Polizei darum, sich mit Nachbarn auszutauschen und sich gegenseitig zu informieren.

Anwohner*innen müssen bis 14 Uhr ihre Häuser verlassen haben. Straßensperrungen werden ab 13 Uhr eingerichtet, sodass niemand mehr in das gesperrte Gebiet hineinkommt.

Die Bundesstraße 76 wird von den Sperrmaßnahmen nicht betroffen sein.

Die Polizei bittet insbesondere Nutzer des betroffenen Kleingartengeländes, dieses für die Zeit der Entschärfung zu verlassen, um Verzögerungen durch im Falle des Ignorierens erforderlich werdende polizeiliche Maßnahmen auszuschließen!

Die Entschärfung beginnt, wenn sichergestellt ist, dass sich niemand mehr im Sperrbereich aufhält. Über die Dauer der Maßnahmen können keine Angaben gemacht werden. Läuft alles planmäßig und ohne Komplikationen, dürften die Arbeiten am späten Nachmittag beendet sein. Betroffene Anwohner*innen sollten sich also auf eine mehrstündige Abwesenheit einrichten und gegebenenfalls an nötige Medikamente und auch Nahrung denken.

Für Anwohner, die keine Möglichkeit haben, sich anderweitig aufzuhalten, ist ab 12 Uhr die Schwentinehalle, Aubrook 6, 24222 Schwentinental als Notunterkunft geöffnet. Die Halle wird entsprechend vorbereitet, sodass Abstände zwischen den Personen eingehalten werden können. Die Stadt Schwentinental weist darauf hin, dass in der Halle Mund- und Nasenschutzmasken getragen werden müssen.

Da das Platzangebot in der Halle begrenzt ist, sollten sich betroffene Personen bereits jetzt Gedanken über einen alternativen Aufenthaltsort machen. Zusammenkünfte an anderen Orten sind nach geltenden Regeln der Corona-Verordnung des Landes Schleswig-Holstein möglich und sollten in Betracht gezogen werden.

Bürger*innen, die durch Krankheit behindert oder bettlägerig sind, bittet die Stadt Schwentinental um telefonische Nachricht unter der Telefonnummer 04307/811-228 (28.07.2020 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr, 29.07.2020 8:00 Uhr bis 14:00 Uhr, 30.07.2020 8:00 Uhr bis 18:00). Auch bei sonstigen Rückfragen soll die genannte Telefonnummer genutzt werden (Bürgertelefon).

Die Gesamtübersicht des Evakuierungsgebiets und der betroffenen Straßen sind der angehängten Datei zu entnehmen. Unter www.schwentinental.de sind auch die betroffenen Hausnummern sowie aktuelle Informationen abrufbar.

Etwaige Fahrplanänderungen des ÖPNV können auf den Seiten www.kvg-kiel.de bzw. www.vkp.de nachgelesen werden.

Die Polizei wird am Einsatztag über die Sozialen Medien laufend informieren. Die Facebook-Seite ist unter http://t1p.de/pdkielfacebook abrufbar, der Twitter-Account lautet @SH_Polizei.

Die Boutique Mode für Göttinnen schließt

Gerade kleinen Geschäften setzt die Corona-Krise stark zu, das stellte die IHK Schleswig-Holstein in ihrem letzten Konjunkturbericht fest. Auch für die Boutique „Martina Bär, Mode für Göttinnen“ kommt jetzt das Aus. Es ist nicht die einzige Geschäftsaufgabe in dieser Gegend: Ein paar Häuser weiter hat eine Shisha-Bar geschlossen und um die Ecke am Dreiecksplatz macht Nana’s Dekowelt gerade den Räumungsverkauf.

Inhaberin Martina Bär erzählte mir, dass das Geschäft nach der Wiedereröffnung einfach nicht mehr so recht in Gang kam. Es kamen weniger Kundinnen in ihren kleinen Laden in der Wilhelminenstraße 27, und sie kauften weniger. Frau Bär vermutet, dass viele Leute nach dieser Krise, die ja auch noch nicht vorbei ist, erst einmal andere Themen haben und deshalb nicht in Kauflaune sind.

Bestimmt spielt auch die ökonomische Situation eine Rolle. Dafür sprechen die Zahlen der Arbeitsmarktstatistik. Ende Juni lag die Arbeitslosigkeit in Kiel um 17 Prozent über dem Vorjahresmonat. Die Arbeitnehmer*innen auf Kurzarbeit verdienen weniger. Viele Selbstständige im Kulturbereich und in der Gastronomie wissen momentan gar nicht, wie es weiter geht. Es gibt also mehrere Gründe, warum Leute zur Zeit weniger Geld in der Tasche haben.

Die “Mode für Göttinen” ist farbenfroh und fair. Die Inhaberin arbeitete schon vorher in der Modebranche. Ihr wurde immer mehr die Verantwortung für ökologische und soziale Aspekte der Modeproduktion bewusst. Sowohl die Herstellung der Materialien als auch die Arbeitsbedingungen der Näher*innen liegen auch in der Verantwortung der Leute, die Mode verkaufen und kaufen. Das bewog sie vor drei Jahren zur Eröffnung von “Mode für Göttinnen”. Jetzt hofft sie, auf den letzten Metern noch viele Teile – wenn auch mit Rabatt – zu verkaufen. Es lohnt sich vorbei zu schauen, solange noch Ware da ist.

Martina Bär macht auch Farbberatung und das will sie fortführen. Durch ihre Farbberatung möchte sie, dass Frauen in Kontakt mit der eigenen Intuition kommen. “Wir sind geführt von unseren Hormonen, von unbewussten Kräften”, erklärt Frau Bär. Deshalb sind Farben ein wichtiges Indiz für die momentane Stimmung. Gleichzeitig hilft eine Farbberatung, besser auszusehen und sich situationsbedingt zur Geltung zu bringen. Man merkt, wir kamen gleich sehr gut ins Gespräch über diese Themen! Wer Interesse hat , kann sich bei Martina Bär für eine Farbberatung melden: Tel: 0176 567 507 33.

Frau Bär ist natürlich enttäuscht, aber doch auch zuversichtlich, dass sich neue Wege finden . Sie nimmt erst einmal eine kreative Auszeit, mit Betonung auf dem Wort kreativ, denn das ist ihre Lebensthema. Für Kiel gibt es nun leider eine Adresse für faire Mode weniger!

Weiterlesen?

Bericht vom IHK Schleswig-Holstein über die wirtschaftliche Lage

www.martina-bär.de

Das Kulturzentrum Medusa orientiert sich neu.

Berichte aus einer spannenden Stadt