Archiv der Kategorie: Kultur

Kieler Woche: 100 Prozent Programm geplant

Corona-bedingt wurde die Kieler Woche 2020 auf den September verschoben und mit vielen Einschränkungen versehen. 2021 fanden dann lediglich die Segelevents statt, während der kulturelle Teil der Kieler Woche abgesagt wurde. Aber 2022 soll es eine Kieler Woche wie früher werden. „Wir planen ein 100-Prozent-Programm“, so der Kieler OB Ulf Kämpfer im Wirtschaftsausschuss gestern.

Den Auftakt macht der Sound-Check am Vorabend der Kieler Woche am 17. Juni auf der NDR-Bühne vor dem Rathaus. Offiziell beginnt die Kieler Woche dann am 18. Juni und endet am 26. Juni. Dazwischen jede Menge Volksfest-Belustigung. Etwa der Internationale Markt zwischen Rathausstraße und Asmus-Bremer-Platz, auf dem sich diesmal auch ein Stand mit deutscher Küche präsentiert. Die teilnehmenden Länder sind nach aktueller Planung: Argentinien, Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Eswatini, Finnland, Griechenland, Großbritannien, Indien, Irland, Kroatien, Litauen, Nepal, Niederlande, Nigeria, Österreich, Pakistan, Peru, Polen, Portugal, Ruanda, Russland, Serbien, Slowakei, Spanien, Sri Lanka, Tschechien, Uganda, USA.

Das Progamm steht noch nicht in allen Einzelheiten. Aber schon gebucht werden können die Konzerte auf der Krusenkoppel.

  • Am 18. Juni wird es politisch mit Tocotronic, die ihr neues Album „Nie wieder Krieg“ aufführen.
  • Am 19 Juni spielt das Friedrich Lichtenstein Trio mit Gesang, Piano und Saxophon, aber auch mit Elektronik Songs, stilistisch angesiedelt zwischen Jazz und Easy Listening.
  • Am 20. Juni singt Tim Fischer Chansons aus seinen Alben „Zeitlos“ und „Caberet Berlin“. Auf beiden Alben findet sich der Song „Zu Asche, zu Staub“, bekannt aus der Serie Babylon Berlin.
  • Am 22. Juni präsentiert Axel Prahl eigene Kompositionen. Er wird von neuen Musikern begleitet : „Mehr …Das Sommerkonzert“
  • Am 23. Juni steht die singende Schauspielerin Anna Loos mit Songs aus ihrem Album „Werzeugkasten“ auf der Bühne.
  • Am 25. Juni lädt die A Capella Band basta zu einem Wunschkonzert ihrer Lieder ein. Mitsingen erwünscht
  • Die Konzertreihe endet am 26. Juni mit dem Konstantin Wecker Trio (Gesang, Cello, Klavier). Wecker singt mit seiner markanten Stimme von Liebe, Wut und Utopie. Alle für 2020/21 gekauften “gewaltig-leise”-Tickets behalten auch 2022 ihre Gültigkeit.
  • Leider schon ausverkauft sind die Konzerte von Danger Dan am 24. Juni und Element of Crime am 21. Juni. Element of Crime und das Konstantin Wecker-Trio holen ihre für 2020 geplanten Konzerte nun im Juni 2022 nach. Die gekauften Tickets behalten auch 2022 ihre Gültigkeit.

Einzelheiten zur Buchung dieser Konzerte findet ihr hier: Kieler Woche:gewaltig leise.

Die Planung der Kieler Woche ist noch nicht abgeschlossen, weitere Details folgen bald. Nach zwei schwierigen Jahren könnte die Kieler Woche dieses Jahr wieder zu alter Größe als eines der größten Volksfeste Europas aufschließen

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2020 Kieler Woche auf Sparflamme

2021 Kieler Woche: Oberbürgermeister zufrieden mit kleinerer Version

Von Zellen und Bettensälen

Die Rathaus-Kooperation setzt sich für den Erhalt des ehemaligen Marineuntersuchungsgefängnis in der Wik ein. Es könnte zu einem Ort der Erinnerung an die grausame Nazidiktatur entwickelt werden. Auch Haus 3 im angrenzenden Anscharpark soll in das Sanierungskonzept eingebunden werden. Der Anscharpark in der Wik enthält eine Reihe von historischen Gebäuden.

Das Marineuntersuchungsgefängnis liegt an der Ecke Weimarer Straße und Rostocker Straße. Hier wurden während der Nazizeit etwa 100 Matrosen eingebuchtet, während sie auf ihre Hinrichtung warteten.

Das Marineuntersuchungsgefängnis ist in einem schlechten baulichen Zustand. Bettina Aust (Grüne) berichtet von einem Rundgang: Es riecht muffig. Die Zellen sind klein und dunkel. Manche haben Kettenringe an den Wänden.

Den Verfall aufhalten

Zur Zeit wird das Gebäude nur geheizt, um dem Verfall Einhalt zu gebieten. Durch den Beschluss der Ratsversammlung kann jetzt ein Konzept entwickelt werden, wie es weiter gehen könnte.

Das Haus 3 ist augenscheinlich in einem noch schlechteren baulichen Zustand. Hier handelt es sich um das frühere Garnisonslazarett mit großen Bettensälen. Während das Marineuntersuchungsgefängnis der Stadt gehört, befindet sich Haus 3 in Privatbesitz.

Baudezernentin Doris Grondke meinte, der Antrag würde sich auch gut in das Entwicklungskonzept für die Wik fügen.

CDU und FDP sorgten sich um die finanzielle Belastung und ob es genügend externe Fördermittel geben würde.

Der Antrag der Kooperation, der sich durchsetzte, sieht folgenden Stufenplan vor:

  • Ideensammlung mit allen Akteuren der Erinnerungskultur, der Kultur und des Stadtteils – offene Ausschreibung
  • Konzeptentwicklung
  • Konzeptabstimmung – mit Akteuren aus Erinnerungskultur – Kultur und Stadtteil
  • Sanierungsgutachten durch Architekturbüro auf Basis des Konzepts einschließlich Kostenschätzung
  • Machbarkeitsstudie auf Basis der Ergebnisse der Sanierungsgutachtens 

Am Ende könnte sich das Projekt als zu teuer herausstellen, aber zunächst einmal soll die Idee des Marineuntersuchungsgefängnis als Erinnerungsort entwickelt werden. Dabei spielt nicht nur die Zeit des Nationalsozialismus eine Rolle, sondern auch die Nähe zum Hafen. Die mutige Erhebung der Matrosen und Arbeiter leitete 1918 die erste deutsche Demokratie ein. Das Gebäude fungierte auch schon während der Kaiserzeit als Marine Arrestanstalt. So könnte das Gebäude ein wertvolles Teil der Kieler Erinnerungskultur werden, mit vielfältigen Bezügen zur deutschen Geschichte.

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MUG-Kiel, Marineuntersuchungsgefängnis

Matrosenaufstand ist Thema in Kiel

Winterliche Aktivitäten in der Adventszeit

Die Adventszeit bietet nach der Coronapause wieder jede Menge winterliche Aktivitäten: Eislaufen unter freiem Himmel an der Kiellinie, Weihnachtsmärkte und Winterfest. Allerdings bedeutet die eskalierende Corona-Situation, dass es im Verlauf der Wochen doch wieder neue Einschränkungen geben könnte. Schon jetzt gilt eine Maskenpflicht auf den Weihnachtsmärkten. Zum Essen und Trinken darf die Maske zwar abgenommen werden, aber nur solange man am Platz stehen bleibt. Für die Innenräume gilt 2G, ansonsten 3G. Bis jetzt….

Eisfestival an der Kiellinie

Vom 18. November 2021 bis zum 16. Januar 2022 sorgt das Stadtwerke Eisfestival endlich wieder für großen Eislaufspaß in der Weihnachts- und Winterzeit! Dank des Engagements der Stadtwerke Kiel als langjähriger Titelsponsor und Energiepartner der Veranstaltung verwandeln Eisbahnbetreiber interevent und Veranstalter Kiel-Marketing die nördliche Kaikante am Kieler Ostseekai für acht Wochen in eine maritime Winterlandschaft. Informationen, Buchung und Hygieneregeln für Besucher*innen unter: www.kiel-sailing-city.de/eisfestival

Weihnachtsmärkte im Freien

Dieses Jahr finden die traditionellen Weihnachsmärkte wieder auf dem Holstenplatz, auf dem Rathausplatz, dem Asmus-Bremer-Platz und dem Bernhard-Minetti-Platz statt. Der Weihnachtmarkt auf dem Alten Markt legt dagegen eine Pause ein. Wie immer erwarten uns heiße Speisen, Punsch und Kunsthandwerk. Neu: in diesem Jahr sind die Partnerstädte Sovetsk und Tallinn mit eigenen Angeboten dabei.

Stadtpräsident Hans-Werner Tovar wird den Kieler Weihnachtsmarkt am 22. November um 18.30 Uhr an der Pyramide am Asmus-Bremer-Platz eröffnen. Musikalisch begleitet wird er vom Kieler Blechbläserensemble der Nikolaikirche. Zu diesem Anlass gibt es wieder 150 Becher Gratis-Punsch für die anwesenden Gäste. Der Markt hat dann täglich von 10.30 bis 21 Uhr, die Gastro-Stände sogar bis 22 Uhr geöffnet. An den Adventssonntagen 28. November, 5. Dezember, 12. Dezember und 19. Dezember kommt jeweils der Weihnachtsmann und verteilt zwischen 15 und 17 Uhr Süßigkeiten an die kleinen Kieler*innen.

Auf dem Rathausplatz gastiert wieder das Weihnachtsdorf, das mit seiner fünften Auflage ein kleines Jubiläum feiert. Weihnachtswichtel Ki(e)lian wird dort drei Mal täglich in seiner Kogge über die Buden schweben. Um 16, 18 und 19.30 Uhr ist es immer soweit. Damit es in dem Dorf wahrlich hyggelig wird, sind die Hütten der skandinavischen Holzbauarchitektur nachempfunden. Für die Kinder gibt es ein historisches Karussell. Oberbürgermeister Ulf Kämpfer wird das Weihnachtsdorf am 22. November, um 18 Uhr eröffnen. Bis zum 23. Dezember gibt es dort dann täglich von 11 bis 21 Uhr allerlei Köstlichkeiten und Handwerkskunst zu kaufen. Freitags und sonnabends haben die Stände bis 22 Uhr geöffnet.

Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt in der Pumpe

Am Freitag den 26. November öffnet der älteste Kieler Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt zum 95. Mal seine Tore. Seit 1979 findet er in den Räumen der Kieler Pumpe statt.
Die Aussteller kommen aus ganz Schleswig-Holstein und darüber hinaus. Die Besucher erwartet von Freitag bis Sonntag eine bunte Palette an selbstgemachten Unikaten – Textilien, Malerei, Schmuck, Keramik, Filzkunst, Seifen, Origami, Upcycling und vieles mehr, auch wenn in diesem Jahr pandemiebedingt der Markt ausschließlich im Erdgeschoß der Pumpe durchgeführt wird.


Ein Markt-Café lädt zu Kaffee und Kuchen ein.
Der Markt ist am Freitag von 11 bis 18 Uhr geöffnet, am Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Je nachdem, ob zu diesem Zeitpunkt die 3G, oder 2G Regel gilt, bitten wir die Besucher, die notwendigen Nachweise am Einlass vorzuzeigen. Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt

Handwerkerhof fecit

Der traditionelle Kunsthandwerkmarkt auf dem Handwerkerhof fecit kann wegen der Corona-Auflagen dieses Jahr nicht stattfinden. Die Produkte werden stattdessen in einem Pop-up Store (Holstenstraße 49) angeboten. Die schönen und praktischen Dinge aus den Werkstätten werden von Menschen mit Assistenzbedarf hergestellt.

Traditionsschiff Lovis bringt Klimaaktivist*innen nach Kiel

Unter dem Motto “Turning The Tide for Climate Justice” wird am 10. September das Traditions- und Bildungsschiff Lovis (https://lovis.de/) die Kieler Förde erreichen. Seit dem 28. August, segeln eine Gruppe von Klimagerechtigkeitsaktivist*innen aus verschiedenen Ländern (Argentinien, Dänemark, Deutschland, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Türkei) über die Ostsee und demonstrieren gegen den Imperialismus, Kolonialismus und Rassismus Europas und für eine klimagerechte Welt. Eine Auswahl der Aktivitäten:

Gesprächsrunde zu Mobilitätswende & Klimagerechtigkeit

Am 10.9. laden die Klimaaktivist*innen zu einer Gesprächsrunde am Bahnhofskai/Ecke Hörntreppen direkt vor dem Bildungsschiff Lovis ein. Aktivist*innen aus der internationalen Klimagerechtigkeitsbewegung berichten von aktuellen Kämpfen und Aktionen der Klimagerechtigkeitsbewegung in Deutschland. U.a. gibt es inhaltliche Beiträge zu folgenden Themen: Das Klimagürtel-Bündnis und der Protest gegen die A21/Südspange in Kiel (https://www.klimaguertel-kiel.de/), die Ende-Gelände-Blockade des Nord-Ostsee-Kanals (https://www.ende-gelaende.org/), die Kriminalisierung der Klimagerechtigkeitsbewegung in Deutschland und die Inhaftierung von Ella (UP1) (https://freethemall.blackblogs.org/), den Protest gegen die Internationale Automobilausstellung (IAA) am 10. und 11. September in München (https://sand-im-getriebe.mobi/) und die Reise der Zapatista nach und durch Europa. 3. Kurzfilm-Abend auf dem Lovis-Segel (10.9., 22:30 Uhr, Bahnhofskai/Ecke Hörntreppen)

Konzert auf dem Gaffelschoner Freedom und Filme auf der Lovis

10. September 20:30 – 22:00: The Baltic Scots erobern stilecht in Kilts die Bühne der Freedom. Aus der Leidenschaft des Scottish Folk, der Rauheit des Rock´n Roll und der Sehnsucht nach der endlosen Weite der Highlands destillieren sie besten Celtic Folk Rock = SchottenRock. Die Freedom liegt in der Hörn auf der Westseite. (https://freedom-kiel.de/events/ )

Im Anschluss an das Konzert der Celtic Folk Rock Band »The Baltic Scots« auf dem Gaffelschoner Freedom werden Kurzfilme rund um das Thema Klimagerechtigkeit auf das Segel der Lovis projiziert.

(Das Foto zeigt das Tradidionsschiff Freedom, hier findet das Konzert statt.)

Konzert auf dem Traditionssegler Freedom

VOICE OF PLANTS – Kunst für die Sinne…

WO: Traditionssegler Freedom an den Hörntreppen Kiel

WANN: 17.07.21 16-22 Uhr

WAS: organische Sounds von Karel Hacker

Am 17. Juli wird es botanisch auf der Freedom:Karel Hacker kommt an Bord und lässt beim ersten Livekonzert auf der Freedom Pflanzen singen. Die Musik wird dabei von der Natur gesteuert und im Modularsystem generiert. Als Dirigent lenkt Karel die Energie der Natur durch analoge Schaltungen und schafft damit faszinierende Klänge voller Kraft. Die entstehende Musik ist mal geräuschhaft-minimalistisch, mal tief und atmosphärisch, bis hin zu rhythmisch und tanzbar.

Zusammen mit dem Ausblick auf die Freedom, frischem Freedom-Pilsener, Softgetränke sowie handgemachtem Eis ist für alle Sinne etwas geboten.

Außerdem können Besucher:innen ihre Zimmerpflanzen mitbringen, die dann zum Konzert beitragen.

DER EINTRITT IST FREI!

Voice of Plants ist eine gemeinsame Veranstaltung von: FahrradKinoKombinat, Permakulturzentrum Kiel e.V. und der Freedom Kultur- und Schiffskollektiv eG

Informationen zum Künstler:

Karel Hacker über seinen Zugang zur Musik: „Meine Liebe zur Musik und die Faszination für Klangforschung, Technik, Audio oder Videokunst begleitet mich von Kindesbeinen an. Mit über 20 Jahren Erfahrung als Musiker, Produzent und „Klangkünstler“ bewege ich mich von organischer auditiver Kunst über Biofeedback Performances zu repetitiver Musik. In meiner persönlichen Wahrnehmung spielte die Natur in Bezug auf die Musikproduktion eine nebensächliche Rolle. Als ich technisch an den Punkt kam, mein Modularsystem mobil zu betreiben und somit analoge Klänge in der Natur zu generieren, übernahm die Natur einen weiten Teil der Kontrolle. Sonne, Wind, Düfte und Pflanzen fügten eine unbekannte Dimension hinzu. Meine Musik entschleunigte sich, erhielt neue Texturen und wurde organischer.

Mit dem Einfluss von Biofeedback entstehen Klänge, Rhythmen und Momente die keinem uns gewohnten Schema folgen. Ich erlebe mich als Dirigent und gleichzeitig Instrument der Natur und Technik. In der Verbindung mit einer Zimmerpflanze (aber auch anderen organischen Elementen) ergeben sich faszinierende Momente, spannende Emotionen, kurze Zeitschleifen und für immer bleibende Eindrücke.Teilen ist das größte Haben, und so “sende” ich diese Signale und lade zum Zuschauen, Zuhören, Staunen und auch Mitmachen, ein. Jede meiner Performances ist im Umfang und Ausrichtung individuell auf Ort und Gegebenheiten angepasst.“

Mehr Info?

Kulturschiff Freedom jetzt in Kiel

https://www.karel-hacker.com/?wix-vod-video-id=945088ca586d40beb04fbc3172b3357f&wix-vod-comp-id=comp-kmut70yy2

Albert Aereboe, ein wenig bekannter Meister

Zur Zeit sind Gemälde des Malers Albert Aereboe in der Kunsthalle zu sehen. Er wurde am 31. Januar 1889 in Lübeck geboren, und begann seine Karriere als Maler in der Manier des Jugendstils. Typisch für seine Bilder aus dieser Zeit sind realistische Portraits vor flächigem musterhaften Hintergrund.

Am besten gefiel mir das Portrait eine jungen Frau. Man meinte, sie könnte gleich in Lachen ausbrechen. Viele seiner Portraits haben diesen Schnappschuss-Charakter.

Er war ein meisterhafter Technniker, der wenn er wollte, auch beinahe fotorealistisch malen konnte. Zu bewundern im Bild “Der Einsiedler.”

Obwohl ich mich sehr für Kunst interessiere, hatte ich von diesem fabelhaften Maler noch nie gehört. Und das geht wohl auch anderen so. Der Grund für seine relative Unbekanntheit mag daran liegen, dass ein großer Teil seines Werks im 2. Weltkrieg zerstört wurde.

Die Ausstellung zeigt zahlreiche Portraits, aber auch Bilder von Landschaften, Blumen, Stilleben, und von seiner Heimatstadt Lübeck, der er sehr verbunden war.

Manche Gemälde sind stark stilisiert, z.B. das Bild “Wald vor Abendhimmel” oder die “Komposition C” , in der eine nackte Frau in ein Muster eingebettet ist, das den Bildrahmen einbezieht. Es überwiegen jedoch die realistischen Portraits von Bekannten und von sich selber.

Von 1919 bis 1926 wirkte er an der Staatlichen Kunstgewerbeschule in Kassel, wo er seine Frau kennenlernte. Julie Katz war ebenfalls Malerin und Professorin. 1926 verließen sie Kassel und zogen nach Sylt, um sich dort ganz der Malerei zu widmen.

Noch zu sehen bis 5. September. Zu beachten sind die Corona-Regeln: Abstand wahren, keine großen Gruppen, Kontaktdaten werden aufgenommen.

https://www.kunsthalle-kiel.de/de/ausstellungen/Aereboe.html

https://www.kielerexpress-online.de/allgemein/wer-ist-albert-aereboe/

Bericht über eine frühere Ausstellung: Lotte Laserstein, die wiederentdeckte Künstlerin

Anmeldung für weiterführende Schulen

Es ist eine aufregende Entscheidung für viele Viertklässler*innen und ihre Eltern, denn nach der vierten Klasse geht es an eine weiterführende Schule. Die sonst üblichen Infoveranstaltungen der Schule entfallen wegen der Corona-Pandemie. Aber alle Schulen informieren im Internet. Kontakt siehe unten.

Anmeldung an den weiterführenden Schulen

Anmeldungen an den weiterführenden Schulen werden in der Zeit vom 18. Februar bis zum 3. März– nach Anmeldung an der jeweiligen Schule –  entgegengenommen, ohne dass die Schulen eine Aufnahmeentscheidung treffen. Werden festgelegte Kapazitäten überschritten, können Schüler*innen an andere Schulen weitergeleitet werden.

Der Anmeldezeitraum kann bei Schulen in freier Trägerschaft (Privatschulen) abweichen. Weitere Informationen gibt es bei der entsprechenden Schule.

Bei der Anmeldung sind der Anmeldeschein, das Halbjahreszeugnis beziehungsweise der Entwicklungsbericht sowie gegebenenfalls der Lernplan vorzulegen.

Die Informationsmöglichkeiten der Gemeinschaftsschulen

Ob die Informationsveranstaltungen vor Ort stattfinden können, wird kurzfristig auf Grund der aktuellen Corona-Lage entschieden. Mehr Informationen erhalten Interessierte bei der jeweiligen Schule.

Die Lilli-Martius-Schule informiert auf ihrer Homepage unter www.lms-kiel.de oder per Telefon unter der Kieler Nummer 6006910 vom 8. Februar bis zum 19. Februar jeweils montags, dienstags, mittwochs und freitags jeweils von 10 bis 11 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 15 Uhr.

Die Hermann-Löns-Schule informiert auf ihrer Webseite unter www.hls-kiel.de. Per Mail an schulleitung@hls-org.de können Interessierte einen Termin für eine Telefonsprechstunde buchen. Diese findet unter der Kieler Nummer 26095760 vom 8. Februar bis zum 18. Februar – Montag bis Freitag – von 9 bis 12 Uhr statt.

Die Goethe-Gemeinschaftsschule informiert im Internet unter www.ggs-kiel.de und per Telefon unter der Kieler Nummer 26042850 vom 11. Februar bis zum 16. Februar jeweils von 14 bis 16 Uhr.

Die Theodor-Storm-Gemeinschaftsschule informiert auf Ihrer Webseite unter www.tsg-wellingdorf.de. Eine Schulbesichtigung ist nach Anmeldung möglich. Nötige Kontaktdaten stehen ebenfalls auf der Internetseite der Schule.

Informationen über die Klaus-Groth-Schule stehen im Internet unter www.klaus-groth-kiel.de. Kurze Informationsveranstaltungen im kleinem Rahmen sind nach telefonischer Anmeldung unter der Kieler Nummer 26092930 möglich. 

Die Leif-Eriksson-Gemeinschaftsschule informiert im Internet unter www.leg-kiel.de. Kurze Informationsveranstaltungen im kleinem Rahmen sind nach vorheriger telefonischer Anmeldung unter der Kieler Nummer 5377002 möglich.

Informationen über die Christliche Schule Kiel stehen im Internet unter www.cskiel.de. Außerdem bietet die Schule Informationsveranstaltungen am 17. Februar um 18 Uhr und 19 Uhr an. Da die Teilnehmer*innenzahl begrenzt ist, müssen Interessierte sich vorher unter der Telefonnummer 0431-2609270 anmelden.

Die Privatschule Düsternbrook informiert auf ihrer Homepage unter www.privatschule-duesternbrook.de. Einzeltermine mit Schulführung sind nach telefonische Vereinbarung unter der Telefonnummer 0431-2050880 möglich.

Die Schule Lernwerft informiert auf der Homepage www.lernwerft.de. Interessierte Eltern bekommen außerdem telefonisch unter der Nummer 0431-97990852 Informationen.

Informationen zur Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule stehen im Internet unter www.toni-jensen-gemeinschaftsschule.de. Eine individuelle telefonische Beratung ist nach Anmeldung im Sekretariat unter der Telefonnummer 0431-205080 möglich.

Die Gemeinschaftsschule Friedrichsort informiert auf auf der Homepage www.igf.de. Eine Informationsbroschüre wurde an umliegende Grundschulen versandt. Außerdem bietet die Schule eine Telefonsprechstunde unter der Kieler Nummer 39902313 jeden Mittwoch zwischen 12 und 13 Uhr an.

Informationen zur Gemeinschaftsschule am Brook stehen im Internet unter www.gab-kiel.de. Außerdem ist eine telefonische Beratung unter der Nummer 0431-22001910 möglich.

Die Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule am Standort Schreventeich und Wik stellt Informationen auf der ihrer Webseite www.fjskiel.de bereit.

Telefonisch erhalten Interessierte am Standort Schreventeich unter der Nummer 0431-17007 und am Standort Wik unter der Nummer 0431-3051911 Auskunft. Zusätzlich werden Rundgänge – nach Anmeldung – in Kleingruppen angeboten.

Informationen zur Max-Tau-Schule stehen im Internet unter www.max-tau-kiel.de. Eine Informationsveranstaltung findet am 9. Februar statt. Interessierte können sich unter der Telefonnummer 0431-2609570 anmelden.

Die Gemeinschaftsschule Hassee informiert auf ihrer Webseite www.gems-hassee.de über ihr Angebot. Zusätzlich bietet die Schule eine 

Telefonsprechstunde unter der Kieler Nummer 364320 an.

Die Informationsmöglichkeiten der Kieler Gymnasien im Internet

Kieler Gelehrtenschule: www.kieler-gelehrtenschule.de 

Ernst-Barlach-Gymnasium: www.ebg-kiel.de

Käthe-Kollwitz-Schule: www.kaethe-kollwitz-schule.de 

Humboldt-Schule: www.humboldt-schule-kiel.de 

Hans-Geiger-Gymnasium: www.hgg-kiel.de

Ricarda-Huch-Schule: www.rhs-kiel.de 

Max-Planck-Schule: www.max-planck-schule-kiel.de

Thor-Heyerdahl-Gymnasium: www.thg-kiel.de

Gymnasium Elmschenhagen: www.gymnasium-elmschenhagen.de

Hebbelschule: www.hebbelschule-kiel.lernnetz.de

Gymnasium Wellingdorf: www.gymnasium-wellingdorf.de

Schule mit Maske: Impressionen vom Schulalltag unter Corona-Bedingungen

Wie erleben Kinder den Schulalltag mir Maske, Lüften und häufigem Hände Waschen? Meine Gesprächspartner*innen: zwei Grundschullehrer*innen und drei Kinder. (Ihre Namen habe ich geändert). Das Ergebnis: Die Corona-Auflagen werden sehr unterschiedlich erlebt. Begeistert ist niemand.

Die Maske im Unterricht

In Kiel wie auch in vielen anderen Kommunen müssen die Grundschüler*innen auch im Unterricht Maske tragen.

Herr Evers meint, die meisten Kinder würden die Maske stoisch ertragen. Aber einige jammern auch, dass sie keine Luft bekommen und fragen, wann Corona endlich vorbei ist.

Herr Evers unterrichtet Sport, und ist froh, dass er wenigstens in der Turnhalle die Maske abnehmen kann, um laut genug sprechen zu können.

Leah (5. Klasse) findet die Maske schrecklich. Sie erstickt fast. Aber wenn gelüftet wird, ist die Maske doch ganz gut, weil sie wärmt.

Frau Behrends meint, manche Kinder erleben die Maske auch als gemütlich, kuschelig, ein wenig wie ein Schmusetuch. Insgesamt hat sie den Eindruck, dass die Kinder eher wenig Probleme mit den Masken haben.

Sebastian (4. Klasse) findet die Maske doof. “Weil mir schlecht wird, wenn ich sie lange auf habe.”

Fiona (2. Klasse) darf ihre Maske abnehmen, wenn sie am Platz sitzt. Aber wenn sie sich im Raum bewegt, muss sie die Maske aufsetzen. Sie findet die Maske nicht schlimm, aber auch nicht toll.

Frau Behrends ärgert sich über die total verpeekten Masken, die die Kinder tragen. Sie freut sich über die Masken, die ihre Schule von der Stadt Kiel geschenkt bekommen hat.

Fiona (2. Klasse) erzählt mir, dass ihre Familie die Stoffmasken jeden Tag wäscht und hinterher trocken föhnt.

Weil sie ein hörbehindertes Kind in der Klasse hat, trägt Frau Behrends ein Faceshield. So kann das Kind ihre Lippen ablesen. Allerdings ist es schwierig und unangenehm, mit Faceshield laut zu sprechen. Der Schall prallt dann spürbar von der Plastikscheibe zurück.

Desinfizieren und Hände Waschen

Leah berichtet, dass die Kinder in ihrer Schule ihre Hände desinfizieren, wenn sie den Raum betreten. Das dauert lange. Die Kinder dürfen auch eigene Desinfektionsmittel mitbringen, das machen viele, auch Leah.

Auch Frau Behrends betont den Zeitverlust durch das Hände Waschen. Bis ihre Schulkinder unter Wahrung des Abstands am Waschbecken vorbei gezogen sind, das dauert.

Fiona wäscht sich die Hände nur vor dem Frühstück und nach der Toilette.

Nach Maske ist Lüften das große Thema

Fiona findet das Lüften lustig. Dann rennen die Kinder in den Flur, um ihre Jacken und Decken zu holen. Ich frage, was das mit der Decke auf sich hat. Fiona klärt mich auf, dass sie im Sport oft Traumreisen machen. Dazu legen sich die Kinder auf den Boden und decken sich zu. Diese Decken dürfen sie jetzt auch verwenden, wenn gelüftet wird.

Die Klasse von Herr Evers hat die Jacken immer im Raum auf den Stuhlrücken und die Kinder dürfen sie anziehen, wenn alle 20 Minuten gelüftet wird.

In Leahs Schule wird immer fünf oder zehn Minuten gelüftet, wenn es klingelt. Dann ziehen sich die Kinder Jacken und manche sogar Handschuhe an.

Frau Behrends sagt, beim Lüften weht das Papier von den Tischen. Außerdem hat sie das Gefühl, dass die Putzfrauen nicht mehr so gründlich sauber machen, seitdem die Kinder ihre Jacken und Schultertücher auf den Stuhllehnen hängen lassen dürfen.

Angst vor Corona?

Fiona sagt , sie hat keine Angst, aber ein paar Kinder schon.

Leah, die schon aufs Gymnasium geht, ist eloquent. “Ich habe keine Angst, weil man weiß ja, dass Kinder nicht so stark erkranken. Wir reden nicht viel darüber. Aber da sind zwei Kinder in meiner Klasse, die ganz viel Abstand halten, und die hatten vorher schon immer Masken auf und Plastikhandschuhe an. Vielleicht ist jemand krank in ihrer Familie.”

Frau Behrends: “ Wir versuchen uns nichts anmerken zu lassen, aber als wir den ersten Fall an unserer Schule hatten, waren wir schon besorgt.”

Es geht etwas verloren

Herr Evers berichtet von mehr Streitereien auf dem Schulhof. Seine Schule hat den Schulhof in vier Bereiche eingeteilt. Die Kohorten dürfen sich nur in ihrem Bereich aufhalten. Es ist eng und die Kinder können sich nicht aus dem Weg gehen. Fußball Spielen ist nicht mehr erlaubt. Die Kinder können in ihrer Pause nicht mehr so frei spielen.

Frau Behrends bedauert, dass der außerschulische Sport und viele andere Freizeitaktivitäten wegfallen. Auch das Singen in der Schule, die Ausflüge. “Für die Kinder fällt viel Schönes weg, Alles, was für die Seele wichtig ist.”

Fiona macht nach der Schule normalerweise viel Sport. Jetzt trainiert sie per Zoom. Besonders fehlt ihr das Tanzen.

Leah ist dagegen nicht so traurig, dass ihr Tanzkurs zur Zeit nicht stattfindet. Sie wollte sich eh abmelden und mit Reiten anfangen.

Die Sicht der Lehrer*innen

Frau Behrends rechnet vor, dass pro Woche etwa zwei Stunden mit Hygienemaßnahmen vergehen. Das ist Zeit, die für den Unterricht fehlt. Die Fachanforderungen müssen gesenkt werden. Interessanterweise bemerkt sie, dass die Kinder besonders gut gelernt haben, als die Klassen geteilt wurden und die Kinder zwischen Distanz- und Präsenzlernen abwechselten. Allerdings waren nicht alle Familien optimal mit PCs oder Tablets ausgestattet.

Auch Herr Evers sieht die Notwendigkeit, den Lernstoff zu reduzieren. Innerhalb jedes Faches haben die Kollegen*innen an seiner Schule überlegt, welche Schwerpunkte sie legen, damit die Kinder eine Grundlage fürs Weiterkommen haben.

Beide Lehrer sehen auch immer noch Defizite aus der Zeit, als die Schulen ganz geschlossen waren.

Unterm Strich

Diese Impressionen werfen ein kleines Schlaglicht auf den Schulalltag unter Corona-Bedingungen. Zu diesem Thema ließe sich sicher noch viel mehr erzählen.

Manchmal helfen Kleinigkeiten: Leahs Klasse hat eine Lichterkette in ihrem Klassenraum aufhängt. Das sieht schön aus, und die Stimmung ist jetzt besser, sagt sie.

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Kiel führt Maskenpflicht für Grundschüler ein.

Schicksal der Schroederschulen

Kulturschiff Freedom jetzt in Kiel

Weder Corona noch Wetter konnten die „Freedom“ aufhalten. Gestern legte sie gegen 15 Uhr an ihrem Platz am Bahnhofskai an. Auf dem Weg von der Werft in Wladyslawow (Polen) musste sie wegen starkem Westwind einen längeren Stopp auf Rügen einlegen. Aber von dort ging die Fahrt durch die Nacht ohne weitere Zwischenfälle nach Kiel. Die leicht übernächtigte Crew freute sich dann über die Freund*innen und Unterstützer*innen , die zur Begrüßung vor Ort waren.

Die „Freedom“ ist vom Typ her ein Gaffelschoner, 34 Meter lang, mit einer Masthöhe von 22 Metern. Mit ihren 75 Jahren hat sie eine bewegte Geschichte hinter sich: Erst Fischkutter, dann wahrscheinlich Spionageschiff, dann Gaffelschoner und jetzt auf ihre alten Tage frisch renoviert ein Kulturschiff.

120 Planken später: Renovierung der “Freedom”

Als die Schiffsbegeisterten die „Freedom“ entdeckten, rottete sie so langsam vor sich hin im Hafen von Eckernförde. Jens Broschell, einer der jetzigen Besitzer, verliebte sich in sie und nahm Kontakt zum damaligen Besitzer und Kapitän Rieke Boomgarden auf, der sich auf die Idee mit der Genossenschaft einließ. Das Kollektiv umfasst jetzt 14 Personen.

Der Einsatz, den historischen Kutter wieder flott zu machen, war beträchtlich.

  • 120 Planken wurden ausgetauscht.
  • Alles im sichtbaren Bereich wurde von der Crew renoviert.
  • Um den Unterwasser-Bereich kümmerte sich ein Bootsbauer.
  • Insgesamt ca 3.000 Arbeitsstunden stecken in der Renovierung

Das Ergebnis lässt sich jetzt schon sehen, aber weitere Taten sind geplant: Die Zahl der Schlafplätze soll von 19 auf 14 reduziert werden um Platz für eine etwas größere Kombüse zu schaffen. An Deck soll noch etwas aufgehübscht werden. Vor allem schwebt den Besitzer*innen eine Verlängerungen der Reling vor, sodass sich die Gäste anlehnen können. Außerdem stehen Segel auf der Wunschliste.

Ich durfte unter Deck schauen und die schönen historischen Tischlerarbeiten bewundern. Der Platz wurde hier optimal ausgenutzt, mit kuscheligen Kojen und ganz kleinen Toiletten. Sogar eine Dusche ist an Bord.

Bistro und kleine Touren

Marc Fahrenkrog , Vorstand der 14-köpfigen Genossenschaft, hofft, bis Frühjahr die geplanten Umbauten gewuppt zu haben. Finanziell ist es eine große Herausforderung. Neben einem Crowdfunding, das 11.000 Euro gebracht hat, sind nicht wenig private Ersparnisse in dieses Projekt geflossen. Aber am Ende soll es ein schöner Treffpunkt für Kieler*innen sein. Natürlich wird die „Freedom“ auch ab und zu für einen Törn die Segel setzen.

Der Liegeplatz ist in etwa schräg gegenüber vom Bahnhof im Hörnbecken. Einerseits gut zu erreichen und ziemlich zentral. Andererseits doch nicht ganz optimal, weil hier kaum Laufkundschaft vorbei kommt. Zu hoffen ist, dass sich das Kulturschiff „Freedom“ als Geheimtipp herumspricht.

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Großsegler “Freedom”: ein Kulturschiff für den Bahnhofskai

Zeigen, wie schön die Natur ist

Ausstellung: Spiegelbilder und die Poesie der Physik.

Seit seiner Pensionierung hat der ehemalige Physik- und Mathematiklehrer Jochim Lichtenberger noch mehr Zeit für die Kunst. In seiner siebten Ausstellung präsentiert er Fotografien zu drei Themenbereichen: Bäume, Schilf und Wasser. Immer führt sein spezieller Blick auf die Natur zu ungewöhnlichen Bildern, die surrealistisch oder sehr abstrakt wirken. Er sagt: “Ich glaube, ich sehe Dinge, die mir ohne physikalisches Wissen nicht aufgefallen wären.”

Auf der Vernissage wurde er mehrfach gefragt, wie er die Fotos nachbearbeitet, um die Effekte zu erzielen. Tatsächlich sind seine Fotos kaum nachbearbeitet. Er wählt die Einstellungen absichtlich so, dass sie seinem optischem Eindruck ganz nahe kommen. Der surrealistische Effekt kommt eher dadurch zustande, dass er ungewöhnliche Motive wählt.

Die Baumserie zeigt die Reflexion von Bäumen in Teichen. Dabei leuchtet, was immer auf dem Wasser schwimmt, während die reflektierten Objekte dunkel erscheinen. Immer überlagern sich zwei Ebenen. Diese Bilder stellt er auf den Kopf und wählt auch einen Ausschnitt, der nur Bäume zeigt. . Auf diese Art und Weise erscheinen beispielsweise dunkle Bäume mit großen orange-farbenen Blättern. Die funkelnden Sterne im Beitragsbild entstanden, weil sich Wasserhügel um Borkenstücke auf der Wasseroberfläche bildeten und sich das Licht darin reflektierte. Auf einigen Bildern sieht man schimmernde Farben. Dieser sehr seltene Effekt entsteht, wenn Staub oder Pollen auf dem dem Wasser liegt. Die Bilder aus dieser Serie wirken mystisch und seltsam.

Schilf hat eine große Faszination für den Fotografen. Er liebt es, wenn sich das Schilf im Wasser spiegelt. Manchmal sieht es aus, wie eine Runenschrift.

Meereswellen sind das dritte Motiv. Das Wasser wirkt ölig, weil Öl langsamer fließt als Wasser und das Foto den Moment einfängt , sozusagen die Bewegung verlangsamt. Diese Fotos wirken gleichzeitig dynamisch und statisch.

Lichtenberger verbringt sehr viel Zeit damit, seine Motive zu suchen. Für die Baumbilder suchte er – auch über google earth – Teiche von einer bestimmten Größe. Seine Fotos konnte er nur während weniger Wochen machen, solange das Laub in der richtigen Menge und Frische vorhanden war. Für die Serie mit abgebrochenen Schilfrohren verbrachte er viele Stunden damit, in Gummistiefeln am Uferrand nach Motiven zu suchen. Einen bestimmten Effekt kann man nur in manchen Jahren beobachten: wenn der See friert, bricht das Schilf. Im kommenden Frühling braucht es dann einen windstillen Tag um diese abgebrochenen Schilfrohre so zu fotografieren, dass sie sich im Wasser auf die gewünschte Weise spiegeln. Wenn Wasseroberfläche und Lichtverhältnisse stimmen, kann das Wasser seltsame Farben annehmen. z.B: monochrom gelb.

Die Farbe des Wassers – das ist ein Thema, dem er eine eigene Ausstellung gewidmet hat. Diese pastelligen Meeresansichten können in der Ausstellung in einer Mappe angesehen werden.

Eine Auswahl der Bilder seht ihr hier. Oder besser noch analog im Galeriecafé160. Die Bilder kosten 280 Euro inklusive Rahmen. Weitere Rundgänge mit dem Künstler: 23. Oktober und 20 November, jeweils um 16 Uhr. Anmeldung per Email oder telefonisch erforderlich: info@galerie160.de oder Tel: 0431 88 85 96 99.

Ausstellung: Spiegelbilder und die Poesie der Physik, 29. September bis 20. November

Galeriecafé160, Holtenauerstraße 160, Öffnungszeiten: Di – Sa, 14 – 19 Uhr.

Foto: Ausschnitt aus “Waldteiche 4”