Wo kommt das Umspannwerk hin?

Tennet plant ein gigantisches Umspannwerk im Süden von Kiel. Es soll mindestens 30 Hektar groß sein, das entspricht 40 Fußballfeldern. Anvisiert wird wohl ein Areal südlich von Kiel.

In einer Pressemitteilung bemängelt die SPD mangelnde Transparenz in der Vorgehensweise von Tennet:

Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet befindet sich momentan auf der Suche nach einem geeigneten Standort für ein neues Umspannwerk im Kieler Süden.

Mit Blick auf die aktuellen Diskussionen bedauert Sönke Klettner, baupolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, dass alternative Planungen zu einem Standort im Kieler Süden offenbar nicht weiterverfolgt werden. „Das ist derzeit kein wirklich transparentes Verfahren. Tennet könnte sich am Ende auch ins eigene Fleisch schneiden, wenn im Planfeststellungsverfahren der voreilige Ausschluss möglicher alternativer Standorte gerügt wird.“ Es sei bedauerlich, dass im Bauausschuss keine konkreten Informationen über den Planungsstand einschließlich bereits vorliegender Unterlagen gegeben wurden. „Wichtig ist uns, dass aktuelle und potenziell langfristige Siedlungsentwicklungen nicht verhindert werden.“

Axel Schnorrenberg, stellv. Vorsitzender des Ortsbeirats Wellsee/Kronsburg/Rönne, ergänzt: „Die Begründung für den schon beschlossenen Ausschluss eines dritten möglichen Standorts war inhaltlich nicht überzeugend dargestellt.“

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30 Hektar großes Umspannwerk in Kiel

Präsentation von Tennet im Ortsbeirat Wellsee/Kronsburg/Rönne am 3.9. 2024

Kein Beitritt von SH zu Dänemark

Die Satire-Partei Die PARTEI ist immer für einen Lacher gut. Diesmal blieb das Lachen allerdings im Hals stecken. Denn die Begründung des Antrags auf den Beitritt von Schleswig-Holstein zu Dänemark klang eher verzweifelt als lustig. „Für die Zukunft sehe ich braun“, sagte Ratsherr Ove Schroeter über seinen Antrag.

Der Antrag für den SH-Exit: „Der Oberbürgermeister wird beauftragt, Gespräche mit den anderen kreisfreien Städte und Kreisen Schleswig-Holsteins einzugehen mit dem Ziel, eine Initiative zur Loslösung Schleswig-Holsteins von der (derzeitig noch) Bundesrepublik Deutschland und der Angliederung an Dänemark zu gründen. „

Begründet wird der Antrag mit der Angst, dass faschistische Parteien in Deutschland die Macht an sich reißen und aus unserer Demokratie einen totalitären Staat machen. „Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um das sinkende Schiff zu verlassen und den Anschluss an einen stabil demokratischen Staat zu suchen. Es darf nicht abgewartet werden, bis es Faschist*innen tatsächlich gelingt, auch nur in einem Bundesland die Macht an sich zu reißen und damit auch die Kontrolle über bewaffnete Exekutivkräfte zu erlangen! „

Auch ein wahrscheinlich nicht ernst gemeinter Antrag wird zur Abstimmung freigegeben und in diesem Fall wurde auch eine Diskussion in der Ratsversammlung zugelassen.

Ratsfrau Janine Blöhdorn (GRÜNE) lehnte den Antrag aus mehreren Gründen ab:

  • Grenzverschiebungen seien ein Denken von gestern.
  • Die schleswig-holsteinischen Rechtsextremen wären auch bei einem SH-Exit dabei.
  • Auch Dänemark ist Mitglied der EU und der NATO.

Am Ende rügte sie auch Die PARTEI für zu viele Spaßanträge in der Ratsversammlung. Ein Ratsherr der AfD bezeichnete den Antrag sogar als verfassungswidrig.

Der Antrag wurde mit Mehrheit abgelehnt, mit Ja stimmten nur DIE LINKE und Die PARTEI. Alles bleibt wie es ist! Schleswig-Holsteins Austritt grade noch mal abgewehrt!

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Vollsperrung Theodor-Heuss-Ring

Pressemitteilung: Noch bis November wird im Verlauf des Theodor-Heuss-Rings an Brücken, Fahrbahnen und Kanäle gearbeitet. In der Nacht von Mittwoch, 18. September, auf Donnerstag, 19. September, kommt es zu einer nächtlichen Vollsperrung in Fahrtrichtung Eckernförde. Die Sperrung ist notwendig, um im Zuge des Wechsels in die nächste Bauphase die Betonleitwand zwischen der Ausfahrt Ratzeburger Straße und der Ausfahrt Winterbeker Weg zurückzubauen. Dadurch wird die Baustelle in ihrer Länge deutlich reduziert.

Die Sperrung gilt in der Zeit von 20 bis 5 Uhr. Für diese Dauer werden Umleitungen eingerichtet. Pkw in Richtung Eckernförde und A 215 kommen über die Ratzeburger Straße, die Stormarnstraße, die Alte Lübecker Chaussee und die Hamburger Chaussee zur B76. Für Lkw in Richtung Eckernförde und A 215 gilt eine Umleitung über die Sörensenstraße, den Schwedendamm, die Bahnhofstraße, die Kaistraße, den Ziegelteich, den Exerzierplatz und den Schützenwall zur A 215/B76.

Autos, die von der B404 und aus dem Tonberg in Richtung Eckernförde und A 215 unterwegs sind, können über die Alte Lübecker Chaussee und die Hamburger Chaussee ausweichen. Lkw fahren stattdessen über die B76 zunächst in Richtung Plön und dann in Richtung Zentrum und nutzen anschließend die beschriebene Umleitung von der Sörensenstraße bis zur A 215/B76. Die Umleitungen werden großräumig ausgeschildert.

In der nun folgenden Bauphase, die bis Mitte Oktober andauern wird, geht es um die Erneuerung der Hauptfahrbahn in Richtung Plön im Bereich zwischen Friesenbrücke und „An der Kleinbahn“ inklusive der Abfahrtrampe zur Dietrichstraße. Danach stehen bis Anfang November die Erneuerungen der Kreuzung Ostring/Theodor-Heuss-Ring sowie der zwei Linksabbieger-Spuren von der B 76 in den Ostring an.

Herbstmärkte 2024

Noch Sommer im Herzen, aber schon Herbst in der Planung? Hier sind einige Termine für Bauern- und Herbstmärkte in und um Kiel:

Herbstmarkt im Freilichtmuseum Molfsee

120 Aussteller präsentieren Pflanzen, Schmuck, Textilien, Kunsthandwerk. Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt mit Bratwurst, Käseschnitten, Kuchen und Kaffee. Handgemachtes steht im Vordergrund. Wenn du noch etwas für den Garten oder die Dekoration von Haus und Terrasse suchst, hier ist der Ort!

Die Nordbauern Schleswig-Hosteins laden darüber hinaus zu einem eigenen Bauernmarkt.

Natürlich steht dir auch das ganze Museum zur Besichtigung bereit. An einem Tag schafft man gar nicht alle Gebäude. Ich nehme mir bei jedem Besuch einen bestimmten Bereich vor.

Die Busse der Linien 780 / 790 / 795 zwischen dem Hauptbahnhof Kiel und Flintbek bringen dich bequem zum Freilichtmuseum. Es gibt außerdem einen bewachten Fahrrad-Parkplatz.

Kosten: normaler Eintrittspreis

Wann? 28. September bis 6. Oktober 2024, 9 – 18 Uhr

Homepage: Freilichtmuseum Molfsee

Bauern- und Regionalmarkt in Kiel

Auf dem Holstenplatz, Europaplatz und dem Asmus-Bremer-Platz werden herbstliche regionale Erzeugnisse wie Kürbisse, Obst, Honig & Käse angeboten.

Für das leibliche Wohl wird dank eines großen Angebots an deftigen Bauern- und Herbstspeisen sowie Getränke von der Dithmarscher Brauerei bestens gesorgt.

Wann? 4.-6. Oktober 2024

Am 6. Oktober ist außerdem verkaufsoffener Sonntag.

Homepage: Kiel Sailing City: Bauern- und Regionalmarkt

Herbstfest im Kollhorst

Die jahreszeitlichen Feste im Naturerlebniszentrum Kollhorst sind immer eine bezaubernde Erfahrung. Dieses Herbstfest feiert nicht nur die Jahreszeit sondern auch 30 Jahre Bestehen.

Wann? Sonntag, den 22. September von 14-17.30 Uhr statt.

Mehr Info: Herbstfest im Kollhorst

Homepage

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Vierte Kieler Klimawoche

Vom 15. – 21. September 2024 findet die vierte Kieler Klimawoche statt, dieses Jahr gleichzeitig mit dem Mobilitätsfest in Schilksee. Es gibt Tipps zum Stromkosten sparen und für die eigene Solar-Anlage, Informationen zur Wärmeplanung, einen Austausch zur energetischen Sanierung, Besichtigungen, Lesungen und vieles mehr.

In ihrem Grußwort schreibt Umweltdezernentin Alke Elisabeth Voss: „Wir sollten keine halben Sachen machen, sondern uns mit vollem Engagement, mit allem Wissen und allem Mut gemeinsam für ein lebenswertes, zukunftsfähiges Kiel einsetzen. „

Hier einige Events aus dem Programm:

  • Die Autorin Tanya Stewner liest aus dem Band „Gesang der Wale“ ihrer Bestseller-Reihe Alea Aquarius. Es geht um die Erlebnisse in der magischen Unterwasserwelt, in der Alea mit ihren Freunden und Freundinnen für den Schutz der Meere kämpft.
  • Marie Gamillscheg liest aus ihrem Roman: „Aufruhr der Meerestiere“. Es geht um eine Meeresbiologin an einem Kieler Institut.
  • Aktive des Bündnisses Klimanotstand Kiel informieren über die wichtigsten Klimafakten, den Folgen der Klimakrise und den Maßnahmen gegen die Klimakrise in einer interaktiven Ausstellung. Über Virtual Realiy werden die Veränderungen des Grönlandeises und die Aktivitäten zur Regeneration eines Korallenriffs erlebbar.
  • Im 2. Wärmeforum werden die Zwischenergebnisse der Kieler Kommunalen Wärmeplanung vorgestellt!
  • Strom und Warmwasser vom eigenen Dach – geht das bei mir? Ein Vortrag mit praktischen Tipps zur Umsetzung.
  • Tag der offenen Tür im Küstenkraftwerk und der Müllverbrennungsanlage.

Das ganze Programm findest du hier.

Die Klimawoche soll in Zukunft nur jedes zweite Jahr ausgerichtet werden, weil die Stadt Kiel sparen muss.

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Wärmeplanung in Kiel

Herbstfest im Kollhorst

Die jahreszeitlichen Feste im Naturerlebniszentrum Kollhorst sind immer eine bezaubernde Erfahrung. Dieses Herbstfest feiert nicht nur die Jahreszeit sondern auch 30 Jahre Bestehen.

Das Kollhorster Herbstfest findet dieses Jahr am Sonntag, den 22. September von 14-17.30 Uhr statt.

Es erwartet euch Spiel, Spaß und Informationen rund um die Kollhorster Apfelbäume, Stände von befreundeten Vereinen und Kaffee und Kuchen in der Tenne.

Ein perfektes Ausflugsziel , nicht nur für Familien!

Adresse: Kollhorst, Kollhorster Weg 1

Bericht von der Demo gegen Aufrüstung

Am 7. September zog eine Demonstration, aufgerufen von der Initiative „Rheinmetall entwaffnen“ vom Bootshafen nach Gaarden. Ulrich Hühn war dabei und berichtet über das Agieren der Polizei:

Es ware eine der buntesten Demos, die ich je in Kiel gesehen habe, oder überhaupt gesehen hatte. Von einem alten Hanomag mit den Aufschriften: „Der Widerstand ist der einzige Ausweg, der aus dem Elend in der Welt führt: Arbeiter, dein Frieden ist rot und beendet den Krieg“.

Oder: „Arbeiterbewegung für den Wiederaufbau der KPD, Revolution statt Krieg und Faschismus, revolutionäre Front, FDJ“

Ich glaube, mit soviel freier Meinungsäußerung war die Polizei einfach überfordert, daher die ständige Überreaktion. Im Einzelnen:

Nachdem der Demo Zug 50 Meter begleitet wurde, stürmten zum ersten Mal ein Trupp von über 10 Polizisten und Polizistinnen und griffen, für meine Eindrücke wahllos, einen Demonstranten aus der Menge und stoppten den Zug mit der Begründung, er oder sie hätte ein verbotenes Symbol getragen. In der Folge wurden wir von behelmten Polizist*innen eingekesselt, so wie ich es aus Schilderungen aus Hamburg in Erinnerung hatte. Mir war mulmig ob des Wissens, wie das enden kann. Immer wieder kam es zu Lautsprecher Durchsagen von der Polizei und von der Demo Leitung, außerdem ertönten Sprechchöre und, besonders schön, Jugendliche begannen zu singen. 

Nach einer viertel Stunde wurde die Person frei gelassen, ich habe nicht gesehen, ob der angeblich verbotene Schritftzug abgelegt wurde und der Zug bewegte sich zur ersten Zwischen Kundgebung vor dem Bahnhof. 

Als wir weiter marschierten, spielte sich die gleiche Szene wieder an der Ecke zur Gablenzbrücke ab, wieder liefen über 10 Polizist*innen und griffen eine Person heraus und kesselten sie vor einem Laden ein. Auch hier wieder die gleiche Begründung und der gleiche Ablauf. Der dritte Vorfall ereignete sich in Höhe des Hörnbades, diesmal wurden zwei Aktivisten, die eine rote Fahne trugen, darunter G. von attac, zu Boden gerissen und an den Straßenrand gezerrt bis die beiden nach einer Viertel Stunde, leicht verletzt, frei gelassen wurden. 

Den vierten Vorfall habe ich nicht genau beobachtet, er ereignete sich an der Ecke Werftstraße und Karlstal. Laut Polizeidurchsagen soll es sich um ein verbotenes Transparent gehandelt haben. 

Ich glaube, wir marschierten genau so lange, wie die Polizei uns stoppte. Ich habe den Demozug noch bis zum Vinetaplatz begleitet und bin dann, reichlich erschöpft, weg geradelt, ich war also nicht mehr bei der Abschlusskundgebung bei der Thyssen Krupp Marine Systems dabei, der Demoverlauf war auch nicht angekündigt, wohl nur mit der Polizei abgesprochen.

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Bericht über das Camp „Rheinmetall entwaffnen“

Film auf ndr über diese Demonstration

Kiel-Lauf mit tragischem Todesfall

Auf dem Kiel-Lauf gestern ereignete sich ein tragischer Todesfall. Der verstorbene Läufer war 37 Jahre alt. Die Ursache seines Zusammenbruchs ist nicht bekannt.

Viele Personen hatten Kreislaufprobleme. Laut ndr musste der Rettungsdienst insgesamt 100 mal helfen, 20 Personen (Laufende sowie Zuschauende) kamen ins Krankenhaus.

Könnte der Kiel-Lauf in Zukunft anders gestaltete werden? Dazu schreibt die SPD: „In diesem Zusammenhang sprechen wir uns als SPD-Ratsfraktion für eine Überprüfung des Zeitplans und der Streckenführung bei zukünftigen Läufen aus. Es ist sinnvoll, lange Distanzen wie den Halbmarathon nicht zur heißesten Tageszeit stattfinden zu lassen. Zudem sollten mehr Abkühlungs- und Versorgungsstationen entlang der Strecke installiert werden.“

Teilnehmende berichten auf Facebook von helfenden Zuschauern, die Wasser, Traubenzucker und Obst anboten oder mit dem Wasserschlauch für eine kleine Abkühlung sorgten an diesem heißen Spätsommertag.

Beitragsbild : Motivbild von pixabay

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Todesfall bei Kiel-Lauf

Gewalt und Frieden im antimilitaristischen Camp

Im Werftpark Gaarden haben sich seit Dienstag etwa 600 Friedensaktivistis zu einem mehrtägigen Aktionscamp niedergelassen. Unter dem Motte „Rheinmetall entwaffen“ suchen die Leute, die aus ganz Deutschland und sogar dem Ausland nach Kiel gekommen sind, nach Strategien für ihren gemeinsamen Kampf gegen die Rüstungsindustrie. Aktionen gegen die Rüstungsindustrie sind auch geplant und haben auch statt gefunden. Morgen sollen die Aktionstage mit einem Demonstrationszug vom Bootshafen nach Gaarden enden. Beginn der Demonstation ist 12 Uhr.

Gewalt zwischen Polizei und Aktivisten

Leider kam es heute morgen zu einer gewalttätigen Szene. Um drei Uhr morgens machten sich Menschen aus dem Camp auf den Weg zum Westufer. An der Gablenzbrücke gerieten sie mit Polizisten aneinander. Jonah Fischer aus dem Pressezelt der Gruppe berichtete mir davon. Die Polizisten seien ohne vorher provoziert geworden zu sein, mit Pfefferspray und Schlagstöcken auf die Aktivisten losgegangen, wobei einer Person die Nase gebrochen wurde.

In der polizeilichen Mitteilung zu diesem Vorfall hört es sich etwas anders an. Hier der Wortlaut : „Gegen 03 Uhr verließen circa 300 Personen unangemeldet den Kieler Werftpark und marschierten Richtung Gablenzbrücke. In Höhe der Brücke stoppten Einsatzkräfte der Polizei den Aufzug auf, um ein kooperatives Gespräch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Aufzugs über die beabsichtigte Route zu führen. Ein Teil des Aufzugs ging unvermittelt die Beamten an und versuchte massiv, die polizeiliche Absperrung zu durchbrechen. Die Polizei drängte sie, teils unter Einsatz einfacher körperlicher Gewalt, zurück.“ Im Zuge dieser Aktion seien zwei Beamte verletzt worden, einer sei an dem Tag nicht mehr dienstfähig gewesen. Ein Krankenwagen wurde nicht gerufen.

Nachdem die Route geklärt war, durften die Aktivistis ihren Weg in die Feldstraße fortsetze, so der Polizeibericht.

In einer Folgemitteilung berichtet die Polizei dann doch von Reizgas und Schlagstöcken, die eingesetzt wurden, also mehr als „einfache körperliche Gewalt“.

Impressionen aus dem Werftpark

Heute Nachmittag herrschte rege Betriebsamkeit im Camp. Gleich drei Workshops liefen parallel. Kurz gesellte ich mich im Zirkuszelt zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Feministische Vision für ein Freies Palästina“. Ich lernte, dass Frauenrechte oder andere hehre Ziele oft zur Begründung von Kriegen verwendet werden, etwa im Afghanistankrieg, der damit begründet wurde, dass die Frauen von den sie unterdrückenden Taliban befreit werden sollten.

Das Bündnis „Rheinmetall entwaffnen“ gründete sich 2018 infolge der Angriffe auf Afrin. Sie wollen, sagt ihr Pressesprecher Jonah Fischer, darauf aufmerksam machen, dass deutsche Rüstungsfirmen die Waffen herstellen, die in zahlreichen Konflikten und Kriegen eingesetzt werden. Seit der Gründung des Bündnisses würden Rüstungsfirmen in der Gesellschaft positiver gesehen. „Wir sehen unsere Aktionen als noch notwendiger angesichts der derzeitigen Politik und der wachsenden Kriegsbegeisterung. „

Mein Eindruck bei der Besichtigung der Infostände: Das Hauptinteresse liegt auf dem Geschehen im Gaza-Streifen und in Kurdistan. Der Krieg in der Ukraine ist weniger von Interesse.

Die Teilnehmenden und die Besucher sind überwiegend sehr jung, aber einige Graurücken sah ich auch. Und manchmal verirren sich auch Leute aus Gaarden, die einfach nur ihren Park genießen wollen, in das Camp.

Kiels Haushalt 2025: Defizit von 79 Millonen geplant

Geplant sind für 2025 Ausgaben in Höhe von 1,47 Milliarden Euro. Abzüglich der Einnahmen der Kommune ergibt sich ein Defizit von 79 Millionen Euro. Diese Zahlen werden sich noch verändern, weil in der letzten Ratsversammlung im Jahr weitere Anträge eingebracht und genehmigt werden.

Bis 2028 möchte Kiel einen ausgeglichenen Haushalt erreichen. Sehr positiv hat sich ein unerwartetes Plus im Jahr 2023 ausgewirkt. Anstatt des erwarteten Minus von 56 Mio Euro ergab sich ein Plus von 106 Mio Euro! Grund dafür waren besonders gute Gewerbeeinnahmen sowie eine Konsolidierungshilfe des Landes in Höhe von 68 Mio Euro. Diese Entwicklung führt dazu, dass Kiels aufgelaufenes Defizit nur noch 100 Mio Euro beträgt. Dem steht ein Eigenkapital von 352 Mio Euro gegenüber. Millionen Plus: Kiel feiert finanziellen Höhenflug

Besonderheiten dieses Haushalts

Das hohe Defizit in diesem Jahr hat viele Gründe: Tarifsteigerungen erhöhten die Personalkosten, Geflüchtete mussten untergebracht werden. Auch die Inflation spielt eine Rolle. Stadtkämmerer Christian Zierau fasst es in seinem Bericht zusammen: „Gleichzeitig entstehen auf der Aufwandsseite zunehmend höhere bzw. neue Belastungen, beispielsweise aufgrund steigender Sozial- und Transferleistungen (nicht zuletzt durch die weiterhin hohe Anzahl geflüchteter Menschen), nach wie vor inflationsbedingte Kostensteigerungen sowie hohe Tarifsteigerungen, die zu einem deutlichen Anstieg der Personalaufwendungen führen.“

Der Personal- und Versorgungsaufwand macht 28 Prozent der Ausgaben aus.

Die Sozialtransfers stehen mit 333 Mio Euro im Plan. Dazu kommen 95 Mio Leistungen für Unterkunft und Heizung. Insgesamt machen die Sozialausgaben 29 Prozent der Ausgaben aus.

Teurer Schulbau im Haushaltsentwurf

Unter den Investitionen sind die teuersten Einzelposten:

  • Neubau der Gaardener Grundschule, noch 15.2 Mio Euro auf vier Jahre verteilt
  • Komplettsanierung Friedrich-Junge-Schule, 38 Mio Euro verteilt auf vier Jahre
  • Gewerbefläche Friedrichsort, 40,8 Mio Euro auf vier Jahre verteilt
  • Sanierung Kieler Schloss, 19 Mio Euro, verteilt auf drei Jahre
  • Anschaffung von Fahrzeugen: 5 Mio Euro
  • Die Tram wird für die nächsten vier Jahre mit 12 Mio Euro veranschlagt. Fertig könnte die Tram 2033 sein.

Die Mehrheitsverhältnisse in der Kieler Ratsversammlung sind äußerst knapp. Die Kooperation von Grünen und SPD verfügt lediglich über eine Stimme mehr als die anderen Fraktionen zusammen. Es bleibt also spannend, ob dieser Entwurf in dieser Form durchgeht.

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Kiel beschließt Sparliste

Berichte aus einer spannenden Stadt