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Sconto in Kiel am Ende

Das Möbelhaus Sconto am Westring wird schließen. Es könnte ein Fahrradladen einziehen. Dieses umstrittene Konzept wurde im Bauausschuss besprochen, aber noch nicht entschieden. Sowohl Möbel Höffner als auch Möbel Sconto gehören der Krieger-Gruppe. Die beiden Möbelhäuser stehen nebeneinander auf dem Prüner Schlag am Westring.

Krieger-Vorstand Edda Metz trug im letzten Bauausschuss eine kleine Präsentation vor und beantwortete danach Fragen. Der erst im Dezember 2021 eröffnete Sconto-Möbeldiscounter sei “höchst defizitär”. Frau Metz hält dies für die Folge eines aufgrund der Pandemie
veränderten Kaufverhaltens.

Ziehen Fahrräder bei Sconto ein?

In das Gebäude soll stattdessen eine Filiale der “Fahrrad-XXL”-Gruppe einziehen. Dabei handelt es sich um einen 2006 gegründeten Zusammenschluss von acht Fahrradeinzelhändlern aus ganz Deutschland, an dem die Krieger-Guppe beteiligt ist. Sein Sitz ist in Frankfurt, es gibt bereits 16 Filialen.

In Kiel gilt der Handel mit Fahrrädern laut Einzelhandelskonzept von 2022 nicht als “innenstadtrelevant”, daher könnte diese Ansiedlung zulässig sein. Es soll aber auch noch ein Gutachten erstellt werden, obwohl Frau Metz glaubt, dazu eigentlich nicht verpflichtet zu sein.


Der Name des die Kieler Filiale betreibenden Unternehmens soll lauten: XXL KONRAD. Grund: Der Sohn von Kurt Krieger heißt Konrad. Dieses Unternehmen hat seinen Sitz in Berlin.


Die Filiale wird wirklich sehr “XXL” sein, sie soll 6209 m2 Fläche umfassen. Hingegen beträgt die gesamte Verkaufsfläche aller anderen Kieler Fahrradhändler bisher nur etwa 4000 m2. Es sollen 80 Menschen dort arbeiten, das seien mehr als bisher bei Sconto. Das derzeitige Personal soll übernommen werden. Eine Umschulung von Möbeln auf Fahrräder hält Frau Metz für unnötig, da die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ja nur “verkaufen” sollen, und das könnten sie schon.


In der Filiale sollen auf 550 m2 auch Textilien verkauft werden. Außerdem ist auch ein ein großer Werkstattbereich für Reparaturaufträge geplant.

Edda Metz ist überzeugt, dass durch die Ansiedlung keine anderen Kieler Fahrradhändler gefährdet würden. Die Begründung für diese Überzeugung war etwas schwer zu verstehen. Es klang etwa so wie: Kleine Fahrradhändler haben gar nicht den Platz, um in größerem Stil Neuräder zu verkaufen, sie verkaufen eher Schläuche, Schlösser und Klingeln. Was natürlich Unsinn ist.

Wenn die Ansiedlung des Fahrradhändlers nicht gestattet wird, würde Sconto trotzdem geschlossen werden, und das Gebäude würde anschließend leer stehen. Dies als Antwort auf eine Frage aus dem Ausschuß.

Arne Langniß (Grüne) sagte, die Größenordnung der Ansiedlung müsse etwas verdaut werden, und man solle die Abstimmung über das Thema auf die Sitzung im März vertagen. Der Ausschuss stimmte für diesen Vorschlag. Bis zur Veränderung des Bebauungsplans ist also etwas Zeit gewonnen. Bevor der Bebauungsplan eine andere Nutzung erlaubt, kann der Fahrradladen nicht einziehen.

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kn online: Pläne für „XXL Fahrrad“ in Kiel: Teil der Ansiedlung auf dem Höffner-Sconto-Areal gescheitert

Ein Bericht über eine Gegendemo anläßlich der Eröffnung von Möbel Höffner: Hoffnung statt Höffner

Bauernprotest: Das Fass läuft über

Der Bauernprotest war gewaltig: Gestern fuhren 3.100 Demonstrationsfahrzeuge, hauptsächlich Trecker nach Kiel, wo am Exerzierplatz die zentrale Kundgebung stattfand.

Den Satz, den ich im Gespräch mit Bauern aber dann auch von den Sprechern auf der Bühne, am häufigsten hörte, war: „Das Fass läuft über.“ Die Kürzungen in der Agrarpolitik, die ja von der Regierung auch teilweise schon wieder zurückgenommen wurden, sind nur der Tropfen, der das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen bringt. Der wahre Grund für die Wut vieler Bauern und Bäuerinnen scheint die Gängelung durch Vorschriften und Dokumentationspflichten zu sein.

Die Unzufriedenheit der Bauern

Bauer Jens: „Diese Geschichte mit dem Agrardiesel hat das Fass zum Überlaufen gebracht.

Bauer Henning: Der ganze Papierkram, den wir haben, wir sind als Branche absolut gläsern.“

Bauer Söhnke, Rinderzüchter, klagt ebenfalls über die Bürokratie. Morgens nach dem Frühstück beugt er sich als erstes über das Medikamentenbuch. Ein anderes Beispiel für den Dokumentierungsaufwand: Wenn er düngt, muss er vorher eine Schätzung der Menge melden, dann bringt er den Dünger aus, und dann muss er innerhalb von zwei Tagen melden, wie viel er tatsächlich ausgebracht hat. Und das obwohl die Mengen über die Jahre konstant blieben.

Bauer Söhnke ärgert sich aber nicht nur über die ganze Reglementierung, sondern auch speziell darüber, dass die Regierung die Rückerstattung der Steuer auf Agrardiesel zurücknehmen wollte. Denn er hat den Diesel gekauft in der Annahme, dass er 21 Cent pro Liter zurückerhält. Auch das ist übrigens ein bürokratischer Aufwand, weil er von seinen Kaufbelegen noch den privat verbrauchten Anteil am Diesel wieder abziehen muss.

Wir stehen vor Söhnkes riesigem Traktor. So eine Maschine schluckt 15- 18 Liter Diesel in der Stunde. Aber was ist die Alternative, fragt er. Wieder die Ochsen vor den Pflug spannen?

Ein Bauer, mit dem ich sprach, würde insgesamt gerne mehr düngen, weil in seiner Wahrnehmung das Korn sonst nicht als Mehl für Brot geeignet sei. „Das geht jetzt in die Schweinezucht, aber mit der geht es auch zu Ende.„ (Hier könnte das Problem allerdings daran liegen, dass die konventionelle Landwirtschaft die Böden auslaugt. Denn Biobauern schaffen es ja, ohne künstlichen Dünger gutes Getreide zu ernten.)

Landwirtschaftsminister Schwarz versteht den Bauernprotest

Am Rande des Exerzierplatzes hatte der Deutsche Bauernverband eine Art Bühne aufgebaut und den Landwirtschaftsminister SH, sowie Sprecher und Sprecherinnen eingeladen, die die Familienbetriebe, die Landfrauen oder die Jungbauern vertreten. Auch Vertreter der Transportbranche und ein Schreiner ergriffen das Wort.

Von Klima- oder Umweltschutz war in den Wortbeiträgen kaum die Rede. Immerhin wurde die Einsicht geäußert, dass Tierställe verbessert werden könnten. Hauptthema in den Reden war die Reglementierung. In der Landwirtschaft würde schon seit Jahren gespart, gesperrt und verboten. Malte Brücker von der Landjugend sagte: „Wir sind bereit, etwas zu ändern, aber wenn uns immer nur Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, ist es frustrierend.“

Werner Schwarz, Landwirtschaftsminister in Schleswig-Holstein, thematisierte noch eine andere Ungerechtigkeit. Er sagte, es müsse gespart werden, aber die Bürden müssten gleichmäßig verteilt werden.

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Bericht über den ersten Protesttag am 8. Januar in Kiel: 1.400 Fahrzeuge bei Bauernprotest

Frust bei Landwirten

Nachhaltiges Kiel im Januar

Reparieren, tauschen, vegan oder vegetarisch Essen, das sind einige der Prinzipien des nachhaltigen Lebens. Was ist neu?

Reparatur-Café in Gaarden

Das nächste Reparatur-Café in Gaarden findet zwar erst am 9. März (13-16 Uhr) statt. Zeitfenster können jedoch ab 22. Januar telefonisch (Mo-Fr / 9-12 Uhr) unter 0431 – 97 99 53 46 gebucht werden.

Von 15-16 Uhr wird eine “offene Reparaturstunde” ohne Terminbuchung für spontane Besucher*innen angeboten. Bitte bis 15 Uhr da sein. Ort des Geschehens ist das Vinetazentrum, Elisabethstr. 64. https://www.kieler-ostufer.de/projekte/gaarden/reparatur-cafe-gaarden

Sub Rosa hat neue Öffnungszeiten

Das vegane/vegetarische Restaurant in Gaarden Sub Rosa hat wirtschaftliche Probleme und verkürzt deshalb die Öffnungszeiten. Dahingeschmolzene Rücklagen und die Anhebung der Umsatzsteuer auf 19 Prozent sowie steigende Kosten sind für das Kult-Lokal schwer zu bewältigen, wie sie in einer Pressemitteilung erklären. “Wir müssen 12% mehr Abgaben auf unsere Essen zahlen, dazu kommen weiter Preissteigerungen bei Energie, Versicherung und anderen Nebenkosten. Mit dem Anheben der Preise und der Verkürzung der Öffnungszeit reagierebn wir auf diese neuerliche finanzielle Belastung.” Die neuen Öffnungszeiten:

Mo+Di: geschlossen

Mi+Do: 17:00 – 23:00

Fr+Sa: 17:00 – 1:00

So: 17:00 – 23:00

Adresse: Sub Rosa, Elisabethstr. 25, Telefon 0431 76749

Alte Mu bittet um Spenden

Auch die Alte Mu, das “kreative Dorf im Zentrum der Stadt”, hat Geldsorgen und bittet um Spenden, konkret werden 320.000 Euro benötigt. Aus der Pressemitteilung: “Mit deiner Spende können wir Planungsleistungen bezahlen, Projekträume sanieren, den architektonischen Entwurf finalisieren, Konzepte für eine nachhaltige Zukunft entwickeln und die ALTE MU langfristig sichern.” Mehr Info: Alte Mu needs your help, rette das kreative Dorf in der Stadt

Und noch ein paar Tipps!

Der Kieler Kreisel organisiert wieder eine Kleidertauschparty im Sozialkaufhaus Echt.Gut am 27. Januar von 16 – 18:30. Ùnter dem Motto “kämpfe stilvoll gegen die Verschwendung” kannst du hier schicke Klamotten gegen andere schicke Klamotten tauschen. Echt. Gut, Hasseer Str. 49. Die Spielregeln:

Da die Bekleidung im Sozialkaufhaus bleibt, wird natürlich geprüft, ob alles sauber, geruchsfrei, ohne Tierhaare, Flecken und Löcher ist. Bitte 𝐰𝐚𝐬𝐜𝐡𝐞 𝐝𝐢𝐞 𝐒𝐚𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐯𝐨𝐫𝐡𝐞𝐫 und schaue schon zuhause, dass 𝐚𝐥𝐥𝐞𝐬 𝐢𝐧 𝐎𝐫𝐝𝐧𝐮𝐧𝐠 𝐢𝐬𝐭. Dadurch geht es bei der Anmeldung auch schneller.

Mitbringen kannst du so viel, wie du möchtest. Schau dabei, was wirklich noch 𝐬𝐜𝐡ö𝐧 𝐮𝐧𝐝 𝐛𝐫𝐚𝐮𝐜𝐡𝐛𝐚𝐫 ist (10 ausgewaschene, weiße Unterhemden braucht keine*r). Überlege, ob andere sich darüber freuen würden. 🙂

Du bekommst pro Teil 1 Tauschpunkt, aber insgesamt maximal 10 Tauschpunkte. Alles darüber hinaus ist Spende und ein Schritt Richtung minimalistischer Kleiderschrank. Du kannst also max. 10 Teile mit nach Hause nehmen, gerne mit der Frage im Hinterkopf: 𝐖𝐚𝐬 𝐛𝐫𝐚𝐮𝐜𝐡𝐞 𝐢𝐜𝐡 𝐰𝐢𝐫𝐤𝐥𝐢𝐜𝐡?

Die Veranstaltung geht von 𝟏𝟔°° 𝐛𝐢𝐬 𝟏𝟖:𝟑𝟎, d.h. du kannst auch gerne etwas später kommen, wenn du nicht anstehen möchtest. Oder du gibts deine Sachen in der Woche vorher schon am Südfriedhof ab. Dafür gibt es einen Tauschpunkt extra. Schreib in dem Fall eine Nachricht.

Der 𝐄𝐢𝐧𝐭𝐫𝐢𝐭𝐭 𝐛𝐞𝐭𝐫ä𝐠𝐭 𝟑€, bitte passend mitbringen.
Eine Anmeldung ist nicht notwendig, aber wir freuen uns, wenn du eine Nachricht an den Kieler Kreisel schreibst und bestätigst, dass du den Veranstaltungstext gelesen hast.

Noch eine tolle Nachricht: nicht eingetauschte Tauschpunkte sind noch einen Monat nach der Tauschparty bei ECHT.GUT. gültig. Sie gelten nur für Bekleidung und Schuhe.

𝐓𝐚𝐮𝐬𝐜𝐡𝐩𝐮𝐧𝐤𝐭𝐞 𝐠𝐢𝐛𝐭 𝐞𝐬 𝐟ü𝐫:
• Saubere, gewaschene, intakte Bekleidung ohne Löcher, Flecken oder Tierhaare
• Neuwertige Schuhe

𝐊𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐓𝐚𝐮𝐬𝐜𝐡𝐩𝐮𝐧𝐤𝐭𝐞 𝐠𝐢𝐛𝐭 𝐞𝐬 𝐟ü𝐫:
• Kinderkleidung
• Accessoires (Schmuck, Taschen, Schals etc.)
Aber du kannst diese dem Sozialkaufhaus spenden.

Was man aber machen kann, ist für seine Tauschpunkte Kinderkleidung und Accesoires mitnehmen.

Alles klar? Wenn du noch Fragen hast, dann stelle sie gerne vorher.

Unsere 𝐅𝐚𝐜𝐞𝐛𝐨𝐨𝐤 𝐆𝐫𝐮𝐩𝐩𝐞 für Schenken, Tauschen und Leihen in Kiel: https://www.facebook.com/groups/101234733343701

Das Sozialkaufhaus Echt.Gut in Hassee sucht ehrenamtliche helfende Hände zur Prüfung und Sortierung von gespendeten Waren. Wenn dich das anspricht, kiek hier: ECHT.GUT

Für Frühlingsgefühle

Du hast Samen gesammelt und möchtest tauschen, dich mit anderen austauschen über die Freuden und Tücken des Gärtnerns? Dann bist du richtig auf der Saatguttauschbörse: am Dienstag, 30.1.24 von 19 bis 22 Uhr in der PUMPE, Gruppenraum 1, Haßstraße 22, 24103 Kiel.

Im Weltladen (Wilhelminenstr. 51) gibt es neben fantastischen anderen Produkten (nur) im Winter Bio-Orangen aus Griechenland. Lecker!

Und schon mal ein Blick in den Frühling: am 25. April 2024 startet wieder eine Gaardener Kulturrotation. Im Kalender markieren!

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Ein Bericht über die Anfänge des Reparatur-Cafés: Es geht nicht mehr an

Mehr Badestellen am Kieler Ostufer gewünscht

Ein Antrag von SPD/Grüne/SSW im Ausschuss für Schule und Sport fordert die Einrichtung von mehr Badestellen am Ostufer der Förde und an der Schwentine. Nachdem sich das Schwimmen in der Förde am Westufer gut etabliert hat, haben die Kieler am Ostufer weniger Möglichkeiten auf ihrer Seite der Förde ins Wasser zu gelangen. Hauptursache ist die Tatsache, dass die Förde auf dem Ostufer teilweise nicht zugänglich ist. Die Werft„thyssenkrupp Marine Systems“ und das militärische Sperrgebiet „Marine Arsenal“ nehmen einen langen Teil des Fördeufers ein.

Schwimmmöglichkeiten , die schon bestehen, sind der Strand Hasselfelde und (inoffiziell) an der Schwentinebrücke (siehe Beitragsfoto).

Der Ausschuss wird sich in der Sitzung am 11. Januar mit folgenden Fragen befassen:

  • Könnte es an der Schwentine einen öffentlichen Badesteg geben?
  • Wo könnten zusätzliche Badestege am Ostufer errichtet werden?
  • Könnte die Kieler Bäder GmbH die Aufsicht übernehmen?
  • Wie sieht es mit Umkleiden, Toiletten, Strandkörben aus?
  • Wasserspielplätze in der Nähe?
  • Imbiss-Stände?

Ausschusssitzungen sind übrigens öffentlich. Der Ausschuss für Schule und Sport tagt am 11 Januar um 17 Uhr im Magistratssaal im Rathaus.

Der nächste Sommer kommt bestimmt und da macht es Sinn, schon einmal ans Schwimmen in der Förde zu denken.

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Was macht das Kieler Marinearsenal?

kn online: SPD und Grüne wollen Badestelle am Kieler Ostufer

1.400 Fahrzeuge bei Bauernprotest

Der Bauernprotest in Kiel heute blieb friedlich. Etwa 1.400 Fahrzeuge, darunter viele Trecker, fanden sich in Kiel ein. Die protestierenden Landwirte und Landwirtinnen sammelten sich an verschiedenen Plätzen. Das Hauptgeschehen war am Exerzierplatz und am Wilhelmplatz. Die Verkehrsbehinderungen waren erheblich, aber Blockaden wurden vermieden.

Aus dem Polizeibericht: Montag kam es in Kiel und dem Kreis Plön zu verschiedenen Versammlungslagen durch protestierende Landwirte. Abgesehen von teils erheblichen Verkehrsbehinderungen verlief der polizeiliche Einsatz ohne Probleme und Zwischenfälle.

Eine Augenzeugin berichtete aus dem „Krisengebiet“ am Westring: „Die großen Kreuzungen haben sie flächendeckend besetzt, aber immer so, dass die Leute durchfahren können. Eine Spur ist immer besetzt, die andere frei. Und es gibt viel Zuspruch, also die Leute zeigen Daumen nach oben oder klatschen. „ Während sie mir berichtet, höre ich Sirenen und Hupen im Hintergrund. „Es ist ein großes Schauspiel in der Stadt!“

Exerzierplatz, Wilhelmplatz sind Hauptorte des Geschehens

Ab den frühen Morgenstunden trafen in diversen Kolonnenfahrten von Traktoren, Transportern und Lastwagen rund 1.400 Fahrzeuge im Kieler Stadtgebiet ein. Den größten Anteil hatte ein Korso mit rund 750 Fahrzeugen, der um 10 Uhr in Flensburg startete und ab 11:30 Uhr über die B76 am Kieler Wilhelmplatz eintraf.

Mit dem Ziel Exerzierplatz stießen im Verlauf des Vormittags aus dem Kreis Plön in drei Kolonnenfahrten über die Bundestraßen 76, 404 und 502 rund 350 weitere Fahrzeuge hinzu. Aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde machten sich zwei Kolonnenfahrten über die Bundesstraßen 76 und 404 mit ebenfalls rund 350 Fahrzeuge auf den Weg nach Kiel. Die ersten Fahrzeuge trafen gegen 10 Uhr auf dem Exerzierplatz ein.

Auf dem Kieler Rathausplatz war ab 12 Uhr eine Versammlung zum Thema „Hand in Hand für mehr Gerechtigkeit“ angemeldet, zu der 500 Personen erwartet wurden. Da nur eine Handvoll Teilnehmer erschien, wurde die Versammlung seitens der Anmelderin abgesagt.

Bereits ab 06 Uhr hielten sich zwölf Versammlungsteilnehmer aus Fehmarn mit ihren Traktoren im Bereich des Landeshauses auf. Diese fuhren gegen 11:30 Uhr zurück auf die Insel.

Exerzierplatz bald überfüllt

Aufgrund der Menge an Fahrzeugen war der Exerzierplatz schnell überfüllt, so dass es ab ca. 11 Uhr rund um diesen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kam. Nach erfolgten Absprachen zwischen Polizei, Stadt und Feuerwehr wurde den Versammlungsteilnehmern gestattet, auf Straßen in der Umgebung zu parken.

Gegen 12:45 Uhr begann vom Exerzierplatz unter Beteiligung einiger auf dem Wilhelmplatz stehender Fahrzeuge die Fahrt durch das Kieler Stadtgebiet, die zunächst durch die Innenstadt und im Anschluss am Wasser entlang Richtung Wik führte. Von dort ging es über die Feldstraße und Dreiecksplatz zurück zum Exerzierplatz, von wo die Versammlungsteilnehmer ihre jeweiligen Heimreisen antraten. Die Versammlung auf dem Exerzierplatz wurde um 14:45 Uhr für beendet erklärt.

Gegen 16 Uhr hatten die meisten Trecker den Heimweg angetreten.

Quellen: Polizeibericht und Anwesende

Foto von Nadine Engels

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Rund um Kiel Staus wegen Bauerndemo

kn online: Bauernprotest in Kiel: So lief die Demo am Montag, 8.1.

Rund um Kiel Staus wegen Bauerndemos

Am 8. Januar wird es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen in und rund um Kiel kommen. Grund für die Staus sind die angekündigten Bauerndemos.

Die Polizei rechnet bereits ab den frühen Morgenstunden mit Kolonnenfahrten von landwirtschaftlichen Fahrzeugen, die aus dem Umland das Ziel Kiel ansteuern werden. Aufgrund der Vielzahl der erwarteten Fahrzeuge in Kombination mit langsam gefahrenen Geschwindigkeiten wird es zu Beeinträchtigungen des Verkehrs kommen. Stellt euch daher bitte auf längere Fahrtzeiten zu euren jeweiligen Zielen ein.

Stand jetzt dürfte es ab etwa 05 Uhr bis in den späten Nachmittag hinein auf allen Zufahrtsstraßen nach Kiel – also unter anderem den Autobahnen 210 und 215 und den Bundesstraßen 76, 404, 502 und 503 – zu Beeinträchtigungen kommen.

Die Trecker-Kollonen wollen insofern den Verkehr behindern , als sie extra langsam fahren wollen.

In Kiel selbst werden Wilhelmplatz und Exerzierplatz für die Fahrzeuge der Demonstrierenden gesperrt sein. Es ist damit zu rechnen, dass der Verkehr innerhalb Kiels aufgrund der erwarteten Anzahl an Fahrzeugen erheblich beeinträchtigt wird.

Die Kieler Nachrichten berichten, dass der Verein “Land schafft Verbindung” die Zufahrt zur A7 blockieren möchte.

Auch der öffentliche Nahverkehr in und nach Kiel wird bestimmt durch Trecker-Kolonnen behindert werden.

Kundgebungen finden an verschiedenen Orten in Kiel statt, außerdem soll es zu Aktionen vor Supermärkten kommen.

Hintergrund des Protestes sind geplante Kürzungen in der Agrarpolitik, die allerdings schon wieder teilweise zurückgenommen wurden. Ursprünglich hatte die Regierung geplant, die Kfz-Befreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge aufzuheben. Davon ist sie wieder abgerückt. Außerdem wollte die Regierung die Steuerbefreiung von Agrar-Diesel abschaffen. Dies soll weiterhin geschehen, aber nun schrittweise bis 2026.

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Bauerndemos in SH

Größere Demonstration der Gelbwesten in Kiel

Foto: Pixabay

Kitas: Eltern sehr zufrieden, Kinder weniger

Seit 2001 finden regelmäßige Elternbefragungen in den städtischen Kindertageseinrichtungen statt. Dabei geht es vor allem um die Zufriedenheit der Eltern und Kinder mit der pädagogischen Arbeit in den Kitas. Dieses Jahr lag die Befragung zum ersten mal nur digital vor, was wohl ein Grund für den mit 1160 Datensätzen enttäuschenden Rücklauf war.

Das Ergebnis: Die Eltern sind super zufrieden, in vielen Punkten liegt die Zufriedenheit bei über 90 Prozent. Die Kinder sind dagegen weniger zufrieden. Jedes vierte Kind hat sich mindestens einmal in den letzten drei Monaten zu Hause über die Kita beschwert, berichten die Erziehungsberechtigten. Wenn man bedenkt, dass viele Kita-Kinder noch nicht sprechen können, ist die tatsächliche Zahl der unzufriedenen Kindern wahrscheinlich höher. In diesem Punkt gibt es übrigens keinen Vergleich mit früheren Befragungen, denn die Frage nach den Beschwerden der Kinder war dieses Jahr neu.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

In Klammern die Zustimmungsrate der Erziehungsberechtigten.

Räume regen zum Spielen an (95%)
Betreuungszeiten sind angemessen (94%)
Leitung ist erreichbar (94%)
Ich erhalte wichtige Infos (93%)
Einrichtung macht einladender Eindruck (92%)
Spielfreundliches Außengelände (91%)
Wertschätzender Umgang der Fachkräfte (92%)
Hilfreiche Entwicklungsgespräche (85%)
Anregende Lernumgebung (88%)
Elternversammlung angeboten 81%
Das Essen schmeckt den Kindern (81%)
Elternvertretung ist bekannt (78%)

Im Mittel lag die Zustimmung bei 87%.

Auch nach der Eingewöhnung wurde gefragt. Hier äußerten sich im Mittel 91% der Eltern zufrieden.

In der letzten Befragung (2019) konnten Eltern Fragen auch mit „teils/teils“ beantworten. Dieses mal gab es nur die Option zufrieden oder nicht. Bei Unzufriedenheit konnten sie jedoch erstmals Verbesserungsvorschläge machen. Am meisten Verbesserungsbedarf hatten die Eltern bei der Frage nach der „anregenden Lernumgebung“. 88% waren zufrieden, aber 12% wünschen in diesem Bereich Veränderung, etwa mehr Lernangebote durch Fachkräfte, mehr sprachliche Anreize, mehr Bewegungsangebote oder mehr Angebote außerhalb der Einrichtungen.

Beschwerden der Kita-Kinder

Zum ersten Mal wurde auch nach der Zufriedenheit der Kinder gefragt. Ungefähr jedes vierte Kind hat sich in den letzten drei Monaten mindestens einmal beschwert. Beschwerdegründe sind vor allem das Verhalten der anderen Kinder und das Essen. Aber 88 Kinder beschwerten sich auch über das Verhalten von Fachkräften und 64 Kinder beschwerten sich über die Lautstärke.

In gewisser Weise ist die Kita eine Blackbox, aus der die Eltern wenig erfahren. Das liegt auch daran, dass Kinder auf die Frage: „Na, wie war es heute?“ oft nicht richtig antworten können oder wollen. Hier ist ein hilfreicher Artikel zur Kommunikation mit Kindern: 7 Tricks, wie Sie Ihr Kind zum Reden bekommen. Bei Kindern, die noch nicht sprechen, ist es schwierig zu erfahren, wie es ihnen in der Krippe oder Kita wirklich geht.

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Präkere Situation der Kitas

Bild von Holger Langmaier auf Pixabay

Kieler Böller-Regeln

Nach wie vor gehört für viele Menschen zu einer gelungenen Silvesternacht auch ein Feuerwerk. Wer sich mit einem Knall vom Jahr 2023 verabschieden möchte, muss einige Vorschriften beachten. An erster Stelle steht die Sicherheit: Im Notfall, beispielsweise bei Brandverletzungen, sollen Betroffene die Notrufnummer 112 wählen.

Die Feuerwehr warnt eindringlich davor, Knallkörper abzubrennen, die in Deutschland keine Zulassung haben. Raketen, Böller und Fontänen sollen nur im Freien verwendet werden. Besondere Gefahr geht vom unsachgemäßen Umgang mit Raketen aus. Wenn die Flugkörper auf Balkonen oder in Kellerschächten landen, können sie dort Brände auslösen. Deshalb sollten Fenster und Türen während der Silvesternacht geschlossen sein und brennbare Gegenstände von Balkonen entfernt werden. Brennende Kerzen sollten nie unbeaufsichtigt bleiben.


Geknallt werden darf nur an Silvester und Neujahr

Da der letzte Tag des Jahres auf einen Sonntag fällt, beginnt der Feuerwerksverkauf in diesem Jahr bereits am Donnerstag, 28. Dezember. Laut Sprengstoffgesetz dürfen Feuerwerkskörper der Klasse II nur an Erwachsene verkauft werden. Und ausschließlich Erwachsene dürfen diese Raketen und Böller dann auch abfeuern – aber nur an Silvester und am ersten Tag des neuen Jahres. Selbst an diesen beiden Tagen muss auf die Nachbarschaft Rücksicht genommen werden.


Abstand halten zu Krankenhäusern und Reetdachhäusern

In der Nähe von Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen sollte in der Silvesternacht aus Lärmschutzgründen nicht geknallt werden. Auch Menschen mit Fluchterfahrungen können sensibel auf die Feuerwerkskörper reagieren. Zum Schutz von Wasservögeln ist die Knallerei in Kieler Parks mit Wasserflächen wie dem Schrevenpark verboten. Das gilt ebenfalls für Tiergehege und die unmittelbare Umgebung.

Raketen und Böller dürfen nicht in der Nähe von brandgefährdeten Gebäuden angezündet werden. Beispielsweise zu stroh- und reetgedeckten Häusern muss ein Sicherheitsabstand von 200 Metern eingehalten werden. Auch in der Nähe von landwirtschaftlichen Gebäuden und Stallungen ist es verboten, Feuerwerkskörper abzubrennen.


Feuerwerksreste nach dem Knallen beseitigen

Als Verursacher*innen übermäßiger Verschmutzungen der Straßen und Bürgersteige durch Feuerwerkskörper sind die Kieler*innen nach der Straßenreinigungssatzung dazu verpflichtet, die Feuerwerksreste unaufgefordert wieder zu beseitigen – egal, ob auf der Straße vor dem eigenen Haus gefeiert wird oder anderswo in der Stadt. Ausgebrannte Überreste von Wunderkerzen, Raketen und Böllern gehören in die eigene Restmülltonne beziehungsweise bei Feiern im öffentlichen Raum in öffentliche Abfallbehälter. Glasflaschen müssen in einen Glascontainer geworfen werden.

Die Straßenreinigung des Abfallwirtschaftsbetriebs Kiel beseitigt die von den Feiernden nicht ordentlich beseitigten Überreste der Silvesternacht lediglich im Rahmen der üblichen Straßenreinigung. Daher ist absehbar, dass auch im neuen Jahr einige Tage vergehen werden, bis die Straßenreinigung das gesamte Stadtgebiet komplett bearbeitet hat.

Quelle: kiel.de
 

Wie der SSW den Kieler Haushalt rettete

Die Rathauskooperation (Grüne und SPD) verfügt über eine knappe Mehrheit. Ausgerechnet in der Haushaltsdebatte waren die Fraktionen nicht vollständig. Dass der Haushalt für 2024 am Ende verabschiedet wurde, lag an den Stimmen des SSW, der dafür aber auch mit einigen Lieblingsprojekten belohnt wurde.

In einer Pressemitteilung beschreibt der SSW die Sitzung: “Die Beratungen waren turbulent: Die Grün-Rote Rathauskooperation hatte es versäumt, eine Mehrheit für den Haushaltsentwurf und ihre Änderungsanträge aufzustellen. So mussten am Sitzungstag selbst zahlreiche langwierige Beratungen stattfinden, die eigentlich schon Wochen vorher hätten geschehen müssen.

Im Eiltempo und unter großem Druck haben wir mit Grünen und SPD eine Einigung herbeigeführt, die den Haushalt für uns zustimmungsfähig machte: Wir haben deutlich mehr Gelder zur Bekämpfung der Drogenprobleme in Gaarden in den Haushalt bekommen, als zunächst von Grün und Rot vorgesehen war. Jetzt stehen wesentlich mehr Ressourcen sowohl für ordnungsrechtliche als auch für sozialpolitische Maßnahmen zur Verfügung, um im nächsten Jahr in Gaarden Fortschritte bei der Verbesserung der Lebensbedingungen zu erreichen. Obendrein haben wir Mittel für mehr öffentliche Toiletten auf dem Ostufer in den Haushalt hineinverhandelt sowie Mittel für eine Beschaffung neuer Türme zur Überwachung der Strände in Falckenstein und Schilksee. Zur Bekämpfung der Altersarmut wird jetzt auch der Verein Groschendreher von der Stadt unterstützt. Bei den Verhandlungen war uns auch wichtig, dass positive Signale an die anderen Oppositionsfraktionen von CDU und Linken gesendet werden, damit sich alle demokratischen Fraktionen in dem Haushalt ein Stück weit wiederfinden können.”

Auch die SPD-Fraktion äußert sich zufrieden mit dem Ergebnis. Sie schreibt in ihrem Newsletter: “Im Ergebnishaushalt wird ein Defizit von 56 Millionen Euro erwartet. Das ist an sich kein Grund zur Freude, angesichts erhöhter finanzieller Herausforderungen aber ein gutes Ergebnis. Zu diesen Herausforderungen zählen u.a. die steigenden Personalausgaben aufgrund der Tarifsteigerungen von immerhin 30,6 Mio. Euro auf 393,8 Mio. Euro und die weiterhin hohen Abschreibungen von 60,2 Mio. Euro.”

Die SPD lobt die Investitionen: “Die Investitionsplanungen konzentrieren sich auf die Bereiche Schule, einschließlich Kita und Jugendtreffs (ca. 46 Mio. Euro), sowie die öffentliche Sicherheit (17,4 Mio. Euro), hier vor allem die Feuerwehr.”

Aufgrund des erwarteten Defizits bleibt die Kreditaufnahme weiterhin genehmigungspflichtig. Und die Erfahrung vergangener Jahre zeigt, dass nicht alle Kredite genehmigt werden.

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kn online: Ratsversammlung zum Haushalt: Grün-Rot in Kiel hätte das Chaos verhindern können

Drogenkonsumraum und KOD-Dienststelle für Gaarden?

Prekäre Situation der Kitas

Unter dem #Küchenschürzenchallenge macht die Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände erneut auf die prekäre Situation der Kitas durch Unterfinanzierung aufmerksam.

Die Landeselternvertretung Schleswig-Holstein klagt über die Situation in den Kitas von Schleswig-Holstein:

Immer wieder komme es wegen des Personalmangels zu Gruppenschließungen, immer häufiger müssten Einrichtungen die Öffnungszeiten kürzen, weil die Betreuung ansonsten nicht mehr gewährleistet werden kann. Frühkindliche Bildung oder Inklusion, sie könne bereits vielerorts nicht geleistet werden, ebenso wenig wie die bloße Betreuung.

“Die Qualität sinkt stetig, der große Fachkräftemangel steht uns erst noch bevor, die Verrentung der geburtenstarken Jahrgänge kommt in den kommenden Jahren mit geballter Kraft auf uns zu. Einrichtungsträger, Kommunen. Kitapersonal und Eltern ächzen unter der Belastung und blicken mit unsicherem Blick in die Zukunft”, so steht es in der Pressemitteilung.

Die Landesvertretung fordert daher die Landesregierung Schleswig-Holsteins auf, jegliche Sparmaßnahmen im Kitasystem zu unterlassen und die notwendigen Kosten als das zu betrachten, was sie tatsächlich sind: eine Investition in die Zukunft unseres Landes.

Während der Landesverband an die Politik appelliert, sollten Eltern selber darauf achten, dass ihre Kleinkinder in der Zeit, die sie in der Kita verbringen, nicht nur verwahrt werden, sondern eine gute Betreuung erfahren.

Foto: _alicja_ / Pixabay

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Küchenschürzenchallenge

Eltern von Kitakindern gehen auf die Straße